Start Blog Seite 4

Groß Denken! Oder doch kleiner? Wie sich Ziele optimal formulieren lassen

Bei der Handball-Europameisterschaft ist die deutsche Nationalmannschaft keiner der Favoriten. Oder doch? Schließlich ist das Team von Bundestrainer Alfred Gislason Gastgeber und weiß seine Fans im Rücken. Eindrucksvoll gezeigt hat sich dies schon beim 27:14-Eröffnungsspielerfolg gegen die Schweiz vor 53.586 Zuschauern – Weltrekord für ein Handballspiel. Gislasons Spieler übten sich nach der Partie aber in Sachlichkeit. Mit Blick auf das Ziel im Turnier wurden große Worte von allen Beteiligten vermieden. Clever, um den eigenen Rucksack nicht unnötig zu füllen, oder zu vorsichtig, was die gerade entstehende Euphoriewelle bremsen könnte?

Zum Thema: Ziele bewusst wählen

Jeder Verein, jedes Team, jeder Trainer und Trainerin sowie viele reflektierte SpielerInnen kennen das Dilemma: Wie formuliere ich vor einem Turnier oder einer Meisterschaft das Ziel? 

Fragen wir unsere ExpertInnen mit Blick auf die Handball EM und im Rückgriff auf ihre eigene Erfahrungen: Aus welchen Gründen ist es sinnvoll, Ziele möglichst groß zu formulieren? Aus welchen nicht?

Anke Precht, Die Sportpsychologen
Anke Precht, Die Sportpsychologen

Antwort von Anke Precht (zum Profil)

Hohe Ziele sind gut und wichtig. Sie zu visualisieren und im Hinterkopf zu haben, ebenfalls. Sie dann wieder loszulassen, um sich auf das jeweils nächste Spiel zu fokussieren, genauso. 

Die andere Frage ist: Sollte man die wirklichen Ziele auch kommunizieren? Und da steht für mich ein ganz großes Fragezeichen. Erzähle ich, dass ich ins Finale kommen möchte und wackle dann bei einem Vorbereitungsspiel, kommen sofort zweifelnde und kritische Fragen auf. Bin ich nach außen hin dagegen sachlich, im Moment und lasse offen, wo ich hin möchte, muss ich mich nicht permanent rechtfertigen, wenn nicht alles rund läuft, ein wichtiger Spieler kurzfristig ausfällt oder ein Ballwechsel schief geht.

Ich empfinde Zurückhaltung im Hinblick auf Ziele deshalb für sehr wichtig, gerade in einer Sportart, die medial aufgeheizt sein wird und zu der jeder seine Meinung kundtun wird, egal ob gefragt oder nicht. 

Ich hoffe deshalb, dass die gesteckten Ziele hoch sind, dass gleichzeitig der Fokus auf der aktuellen Aufgabe liegt und sich die Verantwortlichen im Dialog mit den Medien auf das beschränken, was sie wirklich zum Nutzen der Spieler und der Mannschaft kommunizieren möchten. Das ist Teil der Taktik, weil auch das Umfeld mitspielt – die Fans, die Medien, ausgesprochene und unausgesprochene Erwartungen.

Janosch Daul, Die Sportpsychologen

Antwort von Janosch Daul (zum Profil)

Viel entscheidender für mich als die Frage nach der “Größe” des Ziels ist die nach der Stimmigkeit dessen. Ziele sind dann gut formuliert, wenn sie motivieren und antreiben, greifbar und realistisch sind, Energien freisetzen und das Team zu einer wahren Gemeinschaft vereinen. Zentral ist letztlich die Identifikation aller Teammitglieder mit dem Ziel und dessen Verknüpfung mit einem emotionalen Anker. Damit ein Teamziel seine zauberhafte Wirkung entfalten kann, ist in einem weiteren Schritt die Auseinandersetzung damit vonnöten, welche Erfolgsfaktoren und daraus resultierende Handlungsschritte es braucht, um das Ziel erreichen zu können. Der dritte Schritt, die Umsetzung der Handlungsschritte, die i.d.R. immer wieder angepasst werden müssen, ist der wichtigste, aber zugleich auch schwierigste. Denn hierfür müssen alle Beteiligten ins aktive Handeln kommen und dabei widerstandsfähig, diszipliniert, ausdauernd und manchmal auch flexibel sein. Erst aus der Kombination aller drei Schritte ergibt sich die Sogkraft, die ein Team weit tragen kann.

Maria Senz, Die Sportpsychologen

Antwort von Maria Senz (zum Profil)

Denken Sie groß!“ ist ein großartiger Song von Deichkind, eine Hamburger Hip-Hop- und Electropunk-Formation. Die Lyrics bieten einen wunderbaren Impuls zum Thema. Groß denken bedeutet, dass ich meine gedanklichen Grenzen sprenge. Ich erweitere mutig und unbeschwert meinen Horizont. Und plötzlich wird das Unmögliche möglich.

Für die Zielformulierung kann dieser Ansatz Gold wert sein. Es wird ein imaginärer Raum eröffnet, der alles erlaubt und ermöglicht. Wenn ich es als Team schaffe, diesen Raum zu begehen, um dort zusammen und vollumfänglich an der Zielvorstellung zu arbeiten, wird eine faszinierende Energie freigesetzt. Diese Energie wirkt wie ein Sog, der das Team nahezu magisch zur Zielerreichung führt.

Die Kür ist anschließend, das Ganze realistisch zu fundieren, um mögliche Ausreißer von „zu groß Denkern“ zu minimieren: Für das gemeinsame Ziele-Agreement ist ein freiwilliges JA, ich mach mit! von jeder vertretenen Stimme aus dem imaginären Raum laut auszusprechen. Die psychische Ausrichtung setzt die physische Ausrichtung in Bewegung. Das System orientiert sich am Ziel und hangelt sich entlang der entrollten Schritte gen Erreichung. Wenn sich jeder einzeln damit verbunden fühlt, es vor dem inneren Auge sieht, die Jubelschreie hört und den tosenden Applaus spürt, dann fließt die Energie und der Sog zeigt Wirkung. 

Robin Köhler
Robin Köhler, Die Sportpsychologen

Antwort von Robin Köhler (zum Profil)

Gerne schließe ich mich meinen Vorrednern an. Sich anspruchsvolle Ziele zu setzen für eine Europameisterschaft, die man als Gastgeber austrägt, hilft Kräfte zu bündeln und sich fokussiert mit einer spezifischen “Turnierhaltung” von Spiel zu Spiel arbeiten zu können. 

Außerdem helfen große Ziele dabei, sich als Team zusammenzuschweißen und sich einer größeren Vision – z.B. dem Erreichen des Halbfinales – vor jedem Spiel bewusst zu sein und so die Motivation aufrechtzuerhalten. Neben dem großen allgemeinen Ziel als Mannschaft, halte ich jedoch auch individuell gehaltene Ziele für jeden einzelnen Spieler wichtig. 

Gerade mit Blick auf die vielen jungen Spieler der aktuellen deutschen Mannschaft ist es sinnvoll, ambitioniert nach vorne zu schauen. In Interviews lässt sich erkennen, dass viele dieser jungen Spieler dafür brennen, Deutschland International vertreten zu dürfen. Sie bringen so eine hohe intrinsische Motivation mit. Diese Motivation sollte durch hohe, aber trotzdem realistische Ziele zusätzlich befeuert werden. Im besten Fall entsteht so zwischen den kleinen individuellen Zielen und dem großen Ziel für das bestmögliche Abschneiden bei dieser EM eine natürliche Symbiose.

Im Hinblick auf die Kommunikation der Ziele bin ich ganz bei Anke. Der letzte Weltmeistertitel ist zwar schon eine ganze Weile her, jedoch werden viele Handballfans die „Generation Gold“ 2007 bei der WM im eigenen Land nicht vergessen haben. Die unbewusste Erwartungshaltung vieler Fans und Medien wird dadurch sowieso, auch ohne öffentliche Kommunikation, hoch sein. Aus diesem Grund halte ich die Zurückhaltung der eigenen Ziele gegenüber den Medien für eine kluge Lösung. Intern sind die Ziele der Mannschaft sowie die Ziele eines jeden Einzelnen hoffentlich klar kommuniziert worden, sodass jeder weiß, was zu tun ist, um einen maximalen Erfolg und eine individuelle Weiterentwicklung eines jeden Einzelnen bei dieser Europameisterschaft feiern zu können. 

Klaus-Dieter Lübke Naberhaus, Die Sportpsychologen

Antwort von Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (zum Profil)

Nun, als involvierter im Rahmen des Deutschen Handballbundes (DHB) schaue ich vielleicht weniger von außen und mit Distanz auf diese Europameisterschaft, zumal ich im November Teil des Teams der Frauen A-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Dänemark sein durfte. Hier wurden Minimalziele erreicht, jedoch das “große” Ziel, das Erreichen einer Medaille, verfehlt. So schreibe ich einmal aus dieser Perspektive heraus.

Einer der größten Denker dieser Welt, Albert Einstein, werden zwei folgende Zitate zugeschrieben: „Nur diejenigen, die das Absurde versuchen, werden das Unmögliche erreichen!“ und „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Und somit möchte ich auf die Problematik von SMART eingehen, die gängige Formel für die Zielsetzung. Spezifisch sollen sie sein, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar.

Lassen wir uns diese Formel auf das Ziel, Europameister im eigenen Land zu werden, anwenden. Es ist definitiv sehr spezifisch und attraktiv, ebenso am Ende, nämlich spätestens im Finale messbar und damit auch klar terminiert. Kommen wir also am Ende zum eigentlichen Knackpunkt, wie realistisch es ist.

Und hier scheint es mir sinnvoll, vom Anfang der Mission an, sich Teilziele zu setzen, deren Erreichen Selbstwirksamkeit zeigt und damit Selbstvertrauen entwickelt. So wächst das Team zusammen und das Vertrauen in sich selbst und der Glaube an das anvisierte Ziel.

Ein zweiter Aspekt ist extrem wichtig, das Abgleichen individueller Ziele der einzelnen Spieler und Teammitglieder und das Ziel der Mannschaft, auf das sie sich festgelegt haben.

Das Problem mit Minimalzielen ist aus meiner Sicht, dass nach Erreichen dieser, ein, wenn auch unbewusster Spannungsabfall wahrscheinlich ist, und diese Prozente nachher für das Maximalziel fehlen.

Somit kann aus meiner Sicht es nur heißen, wir wollen Europameister werden, denn das ist, um bei Einstein zu bleiben, das mögliche Unmögliche, denn wir haben eine starke Truppe, auch wenn wir aktuell sicherlich nicht zu den Top-Favoriten zählen. Und dazu kann eine Euphorie der EM im eigenen Land kommen, die bekanntermaßen auch eher zu einem Flow als einem zu hohen Erwartungsdruck beitragen kann. Und da gebe ich Anke sehr recht, was ich nach außen kommuniziere und was ich intern verabrede, das sind zwei Paar Schuhe. Nach außen ist eine bescheidene und demütige Haltung und Zielsetzung durchaus angebracht, doch nach innen darf und sollte sehr klar, voller Feuer und Überzeugung gesprochen werden.

Und auch wenn Rituale wichtig sind, gilt es auch immer wieder, Anpassungen vorzunehmen, um Ziele letztendlich zu erreichen. Ganz im Sinne Einsteins, wenn ich ein anderes Ergebnis haben will, ist es ratsam, Veränderungen vorzunehmen, jedoch genauso wichtig, stabil funktionierende Systeme zu erhalten.

In diesem Sinne freue ich mich auf den Wahnsinn im Verlauf dieser Heim-Europameisterschaft und sehe dem vielfach zitierten “Wintermärchen” freudvoll entgegen.

Antwort von Dr. Jan Rauch (zum Profil)

Es ist weniger wichtig, ob gesetzte Ziele per se «hoch» sind oder nicht. Sondern es kommt darauf an, wie realistisch und erreichbar diese Ziele sind und wie gut sie auf die individuellen Fähigkeiten und Ressourcen zugeschnitten sind (dies gilt auch in Teams). Es gibt jedoch einige Gründe, warum es problematisch sein kann, sich zu grosse Ziele zu setzen:

Wenn Ziele zu gross oder unrealistisch sind, kann dies zu Überforderung führen. Dies kann zu Stress, Angst und Frustration führen. Ausserdem haben zu hohe Ziele häufig negative Auswirkungen auf die Motivation: Menschen neigen dazu, sich mehr zu engagieren und motiviert zu sein, wenn sie klare, erreichbare Ziele vor Augen haben. Wenn Ziele zu groß sind, könnten sie möglicherweise nie erreicht werden, was zu einem Gefühl des Scheiterns führen kann. Dies könnte langfristig das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Zu viele große Ziele nebeneinander zu verfolgen, kann außerdem zu einer Zersplitterung der Aufmerksamkeit führen. Es könnte schwierig sein, sich auf die Umsetzung eines einzelnen Ziels zu konzentrieren, wenn zu viele gleichzeitig verfolgt werden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich keine anspruchsvollen Ziele setzen sollte. Es ist wichtig, realistische, herausfordernde, aber erreichbare Ziele zu wählen und sie in kleinere Schritte zu unterteilen. So kann man Fortschritte besser messen und sich stetig motivieren, während man gleichzeitig Überforderung vermeidet. Es ist auch wichtig, flexibel zu sein und die Ziele bei Bedarf anzupassen.

Das Setzen hoher Ziele kann jedoch auch sehr positive Effekte haben, sofern die oben beschriebenen Bedingungen erfüllt sind:Hohe Ziele erfordern oft innovative Lösungen und kreative Herangehensweisen, um sie zu erreichen. Dies fördert die Entwicklung von neuen Ideen, Entwicklung neuer Standards usw. Das Streben nach hohen Zielen kann Individuen, aber auch ganze Teams dazu «zwingen», über die eigenen Grenzen hinauszugehen und neue Fähigkeiten zu entwickeln. Es kann dazu beitragen, den Antrieb aufrechtzuerhalten, selbst wenn Hindernisse auftreten. Mit anderen Worten: Es kann die Wettbewerbsfähigkeit in dem Sinne steigern, dass der Ehrgeiz erhöht wird, sich von anderen abzuheben und Spitzenleistungen zu erbringen.

Mehr zum Thema:

Visits: 113

Kyle Varley: “Ich versuche, Sportler in ihrer Sprache abzuholen”

Bei Die Sportpsychologen ist es unser Ziel, dass wir das fachliche Wissen für den Sport übersetzen. So, dass es verstanden wird und angewandt werden kann. Kyle Varley ist voll auf dieser Wellenlänge unterwegs. Und so freuen wir uns, den jungen Schweizer, der insbesondere in Zürich und Winterthur aktiv ist (zur Profilseite), neu in unserem Netzwerk zu begrüßen. Um ihn bestmöglich vorzustellen, haben wir ihn mit drei Fragen konfrontiert:

Kyle, du arbeitest mit unterschiedlichen Sportlern und Sportlerinnen zusammen. Aus dem Fußball, aus dem Floorball, auch aus Individualsportarten. Wie unterscheidet sich denn deren Herangehensweise an die Sportpsychologie und wie versuchst du, dem gerecht zu werden?

Generell würde ich sagen, dass sich meine Arbeitsweise eher aufgrund der Persönlichkeit der Athleten, als wegen ihrer Sportart ändert. Unterschiedliche Charakter haben unterschiedliche Bedürfnisse. Genau deshalb ist die Auftragsklärung am Anfang so wichtig, weil der Eine eher Tipps, Tools und Tricks braucht, während sich die Andere eher gedankenanregende Fragen wünscht. Was aber durch die Sportart diktiert wird ist die Sprache des Athleten. Unterschiedliche Sportarten bringen unterschiedliche Begriffe und Redewendungen mit. Deshalb versuche ich, den Sportler mit seiner Sprache abzuholen. 

Für dich ist Sportpsychologie Leidenschaft, was du mit den Kollegen und Kolleginnen im Netzwerk teilst. Was treibt dich aber ganz persönlich an?

Die Sportpsychologie vereint den Sport, eine lebenslange Passion von, mit der Zusammenarbeit mit Menschen, was ich schon immer bereichernd gefunden habe. Es kommt immer wieder vor, dass ich nach einem langen Arbeitstag fast mehr Energie habe als zu Beginn. Dies zeigt mir, dass ich den richtigen Beruf gewählt habe. Weil das Berufsfeld auch noch sehr jung ist, gibt es mir die Freiheit, mir den Job so zu gestalten, wie es mir am besten passt. Etwas in diesem Bereich zu entwickeln treibt mich noch weiter an.

Was war das schönste Kompliment und die spannendste Kritik, die du bislang entgegengenommen hast?

Die schönsten Komplimente sind für mich oft die von Junioren, die durch unsere Zusammenarbeit gelernt haben, mit ihrer Angst oder Nervosität umzugehen. Jedes Mal wenn ich eine solches Kompliment bekomme, sehe ich ihnen an, wie sie ihre Freude für den Sport wieder neu entdecken. Dann habe ich das Gefühl, nachhaltig etwas geleistet zu haben.

Die spannendste Kritik, die mir je jemand mitgeteilt hat, war, dass ich in den Beratungen zu schnell gesprochen habe. Das Feedback war, dass ich damit den Athleten anstecke und er so sich nicht genügend Zeit nehmen konnte, seine Gedanken völlig auszuformulieren. Diese Kritik hat mir sehr im Umgang mit Sportler*innen geholfen um ihnen genügend Zeit und Raum zu lassen, sich richtig auszudrücken.

Zur Profilseite:

Mehr zum Thema:

Visits: 85

Dr. Julia Boie: Mentale Wettkampfvorbereitung

Manche Sportler*innen berichten, dass sie sich beim Wettkampf wie in einem Tunnel fühlen und wenig bis gar nichts von der Umgebung mitbekommen. Sie sind ganz im Hier und Jetzt, haben ihre Konzentration nur auf das Wesentliche gerichtet und können ihre Gedanken und Gefühle sowie ihre körperliche Anspannung gut regulieren. Diese mentale Einstimmung auf den Wettkampf trägt viel dazu bei, dass die Sportler*innen ihre Leistung in vollem Umfang beim Wettkampf abrufen können. Die Fähigkeit, solch einen Wettkampfmodus zu erreichen, ist aber nicht angeboren. Gute Vorbereitung und strukturiertes mentales Training sind notwendig, um sich perfekt einzustellen. Gerade in den Bereichen Organisation, Visualisierung und Selbstgesprächsregulation liegt viel Potential.

Zum Thema: Organisation, Visualisierungen und Selbstgespräche

Ein Faktor, der eine Rolle spielt, ist die Organisation vor und während des Wettbewerbs. Bereits das rechtzeitige und strukturierte Packen des benötigten Equipments am Abend vor dem Wettkampf kann viel Ruhe erzeugen. Zugleich verhindert es, dass mich diesbezügliche Gedanken am Wettkampftag ablenken. Auch wenn bei jüngeren Athlet*innen das Packen noch nicht ganz selbständig durchgeführt wird und die Eltern unterstützen, sollte das Kind sich auch selbst vergewissern, dass alles Wichtige eingepackt ist, um ein sicheres Gefühl zu bekommen. Auch die zeitliche Organisation spielt eine Rolle. Stress durch knappes oder gar verspätetes Ankommen beim Wettkampf kann vermieden werden, indem man rechtzeitig losfährt und auch Zeit für Staus einplant etc. Allerdings unterscheiden sich Sportler*innen darin, wie zeitig sie am Wettkampfort ankommen möchten. Einige benötigen eine sehr rechtzeitige Ankunft mit ganz viel Ruhe und dem „Erschnuppern“ der Wettkampfluft, um ihre volle Motivation zu entfalten. Für andere wiederum steigert eine lange Vorlaufphase die Nervosität und bringt sie über den perfekten Vorstartzustand hinaus. 

Sich selbst zu beobachten und für sich herauszufinden, welcher Typ man ist, ist hier das A und O. Gerade bei größeren Events sind aber längere Vorlaufphasen und längere Pausenzeiten unvermeidbar, so dass die Sportler*innen ab einem bestimmten Leistungslevel grundsätzlich in der Lage sein sollten, sich selbst körperlich und mental so zu regulieren, dass sie zum definierten Zeitpunkt ihren perfekten Vorstartzustand erreichen. Das erfordert viel Übung in den Bereichen Spannungsregulation, Emotionsregulation sowie Gedankenregulation. Für ein möglichst schnelles und verlässliches Erreichen des perfekten Vorstartzustandes ist auch eine Start-Routine sowie eine Pausen-Routine hilfreich. Körper und Geist lernen bei der Einhaltung eines immer gleichen Ablaufs vor dem Start bzw. nach einer Pause, sich schnell zu regulieren und zu fokussieren.

Visualisierung nutzen

Der Zusammenhang von sportlicher Leistungssteigerung und qualitativ gutem und strukturiertem Training ist jedem Sportler und jeder Sportlerin intuitiv klar. Manches, das uns hilft, unsere Leistung verlässlich im Wettkampf abrufen zu können, ist aber nicht in der Realität trainierbar. Für diese Bereiche können wir unsere Vorstellungskraft nutzen, um bestmöglich auf den Wettkampf vorbereitet zu sein. Sich vor einem wichtigen Event regelmäßig mit allen Sinnen ganz lebendig vorzustellen, wie wir locker und voller Zuversicht die Halle betreten, wie wir uns ruhig und konzentriert vorbereiten, uns aufwärmen und schließlich fokussiert und dynamisch starten, nimmt das Turniererlebnis vorweg und stellt uns auf den Tag X ein. Hilfreich ist es, wenn ich die Wettkampfstätte bereits kenne, in der ich mich in der Vorstellung bewege. Dann kann ich mir viele Details und die Stimmung in der Halle vergegenwärtigen. Aber auch bei unbekannten Örtlichkeiten ist es möglich. Hier können häufig Fotos der entsprechenden Wettkampfstätte aus dem Internet helfen. Besonders wirkungsvoll ist solch eine Vorstellung, wenn ich sie mit einem positiven Gefühl aus erlebten guten Wettkämpfen oder Trainings verknüpfen kann.

Da bei Wettkämpfen nicht immer alles glatt läuft – sei es, was die Organisation des Events angeht oder sei es, dass mir mein Outfit oder mein Material Probleme bereitet – ist es zudem sinnvoll, Abweichungen von der Routine im Vorhinein mental durchzugehen und nach Lösungen zu suchen. Die Sportler*innen sollten dabei ganz konkrete Handlungspläne erstellen, wie sie mit schwierigen Situationen umgehen. So sind sie besser auf Unwägbarkeiten vorbereitet und werden durch sie nicht so schnell aus der Bahn geworfen.

Sich durch positive Selbstgespräche unterstützen

Die unterstützende Wirkung positiver Selbstgespräche ist im Sport inzwischen gut bekannt. Ich kann sie mir auch bei der Wettkampfvorbereitung zunutze machen, indem ich im Vorhinein trainiere, meine Gedanken so zu regulieren, dass sie mich stärken. Gedanken wie „Was ist, wenn ich beim Wettkampf meine Leistung nicht zeigen kann? Was denken dann die anderen?“ sind verständlich und schleichen sich sehr leicht in unser Denken ein. Gleichzeitig ziehen sie mich runter und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ich nicht meine volle Leistung abrufen kann. Es ist hilfreich sich zu überlegen, welche realistischen Gedanken mir stattdessen helfen würden, meine Sicherheit, meine Konzentration, meinen Kampfgeist etc. zu stärken und diese in mein Training einzubauen, so dass sie zur Routine werden können. Es bietet sich auch an, für verschiedene Phasen des Trainings bzw. des Wettkampfes spezifische Gedanken vorzusehen, die in der Situation besonders wichtig sind. Bspw. brauche ich am Anfang eines Langstreckenlaufs eine andere mentale Unterstützung durch Selbstgespräche als gegen Ende.

Generell kann ich die förderlichen Gedanken auch in meine Visualisierung des anstehenden Wettkampfs (siehe oben) einbauen und mich dadurch optimal vorbereiten.

Tipps und Tricks

Die verschiedenen Bereiche einer optimalen Vorbereitung lassen sich miteinander kombinieren und andere mentale Techniken, wie beispielsweise die tiefe Bauchatmung, Emotionsregulation oder eine Konzentrations-Routine, lassen sich in die Bereiche integrieren. So kann die Wettkampfvorbereitung immer umfassender werden und die Selbstregulation immer perfekter gelingen.

Wie bei allen mentalen Techniken ist auch hier strukturiertes und regelmäßiges Training wichtig, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Meine Kollegen von Die Sportpsychologen (zur Übersicht) und ich (zum Profil von Dr. Julia Boie) sind gerne für Sie da, falls Sie Beratung wünschen.

Mehr zum Thema:

Visits: 125

Medientipps

Hier stellen wir euch Links und Hinweise zu ausgewählten aktuellen medialen Veröffentlichungen rund um das Thema Sportpsychologie zur Verfügung. Die Texte, Beiträge, Interviews, Bücher oder Podcasts stammen von unserer Experten und Expertinnen aus dem Netzwerk.

Markus Gretz, Die Sportpsychologen

Markus Gretz (zum Profil): Sportlich ins neue Jahr: So hält man durch

Quelle: ZDF

https://www.zdf.de/nachrichten/ratgeber/gesundheit/neujahrsvorsatz-sport-motivation-100.html

Kyle Varley, Die Sportpsychologen
Kyle Varley, Die Sportpsychologen

Kyle Varley (zum Profil): Vorsatz: Mehr Sport im neuen Jahr

Quelle: Tele Züri

https://www.telezueri.ch/zuerinews/vorsatz-mehr-sport-im-neuen-jahr-155885333

Prof. Dr. René Paasch, Die Sportpsychologen

Prof. Dr. René Paasch (zum Profil): Sportpsychologie im deutschen Fußball macht Fortschritte

Quelle: Deutsche Welle

https://www.dw.com/de/sportpsychologie-im-deutschen-fußball-macht-fortschritte/a-67833581

Johanna Constantini
Johanna Constantini, Die Sportpsychologen (Foto: Christian Ender)

Johanna Constantini (zum Profil): “Die Demenz zu akzeptieren war ein enormer Prozess”

Quelle: Der Standard

https://www.derstandard.at/story/3000000192122/johanna-constantini-die-demenz-zu-akzeptieren-war-ein-enormer-prozess

Buchbestellung: https://sportpsychologie.plus/2023/09/29/buch-abseits-2-von-lern-und-verlernerfahrungen-johanna-constantini/

Cristina Baldasarre, Die Sportpsychologen

Cristina Baldasarre (zum Profil): Sportpsychologin zur FCB-Krise: Pickelharte Arbeit und vielleicht ein Federer-Besuch

Quelle: Watson

https://www.watson.ch/sport/fussball/214386668-krise-beim-fc-basel-wie-ein-besuch-von-roger-federer-helfen-soll

Mehr zum Thema:

Visits: 64

Dein Thema bei Insta Live – Premiere am 3. Januar, 20 Uhr (Comeback nach Verletzung)

Die Sportpsychologen feiern am Mittwoch, den 3. Januar, ab 20 Uhr eine Premiere: Erstmals bieten wir Instagram ein Live-Format an. Das Beste ist, dass niemand anderes als unser Publikum die Themen setzt. Für unsere erste Instagram Live Session haben wir auf Basis der vielen Fragen, die wir in den vergangenen Wochen und Monate von euch bekommen, das Thema “Comeback nach Verletzung” ausgewählt.

Link zum Instagram-Channel: https://www.instagram.com/diesportpsychologen/

Seid am Mittwoch, den 3. Januar, live dabei. Ab 20 Uhr diskutieren unsere ExpertInnen das Thema aus ihrer Perspektive. Sie sprechen über Ihre Erfahrungen aus der sportpsychologischen Praxis, die euch weiterbringen können. Im zweiten Teil könnt ihr dann konkrete Rückfragen stellen oder spezifische Aspekte ins Spiel bringen. Kurzum: Wir wollen Instagram nutzen, um mit euch auf Augenhöhe eure Themen zu besprechen. 

Mehr zum Thema:

Visits: 23

Sportpsychologie in der Berliner Max-Schmeling-Halle

Wahrhaft eine Premiere: Wenn am Abend vor dem Pokalfinale sich die Gedanken im Kreis drehen. Die Angst wächst, zum ersten Mal vor 2000 Zuschauer:innen auflaufen zu müssen. Wenn die noch nicht ganz überwundene Verletzung Sorgen macht. Oder der/die Trainer:in nach den richtigen Worten sucht, wie er der einen Hälfte seines Teams kurz vor dem vielleicht größten Erfolg der Vereinsgeschichte die nötige Gelassenheit vermittelt und die übrigen zur Bestleistung peitscht. Dann stehen viele Sportler:innnen und Trainer:innen im deutschen Sport immer noch allein da. Nicht so, die beiden Mannschaften, die sich am Sonntag, den 12. Mai 2024, für das Pokalfinale von Floorball Deutschland in der Berliner Max-Schmeling-Halle qualifizieren.

Zum Thema: Nachwuchstagung (Praxis) im Rahmen der asp-Tagung 2024

Die Finalteilnehmer des Pokalfinales von Floorball Deutschland bekommen die exklusive Möglichkeit, kostenlos auf sportpsychologische Unterstützung zurückzugreifen. Spieler wie Trainer können direkt nach den Halbfinal-Partien und bis zum Finale am kommenden Tag auf Expert:innen zurückgreifen. Von Angesicht zu Angesicht in der Mixed-Zone, im Team-Hotel, beim Abendessen, bei einem Spaziergang, per Telefonanruf oder Sprachnachricht. Die Max-Schmeling-Halle und das Floorball Final4 wird damit für ein Wochenende zu einem Festival für die angewandte Sportpsychologie. Möglich wird dies, da in den Tagen vor dem Final4 die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie in Deutschland (asp) in Berlin stattfindet.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

“Über sportlichen Erfolg wird nicht zuletzt im Kopf entschieden. Dies ist im gut bezahlten Fußball nicht anders als bei unseren Floorballspieler:innen. Weil wir gern vorangehen und die Welt des Sports ein wenig verändern wollen, sind wir über diese einmalige Kooperation mehr als glücklich”, sagt Remo Hubacher, Präsident von Floorball Deutschland und früherer Nationaltrainer des Herren-Teams. Der gebürtige Schweizer hofft auch, dass das Signal richtig ankommt und sportpsychologische Dienstleistungen im Alltag der Vereine eine größere Rolle spielen werden. Hubacher: “Die Kassen sind bei uns als Randsportart unglaublich knapp. Aber wenn wir dem Beispiel aus anderen Top-Nationen und Top-Ligen folgen wollen, dann sollten wir diese Entwicklung nicht verschlafen. Ganz egal, ob es um die sportliche Leistungsfähigkeit geht oder die mentale Gesundheit.” 

Ablaufplan der Nachwuchstagung (Praxis) im Rahmen der asp-Tagung 2024

Samstag, 11. Mai 2024

13.00 – 16.00 Uhr Einführung (mit Prof. Dr. Oliver Stoll und Mathias Liebing)

  • Sportpsychologische Schnellinterventionen im Spielsport
  • Floorball – Besonderheiten und Charakteristika der Sportart
  • Sportpsychologie vs. Floorball

16.00 – 18.00 Uhr 1. Halbfinale Herren (tba vs. tba)

  • gemeinsame Spielbeobachtung
  • nach Spielende Schnellinterventionen in der Mixed Zone
  • spontane Gruppen-Supervisionen/Intervisionen im VIP-Bereich

19.00 – 21.00 Uhr 2. Halbfinale Herren (tba vs. tba)

  • gemeinsame Spielbeobachtung
  • nach Spielende Schnellinterventionen in der Mixed Zone
  • spontane Gruppen-Supervisionen/Intervisionen im VIP-Bereich
Sonntag, 12. Mai 2024

voraussichtlich 11.30 – 13.00 Uhr Workshop Sportpsychologie im Floorball (mit Prof. Dr. Oliver Stoll)

voraussichtlich 16.00 – 18.00 Uhr Finale Herren (Sieger HF1 vs. Sieger HF 2)

  • gemeinsame Spielbeobachtung
  • nach Spielende Schnellinterventionen in der Mixed Zone
  • spontane Gruppen-Supervisionen/Intervisionen im VIP-Bereich
Donnerstag, 16. Mai 2024

voraussichtlich 20.00 – 21.30 Uhr Online-Meeting: Auswertung (mit Prof. Dr. Oliver Stoll)

Link: https://app.sessions.us/session/dd3b79d3-af4b-4ed2-8cf0-64bede76f3bb

Die Spieler und Trainer:innen – aber auch Funktionäre, Schiedsrichter oder Eltern – der beiden Floorball-Pokalfinalisten haben Zugriff auf eine Gruppe von sportpsychologischen Expert:innen, die an der Nachwuchstagung (Praxis) teilnehmen. Die Jahrestagung der asp (Link zur Veranstaltung) startet bereits am Donnerstag, den 9. Mai 2024, in Berlin. Das jährliche Event der asp integriert erstmals eine Nachwuchstagung für angewandte Sportpsycholog:innen. Dieser Tagungsteil, der nach dem Ende der regulären asp-Jahrestagung beginnt, besteht aus einer dreistündigen Theorieeinheit und dem großen Praxisteil, der ab Samstagnachmittag mit der angeleiteten Spielbeobachtung der Pokal-Halbfinals der Herren in der Max-Schmeling-Halle beginnt. Wie beschrieben, stehen die Expert:innen nach den beiden Halbfinals den interessierten Vereinsvertreter:innen zur Verfügung. Prof. Dr. Oliver Stoll, asp-Präsident und früherer Präsident von Floorball Deutschland: “Alle Teams sowie die Schiedsrichter, die sich für das Final4 qualifizieren, werden vorab über das Angebot und die denkbaren Themenfelder für derartige Schnellinterventionen informiert. Selbstverständlich können sich alle Spieler auch vorab über uns und unsere Dienstleistungen schlau machen. Richtig gearbeitet wird dann zwischen Halbfinale und Finale. Mit Blick auf ein unvergessliches sportliches Ereignis, welches alle Beteiligten genießen und für die bestmögliche Leistung nutzen können sollen.”

Final4 2023 (Quelle: Tillmann Dreesen, Instagram: @tillmannoderso)
Final4 2023 (Quelle: Tillmann Dreesen, Instagram: @tillmannoderso)
Final4 2023 (Quelle: Tillmann Dreesen, Instagram: @tillmannoderso)

Im Rahmen des Final4 wird es zudem eine Keynote zum Thema Sportpsychologie für Trainer:innen, Verbands- und Clubvertreter:innen geben. Details dazu werden zeitnah bekannt gegeben. 

Anmeldung

Die Kosten belaufen sich pro Teilnehmer auf 120 EUR, inkl. Eintritt zum Final4. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Als Zugangsvoraussetzung gilt, dass entweder der erworbene Masterabschluss in der Sportpsychologie bzw das asp-Curriculum nicht länger als fünf Jahre zurückliegen darf. Zudem dürfen Sportpsychologie-Studierende teilnehmen.

Die Anmeldung für die Nachwuchstagung erfolgt bei Anja Kröger unter office@asp-sportpsychologie.de. Oder du nutzt das folgende Online-Formular:

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.

Mehr Infos zur asp-Tagung 2024 und zum Floorball Deutschland final4 in Berlin:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von asp-tagung.de zu laden.

Inhalt laden

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von floorballfinal4.de zu laden.

Inhalt laden

Mehr zum Thema:

Visits: 225

Cristina Baldasarre: Zeit zur Besinnlichkeit

Das Jahr 2023 geht vorüber. Im Namen von den vielen tollen Experten und Expertinnen von Die Sportpsychologen (zur Übersicht) möchte ich “DANKE” für eure Neugier, Aufmerksamkeit und Treue sagen. Und mit euch, liebe Leser und Leserinnen, eine kleine Traumreise teilen. Lasst euch gern darauf ein. Und dann sehen, hören und lesen wir uns im neuen Jahr wieder.

Zum Thema: Weihnachtliche Hypnogeschichte

Es ist Weihnachten und du sitzt gemütlich vor dem prasselnden Kaminfeuer. Du spürst die wohlige Wärme auf deiner Haut und hörst das Knistern des Feuers. Draußen schneit es sanft und die weiße Pracht bedeckt die Landschaft.

Du schließt deine Augen und atmest tief ein und aus. Mit jedem Atemzug fühlst du dich ruhiger und entspannter. Du spürst, wie sich deine Muskeln lockern und alle Anspannung aus deinem Körper weicht.

Während du so entspannt vor dem Kamin sitzt, hörst du leise Weihnachtsmusik im Hintergrund. Die sanften Klänge umhüllen dich wie eine warme Decke und lassen dich in eine tiefe Entspannung gleiten.

Du stellst dir vor, wie du durch einen verschneiten Wald spazierst. Die Luft ist klar und frisch, und du spürst die kühle Winterluft auf deiner Haut. Die Bäume sind mit glitzerndem Schnee bedeckt und die Stille umgibt dich wie ein wohltuender Mantel.

Plötzlich hörst du leises Glöckchen läuten und siehst eine leuchtende Gestalt vor dir. Es ist der Weihnachtsmann, der dich freundlich anlächelt. Er lädt dich ein, mit ihm in seinem Schlitten zu fahren und die zauberhafte Winterlandschaft von oben zu betrachten.

Du steigst in den Schlitten und spürst, wie sich die Kälte des Winters in warme Geborgenheit verwandelt. Der Weihnachtsmann lenkt den Schlitten durch die Luft, und du genießt den atemberaubenden Ausblick auf die glitzernde Schneelandschaft unter dir.

Nach einer Weile landet der Schlitten sanft auf dem Boden, und du spürst, wie sich deine Entspannung noch weiter vertieft. Du bist vollkommen ruhig und gelassen, und fühlst dich tief verbunden mit der Magie von Weihnachten.

Langsam kehrst du aus deiner inneren Reise zurück und öffnest wieder die Augen. Du fühlst dich erfrischt und erholt, bereit, die festliche Zeit in vollen Zügen zu genießen. Du bist voller Frieden und Freude, und weißt, dass du diese tiefe Entspannung jederzeit wiederfinden kannst, wenn du es brauchst. Frohe Weihnachten!

Mehr zum Thema:

Visits: 64

Last Minute-Geschenk: Abliefern zum Sonderpreis

Es ist das perfekte Geschenk für all jene, die im kommenden Jahr Abliefern wollen! Erstmals bieten wir von Die Sportpsychologen den Zugang zu unserem Online-Coachingprogramm “Abliefern, wenn es darauf ankommt” zum Sonderpreis an. Bis einschließlich zum Sonntag, den 7. Januar 2024, kostet zum Beispiel die Einzellizenz statt 239 EUR nur 199 EUR inkl. MwSt. Auch Teams, Vereine und Verbände sparen kräftig.

Preise des Weihnachtssonderangebots 2023:

  • Einzellizenz: 199 EUR statt 239 EUR (Zugang für 1 Person, Nutzungsdauer: 3 Monate)
  • Teamlizenz: 1499 EUR statt 1999 EUR (Zugang für 10 Personen, Nutzungsdauer: 3 Monate)
  • Teamlizenz: 2999 EUR statt 3999 EUR (Zugang für 25 Personen, Nutzungsdauer: 3 Monate)

(Der Zugang wird spätestens 24 Stunden nach Bestellung zur Verfügung gestellt)

Bestellformular:

    Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.

    Wir von Die Sportpsychologen haben mit erfolgreichen SportlerInnen wie Paul Biedermann und erfahrenen TrainerInnen aus dem Spitzensport ein Online-Coaching Programm entwickelt. “Abliefern, wenn es darauf ankommt” heißt es und vermittelt das Grundwissen, über dass AthletInnen, TrainerInnen und Coaches eigentlich verfügen sollten.

    Aus unserer beruflichen Praxis wissen wir aber, dass es sehr viele Sportler und Sportlerinnen gibt, die sich seit Jahren schwer tun, ihre Trainingsleistung im Wettkampf zu zeigen. Und wir wissen auch, dass das kindliche Leichtigkeit am Abliefern im Laufe einer Karriere durch Verletzungen, in Misserfolgsphasen oder in schwierigen Lebenslagen verlernt werden kann.

    Eine sportliche Leistung geht zu 50% auf die psychologische Ebene zurück.

    Paul Biedermann

    Wie “Abliefern” funktioniert

    Unser Programm setzt an deinen individuellen Stärken und persönlichen Schwächen an. Mit Hilfe eines wissenschaftlich validierten Fragebogens stellen wir fest, in welchen Dimensionen – von Selbstgesprächen über die Emotionskontrolle bis hin zur Visualisierung – du deine Skills ausbauen kannst oder Defizite ausräumen solltest.

    “Abliefern” vermittelt dir die Werkzeuge, die dir auf deinem Weg zu deinem Ziel helfen können. Es geht nicht um Wunderdinge, sondern um handfestes und erprobtes Wissen aus der Sportpsychologie, welches dir Prof. Dr. Oliver Stoll und seine KollegInnen in deine Praxiswelt übersetzt. Verständlich, hintergründig und lebensnah erklären dir renommierte sportpsychologische Experten, was du wissen musst, um abliefern zu können, wenn es darauf ankommt.

    Wie sieht “Abliefern” aus?

    Klingt interessant? Aber du willst mehr wissen? Dann schau dir die Inhalte zur Dimension Selbstgespräche an, die wir dir hier kostenlos zur Verfügung stehen. In der Dimension vermitteln dir Prof. Dr. Oliver Stoll, die Sportpsychologin und frühere Handball-Nationaltorhüterin Katja Kramarczyk und der erfolgreiche Ausdauersportler Falk Cierpinski ihre Erfahrungen zum Thema Selbstgespräche. Weitere kostenlose Videos aus unserem Zusatzmaterial findest du hier (Link).

    Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von creator.hosted-pageflow.com zu laden.

    Inhalt laden

    Was sind die weiteren Inhalte des kostenpflichtigen Programms?

    DimensionenSchwerpunkteSportler/Trainer/Experten
    Zielsetzung– Motive und Anreize
    – Leistungsziele
    – Smarte Ziele
    – Kausalattribuierung
    – Flow
    Frank Embacher, einer der erfolgreichsten deutschen Schwimmtrainer

    Christian Hoverath, zum Profil bei Die Sportpsychologen: Link

    Selbstgespräche– Selbstgespräche und deren Einfluss auf sportliche Leistung
    – heiße und kalte Selbstgespräche
    – Drehbuchtechnik
    – Hypnose
    Falk Cierpinski, erfolgreicher deutscher Ausdauersportler und Unternehmer

    Katja Kramarczyk, frühere Handball-Nationaltorhüterin

    Visualisierung– Einsatz in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung
    – PETTLEP-Model
    – Drehbuchtechnik
    – Einsatz in Verletzungsphasen
    Pavlo Rozenberg, WM-Medalliengewinner im Wassersrpinger und Schweizer Nationaltrainer Wasserspringen

    Dr. Hanspeter Gubelmann, zum Profil bei Die Sportpsychologen: Link

    Emotionsregulation– Stress
    – den optimalen Aktivierungszustand herausfinden
    – Coping
    – Perfektionismus im Sport
    Alexander Koke, Co-Trainer Frauen-Handballnationalteam

    Dr. Christian Reinhardt, zum Profil bei Die Sportpsychologen: Link

    Aufmerksamkeitskontrolle– technische Innovationen
    – Wahrnehmung als Schlüssel
    – Vier-Felder-Modell
    – Aufmerksamkeitstraining
    Romy Beer, frühere Weltcup-Teilnehmerin im Biathlon

    Dr. René Paasch, zum Profil bei Die Sportpsychologen: Link

    Aktivierung/Entspannung– Aktivierungstechniken
    – Rituale
    – naive und wissenschaftliche Entspannungsverfahren
    – Sporthypnose
    Paul Biedermann, Schwimm-Weltmeister und mehrfacher Weltrekordhalter

    Klaus-Dieter Lübke Naberhaus, zum Profil bei Die Sportpsychologen: Link

    Automatismen
    – automatisiertes Leistungshandeln
    – Motivation
    – Flow
    Lea Schairer, Bundestrainerin Skateboarding

    Thorsten Loch, zum Profil bei Die Sportpsychologen: Link

    Welche technischen Voraussetzungen brauche ich?

    Die kostenpflichtigen Inhalte haben wir über die Storytelling-Plattform Pageflow erstellt. Dich erwartet umfangreicher Video-Content, der mit Grafiken, Fotomaterial und Texten ergänzt ist. Abrufen kannst du das Material über deinen Rechner, den Laptop, dein Smartphone oder das Tablet. Über einen Link, dem wir jedem Lizenzinhaber zur Verfügung stellen, bekommst du Zugriff auf die Inhalte, die du innerhalb der Lizenzfrist jederzeit und so häufig wie gewünscht abrufen kannst.

    Weshalb kann ich mir sicher sein, dass mir das Programm etwas bringt?

    Unsere Experten von Die Sportpsychologen haben viele, viele Jahre Erfahrung in der Betreuung von internationalen Top-Athleten, erfahrenen Trainern, großen Talenten sowie ambitionierten Freizeit- und Hobbysportlern. Immer wieder, so betont Prof. Dr. Oliver Stoll, sind in den vergangenen Jahren in diesem Zusammenhang Sportler auf ihn zugekommen, weil sie Schwierigkeiten hatten, ihre Top-Performance am Tag X zu bringen. Der Leipziger hat bereits zahlreiche Olympia-Teilnehmer betreut, war mit den deutschen Wasserspringern bei den Olympischen Spielen und hat als Ausdauersportler erfolgreich am IronMan auf Hawaii teilgenommen. Ihm gelingt es, im Zusammenspiel mit seinen Kollegen aus dem Netzwerk das theoretisches Wissen aus der Sportpsychologie in deine Athletenwelt zu übersetzen.

    “Im Programm vermitteln wir das Wissen um die Werkzeuge, die Sportler effektiv einsetzen können, um am Ende abzuliefern”, sagt Stoll. Entstanden sei kein Wundermittel, sondern praxisrelevanter Input, den jeder Sportler in sein Training, seinen Alltag und die unmittelbare Wettkampfvorbereitung einbauen kann.

    Du hast Fragen, dann stell sie uns!

    Gern stehen wir euch zur Verfügung, wenn Fragen offen geblieben sind oder irgendwo der Schuh drückt. Nutzt gern das folgende Formular:

      Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.

      Mathias Liebing
      mobil: +49 170 9615287
      mail: m.liebing@die-sportpsychologen.de

      Prof. Dr. Oliver Stoll
      phone: +49 0173 4649267
      mail: o.stoll@die-sportpsychologen.de

      Visits: 80

      LeserInnen-Umfrage: Mach mit und gewinn einmal Abliefern

      Die Sportpsychologen werden im Sommer 2024 zehn Jahre alt und wir wollen nicht aufhören, besser zu werden. Deshalb bitten wir dich, liebe Leserin oder lieber Leser, dir wenige Momente Zeit zu nehmen, um unsere LeserInnen-Umfrage auszufüllen. Du kannst dir sicher sein, dass wir die Ergebnisse der Befragung ernst nehmen und vielleicht auch auf Grundlage deines Feedbacks gezielt an unserer Plattform arbeiten.

      Link zur Umfrage: LeserInnen-Umfrage

      Die Umfrage läuft bis zum Sonntag, den 6. Januar 2024. Unter allen Teilnehmenden verlosen wir eine Lizenz für unser Online-Coaching “Abliefern” im Wert von 239 EUR. Hier alle Infos zu unserem Programm, an dem viele ProfilinhaberInnen und Stars wie Schwimm-Weltmeister Paul Biedermann mitgearbeitet haben:

      Visits: 65

      Einschlafen nach dem Wettkampf: Hilfe für Toni Kroos und dich

      0

      Toni Kroos hat neulich in seinem Podcast “Einfach mal Luppen” (Link) darüber gesprochen, wie schwer er sich tue, nach Spielen in den Schlaf zu finden. Oft käme er letztlich nur auf zwei, drei Stunden Schlaf, was sich in englischen Wochen dann zwei bis dreimal wiederholt. 

      Wir von Die Sportpsychologen wollen Toni Kroos helfen. Im ersten Schritt mit kostenlosen, für die gesamte Sportwelt frei verfügbaren und im Vergleich zu einem 1:1-Coaching eher allgemeinen Tipps. Aber von Herzen. In aller Unterschiedlichkeit, die unser Netzwerk ausmacht. Und mit all der Expertise, die wir jedem Athleten und jeder Athletin entgegenbringen. Wenn er (also Toni) oder alle anderen Sportler:innen im zweiten Schritt mehr wollen – unsere Experten und Expertinnen sind für euch da. Nehmt einfach Kontakt auf, dann können wir individuell auf Basis eurer persönlichen Situation gezielter arbeiten:

      Stephan Brauner, Die Sportpsychologen

      Antwort von: Stephan Brauner (zum Profil)

      Lieber Toni,

      Du bist ganz sicher nicht der Einzige, der mit der Herausforderung kämpft, nach langen und anstrengenden Belastungen körperlicher und mentaler Art in erholsamen Schlaf zu finden. Das ist für viele meiner Klienten schon einmal die erste tröstliche Botschaft. Und wer den Kampf um den Schlaf dadurch ersetzt, den Schlaf freundlich einzuladen, der hat einen weiteren Vorteil auf seiner Seite.

      Konkret ist es hilfreich, Grundlagen der Chronobiologie zu kennen und die eigene innere Uhr. Späte Spiele sind eine Art „social jetlag“. Der Körper ist in einer anderen Zeitzone und muss sich erst wieder neu einstellen. Eigentlich kann niemand da babygleich nach dem Schlusspfiff, den Interviews, der Fahrt ins Hotel und dem Abendessen sanft einschlummern. Allerdings ist es möglich, systematisch verschiedene Bereiche zu untersuchen und kleine Verbesserungen einzuführen, um zumindest etwas besser in den Schlaf zu finden. Beispiele gefällig? Für eine gute Schlafhygiene sind Licht, Geräuschkulisse, Temperatur und Koffein- und Alkoholkarenz von Bedeutung. Und Gewohnheiten! Gewohnheiten können förderlich und hinderlich sein. Die Gewohnheit, noch schnell aus der Kabine das Ergebnis und Gedanken zum Spiel zu posten, ist sicher nicht schädlich. Ich habe mit einem Spieler gearbeitet, der noch lange die Kommentare zu allen Posts zum Spiel verfolgt hat. Das war hinderlich dafür, Ruhe zu finden. Der Fernseher ist tendenziell ebenfalls hinderlich, auch wenn viele Menschen vor dem Fernseher einschlafen. Mir geht es dabei nicht nur um das blaue Licht, das dem Organismus Tag und damit Wachheit verkündet, sondern eher um die möglicherweise an- und aufregenden Inhalte. Besser wäre hier vielleicht ein möglichst langweiliges Hörbuch – kein Scherz 😉

      Schlaf ist zu großen Anteilen Gewohnheitssache. Alles was neu ist, führt zu Aufmerksamkeit und weniger Ruhe. Ich kann daher auch empfehlen, irgendetwas Bekanntes in eine unbekannte Umgebung, wie ein neues Hotelzimmer, mitzunehmen. Bei Kindern helfen da die eigenen Kuscheltiere, die auch noch zusätzlich einen weiteren sehr wichtigen unserer Sinne ansprechen: den Geruchssinn. Angenehme und vor allem bekannte Gerüche können uns dem heimeligen Gefühl von Sicherheit und Ruhe näher bringen. Wie wäre es mit dem eigenen Kissen?

      Entscheidend ist der Kopf. Wie auf dem Fußballplatz. Die Gedanken sind vermutlich sehr aktiv und einiges ist in Bewegung. Am Ende eines jeden Tages, besonders nach langen und aufreibenden Tagen kann ein Ritual wie das „Tagebuch der Guten Dinge“ den Fokus auf das lenken, was gut war und was Sicherheit verspricht. Das klingt einfach. Und das ist es auch. Allerdings funktioniert es umso besser, wenn es wie das Kurzpassspiel trainiert und zur Routine wird.

      Ein guter Schlaf ist eine Superpower – er ist Voraussetzung für langfristige Leistungsfähigkeit. Und Studien zeigen, dass Führungskräfte mit Schlafmangel ungeduldiger, reizbarer und feindseliger waren. Es zeigte sich sogar ein Schneeballeffekt auf das Befinden der Mitarbeiter! Ich hoffe, dass ein Führungsspieler wie Du den eigenen Schlaf zur Priorität macht. Es geht um viel mehr als nur das eigene Wohlbefinden.

      Noch was: Hast du eigentlich den Matratzenmann kennen gelernt? Nick Littlehales ist vielleicht der berühmteste Schlafcoach der Welt. Als Matratzenverkäufer konnte er vor vielen Jahren Alex Ferguson von Manchester United mit seiner Expertise überzeugen und arbeitete in der Folge auch bei Real Madrid. Eine seiner Botschaften ist, dass der Tiefschlaf der ersten Schlafphasen wesentlich ist und wir nicht immer fünf volle Zyklen durchlaufen müssen. Zur Not geht es auch, am folgenden Tag noch etwas nachzuholen, wie du das laut Podcast ja machst. Aber, mein Lieber, bei englischen Wochen ist das dann schon kritisch, oder?

      Wichtig für dich, Toni, und auch für alle anderen: Es ist nicht dramatisch, einmal schlechter zu schlafen. Und auch nächtliches Aufwachen ist ganz normal. Wenn wir uns dann aber darum Sorgen machen, dann können wir tatsächlich in einen Teufelskreis geraten. Hier gilt es, entspannt zu bleiben. Und gleichzeitig gründlich alle Bereiche abzuklopfen, die einem wohltuenden Schlaf im Wege stehen könnten.

      Schlaf gut! – und tu auch was dafür. Zum Beispiel, indem du jetzt hier aufmerksam weiterliest.

      Janosch Daul, Die Sportpsychologen

      Antwort von: Janosch Daul (zum Profil)

      Neben der so wichtigen “Schlafhygiene” (Durchlüften und Abdunkelung des Schlafzimmers, Sauberkeit etc.) als Grundvoraussetzung für einen erholsamen und qualitativ hochwertigen Schlaf gibt es zahlreiche Tipps & Tricks, die ein Sportler ausprobieren kann, z.B. die folgenden:

      • Bearbeite Themen & Konflikte proaktiv (tagsüber), damit sie nachts weniger ins Bewusstsein dringen.
      • Schreibe ein Tagebuch, um den Tag und Erlebtes Revue passieren zu lassen.
      • Bereite einen Zettel und Stift für die Nacht vor, um aufploppende Gedanken zu notieren.
      • Berücksichtige deine innere Uhr.
      • Schaff dir (zeitliche) Schlafgewohnheiten.
      • Probiere aus, wie viel Schlaf du brauchst.
      • Schaff dir Schlafrituale.
      • Nutz ggf. Lavendelöl oder andere angenehme Düfte.
      • Mach dir vorher rechtzeitig bewusst, was morgen ansteht und was du zu tun hast.
      • Hör auf deine Körpersignale.
      • Iss nicht zu spät und verzichte auf Zucker sowie Alkohol.
      • Üb dich in Achtsamkeit, um auch nachts immer wieder “in den Körper kommen zu können”.
      Dunja Lang, Die Sportpsychologen

      Antwort von: Dunja Lang (zum Profil)

      Im Kontext der Thematik “Schlafstörung” ist die präzise Analyse individueller Faktoren von besonderer Bedeutung. Insbesondere bei Spitzensportlern während intensiver Wettkampfphasen erweisen sich allgemeine Ratschläge zur “Schlafhygiene” häufig als unzureichend. Das Gehirn ist mit der Verarbeitung erlebter Ereignisse beschäftigt, während der Körper noch von Energielieferanten wie Dopamin, Acetylcholin und Noradrenalin durchflutet ist. Diese müssen abgebaut oder blockiert werden, damit mittels Adenosin die erforderliche Müdigkeit zur Förderung eines gesunden Schlafs erreicht werden kann.

      Es ist von entscheidender Bedeutung zu erkennen, dass Schlaf nicht willentlich herbeigeführt werden kann. Im Gegenteil: Bewusste Anstrengungen, einzuschlafen, können das gewünschte Ziel verhindern, Ängste auslösen und weitere Bemühungen um Schlaf anregen. Daraus kann ein „Teufelskreis“ entstehen und man liegt weiter wach. Intensive Belastungen, die nicht systematisch auf bewusster und unbewusster Ebene verarbeitet werden, verstärken die schlafhemmende Wirkung. Das Unbewusste signalisiert sinngemäß: Du darfst nicht schlafen, bevor du eine Lösung gefunden hast.

      Aus diesem Grund reichen bewusste Techniken allein bei Spitzensportlern nicht aus. Das Streben nach Perfektion verstärkt das Nachdenken über die eigene Leistung, begleitet von Fragen wie “Warum ist mir das nicht optimal gelungen?” oder “Was muss ich beim nächsten Mal anders machen?” Interviews, Feedback von Trainern, Kollegen, Presse und Fans können zu emotionaler Beschäftigung, Ärger oder sogar Wut führen.

      Es gibt verschiedene Ansätze und Tools aus dem Bereich der modernen Sporthypnose, die sich meiner Erfahrung nach in der Praxis besonders bei Spitzensportlern als vielversprechend erweisen:

      Ein erster Schritt besteht dabei in der systematischen Verarbeitung von Erlebtem, durchgeführt nach einer bestimmten Routine mit klar definierten Schritten. Das wahllose Aufschreiben von Gedanken erweist sich oft als wenig hilfreich, da dies zu einem Gedankenkreisen führen kann, verstärkt durch die Arbeitsweise unseres “Arbeitsspeichers” bzw. des DMS im Gehirn (Default Mode System). Dieses kann sich regelrecht “aufhängen”, wie ein Computer mit einem “Bug” oder eine Schallplatte mit Sprung. Eine systematische Verarbeitung signalisiert dem Unbewussten, dass die richtigen Schritte unternommen werden, um systematisch nach Lösungen zu suchen und die Performance zu verbessern. Das Unbewusste ist dann erfahrungsgemäß dankbar und motiviert zur Mitarbeit im Schlaf.

      In einem zweiten Schritt kann unmittelbar danach eine individuell optimierte Trance eingeleitet werden, indem dem Geist eine konkrete Aufgabe für einen optimalen Schlaf während der REM-Phasen zugewiesen wird, die der Verarbeitung von Erlebtem dienen. Der Körper wird gezielt “entstresst” und heruntergefahren, wodurch der Schlaf erholsam wird und man frisch und fokussiert erwacht.

      Der Tiefschlaf fördert das deklarative Gedächtnis, während der REM-Schlaf das prozedurale Gedächtnis, das sich auf die unbewusste Speicherung und Optimierung von Fähigkeiten wie beispielsweise das Fußballspielen konzentriert, unterstützt. Dieses Vorgehen kann ein- bis zweimal Mal mit einem Coach trainiert werden. Zusätzlich können Audioaufnahmen während des Einschlafens genutzt werden. Nach ausreichendem Training wird die Technik eigenständig und variabel vom Sportler angewendet.

      Christian Bader, Die Sportpsychologen
      Christian Bader, Die Sportpsychologen

      Antwort von: Christian Bader (zum Profil)

      Als Grundpfeiler der Gesundheit gilt neben der Ernährung und der Bewegung natürlich der Schlaf. Die Schlafqualität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Leistungssportler verbringt viele Nächte in einer ungewohnten Umgebung (Hotel) und teilt das Zimmer nicht selten mit einem Teamkameraden, was sich negativ auf den Schlaf auswirkt. Auch Reisen kann einen Einfluss auf verminderten Schlaf haben. Im Leistungssport sind gezielt eingeplante Schlafphasen im Training Rahmenprogramm sehr wichtig, um die Gesamtschlafzeit gut zu managen. Abhilfe schaffen auch kleinere Tipps wie zum Beispiel, dass vier Stunden vor dem Schlafen keine koffeinhaltigen Getränke mehr zu sich genommen werden, eine Stunde vor dem ins Bett gehen die Bildschirme ausschalten (Handy, Tablett, PC, TV)…

      Auch Schlafroutinen, also ein fester Ablauf vor dem Schlafengehen, fördert das Finden eines leichten Schlafes. Und dann gibt es nach einem Wettkampf immer auch der Kopf, der dauernd noch Informationen verarbeitet und uns Grübeln lässt. Teilweise sind es Gedanken an To-dos, die zu erledigen sind. Manchmal sind es aber auch Gedanken, die uns nicht mehr loslassen (‘Gedankenschleifen’) und ablenken. Ein Spaziergang oder ein Gespräch mit einer Vertrauensperson ist eine Möglichkeit. Helfen kann auch ein Blattpapier auf dem Nachttisch. Darauf können beim Aufwachen Gedanken notiert werden. Manchmal fühlt es sich im Kopf an, als wären 10000 Dinge da. Wenn es notiert wird, erkennen wir, dass es vielleicht nur zwei, drei Dinge sind. Das kann einen beruhigen. 

      Kathrin Seufert, Die Sportpsychologen

      Antwort von: Kathrin Seufert (zum Profil)

      Da Toni immer wieder davon berichtet, nach Spielen Markus Lanz zu schauen, um nicht schlaflos im Bett zu liegen, wäre es aus meiner Sicht zunächst hilfreich zu reflektieren, warum er denn eigentlich nicht schlafen kann. Sind es die Ereignisse im Spiel, die ihn gedanklich noch fesseln, ist es das Adrenalin, welches noch im Körper ist und sich erst recht langsam abbaut oder gibt es noch ganz andere Gründe?

      Spannend ist auch die Frage, was die Markus Lanz Sendungen, die er laut seinem Podcast in den Nächten nach den eigenen Partien ansieht, mit ihm machen? Die Spiele der Basketballer der Dallas Mavericks hat Toni für sich ja schon als vielleicht zu aufregend ausgemacht, um herunterzufahren.

      Als langjähriger Fußballprofi hat sich sein Körper vielleicht auch einfach an diesen Rhythmus gewöhnt und ein Umgewöhnen würde unter Umständen auch lange brauchen. Ich glaube, Toni hat durch die KollegInnen aus unserem Netzwerk einige Anregungen bekommen, die er ausprobieren kann. Am Ende heißt es, wenn er wirklich etwas verändern möchte, was für sich noch zu klären wäre (denn vielleicht ist diese nächtliche Ruhe und der TV-Trick seine beste Art das Spiel aufzuarbeiten): Ausprobieren, reflektieren und nachjustieren.

      Dabei wünsche ich viel Erfolg lieber Toni.

      Klaus-Dieter Lübke Naberhaus

      Antwort von: Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (zum Profil)

      Ich glaube, dass die Kolleginnen und Kollegen schon viel aus dem Spektrum der Schlafstörungen genannt haben. Gerade gab es im Deutschen Ärzteblatt einen passenden Artikel zum Thema der primären Insomnie (Schlaflosigkeit) und die Bevorzugung einer kognitiven Verhaltenstherapie gegenüber klassischen Medikamenten.

      Wie auch Dunja schon klar herausgearbeitet hat, ist nicht nur bei Spitzensportlern, sondern bei allen Betroffenen eine individuelle und detaillierte Schlafanamnese die Voraussetzung für die Herausarbeitung erfolgreicher Lösungen. Das geht über den Tagesablauf, der klassischen zirkadianen Tagesrhythmik, der Aktivität des vegetativen Nervensystems bis hin zur Nutzung von Medien, Ernährung inklusive Alkohol, Bewegungen, klassische Schlafhygiene, Medikamente und andere Drogen über Aktivitäten direkt vor dem Einschlafen bis hin zu den Einschlafritualen.

      Besonders wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Wichtig ist für mich zu schauen, welche ersten einfachen Schritte der Veränderungen möglich sind. Das Essen zu verändern und früher zu legen, der Verzicht auf Alkohol am Abend, dem Handy einen Ort außerhalb des Schlafzimmers zuzuweisen und dies im ausreichenden Abstand vor dem Schlaf, der Verzicht auf das Fernsehen als Einschlafmittel. Wir sehen, es ist ein Puzzlespiel und manchmal auch eine entsprechende Detektivarbeit für die Klienten.

      Doch viele dieser kleinen Schritte müssen bei Spitzensportlern nicht zum Ziel führen, wie auch Dunja schon erwähnt hat. Dennoch gibt es einige empfehlenswerte Ansätze:

      • Das Erlernen von Entspannungstechniken (autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation) über Achtsamkeitspraxis wie Meditation und Selbsthypnose können hilfreiche Methoden zum Einschlafen sein.
      • Auch andere hypnotherapeutische Techniken wie das Wegschließen von bewegenden Gedanken, wie die Abgabe an das Vor- und Unterbewußte sind oft hilfreich, um dort die Lösungen in der Nacht suchen zu lassen.
      • Auch die Naturheilkunde verfügt mit Wasseranwendungen (warmes Bad), kalte Güsse und Saunagänge. Oft Mittel, die den Schlaf fördern.
      • Und bevor zu den gängigen Pharmaka gegriffen wird, bietet die natürliche Phytotherapie mit dem Baldrian, der Melisse und dem Lavendel gute Produkte, auch das Melatonin ist oft hilfreich.

      Es bleibt am Ende eine sehr individuelle Arbeit am Verhalten, am Erkennen der individuellen Bedürfnisse und an der Achtsamkeit und den zur Verfügung stehenden Ressourcen.

      Gerne mehr in einem persönlichen Gespräch.

      Maria Senz, Die Sportpsychologen

      Antwort von Maria Senz (zum Profil)

      Ein Fußballspiel ist vermutlich so geladen wie eine Silvesterrakete. Anstelle des Schwarzpulvers ist es beim Fußball eher eine Klaviatur an Emotionen. Und je nachdem, wie lange die Zündschnur ist, entfacht das persönliche Feuerwerk ganz im eigenen Tempo.

      Ein Hexenkessel auf grüner Wiese. Umringt von Fans, gegnerischen Fans, Jubelschreien, Lobgesängen, Buh-Rufen, Fahnenwehen, Klatschorgien. Ein Erleben, dass auf allen Sinnen Alarm schlägt. Eine Reizüberflutung, die nachhallt.

      Wie kann diese Flut so abgeschüttelt werden, dass beruhigt der Schlaf Erfüllung finden darf? Sobald der Körper im Bett liegt, ist die Bewegung aus. Der Kopf wiederum scheint noch voll on fire und verarbeitet das Spiel in all seinem Facettenreichtum. Gedanken kreisen. Vorwärts, rückwärts, hoch, runter, kreuz, quer, links, rechts. Und vermutlich tut es der Körper ihm gleich. Wühlt sich ebenso unruhig und quer durchs Bett. Schlaflos neben dem Bolzplatz.

      Um diesen Zustand zu unterbrechen, sagt meine Intuition: Kopf neu fokussieren. Auf etwas, was ihn beruhigt. Als Kind wurde mir häufig Schafe zählen empfohlen. Was steckt dahinter? Die Aufgabe, zu zählen. Dabei entsteht ein Bild im Kopf. Zum Beispiel eine saftig-grüne Wiese mit unzähligen Schäfchen in unterschiedlicher Fellfarbe. Dieses Bild beruhigt und kann zum ersehnten Schlaf führen.

      Übertragen wir diese erste Idee in den Fußball. Anstatt Schafe, Fußbälle zählen! Die Aufgabe: Wie viele Fußbälle passen auf ein Fußballfeld? Was passiert im Kopf: Gedanklich stehst du auf einem gähnend leeren Fußballplatz – grüne Wiese mit Kreidelinien. In einer Ecke beginnend, platzierst du den ersten Fußball. Daneben den Zweiten, den Dritten und so weiter. Du riechst das frische, saftige Gras. Du spürst das glatte Lederimitat mit den regelmäßigen Nähten zwischen deinen Händen und lässt dich von dieser Struktur beruhigen. Ball für Ball. Du hörst lediglich deinen Atem und das Ablegen des Leders zwischen den grünen Halmen. Angenehmes Träumen…

      Und wenn das Feld jemals mit Bällen komplettiert ist, bin ich wirklich neugierig auf die Anzahl 😉

      Ist die Schlaflosigkeit eher ein dauerhafter Zustand, empfiehlt sich eine tiefgründige Analyse mit individuellem Begleitprozess. Hierbei können spezifische Lösungen und Übungen entwickelt werden, die durch Ausprobieren und Anpassen zu einem nachhaltigen Wunschzustand führen.

      Mehr zum Thema:

      Visits: 144