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Sportpsychologie bei Verletzungen: Von Trockentraining bis Traumabehandlung

Zuletzt hat die deutsche Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf geäußert, dass sie sich während ihrer aktuellen Verletzungspause psychologische Unterstützung geholt hat. Um “herauszufinden, wer sie neben der Fußballerin” sei? Schöner Ansatz, keine Frage. Grundsätzlich gilt: Sportler und Sportlerinnen sollten die Verletzungs- und Rehabilitationsphase auch sportpsychologisch nutzen. Wie, das kann gern individuell sein. Aus dem Netzwerk Die Sportpsychologen (zur Übersicht) haben Janosch Daul, Anke Precht, Klaus-Dieter Lübke Naberhaus und Dunja Lang einige Ansätze gesammelt, wie sie mit Sportlern und Sportlerinnen in deren Verletzungszeit arbeiten. 

Nimm gern Kontakt auf oder leite den Text an andere SportlerInnen weiter, die gerade Unterstützung benötigen könnten.

Janosch Daul, Die Sportpsychologen
Janosch Daul, Die Sportpsychologen

Antwort von: Janosch Daul (zum Profil)

Gerade Verletzungspausen bieten eine wertvolle Möglichkeit, sowohl “innezuhalten” als auch bewusst den eigenen Horizont zu erweitern. Doch immer muss zunächst geschaut werden: Wie geht es dem verletzten Sportler? Was braucht er? Und was sind infolgedessen die Ziele, die mit einer sportpsychologischen Zusammenarbeit einhergehen? Ein Ansatz, den ich schon oft in der Zusammenarbeit mit verletzten Sportlern angewandt habe, ist das mentale Training im engeren Sinne. Sich also bewusst Bewegungsabläufe der Zielsportart vorzustellen, ohne gleichzeitige praktische Durchführung. So können die Sportler auch in der Verletzungspause trainieren und “am Ball bleiben”. Zudem erlernen sie dadurch ein wertvolles Tool, das auch in verletzungsfreien Zeiten ein wertvolles, das physische Training ergänzendes Trainingstool darstellen kann. 

Anke Precht, Die Sportpsychologen
Anke Precht, Die Sportpsychologen

Antwort von: Anke Precht (zum Profil)

Verletzungspausen sind ja meistens nicht wirklich Pausen. Da gibt es eine Menge zu tun neben der Reha. Zumindest im Profisport. Gespräche mit Medizinern, Vereinen, Sponsoren, der Presse. Viel Arbeit mit der Reha. Falls der betroffene Sportler in einem Verein spielt, gibt es dort meist auch Präsenzpflichten, um das Team weiterhin zu unterstützen. Die Vorstellung, da läge dann ein Sportler ein paar Monate auf der Couch, ist weit von der Realität entfernt. Nicht zuletzt schauen einige Sportler, dass sie in der Sportpause, wenn Wettkämpfe ausfallen müssen, ein paar dringend anstehende Prüfungen an der Uni absolvieren. Und hoffen natürlich, möglichst bald wieder ins Training zurückkehren zu können.

Daraus ergeben sich einige Themen für die Sportpsychologie:

  • die Fortsetzung des Trainings auf mentalem Weg, die oben von Janosch wunderbar beschrieben
  • die Herausforderungen an ein neues Zeitmanagement, das ganz anders sein muss als das bisherige, das durch Trainings- und Wettkampfzeiten stark strukturiert war
  • mentales Training zur Unterstützung der Heilungsprozesse
  • der Umgang mit der Zwangspause, der Tatsache, dem Team vielleicht nicht helfen zu können oder der Sorge, den Sponsor zu verlieren, aus der Natio zu fliegen, eine Qualifikation im Folgejahr nicht zu schaffen, auf die man viele Jahre hingearbeitet hat
  • zuletzt die Beschäftigung mit Themen, die vielleicht bisher im Hintergrund waren, oder mit einem möglichen Karriereende
Klaus-Dieter Lübke Naberhaus, Die Sportpsychologen
Klaus-Dieter Lübke Naberhaus

Antwort von: Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (zum Profil)

Vieles haben Janosch und Anke schon beschrieben, und es ist definitiv, wie auch Anke sehr gut festhält, keine Pause. Sondern es ist in der Regel eine plötzlich und unerwartete Änderung der gegebenen Struktur und damit der Verlust von Ritualen, zeitlichen Abläufen und Gewohnheiten. Dies braucht eine Anpassungsleistung, die nicht jeder problemlos hinbekommt, alleine deshalb ist eine Begleitung schon sinnvoll.

Diese Phase bietet die Chance der Selbstreflexion des bisher Erreichten, eine Neujustierung der kurz-, mittel- und auch langfristigen Ziele oder deren Bestätigung, vielleicht auch nur der zeitlichen Anpassung.

Vielleicht werden auch wichtige Ziele durch die Verletzung nicht mehr erreicht, so dass hier Erwartungshaltungen korrigiert und Enttäuschungen verarbeitet werden müssen.

Doch was auf jeden Fall passieren kann, ist, dass es neben dem körperlichen Trauma auch ein psychisches Trauma zu verarbeiten gilt. Mit der Angst vor der Wiederverletzung, der Angst, die vorher erreichte Leistung nicht wieder zu erzielen oder überhaupt den Anschluss zu verlieren.

Viele Gründe sprechen dafür, sich hier sportpsychologisch begleiten zu lassen, wobei die Themen sehr unterschiedlich in ihrer Ausprägung sein können.

Dunja Lang, Die Sportpsychologen

Antwort von: Dunja Lang (zum Profil)

Sporthypnose als wertvolles Werkzeug bei Verletzungen und Krankheiten

Wie meine KollegInnen Janosch, Anke und Klaus treffend beschrieben haben, ist eine Verletzungspause weit mehr als eine körperliche „Pause“ – sie fordert SportlerInnen mental und physisch heraus. Die Sporthypnose bietet hier eine besondere Unterstützung, gerade bei Schmerzmanagement, Heilung und der Verarbeitung psychischer Belastungen.

Schmerzbewältigung und Heilung fördern

Sporthypnose geht über reine Entspannung hinaus. Sie hilft AthletInnen, Schmerzen wie Wund- oder Entzündungsschmerzen gezielt zu beeinflussen, was durch wissenschaftliche Studien gestützt wird. Hypnose ermöglicht es SportlerInnen, den Schmerz als Botschaft ihres Körpers zu verstehen und selbst aktiv zu steuern. Besonders wirkungsvoll sind innere „Reisen“ in den Körper, bei denen Heilungsimpulse auf betroffene Stellen fokussiert werden, um die körpereigenen Heilkräfte zu aktivieren.

Psychisches Trauma überwinden und Selbstvertrauen stärken

Nach einer Verletzung wird oft das psychische Trauma übersehen: Ängste und Unsicherheiten vor dem Wiedereinstieg. Die Sporthypnose hilft AthletInnen, diese negativen Erlebnisse loszulassen, das Vertrauen in ihren Körper wieder aufzubauen und sich mental auf den sportlichen Neustart vorzubereiten. Durch gezielte Hypnosearbeit können Ängste abgebaut und mentaler Widerstand gegen Rückschläge gestärkt werden.

Hypnose als nachhaltiges Werkzeug und erlernbare Selbsthilfe

Ein besonderer Vorteil der Hypnose ist, dass sie als Selbsthypnose erlernt werden kann, so dass AthletInnen sie jederzeit selbst anwenden können – auch langfristig zur Stressbewältigung. Hypnose wird damit zu einem wertvollen mentalen Werkzeug, das SportlerInnen stärkt, sowohl während der Verletzungszeit als auch darüber hinaus.

Fazit: „Comeback Stronger“ mit Sporthypnose

Wie Klaus treffend bemerkt, kann die Verletzungsphase eine Chance zur Neujustierung sein. Durch Sporthypnose gelingt es, körperlich und mental gestärkt aus der Verletzung zurückzukehren, Ängste zu überwinden und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu festigen – für ein wahres „Comeback Stronger“.

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Dunja Lang: Comeback Stronger – mit Sporthypnose!

Verletzungen und Krankheiten stellen für SportlerInnen eine immense Herausforderung dar, die weit über die körperliche Genesung hinausgeht. Eine Verletzungspause erfordert nicht nur körperliche Erholung, sondern auch mentale Stärke, Anpassung und oft die Bewältigung von Unsicherheiten und Ängsten. Sporthypnose bietet eine wertvolle Unterstützung in dieser schwierigen Phase, da sie auf mehreren Ebenen wirkt: Sie lindert Schmerzen, fördert die Heilung, hilft bei der Verarbeitung psychischer Belastungen und unterstützt die Erhaltung der sportlichen Fähigkeiten. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Sporthypnose AthletInnen dabei hilft, stärker zurückzukommen – physisch und mental.

Zum Thema: Sporthypnose als wertvolles Werkzeug bei Verletzungen und Krankheiten

Sporthypnose bietet weit mehr als nur Entspannung. Sie kann gezielt zur Schmerzbewältigung und Förderung des Heilungsprozesses eingesetzt werden. Wissenschaftliche Studien belegen die Wirksamkeit der Hypnotherapie, insbesondere bei akuten Verletzungsschmerzen, Wundschmerzen und entzündungsbedingten Beschwerden. In Hypnosesitzungen lernen SportlerInnen, Schmerz als Signal ihres Körpers zu verstehen, das sie bewusst beeinflussen und lindern können. Diese Auseinandersetzung mit Schmerz stärkt das Gefühl von Selbstwirksamkeit und hilft den AthletInnen, sich aktiv in ihren Heilungsprozess einzubringen.

Ein wesentlicher Bestandteil der Hypnose ist die fokussierte Wahrnehmung des eigenen Körpers. In der Hypnose können sich SportlerInnen gezielt auf verletzte Stellen konzentrieren und positive Heilungsimpulse senden. Diese Technik aktiviert die körpereigenen Heilkräfte und unterstützt den Genesungsprozess. Gerade bei Entzündungen und Wundheilung zeigt sich Hypnose oft als wirkungsvoller Ansatz, da sie sowohl die Schmerzwahrnehmung positiv beeinflusst als auch die physische Heilung fördert.

Bewegungsabläufe optimieren und muskuläre Kraft erhalten

Neben der Schmerzbewältigung und Heilungsförderung spielt mentales Training in der Sporthypnose eine wichtige Rolle, insbesondere wenn es darum geht, Bewegungsabläufe während der Verletzungspause zu erhalten und zu optimieren. Eine spezielle Technik des Mentalen Trainings erlaubt es AthletInnen, Bewegungsabläufe der Zielsportart gedanklich durchzugehen und so das „Bewegungsgedächtnis“ zu bewahren. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass mentales Training nicht nur die Präzision der Bewegungen fördert, sondern auch zur Erhaltung der muskulären Kraft beiträgt.

Indem AthletInnen ihre Bewegungen im Geiste durchspielen, bleiben sie mental und physisch „im Training“. Diese Methode hilft nicht nur dabei, die Bewegungsabläufe zu optimieren, sondern auch muskuläre Kraft zu bewahren – ein entscheidender Vorteil, der dazu beiträgt, dass SportlerInnen nach der Verletzungspause schneller und sicherer ins Training und in den Wettkampf zurückkehren können. Das mentale Training ergänzt somit das physische Training und wird zu einer wichtigen Brücke in der Rehabilitationsphase.

Psychisches Trauma überwinden und Selbstvertrauen zurückgewinnen

Nach einer Verletzung oder Krankheit ist es nicht nur entscheidend, den Körper zu heilen, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den eigenen Körper wieder aufzubauen. Häufig bleibt das psychische Trauma, das eine Verletzung verursacht, unbehandelt, und erst beim Wiedereinstieg in Training und Wettkampf tauchen Unsicherheiten und Ängste auf. Viele AthletInnen kämpfen mit der Angst vor erneuter Verletzung oder dem Zweifel, ihre frühere Leistung wieder abrufen zu können. Diese mentalen Barrieren können die Rückkehr in den Sport stark beeinträchtigen und erfordern genauso viel Aufmerksamkeit wie die körperliche Genesung.

Hier greift die Sporthypnose gezielt ein. In Hypnosesitzungen können AthletInnen Ängste und Zweifel abbauen, die mit der Verletzung verbunden sind. Durch Hypnose lernen sie, negative Erfahrungen zu verarbeiten und das Vertrauen in ihren Körper zu stärken. Die Hypnose unterstützt dabei, die Verletzung als abgeschlossene Erfahrung hinter sich zu lassen und mit neuem Selbstbewusstsein und Zuversicht in den sportlichen Neustart zu gehen. Die Verarbeitung des psychischen Traumas und die Stärkung des Selbstvertrauens helfen AthletInnen, den Weg zurück in den Wettkampf ohne die „nachhängende“ Last der Verletzung zu bewältigen.

Hypnose als erlernbares Werkzeug: Selbsthypnose für langfristige Stärke

Ein weiterer bedeutender Vorteil der Hypnose ist, dass sie als Selbsthypnose erlernt werden kann. Jede Hypnose ist letztlich eine Form der Selbsthypnose, die AthletInnen mit Unterstützung eines qualifizierten Coaches erlernen können. Diese Fähigkeit befähigt sie, die Techniken zur Schmerz- und Stressbewältigung auch selbstständig und jederzeit anwenden zu können. Selbsthypnose wird dadurch zu einem wertvollen, nachhaltigen Werkzeug, das nicht nur in der Verletzungsphase hilft, sondern auch im Alltag und im Wettkampf als mentaler Anker dienen kann. Damit wird die Hypnose zu einem persönlichen Hilfsmittel, das die mentale Stärke der AthletInnen langfristig unterstützt und ihnen in allen Phasen ihrer Karriere zur Verfügung steht.

Fazit: Ein „Comeback Stronger“ mit Sporthypnose

Sporthypnose ist ein ganzheitlicher Ansatz, der AthletInnen nicht nur bei der körperlichen Heilung unterstützt, sondern auch die mentale Stärke und das Selbstbewusstsein wieder aufbaut. Sie fördert die Genesung, lindert Schmerzen, hilft dabei, Bewegungsabläufe zu optimieren und die muskuläre Kraft zu erhalten, und unterstützt die Verarbeitung psychischer Belastungen, die mit einer Verletzung einhergehen. Durch die Kombination von Hypnose und mentalem Training können SportlerInnen ihre Ängste überwinden und das Vertrauen in ihre Fähigkeiten und ihren Körper neu finden.

Mit der Sporthypnose kehren AthletInnen nicht nur geheilt, sondern auch mental gestärkt in den Wettkampf zurück – für ein wahres „Comeback Stronger“.

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asp-Thementag “Hate speech” im Februar 2025 in Köln

Wir von Die Sportpsychologen lieben es, uns zu vernetzen. Denn unserer Meinung nach wird die Disziplin Sportpsychologie stärker, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und wenn möglich auch gemeinsam arbeiten. Insofern weisen wir hier sehr gern auf ein Event hin, welches am 10. Februar 2025 in Köln bevorsteht.

Zum Thema: 2. asp-MentalGestärkt Thementag (“Hate speech”)

“Hate Speech in sozialen Medien und wie die Sportpsychologie hier helfen kann”, so heißt es in der Unterzeile zum Thementag, der am Montag, den 10. Februar, zwischen 10 und 16:30 in der Sporthochschule Köln stattfindet. Tickets gibt es ab 119 EUR.

Alle weiteren Informationen zu den Vortragenden, den Inhalten sowie dem Veranstaltungsort findet ihr auf der asp-Seite: https://www.asp-sportpsychologie.de/newsartikel/asp-mentalgestaerkt-am-1022025-in-koeln-579 

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Willst du auch, dass wir auf deine Events und Veranstaltungen hinweisen? Dann nimm ganz einfach Kontakt zu unserem Redaktionsleiter Mathias Liebing (m.liebing@die-sportpsychologen.de) auf.

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Roy Schmidt: “Ich hatte keine Angst mehr vor dem Karriereende”

Der letzte Lauf auf der großen Leichtathletik-Bühne hat in sich: Mit Feuerwerk, LED-Lichtshow und dem kanadischen Olympiasieger Jerome Blake auf der Nebenbahn. Das letzte Finale auf seiner 100 Meterstrecke bleibt Roy Schmidt für immer in Erinnerung. Auch, weil der Stadionsprecher des an diesem Tag wiedereröffneten Dresdner Heinz-Steyer-Stadions, aus seiner Vorstellung fast eine Laudatio macht. Es laufen Tränen bei Roy Schmidt, der 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnahm und im gleichen Jahr mit der deutschen Staffel bei den Europameisterschaften in Amsterdam Bronze gewann. Freudentränen. Weil er von einem solchen Abschied träumte, weil er in den zurückliegenden Monaten nicht mehr nur für Zeiten lief, sondern für wichtigeres.

Zum Thema: Karriereübergang

Seit 2021 arbeitet Roy Schmidt, der für den TuS Jena und den SC DHfK Leipzig aktiv war, mit Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (zur Profilseite) von Die Sportpsychologen zusammen. Eigentlich will er seine Aufmerksamkeit im Startblock verbessern. Er will an vielen Details arbeiten, um wieder näher an seine Bestzeit heranzurücken. Schmidt, der die Zusammenarbeit mit den verbands- oder vereinszugehörigen Sportpsychologen Zeit seiner Laufbahn immer gemieden hat, will zu dieser Zeit am Traum Paris 2024 festhalten. Hier soll die Karriere im Alter von 32 Jahren enden. Dass es anders kommen soll, wird in den Räumlichkeiten von Lübke Naberhaus im Leipziger Waldstraßenviertel recht schnell klar. 

Dazu mehr in dem ausführlichen Interview, in dem Roy Schmidt und Klaus-Dieter Lübke Naberhaus über ihre Zusammenarbeit sprechen. Über sportpsychologische Arbeit, die nah am Sport passiert, ohne den Menschen zu vernachlässigen. Sie reden über eine mehrjährige Zusammenarbeit, die beide als sehr erfolgreich bewerten können, ohne damit eine weitere Olympia-Teilnahme oder Medaillen bei Großereignissen zu meinen. Sie geben einen seltenen Einblick, wie sportpsychologische Arbeit abläuft, von der Auftragsklärung über die vertrauensvolle Zusammenarbeit bis hin zur Begleitung in die Nachkarrierephase.  

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Julia Cetin: “Ich habe das Gefühl, in der Sportpsychologie angekommen zu sein”

Julia Cetin: “Ich habe das Gefühl, in der Sportpsychologie angekommen zu sein”

Mit Julia Cetin begrüßen wir bei Die Sportpsychologen ein weiteres neues Gesicht. Julia hat einen spannenden Weg hinter sich, der sie in die Türkei und über die Ziellinie des New York Marathons führte. Im Interview mit Mathias Liebing, Redaktionsleiter des Netzwerks, gibt sie einige Einblicke. 

Julia, 2018 hast du erstmals an einem Laufwettbewerb teilgenommen. Damals über 5 Kilometer. Nur vier Jahre später hast du den New York Marathon gefinished. Was bedeutet diese Reise für dich und deine Arbeit?

Manchmal bin ich gerne verrückt und gehe nicht den „Standardweg“. Die Reise von 5 auf 42 Kilometer war für mich unglaublich lehrreich. Ich glaube, vor allem habe ich mich selbst auf diesem Weg gefunden. Ich bin eine sogenannte Laufschnecke und habe viele, viele Stunden mit langen, langsamen Läufen verbracht. Dabei hatte ich eine Menge Zeit, nicht nur über mich nachzudenken, sondern auch über meine Zukunft. In meiner Marathonvorbereitung bin ich mit dem Thema Mentaltraining in Berührung gekommen und habe mich dazu fortgebildet. Ich hatte viel Zeit, einiges an Methoden und Techniken an mir selbst zu testen. Das hat mir so viel Freude gemacht, dass ich auch anderen helfen wollte, diesen Weg zu gehen. 

Der Weg zum Erfolg war für mich voller Höher und Tiefen und teilweise bin ich sehr tief gefallen. Mit dem Wissen, das ich heute habe, könnte ich das vermutlich größtenteils verhindern. Aber zum Glück war das Hoch am Ende jedes Tief wert.

Julia Cetin

In den vergangenen Jahren hast du in der Türkei gelebt. Wie steht es in der Türkei um die Sportpsychologie und inwiefern hat dich die Zeit inspiriert oder bereichert? 

Die Psychologie außerhalb der klinischen Psychologie ist da, wo ich gewohnt habe, noch in den Babyschuhen. Unter dem Begriff der Sportpsychologie kann sich noch kaum jemand etwas vorstellen. Immerhin haben die vor Ort für Olympia trainierenden Tennisspieler online sportpsychologische Hilfe, denn vor Ort, einer Stadt mit ca. 2 Mio. Einwohnern gibt es leider noch keinen Sportpsychologen. Ich hatte vor, die erste zu werden, doch mein Weg hat mich aus verschiedenen Gründen zurück nach Deutschland geführt.

Die letzten acht Jahre in der Türkei haben mich gelehrt, weltoffener zu sein, mehr Verständnis zu haben für alles, was „anders“ ist als das, was ich kenne. Ich denke, dass oft nicht nur die Sprache, sondern die kulturellen Unterschiede zu großen Missverständnissen führen. Es gibt so viele ungeschriebene Regeln, die man nicht kennt und auch kaum irgendwo nachlesen kann. Oft erfordert es eine Menge Geduld, „Aufklärungsarbeit“ zu leisten, auf verschiedensten Ebenen.

Bereichert in dieser Zeit haben mich vor allem das ständige Verlassen meiner eigenen Komfortzone. Egal ob kulinarisch, sportlich oder kulturell, ich musste so unendlich oft etwas Neues ausprobieren oder neue Wege finden, dass ich daran nur wachsen konnte, als Mensch und als Psychologin.

Was begeistert dich an der Sportpsychologie und was hast du für Pläne in der Sportpsychologie? Wie soll dir das Netzwerk Die Sportpsychologen dabei helfen.

Nachdem für mich die Sportpsychologie lange Zeit nicht existent war, der Sport aber immer Teil von mir war, habe ich jetzt das Gefühl, endlich angekommen zu sein. In einem so abwechslungsreichen und spannenden Feld zu arbeiten, habe ich mir immer gewünscht. 

Mir macht es riesig Spaß, momentan mit so verschiedenen Menschen an so verschiedenen Stellen in ihrem Leben arbeiten zu dürfen. Von der 13-jährigen Schülerin, über Mitte 50er Hobbysportlerin bis zur 26-jährigen Profisportlerin ist alles dabei. Es ist so erfüllend, hier jeweils ein kleines Stück des Weges dabei sein zu dürfen. 

Ich erhoffe mir durch das Netzwerk Die Sportpsychologen vor allem kollegialen Austausch und gegenseitige Unterstützung, den jeder von uns hat seine eigenen Stärken und ich glaube nicht daran, dass wir auf dem Markt Konkurrenten sein sollten, sondern nur voneinander profitieren können und das auch nutzen sollten. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

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Kathrin Seufert: Löst du noch Probleme oder verhinderst du sie schon? 

Wenn ich Statistik darüber führen würde, mit welchen Anliegen Personen an mich herantreten, um mit mir als Sportpsychologin zu arbeiten, muss ich konstatieren, dass es doch zu 99% der Fall ist, das etwas aktuell nicht gut gelingt, Ziele nicht erreicht werden oder ein Unwohlsein vorherrscht. 

Mein Wunsch wäre, dass es noch einen anderen Grund gebe.

Zum Thema: Mentale Stärke im Sport

Warum gelingt es uns in der Sportpsychologie noch nicht zu erklären, dass sich mit unserer Hilfe eine Stärke aufbauen lässt, die verhindert, dass bestimmte Probleme überhaupt erst aufkommen? Oder anders formuliert: Ich stelle mir die Frage, warum die psychische Gesundheit und die mentale Stärke noch nicht so präventiv angegangen wird, wie es längst wie selbstverständlich mit der körperlichen Gesundheit gehandhabt wird? Sportler nutzen die Ernährung, Rehabilitationsmaßnahmen und Schlafprotokolle, um bestmöglich mit der Anstrengung umzugehen. Vor dem Spiel oder vor dem Wettkampf wird sich erwärmt, gedehnt und aktiviert. Es wird alles getan, dass es läuft wie geschmiert.

Der Kopf unter dem Radar 

Doch in den Gesprächen mit den Athletinnen und Athleten erfahre ich häufig, dass keine mentale Vorbereitung durchgeführt wird. Ich frage mich daher, woran das liegt, dass so ein wichtiger Bereich wie der Bereich zwischen den Ohren immer noch so unter dem Radar läuft?! Vielleicht tut es das auch gar nicht so sehr, wie ich es wahrgenommen habe… Möglich, aber meine Erfahrungen mit Sportlerinnen und Sportlern und Mannschaften zeigen mir eben ein anderes Bild.

Sportpsychologische Unterstützung wird in den meisten Fällen erst dann konsultiert, wenn etwas „nicht läuft“. Wenn ich mich zurücklehnen würde, könnte ich froh und dankbar sein, dass die Sportpsychologie als Dienstleistung zumindest mittlerweile als gängige Lösung gehandelt wird. Aber das Thema lässt mich nicht los. 

Sportpsychologisches Training gehört in den Alltag

Wieso sind so wenige Menschen bereit, sich präventiv mit der mentalen Stärke auseinanderzusetzen und in ihr Training einzubauen? Aus meiner Sicht sollte sportpsychologisches Training Teil des wöchentlichen Trainingsplans sein. Nur wer etwas nachhaltig trainiert, wird Erfolge ernten können. Beim körperlichen Training stimmt einem da jeder zu, doch bei der Sportpsychologie ist das noch nicht so etabliert. Was können wir ändern und besser machen? Sicher können wir aus anderen Bereichen lernen.

Ich denke, dass es hilfreich ist, die Sportlerinnen und Sportler dabei zu unterstützen, dass sie auch beim sportpsychologischen Training ihre Effekte transparent machen können. Muskelzuwachs, bessere Werte bei Geschwindigkeit oder Reaktion, Fettanteil, Flexibilität… alles Dinge, die leicht messbar sind. Dinge, die über Fitnessuhren, diverse Tracker oder Trainingsauswertungen auf anderen Ebenen etabliert sind und uns mit unserer Disziplin vor eine Aufgabe stellen. Ich als Sportpsychologin versuche, die Fortschritte des mentalen Trainings sichtbar zu machen, um hier Motivation für den Weg zu generieren und auch Sicherheit zu erzeugen. Denn wenn man sich des Könnens bewusst ist, kann man es sinnvoll einsetzen, wenn es nötig ist. 

Unser Auftrag 

Aus meiner Sicht müssen wir noch mehr zeigen, was die Sportpsychologie leisten kann. Es muss noch mehr in die Sportwelt getragen werden, welche Effekte erzielt werden können. Neben der häufig gewünschten Leistungssteigerung sollten wir deutlicher machen, dass es auch darum geht, eine Wohlbefindenssteigerung zu erzielen, die im Anschluss auch zu einer verbesserten Leistung oder besseren Beziehung im Team führen kann. Wir müssen für mehr Raum für Präventionsarbeit kämpfen. Nicht zuletzt, weil die psychische Gesundheit ein wichtiger Baustein für jeden Menschen ist. Und auch weil psychische Krankheiten als Teil der Gesellschaft auch nicht vor der Gruppe der Sportler halt machen, müssen wir unser Augenmerk vermehrt darauf richten. 

Schaut gemeinsam mit den Aktiven, wie es möglich ist, Sportpsychologie in ihre Trainingswochen zu integrieren, ohne sie zu überlasten. Die Freiwilligkeit und intrinsische Motivation für das Feld sollte genauso vorausgesetzt sein. In meiner Arbeit stelle ich zunehmend fest, dass Sportlerinnen und Sportler, die mit einem Anliegen den Kontakt aufsuchen, häufig im Anschluss in die präventive Arbeit übergehen wollen. Ich werte das als sehr gutes Zeichen. Lasst uns gemeinsam schauen, dass wir der Prävention und unserer ganzheitlichen Arbeit mehr Platz geben, um gesunde und mental fitte Sportlerinnen und Sportler zu haben, die für ihre Ziele und Träume arbeiten und kämpfen. TAG FÜR TAG!

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Marcus Mühlberger: “Spanien hat eine Vorbildrolle inne, sportpsychologisch im Team zu arbeiten”

Die Abschlussurkunde seines Master-Studienganges hat Marcus Mühlberger auf dem Rasen des Stadions Santiago Bernabeu bekommen. Zurück in Deutschland will der neue Profilinhaber von Die Sportpsychologen in und mit unserem Netzwerk durchstarten. Mit Mathias Liebing, dem Redaktionsleiter von Die Sportpsychologen, hat er die Zeit gefunden, über seine Ausbildung, seine Ansichten, seine Leidenschaft und seine Ziele zu sprechen. 

Marcus, kürzlich warst du in Madrid, wo du einen Masterabschluss gemacht hast. Die Rede ist von einem Studiengang, der eng an Real Madrid gekoppelt ist. Was hast du dort erlebt und inwiefern tickt die Sportpsychologie in Spanien anders?

Das Master-Studium in Psicologia Deportiva, zu Deutsch Sportpsychologie, war eine unglaubliche Erfahrung und die Erfüllung mehrerer Träume zugleich. So muss ich natürlich gleich das absolute Highlight dieses Studiums erwähnen, die Abschlusszeremonie und die Feierlichkeiten inmitten des Stadions Santiago Bernabeu in Madrid, an der große Persönlichkeiten teilnahmen, um uns Absolventen zu beglückwünschen. Allen voran natürlich der Präsident von Real Madrid, Florentino Perez oder auch der CEO von Adidas, Björn Gulden neben vielen weiteren Funktionären, Professoren und Doktoren der Uni Madrid. 

Audimax mal anders

Man kann es nicht anders sagen, da hat man einfach nur Gänsehaut, wenn man dieses Stadion betritt. Zeitgleich macht es mich natürlich unglaublich stolz, meine „akademische Reise“ genau da zu krönen, wo sich sonst das Who is Who des europäischen Fußballs die Klinke in die Hand gibt. Aber auch die jährlich stattfindende White Week von Real Madrid, der Austausch mit dem medizinischen Stab, den Physios und Athletiktrainern in regelmäßigen Q&A Sessions, sowie natürlich die umfassenden Lerneinheiten mit unseren Professoren und Dozenten waren unvergleichlich. Und dann wirst du noch zu Beginn des Studiums von Carlos Ancelotti begrüßt, dessen Worten man natürlich besondere Aufmerksamkeit schenkt. Zu guter Letzt muss natürlich der Campus der Universität erwähnt werden, sowohl in Villaviciosa de Odon als auch in Alcobendas, im Norden von Madrid. Alles in allem habe ich eine unvergessliche Zeit erlebt, tolle Menschen kennengelernt und natürlich den Master in Sportpsychologie erreicht. 

Und zum zweiten Teil deiner Frage: Ich glaube, dass die in den vergangenen Jahrzehnten von außergewöhnlichen Menschen erstellten sportpsychologischen Konzepte, Modelle und Erklärungsansätze einen gewissen universellen Wert besitzen. Und sowohl bei Sportlern in Spanien als auch in Deutschland und an vielen anderen Orten der Welt Anwendung finden. Deshalb tickt die Sportpsychologie dort erstmal nicht grundsätzlich anders. Möglicherweise anders ist, dass in vielen Vereinen in Spanien, unabhängig von der Sportart, sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass mehrere Sportpsychologen zeitgleich in einem Team mit Spielern, Trainern und dem Management sowie Funktionären arbeiten und so die Möglichkeit haben sich ad-hoc auszutauschen, um bestmögliche sportpsychologische Strategien und Interventionen zu entwickeln. Diese Multiperspektivität wurde uns natürlich auch in der universitären Ausbildung vermittelt. Insofern finde ich es toll, dass ich dies im Kreise von Die Sportpsychologen so gleich mit einbringen kann, wo vergleichbar gearbeitet wird.

Du bringst eine beeindruckende Ausbildungvielfalt mit. Von der Sportpsychologie, über angewandte Neurowissenschaften bis hin zur klinischen Psychologie. Welche Rolle spielt in deiner Arbeit aber die Liebe zum Sport? Wofür brennt dein Sportlerherz?

Sport spielt schon immer eine sehr zentrale Rolle für mich. Die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Perspektiven in die Welt der Bewegung einzutauchen, finde ich sehr spannend. Das Leben ist Bewegung und die Menschen, mit denen man tagtäglich arbeitet, haben bewegte Leben (meines natürlich eingeschlossen). Sport und Bewegung sind inspirierende und motivierende Energiequellen für mich. 

Marcus Mühlberger während der Abschlussveranstaltung in Madrid

Mein Sportlerherz schlägt für Underdog- und Erfolgsgeschichten, beispielsweise die eindrucksvoll gewonnene deutsche Meisterschaft von Bayer Leverkusen in diesem Jahr, für faszinierende Fan-Choreografien, die Menschen zusammenbringen, man denke nur an die EM im Sommer und die holländischen „nach-links-nach-rechts-Sprünge“ in den Straßen von Hamburg oder Leipzig, aber auch für die beeindruckende Biomechanik, die physikalische Grenzen überwindet, wie es beispielsweise im Skispringen zu sehen ist.

Ich bin begeistert von der Ästhetik im Sport, sei es die unvergleichliche Präzision der Pässe von Toni Kroos oder die über 40 Yards langen Würfe eines Quarterbacks, die diesen besonderen Wow-Effekt hervorrufen.

Gleichzeitig brennt mein Herz auch für die Spielintelligenz von Athleten, die die Dynamik des Spiels antizipieren und auf dieser Grundlage entscheidende Entscheidungen treffen, um Spielsituationen erfolgreich zu meistern. All diese Aspekte beginnen im Kopf der Athleten und sind für mich das Ergebnis komplexer neuronaler Prozesse. Vom ersten Planungsimpuls bis zur präzisen Ausführung der Bewegungsmuster – alles spielt eine Rolle. Hinzu kommen Faktoren wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Emotionen, die einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Sportlers leisten. Die Vielzahl an Variablen im Sport eröffnet ständig neue, spannende Perspektiven, die meine Leidenschaft für diese Disziplin noch lange anfeuern.

Seit einigen Wochen bist du Teil von Die Sportpsychologen. Wie sind deine Eindrücke vom Netzwerk und wie willst du dich persönlich einbringen?

Ich konnte bereits mit einigen Sportpsychologen des Netzwerks in Kontakt treten und habe eine tolle Hilfsbereitschaft und guten Austausch wahrnehmen können, wofür ich sehr dankbar bin. Es hat mir ein gutes Gefühl vermittelt, bei den erfahrenen Kollegen um Rat zu fragen (auch spontan per Telefon). Sehr interessant und wertvoll fand ich die Supervision unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Stoll. 

Hier könnte und würde ich mich gerne ins Netzwerk einbringen und mögliche Fallbearbeitungen im Rahmen einer kollegialen Fallberatung initiieren. Auch die Erarbeitung gemeinsamer Workshops bis zur Durchführung kann ich mir gut mit den Kollegen vorstellen. Darüber hinaus freue ich mich natürlich über regen Austausch und stehe natürlich gleichermaßen den Mitgliedern des Netzwerks für Fragen zur Verfügung.

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Veranstaltungshinweis: Tag der Sportpsychologie – Schach

Wir von Die Sportpsychologen wollen zukünftig häufiger auf Events und Veranstaltungen rund um das Thema Sportpsychologie hinweisen. Denn Vernetzung, Austausch und Miteinander ist ganz in unserem Sinne.

Am Sonntag, den 27. Oktober 2024, lädt der Verband der praktischen Sportpsychologie um Jürgen Walter zu einem spannenden Tag rund um das Thema Sportpsychologie im Schach ins hessische Viernheim ein. Erleben Sie Vorträge von renommierten Experten, die verschiedene psychologische Facetten des Schachspiels beleuchten.

Besonders hervorzuheben ist die Simultan-Veranstaltung an sieben Brettern mit Großmeister (GM) Dennis Wagner (Elo 2613, Nationalspieler), live kommentiert vom Internationalen Meister (IM) Maximilian Meinhardt. Um die psychologischen und emotionalen Aspekte des Spiels zu verdeutlichen, tragen der GM und ein Spieler Puls- und Herzfrequenzmessuhren während des Matches.

Freuen Sie sich auf einen informativen und praxisnahen Tag voller Einsichten in die Welt der Sportpsychologie im Schach!

Weiter Informationen finden Sie hier!

Den Flyer zum Download finden Sie hier!

Hinweis an Veranstalter: Nehmt gern Kontakt zu unserem Redaktionsleiter Mathias Liebing (m.liebing@die-sportpsychologen.de) auf, so dass wir auch auf eure Events hinweisen können.

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Danijela Bradfisch: Lachen als wichtiger Trainings- und Tagesinhalt

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag“, sagte Charlie Chaplin. Dieses Sprichwort, wie auch „Lachen ist die beste Medizin”, kennen fast alle. Solche Sprüche kommen in meinen Gedanken in der Zusammenarbeit mit Sportler:innen, Trainer:innen und Eltern sehr häufig vor. Oft ist für mich augenscheinlich, dass eine gewisse Lockerheit fehlt. Wenn ich der Sache nachgehe, stelle ich fest, dass kaum noch „private Zeit“ auf dem Tagesplan steht. Meine erste Frage ist dann immer: „Spielst du Spiele?“ Meistens wird das mit “Nein” beantwortet. Meine zweite Frage ist dann: „Wann habt ihr zuletzt gespielt und dabei gelacht?” 

Zum Thema: Die Rolle von Endorphinen im Sport und wie wir uns das glückliche Gefühl erarbeiten können

Eines Vornweg: Ich liebe Spiele. Und ich weiß, wie wichtig es ist, sich dafür Zeit zu nehmen. Denn das gemeinsame Spielen, Lachen, sich bewegen und lustig zu sein, hat einen positiven Einfluss auf Körper, Geist und Emotionen. 

Damit nicht genug: Das Spielen von Spielen kann einen vielfältigen Einfluss auf den Menschen und seine Umgebung haben. Insbesondere für Sportler und Sportlerinnen ist das aus meiner Sicht wichtig. Ich nenne hier vier Aspekte, die uns täglich im Alltag begegnen und die im Spiel geschult werden:

  1. Kognitive Fähigkeiten, wie das strategische Denken und die Reaktionsgeschwindigkeit fördern. 
  2. Soziale Interaktion: das (Er-)lernen mit anderen zu interagieren, und Teamarbeit zu fördern. 
  3. Stressabbau: Für viele Menschen sind Spiele eine Form der Entspannung und des Stressabbaus. Sie bieten eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und sich in einer anderen Welt zu verlieren.
  4. Kultureller Einfluss: Kulturelle Themen und Werte reflektieren und verbreiten. Sie können auch als Plattform für gesellschaftliche Diskussionen dienen und das Bewusstsein für bestimmte Themen schärfen.

Positive Effekte des Lachens

Halten wir fest: Spielen ist gesund! Und Spielen ohne Lachen ist kaum denkbar. Und damit sind wir beim Punkt: Denn das Lachen hat viele positive Effekte auf Körper, Geist und Gesundheit. Die von uns im Gehirn und Nervensystem eigens produzierten Hormone (genannt Endorphine), bieten mehrere wunderbare Möglichkeiten, sich mit anderen zu verbinden und Freude zu teilen. Das ist geradezu magisch. 

Aber bleiben wir bei den Fakten und schauen wir uns an, welche Wirkungen Endorphinen zugeschrieben werden: 

  1. bauen Stress ab
  2. steigern das Wohlbefinden
  3. fördern Kreativität
  4. fördern Problemlösungsfähigkeiten
  5. stärken das Immunsystem
  6. lindern Schmerzen
  7. stärken soziale Kontakte

Lachen als Allzweckwaffe?

Das klingt wie eine Allzweckwaffe, ist aber auch mit Vorsicht zu genießen. Denn  Lachen ist zwar gut, aber dabei darf das Verständnis nicht fehlen! Gerade in Situationen, die mehrfach gedeutet werden können, die einem selbst harmlos erscheinen (Schikora, 2007), ist Vorsicht geboten. Denken wir nur an Trainingssituationen, in denen über eine bestimmte Person gelacht werden könnte.

Dennoch: Wir können mehr Lachen und mehr „gute Laune“ im Alltag gebrauchen. Aber wie genau gelingt uns das? Ich persönlich denke da zum Beispiel an Schokolade  – schon klar, aber als Sportler:in?! 😉 

Jetzt mal konkret – Wie kann man die Endorphin Produktion anregen?!

Konzentrieren wir uns doch wieder auf die Endorphine. Diese werden oft als “Glückshormone” bezeichnet, die nicht zuletzt eine wichtige Rolle bei der Schmerzlinderung und der Regulierung von Emotionen spielen. Jeder Sportler oder jede Sportlerin kennt es, man fühlt sich leicht, glücklich und selbst wenn „etwas Kleines zwickt“, misst man diesem keine Bedeutung zu. Also, woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Um die Endorphinproduktion auf natürliche Weise anzuregen, gibt es verschiedene Methoden, die du gerne ausprobieren kannst!


1. Bewegung: Sportliche Aktivitäten, insbesondere Ausdauersport wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen.

First Aid: Es kann auch schon ein kurzer Spaziergang aushelfen, sollte man „kurz an die frische Luft müssen“;)

2. Lachen: Humor und Lachen sind großartige Wege, um Endorphine freizusetzen. Schau dir eine lustige Komödie an oder verbringe Zeit mit Freunden, die dich zum Lachen bringen.

First Aid: Wenn Du gerade aufgebracht bist, geh zu einem Spiegel und lächle Dich ca. 1 min. an.

3. Musik hören: Deine Lieblingsmusik kann ebenfalls die Stimmung heben und Endorphine freisetzen. Singe mit oder tanze dazu!

First Aid: Hier eine kleine Playlist für den Notfall (Fröhliche Auszeit)

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4. Meditation und Entspannung: Achtsamkeitsübungen und Meditation können helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern, was die Endorphinproduktion fördern kann.

First Aid: Hier eine kleine Playlist für den Notfall (Entspannte Auszeit)

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5. Gesunde Ernährung: Bestimmte Lebensmittel, wie scharfe Paprika, dunkle Schokolade oder Bananen (Achte bitte auf mögliche Allergien bei Dir) 😉

First Aid: Ich habe immer einen Schokoladenkeks bei mir – Du auch?

6. Soziale Interaktionen: Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen

First Aid: Ruf doch gleich mal jemanden an, an den Du gerade denkst und dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Aufruf

Probiere einige dieser Methoden aus und finde heraus, was für dich am besten funktioniert und teile es mir gerne mit, sollten Dir meine Tipps gefallen und geholfen haben.

Viel Spaß dabei!

Mehr zum Thema:

Literatur

Faust, V., & Gesundheit, A. P. Lachen ist die beste Medizin. 

Schikora, S. (2007). Lachen ist zwar die beste Medizin, Verständnis darf aber nicht fehlen! 

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Wie überlastete Sportler Warnsignale erkennen lernen

Kürzlich erhielten wir als Netzwerk die Anfrage eines Redakteurs des Schweizer Mediums 20 Minuten: Es ging um die Debatte, ob es in der Fussballwelt für die Top-Spieler zu viele Spiele gebe. Schließlich sei sogar von einem Streik die Rede. Vor diesem Hintergrund wollte er die psychischen Aspekte von so viel Belastung für die Kicker beleuchten. Da sich daraufhin im Netzwerk eine interessante Diskussion ergeben hat, haben wir eine Frage abgeleitet, die Klaus, Janosch und Arthur im Folgenden beantworten: 

Woran merken Top-Spieler eine zu hohe mentale Belastung und wie kann dagegen interveniert werden?

Klaus-Dieter Lübke Naberhaus, Die Sportpsychologen

Antwort von: Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (zum Profil

Dieses Phänomen finden wir nicht nur im Fußball, auch im Handball und im Eishockey werden diese Diskussionen geführt. Zudem dürfen wir, insbesondere im Handball als auch im Fußball, nicht vergessen, dass die athletischen Anforderungen durch z.B. Regel- und Taktikänderungen durchweg größer geworden sind. Durch die Zunahme der Schnelligkeit innerhalb des Spiels steigen die Anforderungen an Aufmerksamkeits-, Verarbeitungs- und Entscheidungsprozesse. Allein dadurch ergibt sich eine höhere Gesamtbelastung auch der mentalen Prozesse neben der mit der Quantität einhergehenden Reduktion der Regenerationszeiten. Zudem stehen aufgrund der Wettkampfdichte und der dadurch notwendigen Belastungssteuerung immer weniger vorbereitenden Trainingseinheiten auf dem Programm. Und wenn wir ganzheitlich denken, ist dies immer eine Belastung des Gesamtsystems Mensch, die auch im Gesamtsystem seine Auswirkungen hat. Hier können wir zum besseren Verständnis die “psychischen Aspekte” isoliert betrachten, es ist jedoch immer die Belastung des gesamten Menschen, die sich dann an verschiedenen Punkten zeigen kann. 

  • Der erste Punkt sind Verletzungen, die vermehrt auftreten oder längerfristig langsamer ausheilen.
  • Ein weiterer Punkt ist der Leistungsabfall bis hin zu temporären oder auch langfristigen Erschöpfungszuständen, sogar sogenannte Fatigue Syndrome treten auf. Dies ist auch oftmals verbunden mit vorangehenden Infektionskrankheiten, also einer insgesamt geschwächten Immunabwehr.

Vorstufen zu diesem Punkt sind Aufmerksamkeitsstörungen, Gereitzheiten, Wesensänderungen, depressive Verstimmungen. Es können sich depressive Episoden entwickeln, auch Angststörungen sind nicht selten und auch Traumata, ob sie aus Verletzungen oder psychischen Verletzungen wie Mobbing, Diskriminierungen und anderen Formen von psychischer Gewalt resultieren, können in Traumafolgestörungen enden.

Ein früher Marker für all diese Belastungen sind Schlafstörungen, Freudlosigkeit am Training und Spiel sowie zunehmend auch in den Mannschaftssportarten Essstörungen.

Ganz grundsätzlich gilt: Leistungssport ist keine gesundheitsfördernde Bewegungstätigkeit, sondern hochgradig belastend für das Gesamtsystem Mensch. Deshalb gilt es für alle Beteiligten, alles zu tun, um die Menschen gut auf diese Belastung vorzubereiten, also präventiv zu arbeiten.

Hierzu gehört eine gute Vorbereitung durch das Training, und hier meine ich alle Formen, athletisches, technisches, taktisches und mentales Training, wobei im Letzteren erhebliches Potential zur Steigerung liegt. Sportpsychologische Begleitung und mentales Training sind noch bei weitem keine Selbstverständlichkeit. 

Weiterhin ist eine intelligente Belastungssteuerung und ein ausgeklügeltes Regenerationsmanagement wichtig und notwendig, in dem alle betroffenen Professionen vom Trainer über den Mannschaftsarzt, den Physiotherapeuten und den Sportpsychologen bis hin zur sportlichen Leitung mit eingebunden sein müssen. Weiterhin gehören Verletzungen auskuriert, hierzu gehört immer auch die schwerer sichtbare “psychische Verletzung”, die eine größere körperliche Verletzung immer begleitet. Zum Return to Competition Test sollte immer auch der Sportpsychologe hinzugezogen werden. Vielleicht braucht es auch hier ein standardisiertes Testverfahren, um eine gewisse Selbstverständlichkeit zu erreichen.  

Janosch Daul, Die Sportpsychologen
Janosch Daul, Die Sportpsychologen

Antwort von: Janosch Daul (zum Profil)

Nach Koch und Kühn (2000) lassen sich Symptome einer psychischen Überlastung auf einer psychischen sowie physischen Ebene wahrnehmen. Typische psychische Anzeichen sind z.B. Reizbarkeit, innere Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen, ein zunehmendes Gefühl der Überforderung, Unzufriedenheit, das Gefühl, sich für die Durchführung von Tätigkeiten regelrecht aufraffen zu müssen, eine zunehmende Sehnsucht danach, auszuspannen und viel zu schlafen, Vergesslichkeit, Konzentrationsmängel und eine zunehmende Fehlerhäufigkeit. Auf einer physischen Ebene können Verdauungs- und Magenbeschwerden, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Herzstiche, ein Engegefühl in der Brust, eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit und Verspannungen ernstzunehmende Warnzeichen darstellen. 

Die Symptomatik einer psychischen Überlastung sind also breit gefächert, höchst individuell und unterschiedlich stark in der jeweiligen Ausprägung. Umso wichtiger ist es daher, sich permanent mit sich selbst auseinanderzusetzen, ein gutes Körpergefühl zu besitzen und immer wieder in sich hineinzuhorchen: “Wie geht es mir eigentlich gerade – körperlich wie mental?” Insbesondere bei wahrgenommenen Veränderungen des individuellen “Ist-Zustand” sollte der Sportler intervenieren.

Hilfreich zur Vermeidung von gravierenden psychischen Überlastungssymptomen ist ein regelmäßiges Monitoring des eigenen Beanspruchungs- und Erholungszustands, wodurch sehr frühzeitig interveniert werden kann. Hierfür stehen geeignete Messinstrumente zur Verfügung. Präventiv gilt es zudem, sich immer wieder bewusst in regenerationsförderliche “Gegenwelten” fernab des Sports zu begeben, die den Sportler mental wie körperlich regenerieren lassen. Nur wer proaktiv immer wieder in die Erholung kommt, wird langfristig mit hohen Beanspruchungswerten, die der Spitzensport nunmal verursacht, umgehen können und letztlich mental gesund bleiben – die Basis zur Leistungserbringung. 

Zudem ist der Aufbau eines und die Unterstützung durch ein sportbezogenes wie privates Unterstützungssystem von enormer Bedeutung. 

Arthur Wachter, Die Sportpsychologen
Arthur Wachter, Die Sportpsychologen

Antwort von: Arthur Wachter (zum Profil)

Die aktuelle Diskussion über die Spielbelastung im Fußball hat eine wichtige psychologische Dimension, insbesondere hinsichtlich der mentalen und sozialen Belastungen, denen Top-Spieler ausgesetzt sind. Im Gegensatz zu anderen Sportarten wie Eishockey, das in einem kürzeren Saisonzeitraum gespielt wird, stehen Fußballspieler durch das zunehmende Wachstum internationaler Turniere, Ligen und Freundschaftsspiele ganzjährig unter Druck. Hier sind einige psychologische Aspekte und Warnsignale, die auf eine Überlastung hinweisen:

1. Psychische Ermüdung und Burnout

Fußballspieler, die unter zu viel mentaler Belastung leiden, berichten häufig über Anzeichen von psychischer Erschöpfung. Dies kann sich äußern in: 

– Konzentrationsschwierigkeiten: Spieler haben Schwierigkeiten, fokussiert zu bleiben, was zu mehr Fehlern auf dem Platz führt. 

– Mangelnde Motivation: Das tägliche Training und die ständigen Wettkämpfe können dazu führen, dass Spieler die Leidenschaft für das Spiel verlieren. 

– Emotionale Erschöpfung: Spieler fühlen sich ausgebrannt, oft verbunden mit Gefühlen von Hilflosigkeit und Frustration.

– Schlafstörungen: Die ständige Anspannung und das hohe Adrenalin-Niveau können zu Schlafproblemen führen, was die Erholung behindert.

Ein Vergleich zum Eishockey: Eishockeyspieler haben zwar auch ein intensives Spielprogramm, jedoch ist deren Saison kürzer und konzentrierter. Im Fußball wird die Sommerpause durch Turniere und Freundschaftsspiele zunehmend verkürzt, was die Möglichkeit für die involvierten Spieler zur Erholung minimiert.

2. Sozialer Druck und Erwartungen

Der ständige öffentliche Druck, insbesondere auf Top-Spieler, verschärft die mentale Belastung. Dieser Druck kann in vielerlei Formen auftreten:

– Öffentliche Kritik: Fehlende Leistungen werden oft von Fans und Medien kommentiert, was zu Angst vor Misserfolgen und Perfektionismus führen kann.

– Hohe Erwartungen: Viele Fußballspieler haben das Gefühl, dass sie konstant Höchstleistungen erbringen müssen, was zusätzlichen Stress verursacht.

Im Vergleich zum Eishockey und anderen Sportarten: Während auch in Sportarten wie Eishockey oder Basketball eine hohe öffentliche Erwartungshaltung herrscht, haben diese Sportarten in der Regel weniger globale Medienpräsenz und weniger “Mega-Events” wie die Fußball-WM oder UEFA Champions League, die auf konstantem Niveau den Druck erhöhen.

Wie lässt sich aber mit der Situation besser umgehen? Um der Überlastung entgegenzuwirken, sind einige psychologische und organisatorische Maßnahmen sinnvoll:

– Mentales Training: Techniken wie Visualisierung, Achtsamkeit und Atemübungen können helfen, Stress zu reduzieren und die mentale Belastung besser zu bewältigen.

– Psychologische Betreuung: Regelmäßige Gespräche mit Sportpsychologen können helfen, Stressfaktoren frühzeitig zu erkennen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

– Soziale Unterstützung: Ein starkes Netzwerk aus Familie, Freunden und Kollegen kann helfen, den sozialen Druck zu mildern.

Im Vergleich zu anderen Sportarten: In der NBA oder der NHL wird viel Wert auf psychologische Betreuung gelegt. Im deutschsprachigen Raum besteht demgegenüber noch einiger Nachholbedarf.

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