Wie gut nutzen wir unser Gehirn? Unser Gehirn und das Nervensystem sind ein faszinierendes und hochkomplexes System, das die Natur uns schenkte, um es optimal für unser Leben, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden einzusetzen. Durch die Neurogenese ist es uns möglich, stets Neues zu lernen, zu wachsen und neue Bahnen von Verschaltungen der Nervenzellen in unserem Gehirn zu bilden. Alles, was unser Geist zu sich nimmt (mit dem wir unseren Geist füttern), ist nicht nur in unserem Bewusstsein präsent und formt unser Wesen, sondern dringt auch in unser Unterbewusstsein ein. Zudem beeinflusst und steuert das Bewusstsein den körperlichen Zustand und damit unsere Gesundheit auf allen Ebenen des Seins (mental, physisch, emotional).
Wie oft hinterfragen wir aber unsere Gedanken und Glaubenssätze? Bleibt für dieses Reflektieren im heutigen Alltagsstress überhaupt noch Zeit und nehmen wir uns hierfür wirklich Zeit? Hören wir auf unsere innere Stimme (unser Herz) und folgen unserem Weg, der sich für uns stimmig und richtig anfühlt oder laufen wir nur dem scheinbaren Erfolg in der Außenwelt hinterher? Spürt der Einzelne seinen Körper und sich selbst überhaupt noch oder rennen viele nur noch fremdgesteuert und im reinen Überlebensmodus umher? Was macht das alles mit unserem sensiblen Gehirn und dem Nervensystem? Wie lässt sich Synergie im Gehirn erzeugen? Und warum ist das aus meiner Sicht so wichtig für unser mentales System?
Zum Thema: Kohärenz
Kohärenz im Gehirn: Kohärenz stammt ursprünglich aus der Neurophysiologie und beschreibt die Synchronisation neuronaler Aktivität. Es gibt sowohl physiologische Mechanismen (z.B. die Funktionsweise des Gehirns und Nervensystems, Neurotransmission und Emotionsregulation), die als Erklärungsmodelle für die Kohärenz dienen als auch metaphorische Konzepte (wie z.B. das Herz, Energie, Weisheit), die zusätzlich diesen Begriff stärken und auch andere Perspektiven mit in die wissenschaftliche Arbeit integrieren. Die kohärenten Gehirnwellen, die das menschliche Gehirn auf natürlichem Wege erzeugt, sobald sich ein Mensch im Zustand der Freude, Harmonie und Gelassenheit befindet, können z.B auch durch guten Schlaf, Meditationen oder bewusstes mentales Training erreicht werden. Die konzentrierte Aufmerksamkeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Um semantische Daten in neuronale Verbindungen umzusetzen, bedarf es vor allem der geballten Konzentration. Wenn wir mental und mit unserem Körper völlig präsent im „Hier und Jetzt“ und bei unserem „Lernstoff“ sind, kann das Gehirn diese Informationen optimal verorten und neue neuronale Verschaltungen aufbauen. Die fokussierte Aufmerksamkeit ist essentiell für unser Gehirn, egal ob es sich dabei um sanfte Meditation oder um die intensive Konzentration eines Profisportlers in einer entscheidenden Wettkampfphase handelt. Wird dann zusätzlich eine neue Lernerfahrung durch positive emotionale Erfahrung als Belohnung verstärkt, konstruiert das Gehirn neue neuronale Bahnen in diesem Erfahrungsbereich und sorgt dafür, dass wir uns bei einem erneuten Versuch in diesem Trainingsbereich das nächste Mal noch mehr trauen auszuprobieren. Wenn Erfahrung mit Aufmerksamkeit verbunden ist, führt sie zu physikalischen Veränderungen in der Struktur und der zukünftigen Funktionsweise des Nervensystems. Daraus ergibt sich:
Wir bestimmen in jedem Moment, wie unser sich ständig veränderndes Bewusstsein funktioniert. Wir entscheiden uns in einem sehr realen Sinn dafür, wer wir im nächsten Moment sein werden, und diese Entscheidungen hinterlassen in uns einen physischen Abdruck. Da wir vor allem durch diejenigen Gehirnwellen gesteuert werden, die unseren Bewusstseinszustand im gegenwärtigen Moment definieren, prägt dieser „state of mind“ auch unsere emotionale Verfassung. Neuroplastizität ist eine wesentliche Eigenschaft des menschlichen Gehirns und eine Erfindung der Evolution, die es dem Nervensystem ermöglicht, den Einschränkungen des eigenen Genom zu entkommen und sich an den Druck veränderter Umweltbedingungen, an körperliche Veränderungen und Erfahrungen anzupassen.
Der metaphorische Aspekt
Das Herz schenkt dem Menschen die Fähigkeit zu lieben und zu fühlen, heißt es umgangssprachlich. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Die Weisheit des Herzens verbindet den Körper und den Geist zu einer Einheit.
Herzkohärenz bezeichnet die physiologische Funktion des Herzens, beständig in einem geordneten Rhythmus zu schlagen. Wenn ein Mensch in seiner Empfindung im Einklang mit seiner emotionalen Verfassung ist und er eine gewisse Leichtigkeit im Herzen fühlt, befindet er sich in einem kohärenten Zustand, der ihn dazu befähigt, auf seine „innere Stimme“ zu hören und dieser Stimme zu folgen. Er agiert in diesem Zustand nicht aus dem reinen logischen Sachverstand heraus, sondern je nach Situation sind beide Komponenten, das Herz und ein klarer Geist, an seiner Entscheidungsfindung und der Handlung des Menschen beteiligt. Denken, Fühlen und Handeln sind aufeinander best möglichst abgestimmt und der Mensch empfindet eine gewisse innerliche Zufriedenheit, Stabilität und Sicherheit. Er ist in sich selbst, bildlich gesprochen, geerdet. Das Bewusstsein des Herzzentrums ist für jeden Menschen spürbar. Dies ist vergleichbar mit einem Gefühl von Dankbarkeit, Freude, Selbstliebe und Ganzheit. Seit jeher diente das Herz als Symbol für Gesundheit, Weisheit, Intuition, innerer Führung und höherer Intelligenz.
Aus meiner Erfahrung: Wenn das Herz in Kohärenz kommt, reagiert das Nervensystem entsprechend und erhöht die Energie im ganzen Körper, was sich praktisch auf alle Organe positiv auswirkt, den Blutdruck senkt, das Hormongleichgewicht verbessert und eine bessere Gehirnfunktion ermöglicht. Durch die bessere Gehirnfunktion kann das Gehirn wiederum kohärente Gehirnwellenmuster produzieren und seine Leistungskapazität steigern. Das Leben, wie es von der Natur vorgesehen ist, ist im Grunde simpel und unser Körper wurde hierfür optimal ausgestattet. Die Sensibilität unseres Gehirns und des Nervensystems bedarf eines gewissen Schutzes, um unsere Gesundheit zu bewahren und das Wachstum unseres Potential und angeborener Begabungen zu fördern. Es muss uns bewusst sein, dass wir selbst die volle Verantwortung dafür tragen, womit wir uns geistig täglich beschäftigen (wie wir unseren Geist einsetzen), mit welchen Menschen wir uns intellektuell austauschen und von welchen Vorbildern (erfahrenen „Weisen“) wir uns in unserem Denken prägen lassen.
Darüber hinaus sollte uns klar sein, dass unser Gehirn die meiste Energie benötigt und von unserem Körper fordert. Gerade deshalb sollten wir lernen im Einklang mit der Natur unseres Körpers zu leben. Wenn wir ein gutes Selbstverständnis für die Funktionsweise unseres Gehirns und Körpers entwickeln, können wir uns selbst, unsere Reaktionen, unsere Verhaltensweisen und Gewohnheiten besser verstehen und korrigieren. Wir können lernen, durch welche Mechanismen wir gesteuert werden und wie wir diese beeinflussen können, um in unseren Fähigkeiten besser zu werden. Herausragende Leistungen können dann erzielt werden, wenn wir wissen, wie unser Körper, das Gehirn und das Nervensystem von Natur aus funktionieren und mit der Natur zusammenhängen. Unsere Umwelt und das Umfeld prägt und formt uns. Es liegt an uns selbst wie wir unser Gehirn nutzen und vor Einflüssen äußerer Stressfaktoren schützen.
Das Gehirn nutzen
Die meisten Menschen nutzen, so beobachte ich es immer wieder, leider ihr Gehirn in erster Linie dazu, Alltagsprobleme zu wälzen, in ihren alten Programmierungen zu verharren, in endlose Dauerschleifen von negativ geprägten Gedanken zu verfallen oder sich von Angstmacherei eines falschen Medienkonsums in eine Art Dauerstress treiben zu lassen. So entstehen in ihrem Gehirn neuronale Netze aus alten Programmierungen, die den Menschen einst mit auf den Weg gegeben wurden, um dann letztlich zu geistigen Gewohnheiten ihres eigenen Denkstils zu werden. Eine Verschwendung der Leistungskapazität des Gehirns, die auf Grund einer solchen Lebensweise kaum Kapazitäten für Neuerungen, kreative Problemlösungen und das Trainieren von Klarheit und Stille im Kopf zulässt. Erst wenn der Gedankenstrom aufhört, kann Ruhe und Stille im Geist einkehren. Im Osten sagt man, dass der Weg zur Synergie im Gehirn über Meditation führt (alte Schamanen verwendeten den Begriff der klaren Wahrnehmung). Großzügigkeit und Mitgefühl können nur aufkommen, wenn es dem präfrontalen Kortex gelingt, die älteren Gehirnregionen (die für den Überlebensmechanismus Kampf- und Fluchtverhalten zuständig sind) zu beruhigen. Er kann allerdings nur dann funktionsfähige Nervenbahnen für Frieden und Freude anlegen, wenn Körper und Gehirn gesund, mit den erforderlichen Nährstoffen versorgt und in innerer Disziplin geschult sind.
Der präfrontale Kortex muss also gestärkt werden. Denn sobald diese Gehirnregion aktiv ist, wird Synergie im Gehirn möglich. Synergie im Gehirn bedeutet, dass alle Schaltkreise unseres Neurocomputers aktiviert wurden, aufeinander abgestimmt sind und zusammenarbeiten. Jede Gehirnregion erfüllt ihre Aufgabe – so wie das Herz das Blut durch den Körper pumpt, während sich die Lunge um die Atmung kümmert. Das ganze System ist dann mehr als die Summe seiner Teile. Der präfrontale Kortex an der Stirnseite des Menschen ist von entscheidender Bedeutung. Wenn Synergie in unserem Gehirn herrscht, können wir Intelligenz und Kreativität in ihrer höchsten Form entwickeln. Wir sind zum einen geerdet und zum anderen können wir in der Welt funktionieren. Wir sind zu neuen Gedankengängen fähig und können erkennen, was uns daran hindert, eine höhere Bewusstseinsstufe zu erreichen, und was uns dabei helfen kann. Wir generieren Klarheit und Ordnung in unserem Leben, wissen um unsere Werte und in welche Richtung wir streben.
Hinweise für den Sport
Für den einzelnen Sportler kann es wertvoll sein, die eigene Kohärenz zu schulen und sich dieser Prozesse des Gehirns und Nervensystems bewusst zu werden, um die Gesundheit zu stabilisieren und die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern. Dann ist auch Klarheit und Fokus auf den Sport möglich.
Konkretes Beispiel: Ein erfolgreicher Unternehmer (finanziell komplett frei und gut aufgestellt), 55 Jahre alt und seit 23 Jahren verheiratet, Leistungssportler. Dieser klagt über zunehmenden Leistungsabfall trotz konsequentem und diszipliniertem Training.
Körperlich spüre er Schmerzen im Lendenwirbelbereich, manchmal sei ihm etwas übel und er fühle sich antriebslos, was er eigentlich nicht von sich selbst kenne. Manchmal bekomme er schlecht Luft und habe das Gefühl, nicht mehr richtig durchatmen zu können. Depressiver Verstimmtheit trete öfter bei ihm auf, obwohl ihn sein Unternehmen innerlich erfüllt und er hierin seine Berufung sieht. Jedoch sagt er in seinem Unternehmen oft zu anderen „Ja“, wenn er eigentlich innerlich „Nein“ meint, um als Chef enorm leistungsfähig und zielorientiert zu wirken. Perfektion sei ihm sowohl im Beruf als auch im Privatleben enorm wichtig. Sein Glaubenssatz: „Ohne Wachstum kein Erfolg, ich muss noch besser und präziser werden“. Unter diesem Glaubenssatz schlummerte im Unterbewusstsein, das kindliche Muster in die Fußstapfen seines Vaters treten zu wollen und endlich von diesem gesehen, gehört und angenommen zu werden. Er erzählte auch, dass ihn Schlafprobleme quälten, da er in seiner Ehe unglücklich und unerfüllt ist und schon seit einiger Zeit die Entscheidung traf, sich zu trennen. Sorgen dabei bereite ihm, wie das Umfeld und der gemeinsame Freundeskreis mit seiner Frau reagieren wird und welche Herausforderungen sowie Stress hier auf ihn zukommen. Hinzu kommt der enorme Druck, ein klärendes Gespräch mit seinen bereits erwachsenen Töchtern führen zu müssen. Er möchte als gutes Vorbild fungieren und sieht im Scheitern der eigenen Ehe einen Erfolgsverlust, da seine innere Einstellung und Haltung auf Grund seines hohen Leistungsstrebens ist, immer alles komplett unter Kontrolle haben zu müssen und nicht scheitern zu dürfen. Die Versagensangst ausgerechnet in seiner Ehe nicht erfolgreich zu sein (die Ehe nicht aufrechterhalten zu können) blockierte seine mentale Stärke immer mehr. Er leidet mittlerweile unter Schuldvorwürfen sich selbst gegenüber, fühlt sich als Vater als schlechtes Vorbild, da die ältere Tochter kürzlich geheiratet habe und diese eine überaus glückliche junge Ehe führe. Diese starke emotionale Belastung überträgt sich auf seine körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit als Sportler.
Zudem wird im Gespräch deutlich, dass tiefer Frust bei ihm aufkommt, weil er bisher noch nie mit einem derartigen körperlichen Leistungsabfall (trotz seines täglichen, routinierten und aufeinander abgestimmten Trainings) konfrontiert wurde. Er sei schließlich erfahrener Leistungssportler und kenne seinen Körper gut. Doch je mehr er momentan trainiert, desto stärker zeigt sich in mehreren Bereichen ein sinkendes Leistungsniveau. Auch fühle er sich zu Hause in seinem eigenen Haus nicht mehr wohl, da seine Frau im Privaten zunehmend für Konflikte und starke Auseinandersetzungen sorge. Er fühle keinerlei Respekt, Anerkennung oder Wertschätzung ihrerseits und sehe sich in seiner Männlichkeit zunehmend bedroht. Dies sei eine enorme mentale Belastung und Stresssituation für ihn. Die aufsteigende Wut, die Verteidigungshaltung gegenüber seiner Frau und der innerliche Widerstand schwächen nicht nur sein Immunsystem, sondern beeinträchtigen vor allem sein gesamtes Leistungspotential enorm. Kränkung, Verärgerung, Resignation und das Gefühl von Schuld durchziehen seinen Körper. Mental erschöpft und ausgebrannt beginnt eine Abwärtsspirale, die es zu stoppen gilt. Es ist folglich ein innerlicher Konflikt im Sportler entstanden, der sich sowohl in körperlichen Symptomen äußerte als auch das mentale Immunsystem lahm legte. Zudem wurden seine Vitalität, Lebensfreude und Power blockiert.
Lösungsansätze
Coaching für die emotionale Ebene:
Zum einen wurde in tieferen Gesprächen mit dem Sportpsychologen erarbeitet, welche Gefühle und Empfindungen des Sportlers für den inneren Konflikt sorgten. Danach wurden konkrete Handlungsstrategien an die Hand gegeben und in den Trainingsplan integriert.
– Akzeptanz der eigenen Gefühle und Empfindungen:
– Annahme der aktuellen Situation
– Bewusstwerdung, dass die auftretenden Emotionen da sein dürfen und dem Körper helfen, den innerlichen Stress zu regulieren
– konkrete Strategien zur Emotionsregulation: Prioritätenliste, welche Thematik zuerst bearbeitet wird:
1) Aufsuchen eines Anwaltes für Scheidungsrecht, um die Trennung in die Wege zu leiten und finanzielle sowie materielle Angelegenheiten zu klären 2) Einleitung der Trennung und Auszug aus dem gemeinsamen Haus in eine eigene Wohnung, um den mentalen Fokus auf sich selbst legen zu können 3) Liebevolles und klärendes Gespräch mit seinen beiden Töchtern führen, um die innere Angst davor ablegen zu können und den inneren Druck aufzulösen 4) Fokus und Klarheit auf sein Unternehmen lenken und im Unternehmen Änderungen einleiten, um Verantwortung an Führungskräfte der einzelnen Abteilungen abzugeben und Zeit sowie Raum für seinen Sport wiederzugewinnen 5) Aufarbeitung des inneren unterbewussten Konflikts mit seinem Vater nicht dessen Erwartungen zu erfüllen, um das Gefühl „des nicht gesehen werden’s und angenommen werden’s des Vaters“ aufzulösen; hierbei geht es darum, unbewusste Verhaltensmuster sowie mentale Blockaden gegenüber sich selbst aufzulösen und inneren Frieden zu generieren.
6) Aufklärung über Zusammenhänge des Gehirns und Nervensystems und wie diese die körperliche Verfassung beeinflussen. Aufklärung darüber wie Emotionen in Wechselwirkung mit den Gedanken stehen und wie gezieltes mentales Training helfen kann, die eigenen Gedanken und auftretenden Emotionen zu kontrollieren. Zudem wird die Funktionsweise des Gehirns vom Sportpsychologen erklärt und welche Unterschiede im Denken, Fühlen und Handeln es bei Männern und Frauen gibt. Dies soll dem Sportler helfen, die Kommunikationsebene innerhalb seiner gescheiterten Ehe besser aufarbeiten und verstehen zu lernen.
Stärkung der physischen Ebene:
– Kombination aus Kraft und Ausdauertraining, um die starke Empfindung der Emotionen in sportliche Leistung umzuwandeln, Abwechslung im Training anstatt routinierte Trainingsabläufe
– Massagen (Thai-Massage), um bis in die tiefen Körperschichten vorzudringen und für Entspannung zu sorgen
– regelmäßige osteopathische Behandlung, um die einzelnen Körperebenen zu öffnen und das eigene Körperbewusstsein sowie Körpergefühl zu verbessern
– Physiotherapie und lange Spaziergänge im Wald
– bewusstere Ernährung, Schlafroutinen und tagsüber eingeplante Power Naps
– Entspannungstechniken, Meditation
Mentale Strategien:
– konkrete Tools zur Stressregulation in stressbedingten Situationen (z.B. Gespräche mit der Ehefrau bezüglich der Trennung, Gespräche mit den Töchtern)
– Konfliktlösung/Kommunikationsstrategien, Training der Körpersprache
– Bewusstwerdung, wie der eigene Lebensweg nun gestaltet werden möchte und welche neuen Ziele gesetzt werden, Vision, mentale und physische Gesundheit, was ist wirklich wichtig im eigenen Leben, Werteorientierung und Sinnfindung (privat und beruflich) – Fokus und Klarheit auf den Sport mit kleinen Zielen, um die Gesundheit des Körpers vorerst zu stabilisieren und zu festigen
– Treffen mit Kollegen und Freunden, um sich aus dem männlichen Umfeld Unterstützung zu holen sowie wertvolle und bereichernde Gespräche mit Männern führen zu können
Fazit
Der Schlüssel zur Entwicklung einer gesunden Kohärenz (sowohl im Gehirn als auch im Körper) und eines aufmerksamen Körperbewusstseins kann durch sportpsychologisches Coaching trainiert werden und auch auf Alltagssituationen übertragen werden. Die Neurogenese erlaubt es dem Menschen durch Bewusstwerdung Synergie im Gehirn und Nervensystem zu erzeugen, sich von alten, unbewussten Programmierungen des Gehirns zu lösen und neues, positives Erfahrungswissen aufzubauen. Mentale und körperliche Gesundheit werden dann möglich, wenn das Gehirn die nötige Ruhe, Stille und innerliche Präsenz im gegenwärtigen Sein erhält, die es von Natur aus braucht, um Neurogenese zu ermöglichen. Jeder Mensch ist dazu aufgefordert, die eigene Verantwortung dafür zu übernehmen, sein Gehirn nicht zu überfordern, sich vom Alltagsstress überrennen oder sich mit unnötigem mentalen Ballast (Medienkonsum, digitale Welt, Smartphone) vom eigentlichen natürlichem Leben ablenken zu lassen. Ausreichender, gesunder Schlaf im natürlichen Zyklus der Jahreszeiten, qualitativ hochwertige Ernährung, Training mit Freude an der Bewegung und soziale Kontakte, die intellektuell Mehrwert in sich tragen, unterstützen das eigene Leistungspotential und sozusagen eine gesunde Gehirnentwicklung. Durch Training können neue mentale Konzepte erlernt und in bestehendes Wissen integriert werden. Auch eine verbesserte Sinneswahrnehmung, Körperwahrnehmung und ein feineres Körpergefühl sind durch das synergetisches Zusammenwirken einzelner Körperfunktionen möglich. Die Verbindung von körperlicher und geistiger Stärke kann hergestellt werden, wenn emotionale Belastungen bewusst gelöst werden.
Mehr zum Thema:
Literatur:
1) Sharon Begley, Neue Gedanken – neues Gehirn: Die Wissenschaft der Neuroplastizität beweist, wie unser Bewusstsein das Gehirn verändert (München: Goldmann, 2010), 282 ff.
2) Prof. Gerald Hüther, Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn, 2016.
3) W. Edward Craighead und Charles B. Nemeroff, The Corsini Encyclopedia of Psychology and Behavioral Science, Bd.3 (New York: John Wiley & Sons, 2001), 2012.
4) R.C. Kessler et al., „Posttraumatic Stress Discorder in the National Comorbidity Study“, Archives of General Psychiatry 52, Nr.12 (Dezember 1995): 1048-60.
5) Jeffrey M. Schwartz und Sharon Begley, The Mind and the Brain: Neuroplasticity and the Power of Mental Force (New York: HarperCollins, 2003), 17-18.
6) Christopher A. Shaw (Hrsg.), Glutathione in the Nervous System (Boca Raton, Fl: CRC Press, 1998), 4.
7) Dr. Michael Nehls, Das Lithium Komplott, 2025.
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