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Dr. René Paasch: Schlafqualität im Fußball

Der Weltklasse Stürmer Cristiano Ronaldo hat einen Schlafcoach engagiert, um seine Leistungsfähigkeit auf und neben dem Platz zu optimieren. Bereits 2013 hatte Carlo Ancelotti bei Real Madrid Nick Littlehales Dienste in Anspruch genommen. Der Schlaf-Guru, der seiner eigenen Legende nach einst Bettenvertreter war, startete seinen Siegeszug durch die Schlafzimmer von Spitzensportlern bei Manchester United. Lassen wir das PR-Gedudel von Buchautor Littlehales mal bei Seite und beschäftigen wir uns aus sportpsychologischer Sicht seriös mit dem Thema Schlaf:

Zum Thema: Regelmäßiger Schlaf für mehr Leistungsfähigkeit auf und neben dem Platz?  

Was der Schlaf für den Körper, ist die Freude für den Geist: Zufuhr neuer Lebenskraft.

Rudolf von Ihering (1818 – 1892)

Nicht nur im Leistungssport, sondern auch für jeden Einzelnen stellt der Schlaf einen lebensbegleitenden und einen selbstverständlichen Bestandteil des Alltags dar. Im Allgemeinen wird regelmäßige körperliche Aktivität zum einen mit gesundem Schlaf und zum anderen mit einer Verbesserung der Schlafqualität in Verbindung gebracht (Driver & Taylor, 2000). Einerseits hängt die sportliche Leistung von der Schlafqualität und Schlafquantität ab, andererseits führt vermehrte körperliche Aktivität zu einem erhöhten Schlafbedürfnis (Davenne, 2009). Möglicherweise war dies der Grund für CR7 einen Schlafcoach zu engagieren. Laut Littlehales schläft Ronaldo nicht acht Stunden am Stück. Er schläft fünfmal am Tag, allerdings jeweils nur 90 Minuten. Dabei liegt er in Embryohaltung und sein Bett ist immer frisch bezogen. Außerdem gilt für Ronaldo rund eineinhalb Stunden vor jedem 90-Minuten-Schlaf ein Bildschirm- und Handyverbot. Das Argument dafür: Das Nervensystem reagiert auf die blauen Wellenlängen des Lichts besonders sensibel, die von Bildschirmen wie diesen ausgehen und wiederum Schlafstörungen auslösen können. Prima Ansatz. Schauen wir uns das ein wenig näher an.

Im Groben kann man den Schlaf in drei Phasen unterteilen: Den Leichtschlaf, den Tiefschlaf und die REM-Phasen (Rapid-Eye-Movement – schnelle Augenbewegungen). Bei Erwachsenen beginnt etwa alle 90 Minuten ein neuer Schlafzyklus, bei dem jede dieser soeben erwähnten Phasen vorkommt. Das könnte auch der Grund für den Schlafrhythmus von CR7 sein. Die meiste Zeit des Schlafes befinden wir uns im Leichtschlaf, der uns den Übergang zu den erholsamen Schlafphasen ermöglicht. Zu Beginn der Nacht haben die Zyklen einen hohen Anteil an Tiefschlaf und wenige REM-Phasen. Die REM-Phasen (Carskadon & Dement, 2011) nehmen allerdings im Laufe des Schlafes zu. Das bedeutet der Schlaf wird von Anfang bis hin zum Ende leichter. Welche Bedeutung hat das für den Leistungskicker?

Die Bedeutung von Schlaf für Fußballer

Für Leistungssportler erfüllt der Schlaf nicht nur eine regenerative Funktion, sondern hat auch eine entscheidende Wirkung auf die mentale Fitness. Im Schlaf ist die Hirnrinde aktiv, die wichtige mentale Grundfunktionen wie Zielfokussierung, Handlungsschnelligkeit, Entscheidungsfindung und Konzentrationsfähigkeit steuert. Bei einem Schlafdefizit werden diese mentalen Grundfunktionen beeinträchtigt und die Leistung entsprechend reduziert sein. Neben dieser Vorbereitung der mentalen Fitness für den nächsten Tag kommt dem Schlaf auch eine zentrale Rolle für die Abspeicherung von Bewegungsmustern und motorischen Bewegungsabläufen zu. Die sogenannte „Replay-Theorie“ nach Zulley (2008): Sie besagt, dass das Gehirn nachts die Bewegungsmuster und Lerninhalte vom vorausgegangenen Trainingstag auf neuronaler Ebene nochmals durchläuft, um diese final abzuspeichern und in den entsprechenden Arealen des Gehirns nachhaltig zu verankern. Dieses Prinzip gilt nicht nur für das Abspeichern motorischer und koordinativer Abläufe, sondern prinzipiell für Lernen im weitesten Sinn. Für den gesunden Schlaf ist ganz besonders das Wachstumshormon STH verantwortlich, das überwiegend während der Tiefschlafphasen ausgeschüttet wird. Es regt das Muskelwachstum an, baut überschüssiges Körperfett ab und stärkt die Knochendichte. Und nicht zuletzt stellt der Schlaf auch den besten Schutz vor Krankheiten dar und ist wichtig für den Genesungsprozess von Verletzungen und Stärkung des Immunsystems. Die folgenden Tipps helfen Ihnen und Ihren Sportlern, den Schlaf zu einer echten Kraftquelle zu machen:

  • Regelmäßigkeit: Wiederkehrende Tagesabläufe, sollten Sie möglichst regelmäßig und zur selben Zeit erledigen (Aufstehen, Zubettgehen, das Einnehmen der Mahlzeiten, Training). Ein gleichmäßiger Tagesablauf ermöglicht es dem Organismus, sich abends besser auf den Schlaf einzustellen.
  • Mittagsschlaf: Ein kurzer Schlaf von max. 20 Minuten, am besten zwischen 13 und 14 Uhr, fördert die geistige Frische für die zweite Tageshälfte (Robson-Ansley et al., 2009).
  • Mahlzeit am Abend: Zu spätes und schweres Abendessen stört den nächtlichen Schlaf. Ideal wäre spätestens um 19 Uhr zu Abend zu essen und dabei auf fettige Nahrung zu verzichten.
  • Achtsamkeit und Entspannungsverfahren: Tagsüber (in größeren Zeitabständen) und bevor Sie schlafen gehen, sollten Sie innerlich zur Ruhe kommen „Hier und Jetzt“. Entspannende Musik oder Atementspannung könnte dabei auch behilflich sein.
  • Bett: Allein das Betreten des Schlafzimmers und der Anblick des Betts sollten dem Gehirn signalisieren, dass es um Erholung und Schlafen geht. Vermeiden Sie es daher, im Bett zu arbeiten, zu essen oder fernzusehen. Nach Möglichkeit bei offenem Fenster schlafen, damit der Organismus ausreichend Sauerstoff bekommt. Die ideale Raumtemperatur liegt bei 16 bis 18 Grad.
  • Gedankenstopp: Oft lässt man in der Zeit unmittelbar vor dem Einschlafen den Tag nochmals innerlich ablaufen. Das sollte aber nicht zum Grübeln von Problemen ausarten. Besser wäre es, sich gezielt positive Erinnerungen ins Gedächtnis zu rufen oder eine einfache Meditation „Achtsamkeitstraining“ zu erlernen. Näheres zur Achtsamkeit finden Sie hier: http://www.die-sportpsychologen.de/2016/09/21/dr-rene-paasch-der-trend-zur-achtsamkeit/
  • Schlafmaß: Das „normale“ Schlafmaß gibt es nicht. Großteils bestimmen Erbanlagen den Schlafbedarf. Erwachsene schlafen durchschnittlich sieben bis acht Stunden. Es gibt aber auch Menschen, die sich schon nach fünf Stunden Schlaf gut erholt fühlen. Das einzig wichtige Kriterium für genug Schlaf ist, ob jemand sich tagsüber frisch und ausgeruht fühlt.

Dr. René Paasch: Der Trend zur Achtsamkeit

Fazit:

Aufgrund von sportlichen und außersportlichen Verpflichtungen ist es schwierig, eine ausreichend lange Schlafperiode allen Kickern zu empfehlen. Eine weitere Möglichkeit wäre daher, das bestehende Zeitfenster zum Schlafen möglichst offen zu lassen. Da die wahrgenommene Qualität des Schlafes von größerer Bedeutung ist (Pilcher, Ginter & Sadowsky, 1997), sollten individualisierte Interventionsmaßnahmen eine größere Rolle spielen.  

 

Prof. Dr. Oliver Stoll: Cristiano Ronaldo – Gefangen im Perfektionismus?

 

Literatur

  1. Driver, H. S. & Taylor, S. R. (2000): Exercise and sleep. Sleep Medicine Reviews, 4, 387-402.
  2. Davenne, D. (2009): Sleep of athletes – problems and possible solutions. Biological Rhythm Research, 40(1), 45-52. doi: 10.1080/09291010802067023
  3. Carskadon, M. A. & Dement, W. C. (2011): Normal human sleep: An overview. In M. Kryger, H; Roth, T.  & Dement, W.C. (Eds.): Principles and practice of sleep medicine (5 ed., pp. 16-26). St. Louis: Elsevier Saunders.
  4. Kölling S, Ferrauti A, Pfeiffer M, Meyer T, Kellmann M.: Sleep in Sports: A Short Summary of Alterations in Sleep/Wake Patterns and the Effects of Sleep Loss and Jet-Lag. Dtsch Z Sportmed. 2016; 67: 35-38.
  5. Pilcher, J. J., Ginter, D. R. & Sadowsky, B. (1997). Sleep quality versus sleep quantity: Relationships between sleep and measures of health, well-being and sleepiness in college students. Journal of Psychosomatic Research, 42, 583-596.
  6. Robson-Ansley, P. J., Gleeson, M. & Ansley, L. (2009). Fatigue management in the preparation of Olympic athletes. Journal of Sports Sciences, 27, 1409-1420. doi: 10.1080/02640410802702186
  7. Zulley J. (2008):Der Schlaf des Sportlers. Medical Sports Network. Prävention, Therapie und Sportslife für Amateure und Profis. Vol. 3. Darmstadt: succidia AG -Verlag und Kommunikation; 26-17

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Hendrik Goetzendorff: “Esportler gehören auf die rote Couch”

Sportpsychologen und Mentaltrainer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Spieler, Trainer und Funktionäre aus dem E-Sports aufgepasst: Am Samstag, den 25. November, lockt “Die rote Couch – Das Sportpsychologie-Barcamp” in das Leistungszentrum von Penta Sports in Berlin. Diese Konferenz bringt Sportpsychologen und E-Sportler zusammen (Link: zur Online-Anmeldung).

Wir haben Hendrik Goetzendorff zum Barcamp befragt. Der frühere Profi-E-Sportler (u.a. viermaliger Deutscher Meister im CS) ist mittlerweile einer der Inhaber von Penta Sports.

Hendrik, gehören E-Sportler auf die rote Couch?

Natürlich! Esportler betreiben Wettkampf auf höchstem Niveau und unter extremer Stresszufuhr. Da im Esport weniger der körperliche Zustand, sondern viel mehr die mentale Stärke Spiele entscheidet, ist die rote Couch von den Sportpsychologen hier genau richtig angesiedelt.

Ganz im Ernst, warum ist die Sportpsychologie auch im E-Sport ein wichtiges Werkzeug für die Leistungsoptimierung?

Die Spieler erfahren die gleichen Situationen wie klassische Sportler. So wird ebenfalls in Stadien vor tausenden Zuschauern mit Live-Übertragungen im Fernsehen und Internet gespielt. Durch die immer stärkere Professionalisierung und das Wachstum des Esports baut sich für die Spieler ein noch nie dagewesener Druck auf. Mit diesem Druck müssen die Spieler nicht nur fertig werden, sondern Nervosität und Anspannung in Leistung umwandeln können. Sportpsychologen können dabei helfen, sich vor wichtigen Turnieren oder gar einzelnen Spielern mental aufzubauen. Das gilt nicht nur für den einzelnen Spieler, sondern auch für das gesamte Team. Dazu können die Psychologen dafür sorgen, dass Spieler besser mit Niederlagen umgehen können. Dazu ist es immer wieder interessant, mit Menschen aus dem klassischen Sport zusammenzuarbeiten. Denn oft lernen hier beide Seiten noch dazu und sorgen für exzellente Ergebnisse.

Management von PENTA 2016: Felix Gräbeldinger, Manuel Mahlich, Andreas Schaetzke, Hendrik Goetzendorff (von links nach rechts)

Nutzt ihr sportpsychologische Experten bereits für eure Trainingsarbeit und die Turniere? Oder ist das Barcamp eine Möglichkeit, dass ihr euch “echte” Sportpsychologen mal genauer anschauen wollt?

Wir nutzen die Beratung von Sportpsychologen bereits, um unsere Spieler zu unterstützen. Allerdings sind wir noch nicht so weit ein eigenes Team um unsere eigentlichen Esporteams herum aufzubauen. Für uns ist es das nächste große Ziel, unseren Teams auf Events nicht mehr nur Coach und Manager bereitzustellen, sondern auch Psychologen, Physios und Co.

Wie ist das Barcamp angelegt: Eine geschlossene Veranstaltung für eure Spieler, Trainer und Manager oder ist es für die gesamte E-Sportsszene offen?

Wir haben mit dem Esport-Leistungszentrum, kurz ELZ, in Berlin eine Location geschaffen, die dem Esport in Deutschland zum Schritt auf das nächste Level helfen soll. Selbstverständlich ist deswegen das Barcamp für alle offen.

Was wünscht du dir konkret von der Veranstaltung?

Ich wünsche mir wie vorher bereits erwähnt, dass es eine aktive Diskussion zwischen Esportlern und Sportpsychologen aus dem klassischen Sport gibt und somit beide Seiten voneinander lernen. Denn Sportpsychologie in den Esport zu bringen, wird meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn man die Eigenschaften von Esportlern darauf adaptiert.

 

Anmeldung

Online-Anmeldungen sind bis zum Donnerstag, den 23. November, möglich. Sollte das Event schon ausgebucht sein, wird an dieser Stelle informiert.

    Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kontaktformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Die Daten werden nach abgeschlossener Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@die-sportpsychologen.de widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

    Preise

    50 EUR Studenten (bitte Nachweis anfügen)
    75 EUR Sportler
    100 EUR Sportpsychologen*, Mentaltrainer, Trainer, Funktionäre, Unternehmer und Journalisten

    *Profilinhaber von Die Sportpsychologen erhalten einen Rabatt

    Mehr Informationen zum Event:

    Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp – 25.11.2017 in Berlin

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    Paul Schlütter: „Cues“ und mentales Training für Kraftsportler

    „Cues“, wie sie im englischen Sprachraum des Kraftsports bekannt sind, lassen sich am besten als „Stichwörter“ übersetzen. Sie dienen klassischerweise sowohl als internale als auch externale Bewegungshilfen, um die Bewegungsqualität während einer bestimmten Übung zu verbessern. Sie sollen als Ankerpunkte bestimmte Teile der Bewegung darstellen, auf denen die Aufmerksamkeit liegen sollte.

    Zum Thema: Visualisierungen im Kraftsport

    Die Vorteile einer Kombination dieser Cues mit mentalem Training liegen auf der Hand – hochindividualisierte Cues dienen Sportlern dabei, ihren Bewegungsablauf zu optimieren und (auch ohne praktisches Training) einüben zu können. Besonders nützlich sind sie für Sportler, die bestimmte Bewegungsabläufe umlernen müssen. Unser sportpsychologischer Experte Paul Schlütter zeigt Schritt für Schritt, wie er dies an seiner Athletin Juliane Bosse anwendet, um veraltete, sportartunspezifische Bewegungsmuster umzustellen:

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    Besuchen Sie Paul Schütters neues Profil: http://www.die-sportpsychologen.de/paul-schluetter/

    Paul Schlütter: Cues and visualisation for strength athletes

    Cues are words used in the area of strength sports as both an internal and external movement aid, which help athletes improve their movement quality while performing specific exercises. They act as anchor points for specific parts of a movement that need to be the focus of attention.

    The advantages of combining cues with visualisation are obvious – highly individualised cues allow athletes to optimise their movement sequences and practice them, even without physical training. This method is especially useful for those that need to relearn specific movements. Our sport psychological expert Paul Schlütter goes through the step-by-step process of how to change old, highly unspecific movement patterns with his athlete Juliane Bosse:

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    See the new profile of Paul Schlütter: http://www.die-sportpsychologen.de/paul-schluetter/ 

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    Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp – 25.11.2017 in Berlin

    Ein neues Veranstaltungsformat soll die Sportpsychologie auf innovative Art und Weise mit Sportlern, Trainern, Funktionären sowie mit Experten und Interessierten verbinden. “Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp” heißt die Ein-Tages-Veranstaltung, die erstmals am Samstag, den 25. November 2017, in Berlin ausgetragen wird. Das Event wird von Die Sportpsychologen und wechselnden Partnern aus ganz unterschiedlichen Bereichen des Sports organisiert. Es richtet sich an Sportpsychologen und Mentaltrainer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie an Vertreter der jeweiligen Sportart.

    Prof. Dr. Oliver Stoll

    “Es gibt von Seiten der angewandt arbeitenden Sportpsychologen ein großes Interesse an Austausch und Zusammenarbeit. Unser Beitrag als Netzwerk ist nun diese Veranstaltung, die als Barcamp daher kommt und vermutlich etwas liefert, was es in dieser Form im deutschsprachigen Raum noch nicht in der Sportpsychologie gegeben hat,“ erklärt Prof. Dr. Oliver Stoll, Mitgründer von Die Sportpsychologen. Zur Premiere von “Die rote Couch” wurde das nicht zuletzt aus sportpsychologischer Perspektive rasant wachsende Arbeitsfeld E-Sports ausgesucht. In Kooperation mit Penta Sports, einer erfolgreichen und ambitionierten E-Sports Organisation aus Berlin, findet das Event im Leistungszentrum der Pioniere des elektronischen Leistungssports in Berlin Lichtenberg statt.

    Was ist ein Barcamp?

    Per Definition ist ein Barcamp eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Hierbei steht der partizipatorische Gedanke im Vordergrund. Ziel sind der inhaltliche Austausch und Diskussion. Teilweise können am Ende der Veranstaltung bereits konkrete Ergebnisse vorgewiesen werden. Die inhaltliche Idee entstand nach dem ersten Netzwerktreffen von Die Sportpsychologen (Link zum Text) und wurde von der Profilinhaberin Wencke Schwarz (zum Profil) und Redaktionsleiter Mathias Liebing weiterentwickelt.

    Welches Potential hat E-Sports?

    Aus sportpsychologischer Sicht ist das Potential immens. Die weltweit entstehenden und wachsenden E-Sports-Organisationen (auch Clans oder Vereine genannt) orientieren sich stark an Innovationen, die den professionellen Sport in der jüngeren Vergangenheit geprägt haben. Daher rückt auch das Thema Sportpsychologie in den Fokus von Funktionären, Trainern und Spielern, die nach einem optimalen Umfeld zur Leistungserbringung suchen. Gleichwohl existieren im Bereich des E-Sports durch das junge Durchschnittsalter der Aktiven, hohe Preisgelder und großes Zuschauer- bzw. Faninteresse besondere Herausforderungen, bei denen sportpsychologische Experten helfen können.

    Wer darf mitmachen?

    “Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp” richtet sich ausdrücklich sowohl an Profilinhaber von Die Sportpsychologen (zur Übersicht) als auch Sportpsychologen und Mentaltrainer, die nicht im Netzwerk aktiv sind. Dies schließt nicht zuletzt Studenten der Fachrichtungen Sport, Psychologie und Sportpsychologie ein. Ebenso soll das Format auch von Personen aus der jeweiligen Sportszene anlocken: Mit Unterstützung von Penta Sports wird das Event in der E-Sports-Szene beworben. Darüber hinaus sind auch Journalisten und an der Thematik Interessierte eingeladen.

    Preise

    50 EUR Studenten (bitte Nachweis anfügen)
    75 EUR Sportler
    100 EUR Sportpsychologen*, Mentaltrainer, Trainer, Funktionäre, Unternehmer und Journalisten

    *Profilinhaber von Die Sportpsychologen erhalten einen Rabatt

    Anmeldung

    Sie wollen bei “Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp” dabei sein? Dann melden Sie sich mit Hilfe des Online-Formulars an. Zwei bis drei Werktage nach der Anmeldung erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung und die Rechnung per Mail zugesandt.

    Online-Anmeldungen sind bis zum Donnerstag, den 23. November, möglich. Sollte das Event schon ausgebucht sein, wird an dieser Stelle informiert.

      Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kontaktformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Die Daten werden nach abgeschlossener Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@die-sportpsychologen.de widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

      Programmablauf, Location und Anreise

      09.30 open door
      10.00 – 10.30 Begrüßung und Barcamp Spielregeln
      10.30 – 10.45 Impuls Vortrag eSport
      10.45 – 11.15 Vorstellung der Session-Inputs und Voting
      11.15 – 11.40 Kaffeepause mit Session-Auswahl
      11.40 – 12.40 Sessionslot 1
      12.40 – 13.30 Mittagspause
      13.30 – 14.30 Sessionslot 2
      14.30 – 14.45 Pause
      14.45 – 15.45 Sessionslot 3
      15.45 – 16.00 Pause
      16.00 – 17.00 Sessionslot 4
      17.00 – 18.00 Kaffee/Sportgetränk/Mate/Tee/Bierchenplenum

      Als Location steht das Leistungszentrum von Penta Sports in Berlin-Lichtenberg zur Verfügung:

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      PENTA Sports Leistungszentrum Rhinstraße 137a, 10315 Berlin

      Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

      Hauptbahnhof: S7 (in Richtung Ahrensfelde) bis Friedrichsfelde-Ost, M17 (in Richtung Falkenberg) bis Meeraner Straße, anschließend 500 Meter Fußweg

      Flughafen Tegel: TXL (in Richtung S+U Alexanderplatz) bis Invalidenpark, M8 (in Richtung Ahrensfelde/Stadtgrenze) bis Allee der Kosmonauten/Rhinstraße, anschließend 850 Meter Fußweg

      Flughafen Schönefeld: S45 (in Richtung Westend) bis Schöneweide, M17 (in Richtung Falkenberg) bis Meeraner Straße, anschließend 500 Meter Fußweg

      Schräger Name und spannende Aussichten

      Der Name des Formats “Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp” ist auf der Rückfahrt von der asp-Jahrestagung im Mai 2017 in Bern entstanden. Prof. Dr. Oliver Stoll und Redaktionsleiter Mathias Liebing spielen bewusst mit dem Bild des Möbelstücks, welches Sportler immer noch häufig vor Augen haben, wenn das Thema Sportpsychologie aufkommt. Das entsprechende Logo hat die Potsdamer Grafikdesignerin Claudia Pfeiffer von ckp-design.de auf Grundlage der Barcamp-Open-Source-Grafiken erstellt.

      Das Event soll ab sofort zweimal jährlich in Deutschland, der Schweiz und Österreich stattfinden. Die Sportpsychologen sind entsprechend immer auf der Suche nach spannenden Themen sowie Vereinen, Verbänden oder Institutionen, die sich das Barcamp ins Haus holen wollen. Jeweils am Abend vor der öffentlichen Veranstaltung findet zudem ein Netzwerktreffen von Die Sportpsychologen (Link zum Text) statt.

      Als Helfer Teilnahmegebühren sparen

      Interessierte Studenten, die sich die Teilnahmegebühren sparen wollen, können sich gern als Helfer bewerben. Hierbei geht es um einfache Tätigkeiten im direkten Vorfeld und im Nachgang der Veranstaltung sowie um einfache technische und administrative Servicedienste während des Events. Die Helfer haben darüber hinaus die Möglichkeit, an allen Inhalte des Barcamps aktiv teilzunehmen, ohne aber die Teilnahmegebühren zahlen zu müssen. Die Anmeldung für die maximal vier Freiplätze erfolgt per Mail: m.liebing@die-sportpsychologen.de

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      Christian Hoverath: Weshalb Faris Al-Sultan im Sinne anderer Triathleten zu kurz denkt

      Ex-Spitzentriathlet Faris Al-Sultan äußerte sich in der Vorberichterstattung auf Hawaii für die TIME2TRI (https://knowledge.time2tri.me/interviews/interview-faris-al-sultan) äußerst abfällig über die Sportpsychologie. Unter anderem fiel dort die Aussage „Ich bin aber eher der Typ der sagt „wenn du einen Psychodoktor für deine Rübe brauchst, dann hast du im Leistungssport nichts verloren.“ Konträr dazu nimmt allerdings die sportpsychologische Betreuung im Leistungssport zu und findet Einsatz in der Vorbereitung und im ganzjährigen Training. Wie können Triathleten von mentalen Trainingstechniken profitieren? 

      Zum Thema: Das Potential der Sportpsychologie im Triathlon

      Für welchen Athleten ist es nicht wichtig, über Techniken zur Entspannungsregulation zu verfügen? Unter Stress neigen wir dazu, Dinge negativer zu sehen als sie tatsächlich sind. Sowohl vor dem Start, wenn häufig Nervosität mit im Spiel ist, als auch während des Rennens, wenn unvorhergesehene Ereignisse wie das Überholmanöver eines Konkurrenten eintreten können, ist es demnach nützlich, mit einer kurzen Atementspannung Ruhe in die Situation bringen zu können, um dann mit Übersicht handeln zu können.

      Visualisierungen sind ebenfalls eine äußerst nützliche Technik. Aus der psychologischen Forschung wissen wir, dass unser Gehirn keinen Unterschied zwischen tatsächlicher Ausführung einer Bewegung oder dem Erleben einer Situation und der Vorstellung ebendieser macht. Es gibt Studien, die sogar einen Einfluss auf die Kraftentwicklung der Rumpfmuskulatur belegen, selbst wenn wir uns dieses Training nur vorstellen.

      Die Schlägerei wird nicht schöner, aber…

      Dazu kommt, dass unbekannte Situationen für Unruhe sorgen. Da wir nun aber wissen, dass das Gehirn keinen Unterschied zwischen realem und gedanklichem Erleben einer Situation macht, können wir uns im Vorfeld eine Vielzahl an Situationen vorstellen, die uns im Rennen widerfahren können, sich real allerdings nicht oder nur schwer erleben lassen. Nehmen wir an, unser Athlet liegt gut im Rennen und kann die erhoffte Attacke auf den Führenden gestalten. Er kann sich im Vorfeld schon mit dieser Situation vertraut machen und dann mit viel ausgestrahlter Stärke und entsprechendem Selbstbewusstsein an die Spitze gehen und dem Konkurrenten so entsprechende Signale senden.

      Ein solches Ränkespiel muss natürlich nicht zwingend an der Spitze stattfinden, auch in anderen Bereichen sind diese Techniken nützlich. Haben wir uns vorher gedanklich damit auseinander gesetzt, dann bringt uns auch der Platten oder das Überholmanöver des Lieblingskonkurrenten nicht mehr ganz so aus der Fassung. Die Schlägerei beim Schwimmen wird vielleicht nicht schöner, aber die Angst davor nimmt ab, wenn wir uns vorher bewusst machen, wie wir uns in dieser Situation verhalten werden. Diese Vorstellungsübungen sollten allerdings so nah wie möglich an der Realität liegen und möglichst viele Sinne mit einbeziehen.

      Schon mal den Gegner per Lasso eingeholt?

      Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Vorstellung von Bildern während des Rennens. So können Sie sich an den nächsten Gegner per Lasso heranziehen oder vom imaginären Teamkollegen schieben lassen und seine Hand im Rücken spüren. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und alles ist erlaubt, wenn es hilft.

      Ein Thema, dass in der sportpsychologischen Arbeit an den Anfang der Saison gehört, ist das Zielsetzungstraining. Es geht darum, sich zu überlegen, was im Saisonverlauf erreicht werden soll? Das ist für den Spitzensportler genauso wichtig wie für den Altersklassenathleten. Grundsätzlich sollten Ziele nicht zu schwer und nicht zu leicht gewählt werden, da sie dann Angst machen oder nicht genügend motivieren.

      Andreas Meyer: Wo führen deine Ziele hin?

      Das Thema Zielsetzung

      Es gibt verschiedene Arten von Zielen. Unterscheiden lassen sich Ergebnisziele, Leistungsziele und Prozessziele. Ergebnisziele orientieren auf, wie der Name schon erahnen lässt, das Ergebnis und beziehen damit auch immer die Leistung des Gegners mit ein („ich möchte bei meinem Hauptwettkampf in die top10“). Leistungsziele hingegen setzen den Maßstab bei einem selbst an und werden damit kontrollierbar („ich laufe die 10km in 45 Minuten“), während Prozessziele beschreiben, wie man die anderen Ziele erreicht („beim schwimmen halte ich mich auf den ersten Metern zurück, um nicht zu viel Energie zu verschwenden“). Insbesondere diese letzte Form der Ziele findet häufig viel zu wenig Beachtung.

      Systematisch eingesetzt, sollte sich der Athlet vor der Saison überlegen, welche Ziele er hat und wie er diese erreichen kann („Um meinen ersten Volkstriathlon zu finishen, arbeite ich insbesondere an meinem Schwimmen und suche mir dafür einen Schwimmkurs in der Umgebung,“ oder aber auch: „Ich möchte die Hawaii-Qualifikation erreichen. Dafür muss ich bei meiner Schwimm- und Radleistung in der Lage sein, den Marathon in 3:00-3:05 Stunden zu laufen. Was muss ich dafür tun?“).

      Auf dem Weg zu zielführenden Selbstgesprächen finden 

      Prozessziele können uns in schwierigen Rennphasen helfen, diese zu durchstehen. Wenn die Schritte schwer werden und die Beine wehtun, kann es hilfreich sein, im Vorfeld Prozessziele für die Laufstrecke zu formulieren. (“Um meine Ziele zu erreichen, laufe ich in sauberer Technik. Ich halte den Kopf oben, nutze den Armschwung und mache lange Schritte“). So formuliert und im Rennen daran gedacht, haben Schmerzen nicht viel Platz in den Gedanken, da wir uns mit etwas anderem beschäftigen. Um sich den gedanklichen Abruf zu erleichtern eignet sich die Technik des Ankerns hervorragend.

      Diese Überleitung zu Selbstgesprächen möchte ich nutzen: Ausdauersportler haben tendenziell viel Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Überlegen Sie doch mal, wie viele Gespräche in Gedanken Sie am Tag führen. Auf einer Langdistanz, auf der ein Windschattenfahrverbot und damit wenig Zeit für Plaudereien herrscht, hat ein Sportler viel Zeit mit sich zu sprechen. Sind Selbstgespräche bei Ihnen eher positiv oder negativ besetzt? Wie viel Einfluss die Sprache darauf hat, lässt sich mit einer einfachen Übung verdeutlichen, für die Sie sich ein paar Minuten Ruhe gönnen sollten. Denken Sie an eine schwierige Situation aus einem Rennen oder an eine, die Sie in naher Zukunft erwarten wird. Nun nehmen Sie sich einen Zettel und schreiben Ihre ersten Gedanken und Gefühle bezogen auf diese Situation auf, wenn Sie folgende Sätze lesen:

      Das gefällt mir nicht. Ich möchte nicht in dieser Situation sein. Was mache ich hier?

      Es ist schwierig, aber ich kann das schaffen. 

      Ich freue mich auf diese Herausforderung. 

      Zeit mit sich nutzen!

      Wie haben sich Ihre Gedanken und Gefühle in Bezug auf die Situation verändert? Unsere Wahrnehmung einer Situation verändert auch die Gedanken und Gefühle, die wir dieser Situation entgegenbringen.

      Georg Potrebitsch: Freundschaftsdienste sind im Triathlon nur Mittel zum Zweck

      Im Wettkampf und im Training verbringt man viel Zeit mit sich. Es lohnt sich also, weiter über Selbstgespräche nachzudenken und zu überlegen, wie diese gewinnbringend genutzt werden können. Was sagt der Teufel für gewöhnlich, wenn er auf meiner Schulter auftaucht? Und was würde der Engel ihm entgegnen? Was möchte ich von meinem Engel hören? Wie sämtliche mentale Trainingsformen lässt sich dieser Dialog nicht mit einem Mal erlernen, aber Sie fetten Ihre Kette ja auch nicht nur einmal am Anfang der Saison, oder? Mit zunehmender Übung wird der Engel dann auch immer mehr Gesprächsanteile für sich verbuchen.

      Dies ist nur ein Ausschnitt über die Möglichkeiten, die sportpsychologische Techniken dem Triathleten bieten. Für all dies braucht nun wahrlich nicht jeder Sportler einen Sportpsychologen. Viele Athleten wenden eine Vielzahl an Techniken bereits an. Es kann dennoch hilfreich sein, einige Tools mit einem Fachmann zu erarbeiten und so zu schärfen, dass sie im Wettkampf auch einsatzbereit sind.

      Abschlussbemerkung zu Faris Al-Sultan

      Abschließend möchte ich noch kurz zum eingangs erwähnten Zitat von Faris Al-Sultan Stellung beziehen. Wie auch das physische Training gehört das mentale Training zum Training des modernen Athleten. Die Sportpsychologie versteht sich als Disziplin, die als Ziel vor allem die Steigerung der Leistungsfähigkeit hat. Warum also sollte sich ein moderner Athlet nicht Unterstützung bei einem Psychologen suchen, so wie er vielleicht auch seine Pläne von einem Trainer schreiben lässt?

      Dazu kommt, dass Triathlonprofis einem hohen Druck ausgesetzt sind. Der Trainingsaufwand ist enorm hoch und um Preisgelder gewinnen zu können, muss man es nach oben schaffen. Nun ist es so, dass Krisen normal sind und zu einem Leben dazugehören, seien sie nun sportlicher, familiärer oder anderer Natur. Warum sollte es dann verwerflich sein, sich fachmännischen Rat zu holen, um möglichst schnell zu alter Stärke zurückzufinden? Oder um es anders und möglichst nah am Zitat auszudrücken: Hat der Profi, der mit einer Sprunggelenksverletzung zum Orthopäden geht, im Leistungssport auch nichts verloren? Ich arbeite als Psychologe häufig mit Menschen in schwierigen Phasen und bin dankbar, dass ich gemeinsam mit Ihnen Wege dort heraus entwickeln darf.

       

      Literatur

      Weinberg, R. S., & Gould, D. (2011). Foundations of sport and exercise psychology (5th ed.). Leeds: Human Kinetics.

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      Wencke Schwarz: Einfache Hinweise zur Körpersprache

      Wencke Schwarz ist der Überzeugung, dass Sieger anders denken und agieren als Verlierer. Aus diesem Blickwinkel heraus hat sich unsere Profilinhaberin dem Thema Körpersprache angenommen. Entstanden sind einfache Tipps und Hinweise, mit denen Sportler, Trainer und Funktionäre einfach und effektiv ihr Auftreten optimieren können.

      Zum Thema: In vier Schritten zur besseren Körpersprache  

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      Dr. René Paasch: Die Entschlüsselung des Siegergens

      Sechs Mal in Folge hatte die deutsche Frauenfußball-Nationalelf seit 1995 den Europameisterschaftstitel geholt. Doch im Sommer riss die Serie in den Niederlanden. Im Viertelfinale der UEFA Women’s EURO verlor das Team von Steffi Jones gegen Dänemark – nicht nur die medialen Beobachter monierten eine fehlende Siegermentalität (31.07.17, uefa.com). Ähnliche Aussagen fallen immer wieder von Trainern, Spielern und Funktionären, die ihre verlorenen Spiele damit rechtfertigen wollen. Ich nehme diesen Ball auf und versuche anhand von Eigenschaften Siegertypen und erfolgreiche Mannschaften zu beschreiben.  

      Zum Thema: Welche Eigenschaften beschreiben eine ausgeprägte Siegermentalität von Mannschaften und Sportlern?

      Was ist Siegermentalität im Fußball? Insbesondere im Fußball zählt nur der Erfolg. Viele Trainer benutzen diesen Begriff, um durch das Fehlen der Siegermentalität eine Niederlage zu rechtfertigen. Doch was ist Siegermentalität eigentlich? Selbst im Internet findet man keine verständliche Definition dazu. Ein erster Überlegungsansatz liegt in der Annahme, dass Fußballer mit Siegermentalität immer gewinnen wollen. Wie beispielsweise Cristiano Ronaldo, der mit seinen physischen Fähigkeiten und seinem Fleiß stetig überzeugt. Doch woher nimmt dieser Weltfußballer seinen unbedingten Siegeswillen? Schließlich war er vor seinen Erfolgen ein normaler Nachwuchskicker mit Talent? Liegt es an den Trainingsmöglichkeiten und dem Trainer- und Funktionsteam, die er im Rahmen seiner Entwicklung nutzen konnte? Ist er mit dem „Siegergen“ schon zur Welt gekommen? So steht man vor vielen Fragen und Ideen, die nicht direkt festzumachen sind. Ich versuche anhand meiner Erfahrungen und empirischer Forschung Ihnen die Siegermentalität im Fußball näher zu erläutern:

      Abb. 1: Siegermentalität im Fußball, Paasch (2017)

      Für mich steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Siegermentalität angeboren ist oder ob man sie entwickeln kann?

      Entscheidend ist nicht nur auf dem Platz

      Bundestrainer Joachim Löw sagte vor einiger Zeit im Interview: “Wir haben die nötige Siegermentalität auf und neben den Platz.“ Dieses Zitat macht deutlich, dass sich der Drang zum Sieg nicht nur auf den Fußball, sondern auf allen Lebensbereichen beziehen kann. Ein weiterer wichtiger Punkt liegt in der Zielsetzung. Die meisten Fußballer und Mannschaften, die erfolgreich waren, gaben im Vorfeld den größtmöglichen Erfolg als Ziel aus. Diese Zielsetzung wird von der Energie begleitet, den sportlichen Weg sehr akribisch zu verfolgen. Damit einher geht die starke Ausrichtung auf den Sieg. Die meisten Leistungskicker und Mannschaften richten ihr gesamtes Leben auf das gesetzte Ziel aus. Sie leben rund um die Uhr für Ihren Traum, das angestrebte Ziel realisieren zu können. Auch wenn das oft bedeutet, Einschränkungen akzeptieren zu müssen.

      Der wichtigste Punkt für mich liegt im Umgang der Leistungskicker und Teams mit Widrigkeiten, Problemen und Niederlagen. Aus meiner Erfahrung heraus, sehen sie dies nicht als Problem, sondern als Herausforderung Ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern. Näheres zur Zielsetzung und Umgang mit Problemen finden Sie hier: 

      Dr. René Paasch: Per Woop zum Saisonziel

      Warum lange Bälle?

      Im Fußball stellen viele Trainer ihre taktischen Vorgaben bei einem Rückstand kurz vor Schluss um. Sie agieren vermehrt mit langen Bällen, um das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Natürlich funktioniert diese Herangehensweise ab und an. Würde man jedoch bedachter herangehen, dann würde die Mannschaft die taktische Ausrichtung wählen, von dessen Nachhaltigkeit sie überzeugt ist. Denn wenn der Trainer von langen Bällen überzeugt ist, warum lässt er nicht von Anfang an so spielen? In der Charakteristik von Gewinnern gibt es unerlässliche Faktoren, egal ob diese Charakterzüge angeboren oder entwickelt worden sind. Wenn man seinen Sport nicht leidenschaftlich ausführt, wird man nie erfolgreich sein. Wer nicht bereit ist, Ressourcen wie Zeit zu investieren, hat wenige Chancen auf den Erfolg. Ein weiterer Kernpunkt liegt in der Ausrichtung und ganz besonders dann, wenn der Sieg ausbleibt. Es gibt nur wenige Lebensläufe von großen Siegern und erfolgreichen Mannschaften, die nicht auch Rückschläge zu verkraften hatten um dann besser zu werden. Ein weiteres Merkmal ist der Mut. Die Geschichte hat oft gezeigt, dass der Fußball die Mutigen belohnt. In vielen Situationen entscheidet das individuelle und kollektive Selbstvertrauen des Fußballers und der Mannschaft. Die Überzeugung und das Bewusstsein der eigenen Stärken sind wichtige Eigenschaften auf dem Weg zum Erfolg.

      Kommen wir nun zu den Mannschaften: Welche Faktoren zeichnen Mannschaften aus, die eine Siegermentalität verkörpern? Die erste Komponente ist eine klare Vorstellung der Spielphilosophie und die transformationale Führung des Trainers. Hat der Verein und der Trainer eine klare Idee davon, wie er die Mannschaft führen will. In diesem Bereich haben vor allem die leistungsorientierten Vereine aufgrund der großen personellen Fluktuation „Trainer & Spieler“ mit einer hohen Kurzfristigkeit zu kämpfen. Ein tolles Beispiel für Langfristigkeit im Fußball ist der Trainer Frank Schmidt von 1. FC Heidenheim, der seit zehn Jahren diesen erfolgreichen Club betreut. Leider kommt dies zu selten vor. Auch die Anzahl an Erfahrungswerten, auf die die Mannschaft zurückgreifen kann, ist relevant. Dabei nutzt man Erfahrungen als Auslöser (verlorene und gewonnene Spiele/Meisterschaften), die das Bewusstsein über die eigenen Fähigkeiten verbessern und verstärken können. Dennoch ist das wiederholte Gewinnen nicht dauerhaft einstellbar. Dies braucht Zeit! Zeit, die Trainer, Spieler und Mannschaften oft nicht haben. Des Weiteren ist die Kommunikation untereinander, die gemeinsame Identität, die gemeinsamen Regeln und Ziele unerlässliche Eigenschaften von echten Teams. Näheres dazu finden Sie über diesen Link: 

      Dr. René Paasch: Führung und Teamentwicklung im Fußball

      Die Bedeutung von Individualität

      Des weiteren  wird sich der Erfolg ohne individuellen Ehrgeiz nicht realisieren lassen. Es muss immer eine Balance zwischen den individuellen Bedürfnissen und den Teambedürfnissen vorherrschen. Dies führt im Idealfall dazu, dass die Mannschaft gestärkt auftritt und keinen Zweifel daran aufkommen lässt, wer erfolgreich sein wird – dies nennen wir dann „Kollektive Selbstwirksamkeit“. Wenn wir uns jetzt der Siegermentalität wissenschaftlich nähern, landen wir schnell beim „Perfektionistischen Streben“. Dies beinhaltet Leistungsmotivation, Volition und Selbstdisziplin (Stoll, O. et al, 2010). Sportler, die das in sich haben, verfolgen hohe persönlichen Standards und zeigen dabei eine „hohe Organisiertheit“. Ähnliche Persönlichkeitseigenschaften konnte beim Nachwuchs festgestellt werden (Holt et al., 2006; Drewitz et al., 2009; Milles et al., 2011).

      Fazit

      Sowohl bei Leistungskickern als auch bei Mannschaften ist die Entwicklung der Siegermentalität von klaren Eigenschaften abhängig. Diese gilt es, individuell fördern.

       

      Literatur

      1. Deutscher Fußball-Bund (DFB), Drewitz, H.-D., Sammer, M., Sandrock, H., Engel, F. & Schott, U. (2009). Talente fordern und fördern! Konzepte und Strukturen vom Kinder- bis zum Spitzenfußball. Münster: Philippka.
      2. Milles, D., Harttgen U., Struck H. (2011). Bewältigungsressourcen und Leistungsentwicklung. Empirische Grundlagen zur komplexen Talent- und Gesundheitsförderung Bewältigungsressourcen und Leistungsentwicklung, in: Leistungssport, 41 (3), S. 41 – 47 S. 41-47
      3. Stoll, O., Pfeffer, I. & Alfermann, D. (2010). Lehrbuch Sportpsychologie. Bern: Hans Huber Verlag.

       

      Thorsten Loch: 11 Freunde müsste ihr sein 2.0

       

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      Thorsten Loch: Die unterschätzte Gefahr bei Kopfverletzungen

      Was bleibt, wenn wir uns an die ersten sieben Bundesliga-Spieltage der Saison erinnern? Natürlich das frühe Ende von Carlo Ancelotti beim FC Bayern, die Punktekrise beim 1.FC Köln und was noch? Eine Häufung von Kopfverletzungen. Allein Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach hat es gleich mehrfach erwischt. Ob er wohl weiß, dass er sich in ein unkalkulierbares Risiko begeben hat?

      Zum Thema: Risiko Kopfverletzung. Leichte traumatische Kopfverletzungen werden im Fussball immer noch oft unterschätzt. Dabei kann ein Fortführen des Spiels und eine zu frühe Rückkehr auf den Platz schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

      Diese Krankenakte hat mich aufmerksam werden lassen: Am vierten Spieltag wurde Christoph Kramer von Leipzigs Naby Keita übel an der Lippe erwischt. Es sah schlimmer aus als es war, gab er später zu Protokoll. Dennoch wurden Erinnerungen an das WM-Finale gegen Argentinien (1:0 n. V.) von 2014 wieder wach. Hier erhielt Kramer einen Ellenbogenschlag gegen die Schläfe und konnte sich nach dem Match nicht mehr an die halbe Stunde erinnern, die er auf dem Platz stand. Am 5. Spieltag erwischte es dem 26-Jährigen gegen den VFB Stuttgart schon wieder am Kopf. In der 22. Minute prallte Kramer mit Stuttgarts Anastasios Donis zusammen und hatte sich dabei eine Platzwunde an der Stirn zugezogen und blutete aus der Nase. Nach einer rund dreiminütigen Behandlungszeit spielte er mit einem blauen Pflaster auf der Stirn und Watte in der Nase bis zur Pause weiter, ehe er wegen Schwindel und Übelkeit passen musste.

      “Er hat eine Schädelprellung und einen Riss der Nasenwurzel. Ich habe ihn direkt nach dem Spiel in der Kabine genäht.”  

      Teamarzt Stefan Hertl

      Wie häufig sind Kopfverletzungen?

      Fussball gehört wie Eishockey und Handball zu den Kontaktsportarten, in denen es zu leichten traumatischen Kopfverletzungen kommen kann. Bei der vergangenen Fussball-WM war der Kopf neben dem Oberschenkel die häufigste an die medizinische Abteilung der FIFA gemeldete von einer Verletzung betroffene Körperregion (Junge/Dovrak, 2015). Insgesamt kam es über den Turnierverlauf zu drei Schädelfrakturen und fünf Gehirnerschütterungen, darunter Kramers.

      Bei einer Gehirnerschütterung handelt es sich um eine leicht traumatische Kopfverletzung, welche durch eine direkte oder indirekte Krafteinwirkung auf den Kopf verursacht wird. Durch die so ausgelösten komplexen pathophysiologischen Veränderungen kann es zu einer vorübergehenden Störung der Gehirnfunktion kommen (siehe Tab. 1 Beschwerden und Symptome). In etwa 90 Prozent der sportbezogenen Gehirnerschütterung liegt keine Bewusstlosigkeit vor, ein Grund, warum diese häufig nicht erkannt bzw. deren Folgen unterschätzt werden. Dabei ist das Risiko 24 bis 48 Stunden nach einer Gehirnerschütterung für das Auftreten intrakranieller Komplikationen (z.B. Gehirnblutungen) erhöht. Harmon et al. (2013) gehen davon aus, dass nach einer Gehirnerschütterung für einen Zeitraum von etwa sieben bis 14 Tagen von einer gesteigerten Vulnerabilität des Gehirns auszugehen ist. In diesem Zusammenhang ist zu bedenken, dass ein erneutes Trauma vor dem „Ausheilen“ der Folgen einer ersten Gehirnerschütterung schwerwiegende Konsequenzen haben kann.

      Diagnose und Behandlung

      Die erfreuliche Nachricht ist, dass bei der Mehrzahl der Gehirnerschütterungen nach etwa sieben bis zehn Tagen Beschwerdefreiheit besteht. Eine Gehirnerschütterung kann somit, muss aber nicht körperliche, psychische und neurokognitive Folgen nach sich ziehen. Hieraus wird deutlich, dass der Prozess der Diagnosestellung und weiteren Behandlungsplan interdisziplinär anzusehen ist. Ist die Diagnose „Gehirnerschütterung“ durch einen Arzt sichergestellt, sollte nach den Handlungsempfehlungen „Leichtes Schädel-Hirn-Trauma im Sport“ (Bundesinstitut für Sportwissenschaft, 2015) frühzeitig eine Neuropsychologe konsultiert werden. Diese sind darauf spezialisiert, neurokognitive, verhaltensbezogene und psychische Veränderungen nach Schädel-Hirn-Verletzungen zu diagnostizieren und zu behandeln (Gänsslen/Schmehl, 2015). Eine neuropsychologische Behandlung nach einer Gehirnerschütterung umfasst in Abhängigkeit des Einzelfalls kognitive Rehabilitationsmaßnahmen, kognitiv- verhaltenstherapeutische Interventionen (z.B. Angstreduktion, Reattributionstechniken bei Missinterpretation körperlicher Beschwerden) und ebenfalls Neurofeedback.

      Wissensvermittlung als Prävention  

      Wie bereits zuvor beschrieben, erfordert eine Behandlung einer Gehirnerschütterung einen interdisziplinären Ansatz. Neben Ärzten, sollten auch Neurologen und/oder Sportpsychologen mit „sport-neuropsychologischer Zusatzausbildung“ (z.B. über die Gesellschaft für Sport-Neuropsychologie, www.gsnp.eu) mit zu Rate gezogen werden.

      Was können jedoch Sportpsychologen konkret ohne jene Zusatzqualifikation tun, um die Rückkehr des Sportlers aus gesundheitlicher Sicht positiv zu beeinflussen? Meiner Meinung nach ist das die Wissensvermittlung über die korrekte Behandlung einer solchen Verletzung und die Sensibilisierung. Das Beispiel Kramer oder auch Leon Goreztka im Viertelfinalspiel gegen Ajax Amsterdam (Link zum Kicker-Text) zeigt, dass gerade im professionellen Bereich häufig fehlendes oder lückenhaftes Wissen über Kopfverletzungen dazu führt, dass diese nicht richtig behandelt werden. So wäre es möglich, den aktuellen diagnostischen und therapeutischen Wissensstand an die Fussballvereine weiterzugeben, etwa über Aufklärungs- und Schulungsmaterialien. Ebenfalls könnte unter motivationalen Gesichtspunkten eine Aufklärung und Sinnhaftigkeit einer neurokognitiven Baseline-Untersuchung bei den Spielern denkbar sein.

      Fazit:

      Gehirnerschütterungen kommen in Kontaktsportarten relativ häufig vor. Auch im Fussball stellen sie eine nicht zu vernachlässigende Verletzung dar, da körperliche, neurokognitive und psychische Beschwerden resultieren können. Wird eine solche Verletzung nicht richtig erkannt bzw. behandelt, drohen chronische Beschwerden bis hin zum Karriereende. Die Entscheidung, ob ein verletzter Sportler wieder in das Trainings- und Wettkampfgeschehen einsteigt, sollte interdisziplinär (Arzt, Neuropsychologe, Physiotherapeut) erfolgen. Damit dies auch geschieht, könnte der Sportpsychologe im Verein Wissensvermittlung und Sensibilisierungsarbeit betreiben und damit die Gesundheit der Sportler massiv mit beeinflussen.  

      Literatur:

      Link: Broschüre Leichtes Schädel-Hirn-Trauma

      https://www.bisp.de/SharedDocs/Downloads/Publikationen/Athletenbrosch%C3%BCren/LSHT_Schaedel_Hirn_Trauma_Sport.pdf?__blob=publicationFile&v=1

      Thorsten Loch: Die unterschätzte Bedeutung der Sportpsychologie in der Verletzungsrehabilitation

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      Julian Völker: Work hard – dream big (#Warum fragen wir nicht einfach die Besten? – Episode 5)

      Bereits in meinem zweiten Interview habe ich mich dazu entschieden, dass ich keine Ringe mehr zählen möchte – obwohl sie wirklich toll aussehen an deiner Hand, Niklas Römer (Link zum Insiderbericht von Niklas Römer). Ich habe mich entschlossen, dass ich Geschichten erzählen möchte, die bereichern. Aber auf meinem Weg zu den besten Vereinen Deutschlands kam es zu besonderen Begegnungen. Da waren Spieler und deren Geschichten, die mich auf besondere Art und Weise berührten und die ich genau deshalb auch erzählen möchte.

      Wie diese eine, von dem Spieler, der vor knapp vier Jahren zum ersten Mal einen Football in seinen Händen hielt und es geschafft hat, jetzt schon im besten Teams Europas zu spielen – den New Yorker Lions Braunschweig.

      Mich hat also interessiert, wie so etwas möglich ist?

      Julian, wie bist du zum Football gekommen?

      Ich wurde damals in meiner Ausbildung von einem Arbeitskollegen angesprochen, der selbst Spieler der „Langenfeld Longhorns“ war, ob ich nicht mal Lust hätte, mit zum Training zu kommen? Damals habe ich knapp über 80 Kilogramm gewogen und wurde beim ersten Training als Receiver eingesetzt. Schnell haben allerdings alle gemerkt, dass das wohl nichts geben wird, da ich nach zwei Stunden noch immer keinen einzigen Ball gefangen hatte. Der HC Michael Hap hat mich dann an den Defense Coordinator Frank Hoffmeister weitergegeben, der meinte „ich habe bisher jeden ausgebildet und wir kriegen das schon hin“. Mein Körper war total unzureichend für diese Position und so war ich relativ froh, dass wir als Team erst in der 4. Liga gespielt haben. So konnte ich langsam wachsen und mich langsam an die Steigerungen der Gegner gewöhnen. Wir haben uns stetig höher gearbeitet um dann sogar in die 2. GFL aufzusteigen.

      Ich glaube, hätte ich vorher mit dem Football begonnen, wäre ich eventuell nicht dabei geblieben. Früher war ich sehr sprunghaft. Ich habe mich in verschiedensten Sportarten ausprobiert. Sechs Jahre lang habe ich Fußball gespielt, auch kurz Tennis.

      Am Football mag ich am meisten den Teamgeist, den gelebten Respekt und den Drill. Im Football hat man die Chance, sich schnell weiterzuentwickeln, wenn man hart arbeitet.

      Wann hast du gemerkt, dass für dich mehr geht, dass du mehr willst?

      Ich habe mir immer wieder neue, kleine Ziele gesetzt. Mein erstes Ziel war es damals, auf dem Feld nicht über den Haufen gerannt zu werden. Dann war es mein Ziel, dem Team irgendwann als Backup Spieler helfen zu können. Dann wollte ich Starter werden. Ich habe immer wieder gemerkt, dass ich manche Spieler immer wieder recht schnell einholen konnte. Spieler, die schon seit der Jugend Football spielten. Im nächsten Schritt habe ich begonnen, sehr „Football-spezifisch“ Kraft zu trainieren. Weg von der Vorstellung, dass ich nur meine Arme trainiere, um in der Disco gut auszusehen – sondern das zu tun, was ich auf dem Feld brauche.

      In der Off-Season vor der ersten Saison in Braunschweig habe ich sicherlich den größten Schritt gemacht. Als ich zum ersten Mal nach Braunschweig kam, in einer Zeit, in der der Verein lediglich lockeres Interesse an mir bekundet hatte, da wurde ich gefragt, was ich denn wiegen würde. Damals waren es 102 kg, da wollte ich Eindruck machen und benannte 105 kg. Daraufhin sagte mein Coach, dass 110kg nicht schlecht wären. So habe ich täglich zwei Mal trainiert und zum Start der Saison brachte ich 113 kg auf die Waage.

      Sehr motiviert haben mich immer die Footballcamps. Da treffen sich so viele verschiedene Spieler aus ganz Deutschland. Als dann Menschen wie Raphael Llanos oder Christian Mohr zu mir kamen und mir sagten, wie gut sie mich doch fanden, hat mich das wahnsinnig geehrt. Dort lernt man schnell, weil man von so talentierten Leuten lernt, die mit einem diese Tage verbringen. Seien es Trainer oder auch Spieler.  

      Aber hätte Braunschweig kein Interesse an mir bekundet, würde ich 100%ig noch in Langenfeld spielen. Ich hätte es nie gewagt, mich irgendwo zu bewerben – aus mangelndem Selbstbewusstsein im Bereich Football, weil ich einfach noch nicht so lange spiele und weil ich Personen wie Patrick Finke (Link zum Insiderbericht von Patrick Finke) oder Christopher Cauvet niemals um einen Stammplatz herausfordern würde.

      Patrick Finke: Sportpsychologie? Damit habe ich noch nie gearbeitet! (Warum fragen wir nicht einfach die Besten? Episode 3)

      Ich wäre auch niemals zu einem Verein gewechselt, der gerade oder in Zukunft Konkurrent der Longhorns sein würde – einfach aus Respekt zu meinem Team. Ich würde nie gegen mein altes Team spielen wollen. Für mich ist es keine Option, in ganz Deutschland rumzureisen und für jedes Team eine Saison zu spielen.

      Bist du eher ein Teamplayer oder mehr Leader?

      Ich glaube ein guter Leader ist auch ein guter Teamplayer. Ich glaube, ich könnte ein guter Leader sein/werden. Ich denke, ich bin ein guter Teamplayer, der manchmal auch die Führung übernehmen kann.

      Ich will wissen, was möglich ist!!!!

      Was macht deiner Meinung nach die spezielle Mentalität eines Spielers deiner Position aus? 

      Anders als auf einigen anderen Position ist man im ständigen Match-Up mit demselben Gegenüber. Offense Tackle gegen Defense End. Deswegen muss man sich immer sicher sein, dass man der Stärkere von beiden ist und seinen Gegenspieler nicht nur körperlich, sondern auch mental dominiert. 
      Außerdem ist auch sehr wichtig, dass man diszipliniert ist, um zum Beispiel „Offsides“ zu vermeiden, die an der Linie bei Unkonzentriertheit schnell mal passieren können.

      Was muss ein Spieler deiner Position charakterlich mitbringen?

      Auf jeden Fall sollte ein Spieler auf meiner Position mentale Stärke mitbringen, was aber sicherlich auf jeder Position auf seine eigene Art und Weise wichtig ist. Außerdem darf man nicht eigennützig sein, sondern muss sich auch damit abfinden, in manchen Fällen die Vorarbeit für die Linebacker zu machen – ohne groß in den Statistiken aufzutauchen.

      Gab es in deiner Karriere Momente, in denen du dir sportpsychologische Hilfe gewünscht hättest?

      Ehrlich gesagt, hab ich es nie in Erwägung gezogen, weil es für mich bisher nie ein Thema war. Bisher ging es in meiner “Karriere” immer nur bergauf. Keine langwierigen Verletzungen, keine Unzufriedenheit aufgrund von zu wenig Spielzeit oder Ähnlichem. Bisher wusste ich immer, woran es noch fehlt, wenn es mal nicht für einen Starting Platz gereicht hat. Das hat nichts mit mangelnder Motivation zu tun, sondern eher mit realistischer Selbsteinschätzung. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass man an solche Punkte geraten kann, sobald man eines Tages in seiner Leistung stagniert oder mal eine schwere Verletzung wegstecken muss.

      Was hast du selbst getan, um nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Kopf immer wieder weiter zu trainieren? 

      Gute Frage… Ich glaube, ich habe nie bewusst irgendwelche Methoden angewandt. Ich schaue manchmal einfach in den Spiegel und frage mich, wie weit es noch gehen kann. Wo ich jetzt bin – das hätte ich nie für möglich gehalten. Und warum sollte ich jetzt nicht noch weitere, vermeintlich “unrealistische” Ziele haben? Ich glaub, auf diese Art und Weise trainiere ich meinen Kopf. Einfach zwischendurch mal darüber nachdenken, wo man herkommt und wo man eventuell noch hinkommen könnte.

      Welcher ist dein Glaubenssatz?

      Wenn du damit meinst, was mein Motto ist, würde ich mit “hard work pays off” oder “work hard – dream big” antworten. Das sind zwei Sprüche, die mich immer verfolgt haben und mit denen ich mich identifizieren kann. Es gibt ja auch noch den Spruch “hard work beats talent, when talent doesn’t work hard”… aber was ist alles möglich, wenn Talent eines Tages auch noch hart arbeitet?

      Wie motivierst du dich am besten? Arbeitest du hier mit Videos oder Bildern? 

      Ich kann glücklicherweise aus sehr vielen Dingen Motivation ziehen. Ob ich Football Pump-up-Videos, Dokus von erfolgreichen Sportlern oder Sportfilme gucke. Oder wenn mir jemand sagt, dass ich etwas nicht kann. Aber auch wenn ich eine einfache Whatsapp-Unterhaltung mit meinem Bruder über unser jeweiliges Training halte. Das eine motiviert vielleicht eher kurzfristig und weckt Adrenalin in einem, das andere motiviert einen über Wochen, Monate oder sogar Jahre. 

      Das ist bei mir wirklich sehr unterschiedlich und abwechslungsreich, bisher hat es selten an Motivation gefehlt.

      Was würdest du jungen Sportlern raten?

      Sei geduldig und immer hungrig!

      Versucht nicht krampfhaft Dinge zu erzwingen. Wenn man hart an etwas arbeitet, dann wird sich das eines Tages auszahlen. Klar, es ist auch immer etwas Glück notwendig, aber das kann man schlussendlich sowieso nicht kontrollieren. Also tut alles dafür, dass ihr nicht auf zu viel Glück angewiesen seid. 

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      Ganz wichtig ist noch, dass ihr nicht zu perfektionistisch seid. Klar, das ist für die Entwicklung auch wichtig und man sollte natürlich immer mehr wollen. Aber auf Dauer kann das zu Unzufriedenheit führen und das führt dann eines Tages zu Stillstand in der Entwicklung. Ab und zu einfach mal den „Status quo“ anschauen und mit dem zufrieden sein, was ihr bis dahin erreicht habt. Und wenn ihr nicht zufrieden seid, habt ihr nicht hart genug gearbeitet.

      Ist es deiner Meinung nach wünschenswert, dass sich die Sportpsychologie im deutschen Football fest etabliert? 

      Definitiv! Jetzt wo ich mich mit dem ganzen auch etwas mehr auseinandersetzen konnte, habe ich gemerkt, dass es auf jeden Fall einigen Leuten enorm weiterhelfen könnte. Es ist natürlich noch nicht vergleichbar mit Sportarten wie Fußball, die viel mehr Präsenz in der Öffentlichkeit haben und wo somit mehr medialer Druck besteht. Aber wenn jemand in einem Formtief steckt, ist es egal ob er 100 € oder 50.000 € mit seinem Sport verdient, oder eben noch viel mehr.

      All ihr wundervollen Sportler, ihr fantastischen “Neulinge”, die es in diesem Sport doch gibt.

      Seid stolz auf jede einzelne Stufe, die euch hierher gebracht hat!

      “Work hard – dream big” – alles ist für euch möglich!

      Eure Miriam

       

       

       

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      Dr. Hanspeter Gubelmann: Das war’s, Monsieur Constantin!

      „Riesen-Eklat“, „Skandal“ oder: „Was die Fussball-Schweiz an diesem Abend gesehen hat, wird um die Welt gehen: Ein Klub-Präsident verprügelt einen TV-Experten und den ehemaligen Trainer der Schweizer Nationalmannschaft.“ Tatsächlich wird die physisch-aggressive Attacke des Sion-Clubpräsidenten Christian Constantin ein breites und internationales Echo erfahren. Insbesondere aus sportethischer Sicht ist zu hoffen, dass diesem widerwärtigen Verhalten vehement und entschlossen begegnet wird. Trotz allgemeiner Entrüstung und grundsätzlichem Konsens bezüglich der Verwerflichkeit der gezeigten physischen Aggression muss sich das System „Spitzensport“ auch fragen: Was lernen wir aus diesem Vorfall und wie kann die Sportpsychologie dabei behilflich sein?  

      Zum Thema: Umgang mit Narzissmus im Profi-Sport

      Per Definition versucht die Sportpsychologie, menschliches Verhalten im Rahmen sportlicher Aktivitäten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und zu beeinflussen – und damit das gewonnene Wissen praktisch anzuwenden (Alfermann & Stoll, 2017) Die „innere Logik“ der beschriebenen Eskalation scheint auch aus alltagspsychologischer Sicht klar: Da der seit langem pointiert und zuweilen heftig kritisierende TV-Experte Rolf Fringer – auf der anderen Seite das tief gekränkte Ego eines leidenschaftlichen Fussballclub-Präsidenten Christian Constantin. Das Pulverfass vollends zur Detonation brachte das öffentlich gemachte Statement Fringers im Interview des TV-Sender Teleclub:

      «Man muss wirklich sagen, er (Constantin) ist ein Narzisst, schaut nur für sich, hat null Empathie und Gefühle für andere Leute. Deshalb verursacht er das Chaos immer selber. Ich bin schon lange im Fussball. Man hat immer gesagt, er sei ein Farbtupfer in der Liga. Das ist gut für die Boulevardzeitung, dann läuft etwas. Aber mittlerweile muss ich sagen, dass das Ganze fast lächerlich wird. Es ist Jahr für Jahr der gleiche Stuss.»

      Quelle: Kick-Off – Die Fussball-Vorschau – RSL Runde 8

      Quelle: https://www.nzz.ch/sport/fussball/christian-constantin-ich-habe-rolf-fringer-einen-tritt-in-den-hintern-versetzt-das-hat-mir-gutgetan-ld.1317828

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      Offensichtlich wusste Fringer genau, wovon er sprach, als er Christian Constantin als „Narzissten“ beschrieb. In der klinische Psychologie ist von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung dann die Rede, wenn Egozentrik, krankhafte Empfindlichkeit und mangelndes Einfühlungsvermögen die hervorstechenden und unübersehbaren Merkmale eines Menschen sind.

      Die narzisstische Persönlichkeit – ein psychodynamisches Pulverfass!

      Ein Narzisst braucht unentwegt seine Zufuhr von Bewunderung. Er beschäftigt sich übermässig mit Themen wie Geld, Macht und Luxus und hält sich überwiegend in der Gesellschaft von Personen auf, die seiner würdig sind und seinem Status gerecht werden. Narzisstische Persönlichkeiten bezeichnen sich selbst für besonders bedeutungsvoll, zeigen ein sehr hohes Bedürfnis nach übermässiger Bestätigung und unkritischer Bewunderung und glauben, Vorrechte gegenüber anderen zu geniessen. Im Umgang mit anderen Menschen wirken sie meist arrogant, treten besserwisserisch auf, verhalten sich in zwischenmenschlichen Beziehungen ohne Empathie – häufig sogar ausgesprochen ausbeuterisch, indem sie den Nutzen anderer vor allem zum Erreichen eigener Ziele einsetzen.

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      Ein Hauptsymptom einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zeigt sich in einer erhöhten Verletztlichkeit. Der Narzisst spürt rachsüchtige Wut als Reaktion auf Kränkungen und persönliche Verletzungen. Er hat das Gefühl, stets im Recht zu sein und hat dabei niemals ein schlechtes Gewissen. Kurzum: Wird der Narzisst von seiner narzisstischen Zufuhr abgeschnitten, reagiert er gereizt, nervös, ungeduldig, launisch, wütend und feindselig.

      Schutz vor der zerstörerischen Kraft von Narzissten!

      Die narzisstische Persönlichkeitsstörung hat viele Gesichter und Ausdrucksformen. Es gibt leichte Formen des Narzissmus, die im Alltag kaum bemerkt werden. Davon unterschieden werden momentane und vorübergehende narzisstische Reaktionen bis hin zu hochgradigen destruktiven Charakterveränderungen. Die Ursachen dieser Persönlichkeitsstörung sind in einer genetischen Veranlagung, aber auch in der Kindheit zu suchen. Hochgradige Ausprägungen dieser Störung gelten als schwierig therapierbar.

      Der Umgang mit Narzissten ist im Sport – wie auch in anderen Lebensbereichen – sehr anspruchsvoll. Eine Hauptaufgabe der Angewandten Sportpsychologie kann darin bestehen, potentielle Opfer (häufig auch junge AthletInnen, vgl. Straub, 2017) vor der zerstörerischen Kraft von Narzissten zu schützen. Hierzu kann eine Psychoedukation zu Themen wie Früherkennnung, Umgang und Selbstschutz zweckdienlich sein. In der diagnostischen Abklärung der klinischen Psychologie kommt häufig ein spezifisches Inventar (DSM-IV) zur Anwendung, welches – auch für einen Laien nachvollziehbar – auf den vier „E“-Wesenszügen basiert: Egomanie, eine wahnsinnige Empfindlichkeit, ein Empathie-Mangel sowie die Entwertung anderer.

      Prof. Dr. Oliver Stoll: Cristiano Ronaldo – Gefangen im Perfektionismus?

      Gefährliche Ironie

      Von einer sportpsychologischen Unterstützung im Umgang mit Narzissten könnten auch Medienschaffende profitieren. Fühlt sich ein Narzisst nicht ernst genommen, so bringt ihn das auf die Palme. Ein in der medialen Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preisgegebener Egoman wird schäumen vor Wut. Er wertet dies als heftigen Angriff auf seine geniale Person und wird dementsprechend massivste Hass- und Rachegefühle entwickeln. Wie am Beispiel von Rolf Fringers Ausssage überdeutlich wird, sollten Journalisten besser auf Ironie und Spott in ihren Analysen verzichten.

      Eine direkte psychotherapeutische und/oder psychiatrische Intervention scheint nur in Fällen angezeigt, wo der Betroffene selbst den Wunsch dazu äußert und zur Selbsterkenntnis findet, an einem krankhaften Verhalten zu leiden. Viel häufiger wird sich der Narzisst aber auf sein grandioses Selbstbild stützen und Fehler oder Ursachen bei anderen suchen wollen.

      Ich kann nicht sagen, dass ich es bereue!

      Christian Constantin zeigt auch am Tag nach seinem Ausraster keine Reue. Den tätlichen Angriff auf den TV-Experten bezeichnet er in einer mündlichen Stellungnahme weiterhin als legitim. Er habe Fringers Erinnerung auffrischen wollen und eben auf Walliser Art gehandelt. Es sei halt passiert. Seine Devise lautete: „Wenn man attackiert wird, muss man sich wehren. Ich habe ihn gepackt und in den Arsch getreten. Es fühlt sich gut an. Ich regelte es, wie es Kinder tun. Ich kann nicht sagen, dass ich es bereue.“ Er glaubt sich weiterhin im Recht, äussert sich auch weiterhin völlig uneinsichtig.

      Constantin ist ein Wiederholungstäter. Schon 2004 wurde er handgreiflich und attackierte einen Schiedsrichter mit einem Fusstritt in den Unterleib. Das Amtsgericht Luzern sprach ihn 2007 der einfachen Körperverletzung schuldig und verhängte eine bedingte Geldstrafe. Physische Gewalt im Alltag ist gesellschaftlich noch stärker geächtet als damals. Das wird der Clubpräsident des FC Sion zu spüren bekommen.

       

      Quellen:

      Alfermann, D. & Stoll, O. (2017). Sportpsychologie in 12 Lektionen, 5. überarbeitete Auflage. Aachen: Meyer & Meyer.

      Straub, G. (2017). Avoid being coach. Spekulationen über elterlichen Narzissmus im Nachwuchsleistungssport. Leistungssport 4/17, S.24-29.

      https://www.bluewin.ch/de/sport/fussball/teleclub-artikel/2017/09/constantin-muss-aus-dem-verkehr-gezogen-werden-und-zwar-lebenslang.html

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