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Jens Weißflog: “Wirklich perfekt war es nur bei einem einzigen Sprung”

“Die Psyche spielt im Skispringen eine große Rolle”, weiß Jens Weißflog. Einer der erfolgreichsten deutschen Wintersportler der Geschichte hatte in seiner aktiven Zeit aber nur wenig Zugang zu sportpsychologischen Experten. Kurios: Vor allem nach der deutschen Wiedervereinigung brach die Betreuung durch Sportpsychologen weg. Im Interview mit Mathias Liebing, Redaktionsleiter von Die Sportpsychologen, erinnert er sich an seine Erfahrungen im Umgang mit der Sportpsychologie, spricht von eigenen und außergewöhnlichen Methoden und erklärt, weshalb junge Talente das Themenfeld Sportpsychologie ernst nehmen sollten. 

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Dr. René Paasch: Das Wohlbefinden verbessern

Wohlbefinden, Glück und Selbstverwirklichung – das sind Größen, die uns alle wichtig sind. Doch was genau führt zu einem glücklichen Leben? Wodurch entfalten wir unsere Talente, können wir das Leben genießen? Antworten liefert die Positive Psychologie. Prof. Dr. Martin Seligman ist der wichtigste Forscher auf dem Gebiet der Positiven Psychologie. Mit seinen gewonnenen Erkenntnissen entwickelte er praktische Übungen und wirksame Methoden, die unsere Lebenszufriedenheit fördern und zu einem gelingenden Leben führen. Das alles steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Resilienzkonzept, das gleiche Ziele verfolgt: Innere Stärke fördern, Widerstandsfähigkeit stärken und Ressourcen für ein glückliches Leben aufbauen. Die Positive Psychologie leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Stärkung einer optimistischen Lebenseinstellung und damit für die Entwicklung von Resilienz.

Zum Thema: Wie können wir unser Wohlbefinden verbessern?

Es existiert die weit verbreitete Annahme, dass Glück unser Wohlbefinden ausmacht. Doch durch Glück allein entsteht noch kein Sinn in unserem Leben. Es braucht mehr, damit wir uns gut fühlen und zufrieden sind. Laut Seligman beruht unser Wohlbefinden auf 5 Säulen, die er PERMA (Seligman, 2012) nennt:

Positive Emotionen

Es reicht nicht, einfach nur keine negativen Emotionen zu haben. Das regelmäßige Erleben positiver Emotionen wie Dankbarkeit, Genuss oder Zuneigung ist ein essentieller Faktor für das Wohlbefinden eines jeden Menschen. Auch, wer Hoffnung und Optimismus mit Blick auf die Zukunft pflegt, hat eine gute Möglichkeit an der Hand, sein Leben subjektiv zu verbessern.

Engagement

Menschen werden zufriedener und können aufblühen, wenn sie im Zuge ihrer Stärken leben, sich für etwas Großes engagieren und bei oder sogar in diesen Aktivitäten aufgehen. Seligman bezieht sich hier vornehmlich auf das vom Psychologen Mihály Csíkszentmihályi geprägte Flow-Erleben, also dem Gefühl eines Schaffensrausches. Flow entsteht häufig bei der Ausübung komplexer Aufgaben, die zwischen Überforderung (Angst) und Unterforderung (Langeweile) ausgeübt werden.

Positive Beziehungen

Teil eines sozialen Netzwerks zu sein, sich auf andere verlassen zu können und auch ihnen von Nutzen zu sein, verschafft vielen Menschen ein großes Glücksgefühl. Ob romantische Partnerschaft, funktionierende Familie oder tiefe Freundschaften – positive Beziehungen sind eine der wichtigsten Zufriedenheitstreiber überhaupt.

Sinnhaftigkeit

Können wir unsere Stärken dann noch zu einem höheren Zweck einsetzen, in dem wir Sinnhaftigkeit erkennen und erleben, ist das ein weiterer großer Schritt in Richtung eines erfüllten Lebens. Das, was schon die griechischen Philosophen der Antike diskutierten und als Erlangung der Glückseligkeit bezeichneten, ist auch für Seligman eine Rechnung, die für das „Glück“ suchende Individuum möglichst zu jedem Zeitpunkt ein positives Gesamtergebnis aufweisen sollte.

Leistung, Zielerreichung

Stephen Covey nennt es „Etwas zu schaffen, was über den Tod hinaus anhält und Spuren hinterlässt“. Um das zu erreichen, benötigt man explizite Ziele im Leben, die man zu erreichen sucht. Zielerreichung führt über ein gesteigertes Selbstwertgefühl ebenfalls zu mehr Zufriedenheit, einem gesteigerten Wohlbefinden und einem höheren Glücksgefühl.

Resilienztraining

Martin Seligman entwickelte auf Basis von PERMA und den Ergebnissen seiner zahlreichen Untersuchung ein spezielles Resilienztraining für Soldaten (Seligman, 2011). Soldaten erleben in Kriegseinsätzen viel Schreckliches – viele sind traumatisiert und entwickeln Depressionen. Das sogenannte „Master Resilience Training“ wurde eingeführt, um genau diese Folgen zu reduzieren. Das Trainingsprogramm besteht aus drei Teilen:

Zusätzlich wird das Training durch selbstgesteuertes Lernen unterstützt. Der Schwerpunkt liegt darauf, die eigenen Gedanken bei Problemen in Richtung einer optimistischen und positiven Haltung zu steuern. So können die Soldaten nach Belastungen und Krisen zielgerichtet ihre Mission fortsetzen. Siehe dazu auch Resilienz im Fußball:

Dr. René Paasch: Resilienz im Fußball

Fazit:

Wohlbefinden und das Resilienzkonzept sind heute so wichtig für uns, weil wir uns mehr denn je ständig an neue Situationen im Privaten und im Leistungssport anpassen müssen. Diejenigen, die sich wohlfühlen und resilient sind, können glücklicher leben und Veränderungsprozesse besser meistern. Sie nehmen jede Lebenssituation mit Dankbarkeit wahr und sehen die Chance auf Veränderung.

 

Literatur

Seligman, M.  E. P. (2012): Flourish: A Visionary New Understanding of Happiness and Well-being, Atria Books

http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.422.2772&rep=rep1&type=pdf

https://de.scribd.com/document/351010134/1-Master-Resilience-Training-Reivich-Seligman-pdf

Eine umfangreiche Liste der aktuellen englischsprachigen Literatur zur Positiven Psychologie finden Sie https://positivepsychologyprogram.com/positive-psychology-books-living-list-readings-resources/

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Prof. Dr. Oliver Stoll: Streakrunning ist „Mentales Training“ (Streakrunning-Serie, Teil 1)

Wer diese Überschrift liest, wird sicherlich sofort die Stirn runzeln und den Kopf schütteln. Na ja, also zumindest diejenigen, die wissen was „Streakrunning“ ist. Hinter diesem Begriff versteckt sich nichts anderes als „Tägliches Laufen“ – an sieben Tagen in der Woche, in den 53 Wochen im Jahr. Also an jedem einzelnen der 365 Tage, die ein Jahr hat – und zwar mindestens eine Meile, also ca. 1,6 Kilometer pro Tag (siehe Wikipedia). Und da werden einige Leser wahrscheinlich wieder den Kopf schütteln. Warum sollte man so etwas tun? Nun gut – eine Antwort auf diese Frage fällt mir auch schwer, weil ich dazu weit ausholen müsste, bzw. viel mehr Platz bräuchte, als im Rahmen eines Blog-Beitrags möglich wäre. Aber wer hier sofort eine Antwort haben möchte, liest am besten das brandaktuelle Buch von Lutz Balschuweit, einem Streakrunner, der das mittlerweile seit sechs Jahren macht und so auf ca. 50.000 Laufkilometer gekommen ist.

Zum Thema: Streakrunning-Serie, Teil 1

Die Läufer unter unseren Lesern werden jetzt sicherlich auch erst einmal Lächeln, denn 1,6 Kilometer pro Tag sind roundabout 600 Kilometer im Jahr. Das ist für einen ambitionierten Marathonläufer eher „nichts“. Professionelle Marathonläufer machen das in zwei Wochen, ambitionierte Marathon-Hobby-Läufer schaffen das in zwei Monaten und selbst jemand, der einfach gerne joggen geht, aber es nicht ernst wirklich nimmt, braucht dafür vielleicht ein halbes Jahr. Es wird also schnell klar, dass das „Mindestmaß“ für Streaker nicht wirklich eine körperliche Herausforderung ist.

Aber hier sind wir dann auch schon beim Thema. Die meisten Streaker laufen natürlich deutlich mehr als nur die eine Meile am Tag. Die „eine Meile“ ist vielmehr nur der „Notnagel“, wenn eigentlich gar nichts mehr geht. Und dann machen die Streaker eben trotzdem diese eine Meile. Wer macht so etwas? Wieder eine gute Frage. Streaker kommen aus allen Schichten der Gesellschaft (Angestellte, Beamte, Selbstständige, Arbeitslose, Männer und Frauen….persönliche, politische oder sexuelle Einstellungen, Hautfarbe oder Herkunft spielen keine Rolle). Es gibt natürlich auch so etwas wie „Vereinigungen“ und natürlich auch Netzwerke, in denen sich Streaker austauschen. Interessanterweise existiert „NULL“ wissenschaftliche Literatur zu diesem Sportler-Klientel. Aber man findet sie im Internet und mitunter auch in den sozialen Medien. Auf Facebook z.B. gibt es eine (geschlossene) Gruppe, in der aktuell 109 Mitglieder miteinander vernetzt sind. Dort tummeln sich nicht nur Läufer, die streaken, sondern auch welche, die das eine Zeit lang gemacht haben, jetzt aber andere Ziele haben, sich aber diesen Menschen mit ihrer Aktivität sehr verbunden fühlen. Oder auch diejenigen, die sich einfach nur für das Thema interessieren und mehr „wissen“ wollen. Aber dort tummeln sich eben auch welche, die aktuell tatsächlich streaken. Diese Gruppe ist (neben einigen wenigen anderen Möglichkeiten) ein „sicherer“ Ort für Austausch über Erfahrungen und Informationsaustausch unter Menschen, die etwas tun, für die man „draußen“ auch oftmals stigmatisiert sind. „Verrückt“ und „laufsüchtig“ – das sind die Adjektive, mit denen die „Nicht-Streakende“ Öffentlichkeit diese Menschen häufig betitelt.

Eine andere Einstellung zum Laufen

Aber wie so oft  sind dies lediglich Vorurteile – die Tatsachen sehen meines Erachtens anders aus. Streakrunner wissen in der Regel genau, was sie da machen. Sie kennen die Gefahren, aber sie wissen auch um den Benefit dieser Aktivität. Überforderungs- und Überlastungsprobleme sind sicherlich eine der möglichen Gefahren. Auch das „krank werden“ und trotzdem laufen kann problematisch werden. Streaker sind aber in der Regel keine Laufanfänger. Vielmehr sind es häufig eher „alte Laufhäsinnen bzw. Laufhasen“ mit jahrelanger Erfahrung, die schon viel in ihrem Leben erreicht und erlebt haben.

Häufig hat sich nur die Einstellung zum Laufen verändert. Es geht diesen Läuferinnen und Läufern nicht mehr um die Verbesserung irgendwelche Laufzeiten, oder etwa die nächste Stufe des Ultra-Running zu erreichen (100 Kilometer kann ich – jetzt will ich wissen, ob ich 100 Meilen laufen kann), sondern es geht den meisten Streakern um eine grundlegende Einstellung zu sich, ihrer körperlichen und seelischen Gesundheit, zur Natur und zum Leben mit sich und auch anderen Menschen im Allgemeinen. Und um den Spaß am Laufen! Im Streakrunning gibt es keine offiziellen und kontrollierten Wettkämpfe, keine von einem Sportverband ausgestellten Urkunden oder Siegerehrungen, keine Finisher-Medaillen oder Finisher T-Shirts (warum – es gibt ja kein „Ziel“), es gibt keine Preisgelder, keine öffentliche Belobigungen oder andere öffentliche Ehrungen. Die meisten Streaker „werben“ auch nicht dafür, gehen damit nicht hausieren. Und das ist schon etwas Besonderes in Zeiten von Facebook und Instagram, in der fast jeder, der ab und zu mal einen Kilometer joggt, dies der geneigten Öffentlichkeit über Social-Media mitteilen muss.

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Mentale Herausforderung

Aber trotzdem ist es eine Herausforderung, wirklich jeden Tag laufen zu gehen. Und sportlich aktive Menschen lieben natürlich – „selbst wenn es nur ein wenig ist“ – Herausforderungen. Worin also besteht die Herausforderung, wenn es keine – wie oben schon angedeutet – körperliche Herausforderung ist? Ganz einfach – es ist eine mentale Herausforderung!

Die mentale Herausforderung besteht darin, sich eben jeden Tag aufzuraffen und laufen zu gehen, unabhängig von Uhrzeit, Wetter, Tagesgeschäft, privaten Problemen, Unwohlsein, „keine Lust“ oder anderen Begleitumständen und anderen sportlichen Aktivitätsmöglichkeiten. Und darin eben laufen zu gehen, obwohl man ganz sicher weiß, das Minimum eine Meile immer gehen sollte. Aber etwas zu wissen, oder aber nicht nur zu wissen, sondern es auch zu tun, sind zwei verschiedene Angelegenheiten. In der Willenspsychologie reden wir davon „Zielintentionen“ in „Ausführungsintentionen“ zu überführen, was dann die Wahrscheinlichkeit erhöht, das man tatsächlich körperlich aktiv wird. Nicht nur eine mentale Herausforderung, sondern auch eine körperliche Herausforderung wird es, wenn Streaker neben dem Aufrechterhalten des Streak auch um Wettkampfziele geht. Dann wird es wirklich hart, denn eine Leistungsverbesserung benötigt auch Pausen zur Erholung, ansonsten bleibt der Trainingseffekt aus. Und auch das wissen natürlich auch Streakrunner, und die meisten geben eben dann auch das Laufen „mit Startnummer“ früher oder später auf. Diese Entscheidung ist wahrscheinlich eine essentielle – früher oder später.

Der Streak – nicht mehr und nicht weniger

Oder aber, stellen Sie sich die Diskussionen mit dem inneren Schweinhund vor, wenn man am Tag vorher den Rennsteig-Supermarathon von 72 km erfolgreich absolviert hat und nun raus muss, um mindestens diese eine Meile zu laufen.  Ich sage mal „Aua“……Aber es geht auch um ganz einfache Herausforderungen, die groß werden können. Stellen Sie sich vor, Sie planen eine Reise nach Fern-Ost und sie wissen, dass der Flug allein 15 Stunden dauert – plus sechs Stunden für die Anreise zum Flughafen und den Transfer ins Hotel. Irgendwann und irgendwo muss dann in der verbleibenden Zeit die Meile gelaufen werden. Da können  sich schon sehr schräge und mitunter lustige Geschichten entwickeln. Wenn Sie also bei ihrer nächste Reise am Flughafen mal einen Menschen die Gänge rauf und runterjoggen sehen, dann wissen Sie, das Sie gerade einen Streaker gesehen haben. Um es noch einmal zu betonen, diese Menschen sind deswegen nicht süchtig, sondern sie wollen einfach nur den Streak aufrecht erhalten. Nicht mehr – aber eben auch nicht weniger.

Und nun kommt mein „Outing“. Ich bin ein Streaker – und zwar seit drei Wochen. Meine täglichen Laufdistanzen bewegen sich derzeit zwischen fünf und zwölf Kilometer. Ich weiß, dass ist erst einmal nichts Besonderes und das soll es eigentlich auch nicht sein. Ich habe das schon mal im Jahr 2014 gemacht. Da hatte ich aber eben noch Wettkampfziele und deswegen das Streaken nach  einem Monat aufgegeben. Ich möchte das aber nun gerne mal – zunächst ein Jahr lang – durchziehen. Und ich werde Euch teilhaben lassen, jeden Monat, einmal im Rahmen eines Blogbeitrags. Ich lass Euch wissen, ob und wenn ja, was sich bei mir verändert. Es werden „harte Tage“ kommen und ich weiß auch, es werden „sensationelle Erfahrungen“ auf mich warten. Vermutlich wird sich mein Hang zum „Perfektionismus“ noch etwas verschärfen, aber auch meine Selbstmanagement-Fähigkeiten werden sich verbessern (so hoffe ich). Selbstmotivationsstrategien – die Arbeit mit meinen „inneren Bilder“, die Art und Weise, wie ich mich über den Tag selbst instruiere, wird sich intensivieren (vermute ich).

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Angst spielt auch eine Rolle

Ich bin dankbar dafür, eine Frau an meiner Seite zu haben, die mich dafür nicht „verurteilt“, sondern es als für das „Normalste der Welt hält“, sich jeden Tag mindestens eine Stunde lang körperlich zu aktivieren. Angst habe ich aber auch! Nämlich davor, dass das Laufen irgendwie so verständlich wird, wie das tägliche „Zähne putzen“ und das somit meine so geliebte Leidenschaft an „Glanz“ verliert.

Freuen würde ich mich über intensiven Austausch mit denjenigen, die das Thema interessiert und sich über die sportpsychologischen Anforderungen und Konsequenzen von Streakrunning interessieren. Das muss nicht mal unbedingt Streakrunning sein, sondern eine völlig anders geartete, tägliche Aktivität, die ihr machen wollt oder machen müsst. Ich bin gespannt, ob ich das schaffe und wie ich mit den möglichen Problemen umgehen werde und was „am Ende des Tages“…nein „am Ende des Jahres“ übrig bleibt. Ich lasse es Euch wissen.

 

Zum E-Book von Prof. Dr. Oliver Stoll, welches sich mit seiner Teilnahme an den 100 Kilometer von Biel beschäftigt:

http://einmalwarichinbiel.de

 

Quellen

Balschuweit, L. (2018). Lebenslauf – kein Wettkampf. (Internet: https://balschuweit.de/blog2/)

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Streaker

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Christian Hoverath: Selbstvertrauen aufbauen

Irrläufig glauben immer noch viele Sportler und Trainer, dass man Selbstvertrauen hat oder eben auch nicht. Dabei kann Selbstvertrauen durch Training und Planung aufgebaut werden. Mögliche Wege sind dabei das Erreichen von Zielen, Visualisierung von Erfolg oder dem erfolgreichen Durchführen bestimmter Übungen, Zielsetzungstraining, Verbesserung physischer Fähigkeiten und Vorbereitung.

Zum Thema: Effektive Hinweise zum Aufbau von Selbstvertrauen

Selbstvertrauen ist auch im Triathlon eine kleine Wunderwaffe: Dies fängt schon damit an, dass selbstbewusste Athleten ihre Nervosität positiv wahrnehmen. Folglich gehen sie gelassener auch mit schwierigen Rennphasen um, die jeder von uns zur genüge kennt. Im Ergebnis agieren selbstbewusste Triathleten konzentrierter. Sogar die Fähigkeit, sich anzustrengen, wird durch ein positives Selbstbewusstsein verbessert. Da der Sportler an seine Fähigkeiten glaubt und davon überzeugt ist, sein Ziel zu erreichen, wird er länger an seinem Ziel festhalten als Athleten mit weniger Selbstbewusstsein. Dies ist insbesondere in unserer Ausdauersportart zu beobachten. So wird ein Sportler mit größerem Selbstbewusstsein länger dafür kämpfen, den Marathon in unter drei Stunden zu laufen oder den Ironman in unter zwölf Stunden zu finishen.

Mentaler Hokuspokus? Mitnichten, richtungsweisend war bereits eine Studie, die 1972 durchgeführt worden ist. Nelson und Durst ließen Probanden im Armdrücken gegeneinander antreten. Bevor die Duelle ausgetragen wurden, maßen sie die Armkraft und teilten dann stärkere Personen deutlich schwächeren zu. Beiden wurde allerdings mitgeteilt, dass die schwächere Person die stärkeren Testwerte erzielt hätte. Erstaunlicherweise gewannen die objektiv schwächeren Personen mehr als 80% der Duelle.

Einfache Tipps

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Wie lässt sich das Selbstvertrauen aufbauen? Ich habe im Folgenden einfache Tipps und Hinweise gesammelt, die als Grundlage dienen können – für mehr und individuelle Beratung kontaktiert gern meine Kollegen oder mich (zur Profilseite von Die Sportpsychologen):

Erreichen von Zielen Erfolge verbessern das Selbstvertrauen und führen zu weiterem erfolgreichen Verhalten. Dazu gehört das Besiegen eines bestimmten Gegners, der Erfolg nach Zurückliegen ebenso wie die Fähigkeit, im Training bestimmte Intervalle oder Strecken laufen zu können. Sicherlich glaubt ein Sportler stärker an sich, wenn er eine bestimmte Leistung im Training bereits zeigen konnte. Das ist der Grund, warum gutes Training sowie physische und mentale Vorbereitung auf ebendiese beste Leistung Selbstvertrauen steigern. Kurzfristige Ziele können dabei helfen den Fortschritt zu beobachten und dadurch Selbstvertrauen steigern. Der Trainer kann dabei helfen, indem er im Training Wettkampfsimulationen einbaut. Situationen sollten so aufgebaut sein, dass sie es den Athleten erlauben, Erfolge zu haben und das Gefühl der Aufgabenbewältigung haben können.

Mit Selbstvertrauen agieren Gedanken, Gefühle und Verhalten hängen zusammen. Je mehr Selbstvertrauen ein Sportler ausstrahlt, umso wahrscheinlicher empfindet er dieses. Setzen Sie sich auf einen Stuhl und sacken Sie zusammen. Sagen Sie sich nun: „Ich bin stark und unbesiegbar.“ Wie fühlt es sich an? Nun setzen Sie sich aufrecht hin, Rücken gerade, Brust raus, Blick nach vorn. Sagen Sie sich: „Ich schaffe es nicht, ich bin es nicht wert.“ Glauben Sie es sich? Wichtig wird die Körperhaltung zusätzlich, wenn ein Athlet das Selbstvertrauen verliert und der Gegner dies mitbekommt. Wie bekommt er es mit und steigert dadurch sein Selbstvertrauen und die Siegchance? Eben über die Körperhaltung. Denken Sie dran, den Blick nach vorn zu richten und die Schultern zurückzunehmen.

Denk mit Selbstvertrauen Glaube an dich und daran deine Ziele zu erreichen! Ein Spruch, der zählt. Gedanken und Selbstgespräche sollten Instruktionen beinhalten und motivieren, nicht bewerten (dazu an anderer Stelle mehr).

Visualisierung Das Augenmerk sollte auf der Bewältigung von Aufgaben liegen, die dem Athleten im Training bisher schwer gefallen sind oder die er noch nicht geschafft hat. So kann das Anschlagen im Becken bei einer bestimmten Intervallzeit visualisiert werden oder der runde Tritt im Anstieg ebenso wie das Überholmanöver einer Gegners. Verletzte Athleten können visualisieren, wie sie wieder ins Trainings- oder Wettkampfgeschehen einsteigen.

Zielsetzung Das Verfolgen von Zielen verstärkt die Anstrengungsbereitschaft und Zielsetzungstraining ist somit ein äußerst wirksames sportpsychologisches Tool. Der Einsatz verschiedener Zieltypen (kurz-, mittel-, und langfristige Ziele) ist ebenso entscheidend wie eine SMARTE Formulierung, die für den Athleten emotional bedeutsam ist. Zudem sollten neben den Ergebniszielen auch Leistungs- und Prozessziele verfolgt werden, da sie im stärkeren Maße in der Kontrolle des Sportlers liegen.

Christian Hoverath: Zielsetzung im Triathlon

Vorbereitung Wer vorbereitet ist, weiß was auf ihn zukommt. Wer vorbereitet ist, der hat das Vertrauen alles gemacht zu haben, was für den Erfolg nötig ist. Dabei ist Erfolg mit dem Erreichen der persönlichen Ziele gleichzusetzen. Der Sportler weiß, was er zu tun hat. Legen Sie sich eine Strategie zurecht. Ebenso sollten Sie über Alternativstrategien verfügen, damit ein Rückschlag Sie nicht aus der Bahn wirft. Zu einer guten Vorbereitung gehört eine Vorstartroutine und ein Zeitplan für das Zeitfenster vor dem Rennen.

Physisches Training Natürlich hilft es in der bestmöglichen physischen Verfassung zu sein, um Selbstvertrauen aufzubauen. Keine mentale Trainingsform kann das erreichen, was physisches Training und die entsprechende Form bewirken, die für den Sport nötig sind.

 

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Dr. René Paasch: Umgang mit einem Trauerfall

2003 ereilte den Ex-Bayern-Star Sammy Kuffour ein schweres Schicksal: Seine einjährige Tochter ertrank beim Baden. Wie die Verantwortlichen des FC Bayern damals mit der schlimmen Situation umgingen, zeugt von wahrer menschlicher Größe. Kuffour selbst erinnert sich: “Sofort kamen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zu mir nach Hause, um mich zu trösten. Sie organisierten innerhalb von zwei Stunden einen Privatjet, damit ich nach Ghana fliegen konnte. Dieser blieb solange in Ghana, bis ich alles erledigt hatte.” Großartig! Was können wir daraus lernen und wie sollten wir uns verhalten?

Zum Thema: Umgang mit einem Trauerfall und wie können Mitspieler und Verantwortliche helfen?

Im Alter von 16 Jahren wechselte Samuel Kuffour vom FC Turin zum FC Bayern. Mit Ausnahme einer halbjährigen Leihe zum 1. FC Nürnberg spielte der Ghanaer insgesamt elf Jahre für den Rekordmeister. 2003 musste Kuffour einen schrecklichen Schicksalsschlag hinnehmen, als seine Tochter Godiva beim Baden in Ghana ertrank. In der 90-minütigen Dokumentation “Das mia-san-mia-Phänomen”, die von der “Deutschen Welle” produziert wurde, lassen Kuffour und Präsident Uli Hoeneß den fürchterlichen Vorfall noch einmal Revue passieren.

Jahr für Jahr sterben mehr als 850.000 Menschen in Deutschland. Es ist der Augenblick, der das Leben für viele in ein “davor” und ein “danach” teilt. In dem plötzlich nichts mehr so ist, wie es war. Der Alltag gerät dabei manchmal aus den Fugen, der Glaube an eine Zukunft schwindet. Früher hat die Gesellschaft den Einzelnen in solchen Momenten gestützt, heute ist das Trauern eine individuelle Angelegenheit geworden. Bei einer TNS-Emnid-Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Bestatter im Jahr 2011 beklagten 67 Prozent der Befragten, dass die Öffentlichkeit das Thema Tod verdränge. Erschreckend!

“Wir können es besser machen, indem wir verstehen und unsere Hilfe anbieten”. 

Der Trauerweg

Im ersten Moment bewirkt der Tod des geliebten Menschen oft eine Art Schockzustand, der tagelang anhalten kann. Der Trauernde kann nicht fassen, was geschehen ist und fühlt sich wie erstarrt. In dieser Phase braucht er jemanden, der ihm zur Seite steht und beim Erledigen alltäglicher Aufgaben hilft. Anschließend brechen meist die Emotionen auf. Der Hinterbliebene wird überwältigt von Gefühlen wie Angst, tiefer Trauer, Wut und sucht verzweifelt nach einer Erklärung für den Verlust. In diesem Gefühlschaos braucht er vor allem jemanden, der einfach nur zuhört.

Irgendwann beruhigen sich die Gefühle, doch in vielen kleinen Situationen des Alltags fühlt sich der Trauernde an den Verstorbenen erinnert. Er muss sich immer wieder bewusst machen, dass es den schmerzlich vermissten Menschen nicht mehr gibt. Diese Phase, des Suchens, kann Wochen, aber auch Jahre dauern. Sie erfordert vom Umfeld Geduld und Verständnis. Erst wenn sich das Suchen abschwächt, öffnet sich der Blick für die Zukunft.

Die individuelle Trauer

Nicht jeder Mensch erlebt den Verlust eines lieben Menschen in gleicher Weise und schon gar nicht nach dem gleichen Zeitplan. Und auch die Voraussetzungen, den Verlust endgültig zu verkraften, sind unterschiedlich. Traumaforscher George A. Bonanno (2012) stellte fest, dass es rund zehn Prozent der Hinterbliebenen langfristig schwerfällt, mit dem Tod eines engen Angehörigen fertig zu werden. Sie quälen sich jahrelang und sehnen sich dauerhaft nach dem Verstorbenen. Weitere zwanzig Prozent leiden ebenfalls stark. Sie funktionieren irgendwie, obwohl sie innerlich immer noch sehr verletzt sind. Sie alle können Hilfe brauchen. Hören Sie zu!

Tatsächlich geht es bei der Trauer nicht darum, etwas hinter sich zu lassen oder abzulegen wie einst die schwarze Kleidung nach dem Trauerjahr. Als Prozess dient sie dazu, den Schmerz zu verarbeiten. Das kann schneller gehen oder mag auch langsamer gelingen. Die Zeit sollte kein Kriterium sein, da jeder anders trauert. Wichtig ist allein, dass der Hinterbliebene den Blick dabei nach innen richtet, den Verlust akzeptiert, die Beziehung zum Verstorbenen verändert und dadurch wieder nach vorne schauen kann. Besonders gut gelingt das Menschen, die über genügend Resilienz verfügen. So bezeichnet man die seelische Widerstandskraft, die selbst in schwierigen Situationen Halt gibt. Resiliente Menschen können sich neuen Umständen gut anpassen. Sie erstarren nicht dauerhaft in ihrer Trauer, sondern stellen nach einer Weile die emotionale Balance wieder her. Näheres dazu: http://www.die-sportpsychologen.de/2017/07/07/dr-rene-paasch-resilienz-im-fussball/.

Dr. René Paasch: Resilienz im Fußball

Es braucht viel seelische Stärke, um zu akzeptieren, was wir nicht ändern können, ganz besonders wenn das eigene Kind stirbt. Die Resilienzforscher zeigen auf, dass sich die seelische Widerstandskraft, mit der wir Krisen überwinden, sogar noch im Erwachsenenalter gezielt fördern lässt: indem wir in uns hineinhorchen und unsere Bedürfnisse ergründen, uns mit Menschen umgeben, die uns guttun und Aufgaben suchen, die befriedigen.

Wie helfen, was sagen und tun im Leistungssport?

Zuhören: Anstatt nach den richtigen Worten zu suchen, ist es für Trauernde hilfreich, wenn der Trainer, Mannschaftskollege aufmerksam und einfühlend zuhört. Sie können Trauernden ihre Trauer nicht abnehmen sondern sollten sie ermutigen, sich auf den Schmerz einzulassen. Dabei ist es ein großes Geschenk, wenn Sie einfach da sind, den Schmerz aushalten, zusammen weinen oder zusammen schweigen.

Mitgefühl und Geduld haben: Trauernde sollten ihre Gefühle zum Ausdruck bringen können, ohne Angst zu haben, deshalb kritisiert zu werden. Begegnen Sie ihnen vorurteilsfrei und verzichten sie auf Verhaltensratschläge. Als Mannschaftskollege begleiten Sie den Trauernden auf seinem Weg und jeder Trauerweg ist anders und einzigartig und braucht seine eigene Zeit. Erspüren oder fragen Sie, welche Bedürfnisse der Trauernde hat.

Fazit

Wichtig ist es, die Realität des Todes anzuerkennen. Egal ob plötzlich oder vorhersehbar, es kann lange dauern, bis der Verlust wirklich anerkannt wird. Es ist normal, dass Trauernde immer wieder die Realität des Todes verdrängen, bis sie sie ganz erfassen können. Stück für Stück, durch Erzählen und Begreifen wird der Verlust mehr zur Wirklichkeit. Durch Zuhören und ermutigen, sich dem Schmerz zu stellen, können Sie den Trauernden bei dem wichtigen Schritt unterstützen. Der Weg durch die Trauer muss jedoch gegangen werden, auch wenn es leichter scheint zu verdrängen oder zu verleugnen. Versuchen Sie also nicht, dem Trauernden den Schmerz auszureden und ihn davon wegzuführen, sorgen Sie eher für eine wohltuende, geschützte Umgebung, in der der Trauernde sein darf wie er sich innerlich fühlt. So wie es der Rekordmeister vorbildich getan hat. Im Bedarfsfall sollten Sie psychologische Unterstützung in Anspruch nehmen.

Zur absolut sehenswerten DW-Dokumentation (Klick auf das Bild, oder hier entlang: http://www.dw.com/de/fc-bayern-münchen-dokumentation/a-40525205):

Literatur

George A. Bonanno (2012): Die andere Seite der Trauer: Verlustschmerz und Trauma aus eigener Kraft überwinden, Verlag: Aisthesis; Auflage: 1

Internet:

https://www.bestatter.de/fileadmin/user_upload/bdb/global/illu/Emnid/EMNID_Umfrage_2011_kurz.pdf. Zugriff am 25.10.2017.

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Christian Hoverath: Zielsetzung im Triathlon

Nach einer anstrengenden Saison die Beine hochlegen – diese Phase dürfte zum Jahresbeginn für die meisten Triathleten vorbei sein. Mit der sportlichen Vorbereitung sollte auch die Saisonplanung beginnen und damit auch ein sportpsychologisch wichtiges Tool in den Fokus rücken: die Zielsetzung. Hilfreich gesetzte Ziele helfen dabei, die Motivation aufrecht zu erhalten und können über das Erreichen von Zielen einen positiven Einfluß auf das Selbstvertrauen und die Nervosität haben. Durch den stärkeren Aufgabenbezug ist die Selbstregulation verbessert. Zudem bekommt der  Athlet durch die Aufgabenorientierung Feedback und kann sich so kontinuierlich entwickeln. Ziele lenken die Aufmerksamkeit auf die relevanten Elemente der Tätigkeit. 

Zum Thema: Tipps und Hinweise zum Zielsetzungstraining im Triathlon

Es gibt drei Arten von Zielen. Dies sind Ergebnis-, Leistungs- und Prozessziele. Ergebnisziele beziehen sich auf ein Ergebnis und beziehen damit auch immer die Leistung des Gegners mit ein. Leistungsziele hingegen beziehen sich objektiv auf die erbrachte Leistung, wie z.B. die Verbesserung der Bestzeit oder einen schnelleren Kilometerschnitt. Prozessziele beziehen sich auf Handlungen, die ein Individuum für gute Leistungen erbringen muss. Dies kann der flache Fußaufsatz oder die Hüftstreckung sein.

Wichtig ist es, alle Arten von Zielen zu berücksichtigen. Ergebnisziele können kurzfristig die Motivation erhöhen, jedoch kurz vor einem Rennen zu Ängsten und ablenkenden Gedanken führen. Leistungs- und Prozessziele lassen sich viel genauer adjustieren und sind unabhängig vom Gegnerverhalten. Im Rennen sind diese beiden Zielarten viel nützlicher, da der Fokus auf die eigenen Möglichkeiten gelegt wird. Dies ist für den Selbstwert und das Selbstvertrauen äußerst wichtig. Auch Leistungsziele (z.B. der 5er-Schnitt) können, wenn sie zu hoch gesteckt sind, Ängste auslösen. Deswegen ist es wichtig, sie gut zu setzen (z.B. SMART, dazu später mehr).

Hinweis: Sind sie gegen Ende der Strecke mit ihrer berechneten Zeit zufrieden, dann konzentrieren Sie sich auf Prozessziele, das hält die Konzentration und Motivation hoch.

Etappenziele

Kurzfristige und langfristige Ziele sind ein weiterer Aspekt, den Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie sich in den nächsten Tagen Gedanken über die kommende Saison machen. So mag das Ziel der Hawaii-Quali für dieses Jahr beängstigend wirken, wenn Sie im Juli ihre erste Langdistanz planen, als langfristiges Ziel aber durchaus möglich sein.

Dann gilt es sich zu überlegen, was sie bis dahin erarbeiten müssen? Ebenso ist es wichtig zu überlegen, was auf dem Weg zu ihrem Ziel passieren muss? Was für Schwimmleistungen sind nötig? Was müssen Sie ernährungstechnisch tun? Wie müssen Sie ihre langen Läufe aufbauen und wie lang müssen diese zu welchem Saisonzeitpunkt sein? Bei welchen Wettkämpfen möchten Sie auf dem Weg zum Hauptwettkampf starten und wie sollen diese gestaltet werden?

Trainings- und Wettkampfziele

Auch wenn Wettkampfziele vorrangig erscheinen – vergessen Sie Ihre Trainingsziele nicht! Sie verbringen einen viel größeren Teil im Training als im Rennen. Trainingsziele machen das Training interessant und helfen, die Motivation aufrecht zu erhalten. Um die Form kontinuierlich zu entwickeln, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, welche Einheit in welcher Form (Tempo, Art, Dauer) gestaltet wird. Außerdem sollten Sie sich Gedanken machen, welche Ziele Sie im Training erreichen müssen, um ihre Wettkampfziele zu erreichen.

„Smarte Ziele“ hatten wir schon angesprochen. Aber was bedeutet das eigentlich? Hinter der Abkürzung stecken die Begriffe spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminierbar. Spezifisch bedeutet, dass Sie sich vorstellen können, wie es sich anfühlt, wie es aussieht, wie es sich anhört, wenn Sie Ihre Ziele erreichen. Je konkreter Ihre Vorstellung ist, desto besser. Wenn Sie die Frage „Woran erkenne ich, dass ich mein Ziel erreicht habe?“ beantworten können, sind Sie beim Aspekt der Messbarkeit. Das Ziel sollte für Sie attraktiv sein und im realistischen Bereich werden. Ihre Ziele sollten Sie demnach zeitlich festlegen.

Fazit

Kurz und knapp wurden im vorliegenden Text einige der zentralen Aspekte der Zielsetzung beschrieben, weiterführend sei auf die Serie von Andreas Meyer verwiesen.

Andreas Meyer: Wo führen deine Ziele hin?

Wenn Sie sich an die Planung der Saison machen, denken Sie daran, Ihre Ziele spezifisch zu setzen. Überlegen Sie sich, was Sie benötigen und in Zwischenzielen erreichen müssen, um Ihre Ziele zu erreichen. Setzen Sie sich im Übereifer nicht zu viele Ziele zur gleichen Zeit. Sie verlieren die Ziele zu schnell aus den Augen und das Monitoring wird unmöglich. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Ziele in beide Richtungen anzupassen – nach Krankheit oder aufgrund anderer Belastung, oder auch wenn Sie sich besser entwickeln als Sie dies zu Beginn der Saison dachten.

Mein letzter Rat: Es sind Ihre Ziele! Lassen Sie sich nicht beeinflussen und achten Sie darauf, dass Sie sich mit Ihren Zielen wohlfühlen.

Merkblatt Ressourcen-ABC

Merkblatt Ressourcen-ABC

Literatur:

https://gipfelkurs.de/blog/zielsetzung-im-triathlon

Bandura, A. (1977). Self-efficacy: Toward a Unifying Theory of Behavioral Change. Psychological Review, 84 (7), 191-215.

Bandura, A. (1980). Gauging the Relationship Between Self-Efficacy and Action. Cognitive Therapie and Research, 4(2), 263-268.

Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The Exercise of Control. New York: Freeman.

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Merkblatt Ressourcen-ABC

Selbstvertrauen ist ein oft strapaziertes Thema im Sport. Aber wie können sich Athleten und Athletinnen in einen selbstbewussten Zustand bringen? Eine effektive und leicht anzuwendende Methode kann das sogenannte Ressourcen-ABC sein.

Christian Hoverath hat für Die Sportpsychologen ein digitales Merkblatt entwickelt, welches die Übung Ressourcen-ABC erklärt und die Anwendung beschreibt. Per Klick auf den Link oder das Bild geht es los:

Merkblatt Ressourcen-ABC

Das Merkblatt als pdf-Dokument abspeichern? Kein Problem, über diesen Link gibt es das Dokument zum Download: Download-Link

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Thorsten Loch: Mit Sportpsychologie Millionen sparen – Wie sich teure Transferflops verhindern lassen

Ende Januar schließt das Transferfenster im internationalen Fußball. Da wir von einem – freundlich formuliert – etwas überhitzten Markt sprechen, sind in den nächsten Tagen noch einige Veränderungen in den Teams zu erwarten. Allerdings gelten allen voran Winter-Neuzugänge als schwieriges Thema, da kaum Zeit bleibt, die Akteure zu integrieren. Und richtig spannend wird es, wenn ein Verein einen Starspieler verpflichtet. Nicht selten misslingen solche Transfercoups, weil der vermeintliche Heilsbringer in Durchschnittsleistungen versinkt. In der Sportpsychologie ist dieses Phänomen bekannt und es gibt ein paar Werkzeuge.

Zum Thema: Das Hellpasche Nivellierungsphänomen

Mit einer Verpflichtung erhoffen sich alle Beteiligten eine Leistungssteigerung der Mannschaft. Doch dieser Wunsch wird nicht immer erfüllt. Nach einiger Zeit stellen sie fest, dass der so hochgelobte Spieler kaum noch in Erscheinung tritt, sprich: er ist im Mittelmaß der Mannschaft verschwunden. Woran könnte es liegen und welche Möglichkeiten bieten sich dem Trainer, diesem Phänomen entgegenzutreten?

Bereits Aristoteles hat davon gesprochen, dass der Zug zur Mitte Extreme auszugleichen sucht. Diese Tendenz ist auch bei Mannschaften und Gruppen zu beobachten. Die Angleichung an die Mannschaftsnorm kann ein Grund für die Nivellierung und die Ursache für das Verschwinden individueller Impulse sein, jene Impulse für welcher der Spieler eigentlich geholt wurde. Das betrifft sowohl den Außenseiter, den Extremisten als auch den Star. In Anbetracht dem aristotelischen „Zug zur Mitte“ sagt das Hellpachsche Nivellierungsphänomen aus, dass leistungsstarke Spieler schwächer werden und sich dem Mittelmaß der Mannschaft angleichen. Demgegenüber streben die Leistungsschwächeren ebenfalls zur Mitte, d.h. sie steigern sich in ihrer Leistung. Die Mannschaft versucht also, die Unterschiede innerhalb der Mitglieder möglichst gering zu halten und ein gemäßes Mittelmaß zu erreichen. Die zentrale Frage ist nun, wie kann man die Leistungsminderung des leistungsstärkeren Spielers verhindern bzw. wie gelingt es, die Leistungsfähigkeit der Mannschaft durch den „Starspieler“ anzuheben und dem Hellpachschen Phänomen entgegenwirken?

Belohnung oder überzeugende Argumente?

Im Wesentlichen stehen hierfür zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

  1. Stachanoff-Methode

Diese Methode kam erstmals bei russischen Arbeitern zum Einsatz. Um zu verhindern, dass der Star sich nicht gemäß des Phänomens dem Mittelmaß angleicht, wurden seine Leistungen und die dadurch erreichten Vorteile gesondert hervorgehoben. Probate Mittel waren früher wie heute noch häufig im Profibereich anzutreffende Gesten wie Auszeichnungen, Geschenke oder finanzielle Sonderprämienen.

  1. Gemeinsamer Entschluss zur Hebung der Gemeinschaftsleistung

Günstiger ist es, wenn Trainer und Mannschaftsmitglieder gemeinsame Wege durch gemeinsame Diskussionen und gemeinsame Wege finden, auf welche Art und Weise der größtmögliche Vorteil für die Mannschaft durch die Integration des leistungsstarken Neuen zu erreichen ist. Die Betonung liegt hier auf gemeinsam! Ziel dieser Vorgehensweise muss es sein, dass die Teammitglieder erkennen, dass auch nur sie von der Leistungsstärke des neuen Spielers Benefit herausschlagen können, wenn sie diesen insoweit unterstützen, dass er seine Stärken mannschaftsdienlich einbringen kann. Mittels gemeinsamer Festlegung der Möglichkeiten dies zu realisieren, kann eine Anhebung des Mannschaftsniveaus erreicht werden. Aber: In diesem Zusammenhang müssen auch die „Erscheinungen“ der sozialen Faulheit und der so genannten Trittbrettfahrer berücksichtigt werden. Letztendlich sind Verhaltensänderung durch Mannschaftsgespräche der Stachanoffschen Belohnungsmethode vorzuziehen, da der gemeinsame Konsens zwangsläufig zu einer gemeinsamen Verantwortung führt.

Dr. Michele Ufer: Führung und Teamentwicklung

Fazit

Wir dürfen gespannt sein, in welchem Ausmaß sich das Transferkarusell dreht und wie es den einzelnen Teams gelingt, ihre Neuen in das bestehende Mannschaftsgefüge zu integrieren, damit der gewünschte Effekt der Leistungssteigerung auch tatsächlich in Erscheinung tritt. Im Allgemeinen kann man sagen, dass durch eine klare Aufgaben- und Rollenverteilung innerhalb der Mannschaft, die von allen akzeptiert und gelebt wird, es möglich wird, das Hellpachsche Phänomen zu verhindern. An dieser und anderen Stellen könnte ein Sportpsychologe das Trainerteam als Berater/Moderater oder ähnliches zur Seite stehen und unterstützende Hilfestellungen geben. Leider sehen immer noch viele Trainer dies als reine Traineraufgabe und nehmen keine „Hilfe“ in Anspruch. Sollten sich bei ihnen durch diesen kleinen Beitrag eine neue Tür geöffnet haben, dann scheuen sie sich bitte nicht uns zu kontaktieren. Meine Kollegen (zu den Profilen) und ich (zur Profilseite von Thorsten Loch) helfen gern.

 

Mehr zum Thema:

Dr. René Paasch: Führung und Teamentwicklung im Fußball

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Prof. Dr. Oliver Stoll: Kann man sich sportpsychologisches Wissen durch Bücher aneignen?

Diese Frage wird mir sehr oft gestellt, denn auch ich gehöre ja zu den zahlreichen Autoren, die Bücher über Sportpsychologie, sowohl im akademischen, als auch in der praktischen Anwendung geschrieben und veröffentlicht haben. Ob dieses Vorgehen „Wirksamkeit“ nach sich zieht oder eben nicht, sei zunächst mal dahin gestellt. Klar ist jedenfalls, dass „Wissen“ immer vor „Anwendung“ stehen sollte. Somit breche ich schon mal eine Lanze für das Schreiben und Veröffentlichen von Fachbüchern. Und dennoch gilt es hier zu unterscheiden, denn die Qualität solcher „Ratgeber-Bücher“ ist höchst unterschiedlich. Aber dies soll jetzt nicht die Ausrichtung meines Blog-Beitrags sein.

Zum Thema: Der Transfer von der Theorie in die Praxis

Ich bin ja bekannt dafür, dass ich sowohl Filme, als auch Bücher über sportpsychologische Anwendung sammle. Ich kann mich übrigens noch an letztes Jahr erinnern, als wir bei „die-sportpsychologen“ einen „Adventskalender“ hatten, bei der man täglich eine „Film-Empfehlung“ aus unserem Netzwerk lesen konnte, die in irgendeiner Art und Weise etwas mit „Sportpsychologie“ zu tun hatte. Dazu haben viele der Profilinhaber auf ihrer individuellen Profilseite ihre Lieblingsfilme angegeben – ein Blick lohnt sich bestimmt (zu den Profilseiten).

Zu Weihnachten bekam ich von meiner Frau unter anderem ein bemerkenswertes Buch geschenkt, nämlich die neue Veröffentlichung von Waldemar Cierpinksi: „42,195 – auf den Spuren zweier Marathon-Olympiasiege“, gerade erst erschienen bei Acasa Werbung und Verlag. Wenn schon das Vorwort von Waldemar Cierpinski überschrieben ist mit „Der Kopf läuft immer mit“, dann wird ein Sportpsychologe sofort hellwach. Im Buch enthalten – neben einigen weiteren Kurzbeiträgen von Heinz Florian Oertel und Klaus Weidt, der Waldemar Cierpinski zu seinem Leben interviewt hat – ein echtes „Insight“ zu seinen beiden Marathon-Olympiasiegen in Montreal und Moskau.

Fundgrube für alle, die wissen wollen, „wie man es macht“

Mit echtem „Insight“ meine ich nicht nur eine Beschreibung dessen, was damals passiert ist (denn das ist ja ohnehin bekannt und wurde schon tausend Mal erzählt), sondern eben Cierpinski`s Gedanken und Emotionen, die er vor, während und nach den beiden Läufen erlebte; insbesondere in den kritischen Phasen der Vorbereitung sowie während des Rennens. Deutlich wird eben auch die stresspuffernde Wirkung des sozialen Unterstützungs-Systems (und damit meine ich nicht das DDR-Sportsystem! – aber lest selbst). Diese Berichte von Cierpinski sind eine echte Fundgrube für alle, die wissen wollen, „wie man es macht“.

Er erklärt zwar keine psychologischen Grundlagen (also z.B. Stress- oder Volitionstheorien, und auch keine sozialpsychologischen Modelle), aber er füllt, das was wir aus der Theorie und Forschung kennen „mit Leben“. Er berichtet sehr authentisch, welche Gedanken und Selbstinstruktionen ihm geholfen haben, diese unglaublichen Trainingsumfänge umzusetzen. Er beschreibt die entscheidenden Rennsituationen und seinen Weg zur (offensichtlich) richtigen Entscheidungsfindung. Dazu lässt er uns an seinen Gefühlen teilhaben, die ihn ständig begleitet haben. Und genau das macht dieses Buch so einzigartig. Nur ein einziges Mal bekam ich ähnliches zu lesen, nämlich im Buch von Dieter Baumann („Ich laufe keinem hinterher“), in dem er in einem Kapitel seinen 5000-Meter Olympiasieg rekapituliert. Auch dieses Werk kann ich sehr empfehlen.

“Was” und “Wie”

Kommen wir also zurück zu meinem „Blog-Titel“: Kann man sich sportpsychologisches Wissen durch Bücher aneignen? Ja, das kann man sicherlich – aber eben nicht nur Fachbücher, die das „Was“ erklären, sondern eben nur in Kombination mit solchen Büchern, wie von Waldemar Cierpinski, die eben auch etwas zum „Wie“ sagen können – beides in Kombination ist perfekt! Für unseren Blog sind solche Veröffentlichungen echte Inspiration – schließlich geht es uns um den Transfer aus der Theorie in die Praxis.

Übrigens, sehr gefreut hat mich auch die Widmung, die in meinem Exemplar zu lesen war: „Lieber Oliver, mit besten Wünschen – dein Freund Waldemar Cierpinski“ – danke lieber Waldi!

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Die Sportpsychologen scheitern knapp und nehmen 2018 einen neuen Anlauf

Die Sportpsychologen scheitern um Haaresbreite an der 100.000 Seitenaufrufe-Marke. Wenige Hundert Klicks fehlten im Jahr 2017 an einer sechsstelligen Summe. “Ehrlich gesagt, für mich ist diese Zahl der Wahnsinn. Als wir 2014 mit der Idee starteten, hätte ich nicht gedacht, dass solche Reichweiten mit unserem Spartenthema möglich sind”, sagt Prof. Dr. Oliver Stoll, der die Plattform im Juni 2014 gemeinsam mit dem Journalisten Mathias Liebing insbesondere für die Absolventen seines Masterstudienganges “Angewandte Sportpsychologie” an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gründete.

In der Zwischenzeit ist die Plattform für Sportpsychologen und Experten mit nachgewiesener Qualifikation (siehe individuelle Aufnahmekriterien) aus Deutschland, der Schweiz und Österreich stark gewachsen. Und ebenso die Reichweite, die seit der Gründung der Plattform 2014 kontinuierlich steigt:

Reichweite von die-sportpsychologen.de seit Gründung:

2017: 99.152
2016: 74.623
2015: 45.657
2014: 33.504

Hinweis: Ist es für Sie relevant, Teil des Netzwerks zu werden? Interessenten können direkt Kontakt aufnehmen, um hinsichtlich der Aufnahmekriterien, der inhaltlichen Anforderungen und der Kosten nachzufragen: http://www.die-sportpsychologen.de/mitmachen/

Suche als Reichweitenmotor

Als Reichweitenbringer hat sich neben den Social Media-Plattformen, über welche die Texte von Die Sportpsychologen gestreut werden, um Sportler, Trainer, Funktionäre, Unternehmer und Journalisten zu erreichen, die Suchfunktion entwickelt. Soll heißen: Das wachsende Interesse am Thema Sportpsychologie führt zu mehr und mehr Besuchen auf der Seite die-sportpsychologen.de. Vier von zehn Seitenbesucher kommen mittlerweile über die Suchfunktion auf die Homepage – und gleichzeitig steigt auch die Reichweite über Facebook, LinkedIn, Xing, Twitter und Instagram.

2018 wird Die Sportpsychologen nach Österreich expandieren, wodurch das Netzwerk dann den gesamten deutschsprachigen Bereich abdeckt. Prof. Dr. Oliver Stoll: “Generell steigt das Interesse an unserem Angebot, was es angewandt arbeitenden Kollegen und Kolleginnen einfacher macht, sich am Markt zu platzieren. Der positive Nebeneffekt ist, dass wir mit jeder guten Veröffentlichung Wahrnehmung für unsere Disziplin schaffen.”

Rote Couch geht in Serie

Nach der erfolgreichen Premiere von “Die rote Couch – Das Sportpsychologie-Barcamp” im November in Berlin soll im Jahr 2018 dieses Format ausgebaut werden. Geplant sind zwei Auflagen – einmal am ersten Juni-Wochenende mit dem thematischen Schwerpunkt Fußball und darüber hinaus Mitte September. Im Anschluss an den “Tag der Sportpsychologie” soll in Innsbruck auf der roten Couch nachhaltig zum Thema Glücksspiel, Gaming und E-Sport diskutiert werden.  

Besonderes Augenmerk bekommen im Sportjahr 2018 natürlich die Olympischen Winterspiele in Südkorea sowie die Fußball-WM in Russland. Darüber hinaus findet aber in Deutschland auch die American Football-Europameisterschaft statt. Verstärkt wird sich das Netzwerk infolge einer Kooperation mit dem Golfsport beschäftigen. Unter diesen Voraussetzungen scheint es mehr als wahrscheinlich, dass im Jahr 2018 die 100.000er Seitenaufrufe-Marke geknackt wird.

 

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