Die Emotionen müssen so im Zaum gehalten werden, dass der Schiedsrichter keinen Grund zur Beanstandung hat. Somit wäre das kurze „Auslassen“ von Ärger, Anger out genannt, an einer Bande oder Spielerbank unter Umständen nicht mehr straffrei. Das Ärgern über den Videobeweis, das eigene taktische Vorgehen oder das Verhalten anderer, muss nun also in einer Kontrolle der Emotionen, dem sogenannten anger-Control, stattfinden. Dies zu erlernen wird unter Umständen nun die Hausaufgabe des ein oder anderen Trainers sein.
Foul. Freistoß in aussichtsreicher Position. Der Spieler legt sich den Ball zurecht. Dann vier Schritte nach hinten und zwei nach links. Im Anschluss breitbeiniger Stand, Hosenbeine nach oben gekrempelt. Bis der Schiedsrichter den Ball freigibt, wird so verharrt. Von wem ist hier wohl die Rede? Es ist nicht allzu schwer zu erraten. Natürlich handelt es sich um den fünffachen Weltfussballer Cristiano Ronaldo, mittlerweile im Dienste von Juventus Turin. Oder ein anderes Beispiel: Wer kennt nicht das „Markenzeichen“ des jamaikanischen Sprintsuperstars Usain Bolt, welches er unmittelbar vor seinen Läufen zelebrierte? Unsereins stellt sich die Frage: Warum tun sie das? Wieso zeigen diese beiden und andere Sportler diese oder ähnliche Verhaltensweisen? Böse Zungen behaupten, dass sie dies rein aus Werbezwecken tun, um sich wichtig zu tun, mehr zu vermarkten oder ähnliches. Doch scheinbar steckt noch eine ganz andere Absicht hinter diesem Verhalten.
Gleich zweimal kommt der Videobeweis im Frauen WM-Achtelfinale zwischen Deutschland gegen Nigeria zum Einsatz und sorgt für viel Unruhe. Die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg äußerte sich dazu wie folgt: „Die vielen Unterbrechungen sind emotional schwierig. Vielleicht kommen wir in einen Prozess, bei dem alles ein bisschen schneller geht - die Kommunikation und die Entscheidung." Wie problematisch der Umgang mit schwierigen Entscheidungen sein kann, zeigen die Spielerinnen aus Kamerun. Nach Videobeweis-Einsätzen in ihrem Achtelfinale gegen England wollten sie mehrfach in Streik treten. Lässt es sich üben, richtig auf solche Situationen zu reagieren?
Muss ein guter Schiedsrichter Sportpsychologe sein oder ist ein guter Sportpsychologe auch automatisch ein guter Schiedsrichter? Auf die Eingangsfrage hatte Dr. Hilko Paulsen nach kurzer Überlegung eine klare Antwort. Kein Wunder, schließlich ist er beides: Schiedsrichter und Sportpsychologe.
Ob Fußball, Handball oder Basketball - jedes Wochenende stehen sie im Fokus von Spielern, Trainern und Fans. Dabei wird ein gelungenes Spiel von Kollegen oftmals auch so genannt, wenn sie eben nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schiedsrichter sind in deutschen Profiligen nicht wegzudenken, jeder braucht sie und dennoch ernten viele wenig Verständnis für ihre Arbeit.
Ein verzweifelter Blick, abwinkende Gesten, Tritte in die Luft oder gar gegen den Pfosten, Hadern mit sich und der Welt - Ärgerreaktionen auf bestimmte Situationen können vielfältig sein und doch eint sie eines: Der Verlust von Konzentration auf die kommende Spielsituation. Welchen Einfluss haben negative Emotionen und insbesondere langwierige Ärgerreaktionen auf die Leistungsfähigkeit des Spielers? Mit dieser Fragestellung möchte ich mich im folgenden Beitrag beschäftigen.
Dann geht’s ab ins Spiel, mit Adleraugen und Knopf im Ohr. Rogalla sitzt auf der Tribüne und fokussiert sich auf den Schiri: Er beobachtet jeden Schritt, jede Situation und jede Entscheidung ganz genau. Nach dem Spiel, wenn die Schiedsrichter geduscht sind und es im Stadion ruhig geworden ist, beginnt der zweite Teil seiner Arbeit. Er analysiert mit dem Schiri sein Spiel. Beim Debriefing stützt er sich auf technische Hilfsmittel, sprich die Aufnahmen vom Fernsehen. Aber auch auf das Gespräch zwischen den Schiedsrichtern, welches er live im Spiel via Kommunikationssystem mitgehört hat. Nun sind seine Kommunikationskompetenzen gefordert.
Jeder Schiedsrichterichter kennt die Einsamkeit, die einen befällt, wenn man auf dem Platz einen spielbeeinflussenden Fehlentscheid getroffen hat. Einsamer mache nur noch, wenn dieser...
Sascha Amhof hat in seiner Karriere als Schiedsrichter annähernd 80 Spiele in der Schweizer Super League geleitet und ist seit 2013 internationaler FIFA-Fussball-Schiedsrichter. Im...
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Der September ist für gewöhnlich der Monat, in dem die Amateuerbasketballer wieder in den Spielbetrieb einsteigen. Kurz darauf geht auch die Bundesliga wieder los....
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