Ist Sportpsychologie nur etwas für den Spitzensport?

Mythen zur Sportpsychologie gibt es einige. Nicht wenige stehen uns in unserer Arbeit dabei sogar im Weg. Einen solchen hat Alex Zverev neulich bedient – den Link dazu findet ihr unter dem Text. Uns von Die Sportpsychologen hat das Thema nicht losgelassen und wir haben ChatGPT nach weiteren großen Mythen der Sportpsychologie befragt, um diese zu entkräften. Die künstliche Intelligenz ist auf unsere Anfrage hin der Meinung, dass…

“viele Menschen denken, dass Sportpsychologie nur für Profisportler relevant ist.” 

Zum Thema: Mythen der Sportpsychologie

Prof. Dr. Oliver Stoll

Antwort von: Prof. Dr. Oliver Stoll (zum Profil

Unsinn – ich arbeite schon seit Jahrzehnten auch mit ambitionierten Hobbysportlern, Age-Groupern und natürlich Nachwuchsleistungssportlern – und das durchaus erfolgreich. 

Janosch Daul, Die Sportpsychologen
Janosch Daul, Die Sportpsychologen

Antwort von: Janosch Daul (zum Profil)

Die Intentionen einer sportpsychologischen Zusammenarbeit können höchst vielfältig sein. Fakt ist: Die Sportpsychologie zielt nicht ausschließlich darauf ab, mentale Leistungsfaktoren zu optimieren, sondern vielmehr auch einen Beitrag zur mentalen Gesunderhaltung sowie zur Persönlichkeitsentwicklung des Gegenübers beizutragen. Allein hieraus ergibt sich, dass neben High-Performern auch zahlreiche andere SportlerInnen von einer sportpsychologischen Zusammenarbeit profitieren können. Eine Zusammenarbeit macht immer dann Sinn – und das ist völlig unabhängig vom Leistungsniveau des Sportlers/der Sportlerin zu sehen – wenn ein stimmiges Anliegen gegeben ist und ein Commitment für eine gemeinsame Zusammenarbeit getroffen wird. 

Als jemand, der in einem NLZ sportpsychologisch tätig ist und somit vor allem mit Nachwuchssportlern arbeitet, kann ich sagen, wie wichtig gerade auch im Jugendbereich die Sportpsychologie ist. Allein schon deshalb, weil die Jungs als Jugendliche sich in einer ganz besonders sensiblen Lebensphase befinden, die mit zahlreichen komplexen Herausforderungslagen einhergeht. Umso mehr braucht es sportpsychologische Angebote. 

Klaus-Dieter Lübke Naberhaus, Die Sportpsychologen
Klaus-Dieter Lübke Naberhaus, Die Sportpsychologen

Antwort von: Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (zum Profil)

Ja, ähnlich dem Mythos, Coaching ist nur was für Manager und Spitzenbeamte. Sehen wir Coaching, egal auf welcher Ebene, als Arbeit an mir selbst unter Einbeziehung professioneller Hilfe für den zu gehenden Prozess, dann sehen wir doch ganz schnell, dass dies zur Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Menschen hilfreich sein kann.

Norbert Lewinski, Die Sportpsychologen
Norbert Lewinski, Die Sportpsychologen

Antwort von: Norbert Lewinski (zum Profil)

Das ist einfach Bullshit. Sportpsychologie ist nicht nur für Spitzensportler wichtig, sondern für jeden, der sich körperlich betätigt – vom Amateur bis zum Profi. Es geht nicht nur um Leistungsoptimierung, sondern um einen ganzheitlichen Ansatz, der emotionales und mentales Wachstum fördert. Sportpsychologie sollte als ein Entwicklungsprogramm für mentale Stärke, emotionale Balance und Selbstreflexion verstanden werden. Jeder Sportler, egal auf welchem Niveau, profitiert davon, sich mit seinen Gedanken, Ängsten, Blockaden und Ressourcen auseinanderzusetzen. Wer glaubt, dass Sportpsychologie nur für die Elite gedacht ist, verkennt völlig ihren eigentlichen Wert: Sie ist ein essentielles Werkzeug für persönliche Entwicklung – im Sport und darüber hinaus.

Danijela Bradfisch, Die Sportpsychologen
Danijela Bradfisch, Die Sportpsychologen

Antwort von: Danijela Bradfisch (zum Profil)

Ich kann mich meinen Kollegen nur anschließen. Egal ob im Nachwuchs- oder Seniorenbereich, ob im Freizeit- oder Hochleistungssport. Unsere Werkzeuge bieten für alle möglichen Ausgangssituationen Lösungswege. Dass die künstliche Intelligenz mit dem zitierten Mythos daneben liegt, zeigt zudem der Gedanke, dass Sportpsychologie auch ganz wunderbar für Eltern funktioniert. Und wieder: Angefangen bei Eltern im Hochleistungssport bis in die Tiefe und Breite des Amateursports. 

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Mathias Liebing
Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de