Wenn Teams scheitern: Die deutsche 0:6-Niederlage gegen Spanien aus sportpsychologischer Perspektive

Zum Abschluss der UEFA Nations League-Gruppenphase hat Deutschland sein Auswärtsspiel in Spanien 0:6 verloren. Aus dem Endspiel um den Einzug in das Finalturnier der besten vier Teams ist ein sportliches Desaster geworden. Wir haben unsere Experten aus dem Netzwerk um eine Einschätzung gebeten, um aus sportpsychologischer Perspektive die Niederlage zu bewerten und grundlegende Erkenntnisse für Spielsportler und deren Trainer abzuleiten. 

Interview mit: Kathrin Seufert, Christian Schwarz, Dr. René Paasch, Johannes Wunder, Janosch Daul und Jürgen Walter

Journalistisch lässt sich die 0:6-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien als Systemversagen beschreiben. Was sind ganz grundlegend und unabhängig von dem konkreten Länderspiele Faktoren, die aus sportpsychologischer Perspektive zu einer kollektiven Fehlleistung bei Teams führen?

Antwort von: Kathrin Seufert (zur Profilseite)

Das Selbstvertrauen und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten hat bekanntlich einen Einfluss darauf, wie gut ich performen kann. Dies kann sich im Gruppenrahmen schnell auch übertragen und man sich schnell in einer sogenannten “Abwärtsspirale” befinden. 

Wenn die eigenen Aktionen nicht gelingen, dann auch noch das Zuspiel zum Mitspieler unglücklich verläuft und dieser nun auch den Ball nicht festmachen kann, beginnen die negativen Gedanken bei vielen Sportlern. Der Glaube an sich und die Mannschaft wird so immer geringer. Mangelnde Kommunikation und fehlende Körpersprache zahlen zusätzlich auf die Spirale ein. Die Wirkung dessen ist gerade für die gegnerische Mannschaft enorm: Die greifbare Resignation des Gegners treibt diese weiter an und wirkt als Ansporn. 

Antwort von: Christian Schwarz (zur Profilseite)

Es gibt im Mannschaftssport aus meiner Sicht in erster Linie ein “kollektives Versagen”, denn die fehlende Kommunikation führt dazu, dass nicht nur ein oder zwei Spieler unsicher sind, sondern das ganze Kollektiv. Der Zweifel an den eigenen Fähig- und Fertigkeiten und die daraus folgende Angst vor Fehlern führt zu zurückhaltendem Verhalten. Zurückhaltung heißt “ich bin leise und vorsichtig”. Dies merken sowohl die Mitspieler als auch die gegnerische Mannschaft. Damit beginnt auf der einen Seite das kollektive Schweigen und auf der anderen Seite kommuniziert die Mannschaft auf “einer Wellenlänge”, jeder fordert den Ball, jeder wird gehört und jeder ist in diesem Moment der Beste am Platz.

Dass hier alle Fussballspielen können – sowohl die Gewinner als auch die Verlierer – steht außer Frage, doch in diesen Situationen geht es nicht mehr um die altbekannten Kernkompetenzen wie Technik und Taktik im Fussball, sondern hier spielt “Mut” gegen “Angst”. Wenn man die physischen Auswirkungen von Unsicherheit und Angst noch berücksichtigt, dann ist man automatisch immer einen Schritt zu spät. 

Antwort von: Dr. René Paasch (zur Profilseite)

Mannschaften scheitern selten am Mangel an fußballerischen Fähigkeiten. Viel häufiger sind die Ursachen im psychologischen und pädagogischen Bereich zu suchen. Unerklärlicher Leistungsabfall, fehlende Teammeetings, nicht mehr zu kontrollierenden Konflikten im Team, Formkrisen oder Motivationsverluste. In diesem Zusammenhang sollte auf und neben dem Platz jetzt besonders die Kommunikation zwischen den Spielern gefördert werden (stimmlich, sprachlich, nonverbal durch Gesten, Blickkontakt und Körpersprache). Dabei kommt es nicht nur darauf an, was gesagt wird, sondern auch, wie es gesagt wird. Denn lobt der Trainer und Spieler, lässt Zweifel abschwächen und kann euphorisieren und bestärken. 

Und nicht nur das! Die gemeinsame Herausforderung, deren Überwindung nur durch eine gemeinsame Anstrengung, durch gegenseitiges Unterstützen und Helfen gelingen kann, mobilisiert Kräfte, d.h. die äußere Belastung verursacht gruppendynamische Veränderungen, die sowohl den Aufgaben- als auch den sozialen Zusammenhalt verbessern. Spieler und Trainer schreiben den Erfolg oder Misserfolg häufig der Art und Weise zu, wie gut das Team zusammenarbeitet. Wenn man den Zusammenhang zwischen Leistung und Teamzusammenhalt kurzzeitig fördern will, sollten Sie auf den zwischenmenschlichen Bereich verstärkt achten. Daraus erwachsen persönliche Beziehungen wie Sympathie und soziale Verbundenheit. Ganz besonders ist dabei die Bedeutung des sozialen Zusammenhalts in herausfordernden Zeiten zu erwähnen. Die Praxis zeigt, dass Mannschaften, die sich gegenseitig unterstützen, anfeuern und ermuntern, erheblichen Einfluss auf die Anstrengungsbereitschaft der Spieler ausüben können. Der wesentliche Einfluss bei einer “Neuerfindung” des Teamgeistes in einer sportlich krisenhaften Situation kommt dem Trainerverhalten und den führenden Mannschaftsmitgliedern zu. Gerade dann brauchen jüngere oder ängstliche Spieler die Unterstützung starker, erfahrener Persönlichkeiten.

Im Nations League-Match war die mangelnde Körpersprache der Spieler, aber auch des Trainerteams, auffällig. In der Berichterstattung der ARD wurde dies offen kritisiert. Aber ist es nicht zu einfach, hängende Schultern, gesenkte Blicke und fehlende Körperspannung im direkten Zusammenhang mit dem sportlichen Ergebnis zu sehen? In welcher Form besteht dieser Zusammenhang?

Antwort von: Johannes Wunder (zur Profilseite)

Natürlich sollten einzelne Auffälligkeiten nicht überbewertet werden. Allerdings haben Körper und Psyche gegenseitig Einfluss aufeinander. Durch einen regelmäßigen und automatischen Abgleich beider Zustände sollen große Unterschiede beziehungsweise kognitive Dissonanzen vermieden werden. Körpersprache kann also positiven wie negativen Einfluss auf die Psyche und damit die Leistung haben. Nicht zu unterschätzen ist die Gruppendynamik, welche sich bei Teams vor allem durch die bekannten Spiegelneuronen ausdrücken kann. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass einzelnes, negatives Spielerverhalten von den Teammitgliedern aufgenommen oder sogar kopiert wird.

Antwort von: Janosch Daul (zur Profilseite)

Erwiesenermaßen stehen Körper und Psyche in enger Wechselwirkung zueinander, da unser Gemütszustand unsere Körpersprache beeinflusst und umgekehrt. Diese sendet permanent unbewusst Signale an unser Gehirn, die insbesondere im Emotionszentrum weiterverarbeitet werden. Anhand des Spiegelexperiments wird dies eindrücklich deutlich: 

Stelle ich mich in einem traurigen Zustand vor den Spiegel und lächle bewusst, so nehme ich augenblicklich zumindest eine kurzfristige Änderung meiner Stimmung wahr.

Im Fußball ist die Körpersprache in dreierlei Hinsicht ein entscheidender Leistungsfaktor: Durch eine gezielte Beeinflussung seiner Körpersprache kann ein Spieler einerseits aktiv Einfluss auf seine eigene mentale Verfassung, andererseits auf die seiner Mitspieler nehmen. Drittens hat die Körpersprache immer auch eine Wirkung auf den Gegner zur Folge.

Durch eine aktive Einflussnahme auf seine Körpersprache, also Körperhaltung, Gestik und Mimik, kann ein Spieler seine emotionalen Zustände beeinflussen, wodurch er in der Lage ist, Selbstvertrauen, Motivation und Zuversicht herbeizuführen. Da der Mensch ein mitfühlendes Wesen ist, kann die Körpersprache des Spielers auch auf das Fühlen, Denken und Handeln seiner Mitspieler Einfluss nehmen und dementsprechend eine leistungsbeeinflussende Komponente darstellen. Wenn ein Fußballer beispielsweise den Kopf hängen lässt, verzweifelt gestikuliert und sichtbare Zeichen der Frustration erkennen lässt, so kann dies den Mitspieler zusätzlich runterziehen, zugleich aber den Gegner enorm aufbauen und stärken, da dieser spürt, dass das gegnerische Team zunehmend die Kontrolle über sich selbst und letztlich auch über das Spiel verliert.

Da ein Trainerteam als wichtiger Bestandteil des Teams ein Vorbild, Orientierungsanker und Fixpunkt für die eigenen Spieler darstellen sollte, steht es in höchstem Maße in der Verantwortung, selbst eine Körpersprache an den Tag zu legen, welche die Spieler gerade auch in schwierigen Situationen als unterstützend wahrnehmen. Insgesamt ist die an den Tag gelegte Körpersprache als ein Puzzleteil – in der hochkomplexen Mannschaftssportart Fußball zu betrachten, die aus zahlreichen Leistungsfaktoren, z.B. technischen, taktischen und konditionellen, besteht.

Antwort von: Dr. René Paasch (zur Profilseite)

Die dominante und unterwürfige Körpersprache im Fußball, kann die Wahrnehmung des Gegenübers beeinflussen. Dies konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. So testeten Furley, Dicks & Memmert (2012) die Wirkung von dominant und unterwürfig wirkenden Spielern. Typische dominante Posen waren zum Beispiel eine herausgestreckte Brust, ein breiter Stand und ein angehobener Kopf. Unterwürfige Gesten dagegen waren gekennzeichnet durch einen gesenkten Kopf und hängende Schultern. Zwei Dinge sind in diesem Zusammenhang zu erwähnen: Neben einer guten Selbstwirksamkeit ist das Wissen über die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schlüssel zum Erfolg. Mehr dazu in den Text-Verweisen unter dem Text. 

Was können Spieler auf dem Platz, Akteure auf der Ersatzbank oder aber das Trainerteam tun, um während eines Spiels bzw. in der Halbzeit proaktiv eine Wende einzuleiten?

Antwort von: Kathrin Seufert (zur Profilseite)

Bestenfalls sind die Spieler sportpsychologisch so gut aufgestellt, dass sie selbst erkennen, wenn negative Gedanken ihre Leistung beeinflussen. Hierbei geht es dann darum, diese durch positive zu ersetzen und einen Reset-Knopf zu drücken. Dies kann über visuelles Training geschehen, in welchem ein klares Stopp trainiert wird. Dies müsste aber schon im Repertoire des Spielers verankert sein und kann nicht mal eben so während des Spiels erlernt werden. 

Antwort von: Christian Schwarz (zur Profilseite)

Ich denke, dass es einen Führungsspieler braucht, der immer “laut” ist. Egal wie der Spielverlauf und das Ergebnis ist. Ein Führungsspieler, der während des Spieles an die Basics im Fußball erinnert, der es möglicherweise schaffen kann, den einen oder anderen Spieler an dessen Fähigkeiten zu erinnern, den Glauben an sich selbst und den Glauben an die Mannschaft zurück zu holen. Auch dieses Verhalten kann ansteckend wirken und sich auf die gesamte Mannschaft übertragen. Möglicherweise ist das in der Nationalmannschaft schwieriger als in einem Verein. 

Die Rolle dieses Führungsspielers muss klar vergeben und kommuniziert sein. Es muss der Mannschaft bereits vor dem Spiel bewusst sein was auf sie zukommt, wenn es nicht läuft! Diesen Plan B muss das Trainerteam im Vorfeld erarbeiten und an die Spieler kommunizieren. Ich persönlich glaube nicht, dass in solchen Spielen das Trainerteam während des Spiels eine Wende einleiten kann. Das kann – wenn überhaupt – nur am Platz selbst passieren.

Antwort von: Janosch Daul (zur Profilseite)

Viele Fußballspiele aus der Vergangenheit lehren uns, dass selbst scheinbar aussichtslose Rückstände noch keinen Grund darstellen müssen, um die Flinte ins Korn zu werfen. Man denke beispielsweise an das verrückte 4:4 im WM-Qualifikationsspiel 2012 zwischen Deutschland und Schweden, die ein 0:4 egalisierten oder an das Finale der Champions-League 2005, als Liverpool einen 0:3-Rückstand in ein 3:3 verwandelte und sich durch das gewonnene Elfmeterschießen letztlich die europäische Krone aufsetzen durfte. Auch Schalke- und Dortmund-Fans erinnern sich sicher an etwas…

Solche Spiele eint folgendes: Es ist dem scheinbar hoffnungslosen Team jeweils gelungen, durch kleine Erfolgserlebnisse Sicherheit und Selbstvertrauen zurückzugewinnen und letztlich das Momentum des Spiels zurückzuerobern. Doch damit dies gelingen kann, braucht es eine zielgerichtete Aktivität seitens des Trainerteams, der Spieler auf dem Feld und jener auf der Ersatzbank.

Für das Trainerteam stellt die Halbzeitansprache eine der wenigen Möglichkeiten im Rahmen eines Spiels dar, um die Mannschaft ganzheitlich zu erreichen. Zunächst einmal muss insbesondere der Cheftrainer in einer solch komplexen Spielsituation, die intensive emotionale Zustände hervorrufen kann, seine “eigene innere Landschaft”  klären, um in seiner Rolle als Führungskraft (wieder) handlungsfähig zu sein. Es empfiehlt sich, kurzzeitig (emotionalen) Abstand zum Spielgeschehen zu gewinnen, sich zu sammeln und erst dann vor die Mannschaft zu treten. Die Ansprache bietet zum einen die Chance, spieltaktische Modifikationen vorzunehmen und den Matchplan entsprechend anzupassen. Mithilfe der Vermittlung solcher handlungsbezogener Sachinformationen, die auf das Nötigste beschränkt werden sollten, sollte jeder Spieler sowie das Team als Ganzes die Überzeugung gewinnen können, durch die Umsetzung des Plans eine Wende herbeiführen zu können. Zum anderen besteht eine zentrale Aufgabe des Trainerteams in der Halbzeitpause darin, die Spieler dabei zu unterstützen, den Glauben an die eigene Chance zurückzugewinnen. Dies kann beispielsweise gelingen, indem das Team an die noch zu spielende Zeit und/oder an in der Vergangenheit erfolgreich gedrehte Matches erinnert wird sowie die individuellen Fähigkeiten und kollektiven Stärken der Mannschaft ins Bewusstsein der Spieler gerufen werden. Für das Trainerteam gilt es, die Überzeugung und den Glauben an die Mannschaft sowohl während während der Halbzeitpause als auch in der zweiten Halbzeit selbst auszustrahlen. 

Den Spielern selbst obliegt es nun, den Plan bestmöglich umzusetzen und sich dabei gegenseitig in hohem Maße zu unterstützen – insbesondere durch eine aktive und positive Körpersprache und durch eine adäquate Kommunikation in emotionaler und taktischer Hinsicht. So steigt die Wahrscheinlichkeit zumindest erheblich, über kleine Erfolgserlebnisse das bereits oben beschriebene Momentum zurückzugewinnen und das Spiel doch noch in gewünschte Bahnen zu lenken.

Auch die Akteure auf der Ersatzbank können eine unterstützende Funktion einnehmen und somit einen entscheidenden Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Teams liefern. Durch den engen Zusammenhang zwischen Körper und Psyche kann eine positive Körpersprache, die gerade in Spielunterbrechungen von den Feldspielern zumindest punktuell wahrgenommen werden kann, unterstützend wirken. Gerade in Coronazeiten, in denen einer funktionalen Kommunikation aufgrund der fehlenden Zuschauer eine wohl noch größere Bedeutung zugesprochen werden kann, kann das Pushen, Anfeuern und Loben, das Wiederaufbauen nach misslungenen Aktionen sowie das Einschwören und “Heißmachen” jener Spieler, die eingewechselt werden sollen, zusätzlich leistungssteigernd wirken.

Antwort von: Dr. René Paasch (zur Profilseite)

Jeder Trainer und Spieler kennt das Gefühl, wenn die Mannschaft in der ersten Hälfte den Matchplan nicht umsetzt und alles nicht so richtig klappen will. Nach dem Seitenwechsel ändert sich nichts an dieser Situation. Gerade in schwierigen Spielphasen kommt es darauf an, dass der Trainer und die Spieler erkennen und verstehen, was sie zu tun haben. Diese Inhalte müssen also bereits im Training klar kommuniziert und für alle Beteiligten verständlich vermittelt werden. Nur auf diese Weise kann mit der Zeit ein Lernprozess stattfinden, der im Idealfall zu einer besseren und erfolgreicheren Mannschaftsleistung führt.

Um Verhaltensänderungen noch besser zu verdeutlichen, kann die Mannschaft mit dem Trainer bestimmte Vokabeln einführen, die sie zuvor im Training einstudiert haben. So kann zum Beispiel ein bestimmter Name ein Synonym für eine besonders offensive Formation oder ein innerer Wecker sein. Die Spieler wissen sofort, was gemeint ist und verändern das Spiel und Ihre Einstellung dementsprechend. Das kann bei der gegnerischen Mannschaft zu einer Verwirrung führen und das eigene Team ins Spiel zurückholen. Des Weiteren können Sie die Selbststeuerung Ihrer Spieler fördern, indem Sie anerkannte Methoden einsetzen (Mentales Training, Training handlungsförderlicher Selbstgespräche, Prognosetraining). Diese können Spielern dabei helfen, ihre Möglichkeiten zur Selbststeuerung zu optimieren, um in besonderen Situationen leistungsfähig zu bleiben.

Gibt es in der Sportpsychologie einen Nothilfeplan für ein solches sportliches Systemversagen, der während des Spiels funktionieren oder zumindest in der Auswertung einer solchen Partie greifen kann? Wenn nicht, wie könnte dieser aussehen?

Antwort von: Johannes Wunder (zur Profilseite)

In der Regel sind Profi-Spieler so gut ausgebildet, dass das Versagen primär nicht auf fehlende individualtechnische Elemente zurückzuführen ist. Negative Gedankenspiralen führen jedoch dazu, dass das vorhandene Können nicht abgerufen werden kann. Es ist also wichtig, einen Szenenwechsel der Gedanken herbeizuführen. Dies kann durch eine außergewöhnliche Ansprache unter Einbezug aller Sinnesebenen direkt vom Trainer aus passieren. Es sind aber auch Einzeltechniken bei Sportlern denkbar, die im Vorfeld gemeinsam mit einem Experten trainiert werden müssen. Das Erlernen solcher Hilfen empfiehlt sich ohnehin für jeden Sportler, da einzelne Ausfälle wahrscheinlicher sind, als ein Systemversagen – helfen kann in jedem Fall aber beides.

Antwort von: Dr. René Paasch (zur Profilseite)

Anders als bei Taktik- oder Technikfragen gibt es hinsichtlich der psychologischen Einflüsse kaum Patentrezepte, die immer und überall funktionieren. Aber es gibt zentrale Ansatzpunkte, auf die ein Sportpsychologe schaut, wenn er als neuer Bestandteil in einem Trainerteam oder im Verein installiert wird, um den Teamzusammenhalt zu verbessern. 

Unsere “Denkweise” wird durch so viele Erinnerungen und Erfahrungen geprägt, dass diese unser Verhalten im Ergebnis begrenzen und fördern können. Mit dem richtigen Mindset jedoch gelingt es, sich über alte Denk- und Verhaltensweisen hinwegzusetzen. So etwas lässt sich trainieren – fragen Sie einfach bei dem oder der nächstgelegenen Expertin aus unserem Netzwerk nach (zur Übersicht), darüber hinaus werde ich in den nächsten Tagen auf unserer Seite eine passende Übung mal zur Verfügung stellen. 

Und wie jetzt weiter? 

Antwort von: Jürgen Walter (zur Profilseite)

Mit der 3xA-Formel: Analysieren, Akzeptieren, Abhaken in die Zukunft blicken. Ganz im Ernst: Es werden sich für die Nationalmannschaft im kommenden Jahr weitere Gelegenheiten ergeben, spielerische und vor allem mentale Stärke zu beweisen. Jeder einzelne Spieler sollte mit dem Training dieser Fertigkeiten baldmöglich beginnen! Bei der Fußball-Nationalmannschaft gibt es mit Prof. Hans-Dieter Hermann einen sehr erfahrenen  Sportpsychologen, dessen Möglichkeiten und Methoden offensichtlich zu wenig abgefragt und angenommen werden.

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Mathias Liebing
Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de