Bei Sportpsychologen versuchen wir, bestmöglich über die Arbeitsweise der angewandten Sportpsychologie zu berichten. Es geht darum, zu zeigen, was, wie und warum wir etwas machen. Hier geht es auch darum, aufzuzeigen, was wir nicht machen oder was uns, nicht erst durch künstliche Intelligenz, fälschlicherweise zugeschrieben wird. Wir widmen uns Mythen. Wie der Annahme, dass Sportpsychologie nur individuell funktioniere, sich aber nicht gut auf Teams anwenden lasse. Warum liegt Chat GPT mit dieser Annahme einfach falsch?
Zum Thema: Mythen der Sportpsychologie

Antwort von: Janosch Daul (zum Profil)
Gerade in Teamsportarten ist so viel Psychologie im Spiel. In Teamsportarten geht es nicht nur darum, das Individuum (primär Trainer und Spieler) in seiner mentalen Leistungsentwicklung zu unterstützen, sondern auch komplexe psychologische Phänomene, die das Resultat des Zusammenwirkens der zahlreichen verschiedenenen Charaktere sind, achtsam wahrzunehmen, zu analysieren und das Trainerteam zu unterstützen, Prozesse zielgerichtet zu steuern. Sodass dann idealerweise aus einzelnen High-Performern ein wahres Team wird – und gerade auch in Phasen der Herausforderung bleibt. Gerade Teams brauchen fähige Sportpsychologen unbedingt.

Antwort von: Nathalie Klingebiel (zum Profil)
Sportpsychologie ist überall dort von Bedeutung, wo sie gebraucht wird. Sie kann sowohl auf Individualebene als auch auf Teamebene Anwendung finden und kann dabei ganz unterschiedlich aussehen. Bei einem Einzelsportler findet sich die Sportpsychologie vielleicht eher in 1:1 Coaching-Gesprächen wieder, innerhalb einer Mannschaft kann sie in Form von Workshops zu Themen wie Zielsetzung oder Werten auftreten, aber genauso auch in Fällen von Konflikten bspw., die zwischen Athleten innerhalb des Teams oder zwischen Athleten und Trainerstab stattfinden können – nämlich immer da, wo Kommunikation herrscht… oder eben auch nicht herrscht. Denn dies ist ebenfalls ein großer Faktor in Teams, bei dem die Sportpsychologie unterstützend wirken kann. Dass Sportpsychologie nur für einzelne Athleten ist, ist demnach nichts mehr als ein Mythos.

Antwort von: Danijela Bradfisch (zum Profil)
Ich halte den von Chat-Gpt wiedergegebenen Mythos für Unsinn, denn jeder einzelne Sportler ist immer irgendwie ein Teil eines Teams. Sei es als Profi oder als Nachwuchsleistungsathlet:in innerhalb des Verbandes (auch der Familie). Und gerade in Teams, wie bereits meine Kolleg:innen geschrieben haben, ist es umso wichtiger, da es komplexer wird. Jede Form der Unterstützung ist ein kleiner Teil des Puzzels und nur dann ist es auch am Ende erfolgreich zusammengebaut. Es geht darum, als Mensch, als Person, als Sportler oder als Sportler/Coach in einem Team erfolgreich zu sein und sich aufgehoben zu fühlen.
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