Die Bilder gingen durch die Welt: Der aufgebrachte Antonio Rüdiger, der rund um den Abpfiff des spanischen Pokalfinales seines Clubs Real Madrid gegen den FC Barcelona wütete. Einige derbe deutsche Schimpfworte fielen. Am Ende warf der deutsche Nationalspieler über große Distanz sogar einen Eisbeutel in Richtung Referee. Über Rüdiger wurde medial und vor allem in den sozialen Medien eifrig diskutiert. Wir wollen sein Beispiel nutzen, um zu überlegen, wie sich Emotionen kontrollieren lassen? Schließlich hilft uns, nicht nur Antonio Rüdiger, ein guter Umgang mit Emotionen, um im Sport unsere eigentlichen Ziele zu erreichen.
Zum Thema: Umgang mit Emotionen
Zeitstrafen, Geldstrafen, Sperren – wir kennen alle die Konsequenzen, die es hat, wenn wir unsere Emotionen nicht im Griff haben. Weit weniger bekannt ist, dass es beim Thema Emotionskontrolle aber nicht darum geht, Emotionen zu unterdrücken. Vielmehr ist damit der aktive Umgang mit unseren Emotionen gemeint, den wir über die Methoden der Sportpsychologie erreichen können. Ein ganz konkretes Beispiel liefere ich später im Video.
Aber erst einmal einen Schritt zurück. Was sind eigentlich Emotionen? Ich bezeichne Emotionen gern als Erinnerungsspuren im Körper, die durch bestimmte Ereignisse aktiviert oder reaktiviert werden. Das Problem dabei ist, dass Emotionen oft sehr intensiv wahrgenommen werden. Sie haben dabei die Macht, manipulativ zu wirken. Menschen werden also regelrecht von ihren Emotionen ferngesteuert, was meist mit einem Leistungsverlust im Sport einhergeht. Also sei es ein vergebener Aufschlag im Tennis oder im Volleyball, eine unkonzentrierte Phase in einem Fußballspiel bis zu einem Aufmerksamkeitsverlust im Kampfsport. Interessant ist, dass im Radsport in emotional schwierigen Situationen sogar schlechtere Wattwerte gemessen werden können. Kurzum: Es lohnt sich, an den Emotionen zu arbeiten.
Emotionen erkennen
Der erste Schritt ist, Emotionen zu erkennen. Und zwar als etwas, mit dem wir arbeiten können. Denn ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass wir Emotionen als gegeben und unveränderbar verstehen.
Grundvoraussetzung, unsere Emotionen zu kontrollieren, ist also, die Gefühle zu erkennen und festzustellen, dass dort eine Emotion ist. Dass also etwas existiert, was aber nicht die Kontrolle über unser Verhalten hat. Im Gegenteil: Mit gelernter Achtsamkeit haben wir sogar die Kraft, das Gefühl zu verändern.
Beispiel: Wir können aus einem vielleicht aggressiven Wunsch, den Gegenspieler über den Haufen zu rennen, etwas Konstruktives entstehen lassen. Sei es beispielsweise im Spielsport der Wunsch, eine tolle Kombination zu spielen oder einen Trick zu machen.
Abstand gewinnen
Der Clou ist, Abstand zwischen dich und deine Gefühle zu bekommen. Dies gelingt mit sportpsychologischen Techniken, etwa mit Hilfe von Achtsamkeitsübungen. Dabei kann es darum gehen, deine Umgebung gezielt wahrzunehmen. Auf Geräusche, Gerüche oder Einflüsse wie Wind zu achten. Dies übst du eine gewisse Zeit lang, für wenige Minuten am Tag, bis du sicher bist. Im Ergebnis lernst du, genau zu beobachten, ohne zu bewerten. Dies führt dann so weit, dass du lernst, deine Gedanken und Emotionen besser zu kontrollieren. Wie genau die Methode aussehen kann, ist sehr individuell und wird zwischen dir und dem oder der Sportpsychologin entwickelt.
Du willst eine Achtsamkeitsübung mal ausprobieren? Dann nimm dieses Video als Grundlage, um ein Gefühl für die Wirksamkeit zu bekommen:
Fazit
Wenn du also feststellst, dass dich Emotionen blockieren, dann nimm Kontakt zu uns von Die Sportpsychologen (zur Übersicht) oder zu mir persönlich (zum Profil von Anke Precht) auf.
Wir helfen dir gern und können das auf sehr unterschiedliche Art und Weise tun. In unseren Werkzeugkoffern finden sich Tools aus der Sportpsychologie, der Hypnose bis hin zu neurologischen Techniken. Je nach Situation und Schwerpunkten können wir ganz unterschiedlich arbeiten, um einfach anwendbare Techniken zu entwickeln, die dich in deinem Sport unterstützen.
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