Positiv begleiten, statt stetig kritisieren. Eigentlich eine längst verbreitete Devise, liesse sich vermuten. Allerdings sieht die Realität im Kinderleistungssport häufig anders aus.
Hat der Leistungssport ein Problem? Aktuell häuft sich die Kritik an Trainingsmethoden und der Trainer-Ahleten-Beziehung im Kunstturnen. Wir gehen dem Thema nach.
Viel wurde in den vergangenen Tagen über psychischen Missbrauch im Schweizer Turnsport berichtet. Die «Magglinger Protokolle» (Gertsch & Krogerus, 2020) offenbaren Formen und Ausmass einer „Kultur der Angst“ im Kinderhochleistungssport, wie sie selbst von Insidern nicht für möglich gehalten wurde. Um Einschüchterungen, Demütigungen und Quälereien im Turnen ging es auch in der ARD-Sportschau (21.11.20). Der Beitrag verdeutlicht, dass es sich um ein weitreichendes, internationales Problem handelt. Warum nicht das System, sondern erwachsene Menschen für das Wohlergehen von Kindern verantwortlich gemacht werden sollten - davon handelt dieser Beitrag.
Diese Dokumentation erschüttert, wühlt auf und trägt dazu auch einen Arbeitsauftrag an die Sportpsychologie mit sich. Wie der aussieht, hat Dr. Hanspeter Gubelmann von Die Sportpsychologen in vier Punkten zusammengefasst.
Sexualisierte, psychische oder physische Gewalt - im Alltag der Vereine ist das ein Problem. Christian Hoverath von Die Sportpsychologen zeigt, woran mögliche Täter erkannt werden können.
„Es wurden Kinderseelen zerstört“, so titelte die Süddeutsche Zeitung im Oktober über den Missbrauch im US-Turnen. Der Arzt der Turnerinnen, Larry Nassar, hatte über...
Gleich vorweg, die Ergebnisse zeigen eines deutlich: Bei den Fällen von sexueller Belästigung im Spitzensport bis zu langjährigem sexuellen Missbrauch minderjähriger AthletInnen handelt es sich nicht um tragische Einzelfälle, sondern es zeigt sich, dass hier ein strukturelles und kulturelles Problem im deutschen (und auch für Österreich ist dies naheliegend) Sport besteht. Diese Fälle werden auch durch eine Vielzahl an strukturellen Bedingungen und Besonderheiten im Spitzensport begünstigt. Potentielle und auch aktive Täter haben folgend auch mit weniger Widerständen zu rechnen.