Es ist so, wie es Manfred Spitzer einst bezeichnete. Das Smartphone stellt das „Schweizer Taschenmesser der Informationsgesellschaft“ dar (Spitzer, 2017). Auch im Sport kann beinahe alles damit abgerufen, nachgeschlagen, bewertet und gemessen werden. Doch bei vielen Vorzügen, die die digitalen Allzeitbegleiter heute bieten, verringern sie erwiesenermaßen unsere Konzentrationsfähigkeit und führen dazu, dass Tätigkeiten meist mehrfach unterbrochen werden. Digitaler Stress stellt sich ein und ist geprägt von dem gefühlten Zwang, schnell auf Nachrichten zu antworten und ständigen Unterbrechungen ausgesetzt zu sein. Letzteres Gefühl des Multitaskings ist nicht förderlich, vor allem dann nicht, wenn im Sport Höchstleistungen erbracht werden sollen. Ich habe drei Tipps für den sportlichen Alltag formuliert.
Zum Thema: Umgang mit dem Smartphone im Sport
Aktives Nutzen statt passives Reagieren
Durch Benachrichtigungen werden wir schnell verleitet, auf das Smartphone zu reagieren. Und das alle paar Minuten, sobald Nachrichten aus Chats, Social Media Kanälen oder von diversen Online Banking Konten die Bildschirme erleuchten. Während Training und Wettkampf – auch, wenn das Smartphone wegen diverser unverzichtbarer Funktionen gerade mitgeführt werden muss – sollten so viele Benachrichtigungen wie möglich stumm geschaltet werden. Nur so kann aktiv agiert und gezielt genutzt werden. Und zwar dann, wenn man es selbst entscheidet und nicht dazu verleitet wird.
Aus den Augen, aus dem Sinn…
…sollte das Smartphone bestenfalls während Training und Wettkampf sein. Daher gilt, wann immer möglich das Smartphone in der Trainingstasche oder gar dem Spind in der Kabine verschwinden zu lassen. Wichtige Kontaktpersonen können im Fall vorher über Trainings- und Wettkampfzeiten informiert werden, um dringende Erreichbarkeiten vorab zu klären. Bei Kindern und Jugendlichen sorgen Eltern oft dafür, dass Smartphones aus Gründen der Erreichbarkeit ständig mitgeführt werden. Eine Alternative wäre, in Notfällen über Trainerinnen und Trainer den Kontakt zu suchen. Nur so können Sportler und Sportlerinnen sich vollends auf Training und Wettkampf konzentrieren
Konkurrenz neu denken
Auch über Social Media Kanäle kann Konkurrenzdenken und damit der Vergleich mit anderen und ihren Leistungen entstehen. Besonders in Wettkampfphasen gilt daher, die eigenen Kanäle nach motivierenden und irritierenden Inhalten zu durchforsten, um letzteren zu entfolgen. Wenn Social Media Kanäle während Wettkampfphasen genutzt werden, empfiehlt es sich, den Fokus auf motivierende, anspornende Inhalte zu legen.
Tipp: Verletzungsbedingte Pausen stellen vulnerable Phasen dar, in denen ebenfalls besonders auf Inhalte geachtet werden sollte, die Sportlerinnen und Sportler demotivieren und in einen haltlosen Vergleich treiben.
Fazit
Die Handhabe von Smartphone und Social Media Nutzung muss während Trainings- und Wettkampfphasen mitgedacht werden. Digitale Strategien für eine aktive, selbstbestimmte Nutzung sind wichtig, um analoge Höchstleistung bringen zu können.
Meine Kollegen und Kolleginnen im Netzwerk (zur Übersicht) helfen gern dabei, mit euch auch in diesem Bereich zu arbeiten. Ich freue mich auf eure Kontaktaufnahme (zur Profilseite).
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