Wolfgang Seidl: “Die sportpsychologische Arbeit im Fußball sollte langfristig angelegt sein”

Wolfgang Seidl ist eines der neuen Gesichter bei Die Sportpsychologen. Der Österreicher bringt eine Menge eigene Erfahrung aus dem Leistungssport mit und hat sich darüber hinaus einen Namen als Mentalcoach und Teamentwickler gemacht. Mit seiner Art, seinen Überzeugungen und seiner fachlichen Ausbildung sowie seiner Praxiserfahrung passt er wunderbar in unser Team von SportpsychologInnen und ausgewählten MentaltrainerInnen (zur Übersicht). Im Interview gibt Wolfgang erste Einblicke in seine Arbeit.

Wolfgang, was liebst du an deiner Tätigkeit als Mentalcoach und Teamentwickler?

Die Möglichkeiten, an der Entwicklung von individuellen Sportlern und Teams mitwirken zu können und dazu einen wichtigen Beitrag beisteuern zu dürfen. Es ist ein großes Privileg, so nah am Sportler dran sein zu dürfen, und ihn sowohl in schönen aber auch in schwierigen Zeiten begleiten und unterstützen zu können. 

Du warst und bist sportlich ziemlich aktiv. Erzähl mal, was du in deiner sportlichen Freizeit so treibst und inwiefern deine Klientinnen davon profitieren?

Sportlich bin ich jetzt nur mehr als „Gesundheitssportler“ aktiv. Ich kann jedoch von meiner vergangenen, persönlichen Erfahrung aus dem Leistungssport viel Wertvolles an meine Klienten weitergeben. Ansonsten betreibe ich mit meiner Partnerin einen Naturschaugarten, den wir von Grund auf aufgebaut haben. Der Garten erweitert meinen Horizont und ich lerne täglich, dass man in der Natur nicht alles planen kann, sondern täglich überrascht werden kann. Hier sehe ich wieder viele Parallelen zum Sport und kann dadurch meinen Klienten Dinge aus einem anderen Blickwinkel näherbringen. Außerdem ist der Garten ein wunderbarer Ort, um die eigene Achtsamkeit zu schulen und Kraft zu tanken. 

Eine große Leidenschaft ist für dich der Fußball. Warum tut sich vor allem der Profi-Fußball mit der Sportpsychologie immer noch so schwer und worin würden Spieler, Trainer, Teams und Vereine profitieren, wenn sie im Alltag stärker auf die mentale Komponente von sportlicher Leistung setzen?

Das ist richtig, meine Leidenschaft für den Fußball ist sehr groß. Mittlerweile arbeite ich mit vielen Fußballern, bis hin zu Profis aus der deutschen Bundesliga. Ich muss sagen, Fußballer werden immer offener für dieses Thema und sind bereit, auf ihre eigenen Kosten einen Coach zu engagieren. 

Was die Vereine betrifft, meine bisherige Erfahrung hat mir gezeigt, dass Sportpsychologen und Mentaltrainer meist erst dann beauftragt werden, wenn Teams bereits in Krisen stecken. Und dann erwarten sich die Vereinsverantwortliche kurzfristige „Wunderdinge“, die nicht möglich sind. Ich denke, hier muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, was mir persönlich ein großes Anliegen ist. Der Fußball muss erkennen, dass die sportpsychologische Arbeit, wie zum Beispiel Athletiktraining, präventiv und langfristig angewandt gehört und hier noch viel Potential vorhanden ist.

Zur Profilseite von Wolfgang Seidl:

Interesse am Netzwerk und an einer professionellen Präsenz im Netz?

Die Sportpsychologen ist seit knapp neun Jahren die Plattform für SportpsychologInnen und ausgewählte MentaltrainerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die auf sich und ihre gemeinsame Leidenschaft für die mentalen Aspekte der sportlichen Leistung aufmerksam machen wollen. Hand in Hand. Und Seite an Seite. Interesse, Teil des Netzwerks zu werden? Hier gibt es mehr Informationen:

Die Sportpsychologen werden in der ersten Jahreshälfte 2023 zwei Schwesterseiten für SportpsychologInnen und sportpsychologische ExpertInnen sowie für MentaltrainerInnen an den Start bringen. Beide Seiten bieten eine optimale digitale Darstellung, um darüber von SportlerInnen, TrainerInnen und mögliche AuftraggeberInnen gefunden zu werden. Interesse? Dann meldet euch gern beim Redaktionsleiter Mathias Liebing, der am Start der beiden Seiten arbeitet:

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