Frage und Antwort: Übergeben vor dem Wettkampf

Uns hat eine Anfrage eines Fußballers erreicht, der sich wiederholt direkt vor seinen Spielen übergeben muss. Ein Phänomen, welches nicht nur im Jugendleistungssport oder auf Profi-Ebene immer wieder präsent ist, sondern auch im Breiten- und Nachwuchssport vorzufinden ist. Umso wichtiger, dass wir diesen Ball aufnehmen. Zumal der Fußballer in seiner anonymen Anfrage unterstreicht, dass seine Mitspieler noch nichts von seinen Problemen mitbekommen haben dürften. Zumindest sei er noch nie darauf angesprochen worden.

Zum Thema: Wenn sich Stress körperlich äußert

Die konkrete Frage lautet: Ich bin ein junger Fußballer aus dem Leistungssportbereich. In den vergangenen Monaten kommt es immer wieder vor, dass ich mich direkt vor den Spielen übergeben muss. Grundsätzlich fühle ich mich gestresst, weiss, dass ich sportlich, wegen meiner Ausbildung und auch privat unter Druck stehe. Ich selbst habe auch hohe Anforderungen an mich. Aber im Moment leidet insbesondere meine Leistung. Inwiefern muss ich das Übergeben aber auch gesundheitlich ernst nehmen?

Klaus-Dieter Lübke Naberhaus

Antwort von: Klaus-Dieter Lübke Naberhaus (zum Profil)

Das Übergeben kann aus ganzheitlicher Betrachtungsweise als die Antwort des Körpers auf den Stress gesehen werden, dem sich der junge Sportler aussetzt. Jeder Mensch hat da sein eigenes sensibles System, in dem sich die dauerhafte Aktivierung der Stressachsen ausdrückt. Grundsätzliche Themen wie äußere und innere Stressoren sind schon benannt und werden anscheinend vom Sportler sogar schon so bewertet und reflektiert. Ein guter Ansatz, um an diesen Themen zu arbeiten.

Natürlich kann wiederholtes Übergeben neben den funktionalen Störungen auch zu strukturellen Schädigungen an den Organen führen ( z.B. Entzündungen der Speiseröhre, erhöhte Infektanfälligkeit durch Beeinträchtigung des pulmonalen Systems). Hier ist also eine ganzheitliche Unterstützung für den jungen Sportler zu empfehlen.

Yvonne Dathe

Antwort von: Yvonne Dathe (zum Profil)

Für mich klingt es sehr danach, dass dein Körper mit deiner aktuellen Stressbelastung überfordert ist. Ein Lösungsansatz wäre daher, durch ein systematisches Vorgehen die aktuellen Stressoren (= Situationen, die Stress auslösen) soweit wie möglich zu reduzieren bzw. einen gelassenen Umgang mit unvermeidbaren Stressoren zu erarbeiten, außerdem solltest du darauf achten deine Entspannungsfähigkeit wieder herzustellen. Um Schädigungen auf der körperlichen Ebene auszuschließen, ist es ratsam, dies von einem Arzt abklären zu lassen.

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    Mathias Liebing
    Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
    Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de