Janosch Daul: Tipps für Spieler, die ihren Trainer verstehen wollen

Missverständnisse sind im Sport nicht selten. Aber oft passieren sie unbeabsichtigt. Die Sportpsychologie kann Spieler unterstützen, aufmerksamer zu agieren, um alle vom Trainer kommunizierten Inhalte aufzunehmen, zu verstehen und letztlich umzusetzen. Wie die Unterstützung aussehen kann, habe ich diesem Text veranschaulicht.  

Zum Thema: Kommunikationstipps für Spieler

Aufmerksamkeitslenkung

Ein Trainer kann nur Rahmenbedingungen schaffen (siehe: Tipps für Trainer, die verstanden werden wollen, Link unter dem Beitrag), dass es dem Spieler leichter fällt, mit Aufmerksamkeit bei der Sache zu sein. Gerade dann, wenn der Trainer diese Rahmenbedingungen stimmig gesetzt hat, kann ein Trainer von seinen Spielern erwarten, dass diese tatsächlich aufmerksam dabei sind, sprich ihren gedanklichen Fokus auf das ausrichten, was jetzt gerade wichtig ist. Damit den Spielern dies gelingt, ist es hilfreich, z.B. mit Einbezug eines Sportpsychologen, Tools zur zielgerichteten Aufmerksamkeitslenkung zu entwickeln und sich als Team mit dem Thema Achtsamkeit zu beschäftigen. 

Umgang mit Unklarheiten

Es ist Spieleraufgabe, aktiv ins Nachfragen zu kommen, wenn er einen besprochenen Inhalt (kognitiv) nicht verstanden hat. Der Trainer kann durch sein Verhalten dazu beitragen, dass der Spieler sich traut, zielgerichtet nachzufragen, indem er eine offene Austauschkultur fördert und wertschätzend auf Rückfragen reagiert. 

Individuelle Vorbereitung/Professionalität

Letztlich ist es Spieleraufgabe, sich – gerade zum Spieltag hin – in eine bestmögliche körperliche und mentale Verfassung zu bringen. Nur wenn die eigenen Energieakkus, körperlich wie mental, geladen sind, lässt sich die bestmögliche Leistung bringen. Sind die mentalen und/oder körperlichen Beanspruchungswerte zu hoch, wird es dem Spieler schwer fallen, „richtige“ Entscheidungen zu treffen und (vielleicht auch noch recht neue) taktische Verhaltensweisen abzurufen. Gerade dann, wenn wir sehr beansprucht sind und/oder unter Stress stehen, greifen wir oft auf „alte“ bzw. „routinenhafte“ Muster zurück, die wir automatisiert haben. Für „gute“ taktische Entscheidungen brauchen wir also maximale kognitive Kapazität. 

Für einen Spieler muss also das Thema Wettkampfvorbereitung eine hohe Priorität haben – ausgiebiges Zocken im Bus auf dem Weg zum Spielort beispielweise wirkt beanspruchend. Die Entscheidungsqualität wird sich somit, besonders in Richtung Spielende, verschlechtern. Auch individuelle Themen und Konflikte muss der Spieler im Vorfeld so bearbeitet haben, dass sie im Spiel nicht ins Bewusstsein drängen und somit Einfluss auf das taktische Entscheidungsverhalten und die Spielleistung haben. Ein Trainer kann die Spieler in diesem Zusammenhang folgendermaßen unterstützen:

  • Adäquate Belastungssteuerung: idealerweise mit einer Diagnostik oder zumindest in Form eines zielgerichteten Austauschs mit den Spielern (Erfassung Erholungs- und Beanspruchungsbilanz)
  • intensives Arbeiten an der individuellen Wettkampfvorbereitung, im Zusammenspiel mit einem Sportpsychologen 
  • Integration eines Sportpsychologen ins Team, mit dessen Unterstützung Spieler proaktiv Themen bearbeiten können

Feedback

Ich freue mich auf euer Feedback. Und gern arbeiten meine Kollegen und Kolleginnen im Netzwerk (zur Übersicht) und natürlich ich (zum Profil von Janosch Daul) mit dir an deiner Aufmerksamkeit. Nimm dazu einfach Kontakt auf.

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Mathias Liebing
Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de