Ein viertägiges Trainingslager mit dem Schwerpunkt Mentaltraining. Diese Traumvorstellung konnte ich kürzlich bei einem Basketball Camp für Mädchen in Baden-Württemberg umsetzen. Warum es sich gerade für dein Team lohnt, “so viel Zeit” für den Kopf zu investieren, beschreibe ich im Beitrag.
Zum Thema: Mentaltraining im Basketball
Als Einstiegselemente für die vier Tage Mentaltraining-Trainingslager habe ich die Themen und Techniken ACT und Embodiment gewählt. Hinter dem Kürzel ACT verbergen sich folgende Bedeutungen:
A – Accept / akzeptiere und sei präsent
C – Choose / wähle Deine nächste Richtung (emotional und gedanklich)
T – Take Action / engagiertes Handeln
Die drei Buchstaben sind im Basketball allgegenwärtig, da das Spiel in hohem Maße Handlungsschnelligkeit voraussetzt und nur wenig Zeit bleibt, auf dem Feld zu reflektieren oder gar zu regenerieren. Umso wichtiger ist es, stetig präsent zu sein, auf sich ändernde Situationen reagieren zu können und für Tipps und Hilfestellungen von Seiten der Trainer:in offen zu sein.
Stärken und Schwächen
Ziel des Camps war es, an den individuellen Schwächen zu arbeiten und diese, wenn möglich, in Stärken zu verwandeln. Diese Stärken sollten dann weiter ausgebaut werden. Alles wurde vorab schriftlich festgehalten, so dass es jederzeit für alle Spielerinnen und Trainer sichtbar abrufbar war.
Grundlegend ist es unheimlich wichtig, Ziele sichtbar zu machen. Dies hilft auf dem Weg, die gesetzten Ziele zu erreichen. Hierbei sind nicht zuletzt die Trainer in der Pflicht, Unterstützung zu geben, auf Aspekte zur Selbstoptimierung hinzuweisen und bewusst zu machen, warum es so bedeutsam ist, die Selbstdisziplin hoch zu halten.
Druck und Stress kreieren
Korrekturen, aktives Nachfragen und Zuhören standen im Fokus. Wir haben die Sportlerinnen gezielt mit Druck- und Stresssituationen konfrontiert. Das individuelle (Stör-)Empfinden und -Erleben wurden in den Vordergrund gestellt, um die Gedanken, Selbstgespräche und die Selbsteinschätzung (Selbstbild) bewusst zu machen. Das Ziel: Lösungen selbst kreieren und diese aktiv umzusetzen.
Arbeit für den Kopf
Dieses ganzheitliche Basketball-Training fordert vor allem den Kopf heraus. Es ist anders anstrengend als intensives physisches Training. Für die Trainer und Trainerinnen ist dies speziell, weil sie damit meist ihre eigene Komfortzone verlassen. In diesem Zusammenhang kommen Gedanken, Gefühle und Emotionen zum Vorschein, die speziell sein können. Hier entstehen zusätzliche Anforderungen, um die einzelnen Aktionen bestmöglich zu unterstützen.
Fazit
Mentaltraining im Basketball ist einer der entscheidenden Faktoren für die individuelle Leistungsoptimierung und es kann unabhängig von Alter- oder Leistungsklasse angewendet werden. Es geht darum, die mentale Stärke zu fördern, um in Drucksituationen fokussierter, selbstverantwortlicher und leistungsfähiger zu sein, Rückschläge schnell abhaken zu können und auf positive Art und Weise bei sich zu sein.
Sich außerhalb der Komfortzone zu bewegen, sich gegenseitig zu fordern und sich als Team gegenseitig zu fördern, sind die Kernpunkte. Wenn ihr daran arbeiten wollt, gebt Bescheid. Wir von Die Sportpsychologen (zur Übersicht) können das und ich (zum Profil von Danijela Bradfisch) freue mich schon auf das nächste Mentaltraining-Trainingslager.
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