Cristina Baldasarre: Hypnose? Nein! – Hypnotherapie? JA! – Mit Kindern? Unbedingt!

Jeder Sportler, der Hilfe und Unterstützung sucht, sollte die Möglichkeit bekommen, sich gut ausgebildete Fachpersonen dafür auszusuchen. Das ist jedoch nicht immer so einfach – im Hypnose-Dschungel finden sich Therapeuten, Coaches und selbsternannte Heilern. Leider tummelt sich so ziemlich alles; vom seriösen Angebot bis hin zu Feuerlaufen. Die Forderung nach Aufklärung und Unterscheidung der Angebote auf dem Markt ist somit berechtigt.

Zum Thema: Tipps für Sportler, Trainer und Eltern 

Im deutschsprachigen Raum weisen die Berufsbezeichnungen den sicheren Weg durch diesen Dschungel. Eine qualitativ fundierte und anerkannte Ausbildung bringen zum einen diejenigen Fachpersonen mit, die die Bezeichnung Hypnotherapeut verwenden dürfen. Dabei handelt es sich um Psychologen. Und zum anderen diejenigen, die medizinische Hypnose anbieten, das sind Ärzte und Zahnärzte. Beide Berufsgruppen weisen nach dem Studium langjährige Zusatzausbildungen im Gebiet der Hypnose auf und setzen Trancen punktuell bei Bedarf ein. 

Alle anderen Bezeichnungen, deren Vielfalt oft wie Bäume aus dem Boden schiessen, zeugen zwar von Kreativität aber in keiner Weise ist das ein Qualitätsmerkmal für eine fachlich vertiefte und ethisch vertretbare Behandlung. 

Aber wieso ist es so wichtig, sich in diesen Belangen auszukennen? 

Die Bedenken und Kritikpunkte liegen klar auf der Hand: Die Psyche sowie das Unbewusste, welches in der Hypnotherapie angesteuert wird, ist ein sehr machtvolles Instrument. 

Gleichzeitig aber auch ein extrem sensibles und sehr beeinflussbares Konstrukt. Und genau da liegt der Punkt: Hypnotherapeuten wissen dies und haben langjährige Erfahrung im behutsamen Umgang damit. Für den Laien aber sind die Unterschiede der Angebote oftmals schwierig zu erkennen, darum hier die wichtigsten Merkmale, die ganz sicher nicht zutreffen dürfen: 

  • Der Sportler wird ohne seine Zustimmung zur Therapie geschickt
  • Dem Sportler wird baldiges Verschwinden des Problems versprochen
  • Die Therapie wird nicht in einen Beratungsprozess eingebunden
  • Es läuft rezeptartig ab und jeder Sportler bekommt die gleiche Behandlung
  • Der Sportler ist in einer so tiefen Trance, dass sein Bewusstsein ausgeschaltet ist und er sich an nichts mehr erinnert

Warum ist das alles ethisch nicht vertretbar? Und wie sollte die gemeinsame Arbeit ablaufen? 

Wir Hypnotherapeuten arbeiten transparent und binden Trancen dann als Hilfsmittel ein, wenn genügend Sicherheit auf Seiten des Sportlers vorhanden ist. Aber auch im Wissen über vergangene, möglicherweise schwere oder traumatisierenden Erlebnisse, Blockaden und Ängste. Uns interessiert der Mensch dahinter und der Beziehungsaufbau steht im Vordergrund. Wir sind sehr fokussiert darauf, den Sportler und seine Reaktionen während der Trance stets wachsam zu beobachten, um einzugreifen, sollte sich der Prozess in eine ungünstig Richtung entwickeln. Auf diese Weise vermitteln wir Sicherheit und das Gefühl des ‚gehalten werdens‘. Das Gegenüber kann dadurch vertrauensvoll in seine innere Erlebniswelt eintauchen. Zentral dabei ist auch, dass der Sportler stets die Kontrolle behält, nicht unnötig tief eintaucht und somit nie in die Abhängigkeit des Therapeuten fällt. 

Cristina Baldasarre

Cristina Baldasarre

Sportarten: Kunstturnen, Eiskunstlaufen, Synchronschwimmen, Tanz, Unihockey, Fussball, Eishockey, Judo, Tennis, Bogenschiessen, Springreiten, Schiedsrichter und Trainer, Sporteltern

+41 79 434 09 57

c.baldasarre@die-sportpsychologen.ch

Mehr Infos: Zur Profilseite, zum Kompetenzzentrum mind2win.ch

https://www.mind2win.ch

Mit Kindern? Unbedingt!

Trancezustände finden mit offenen oder geschlossenen Augen statt. Es braucht nicht immer eine lange Induktion. Das Merkmal ist‚ dass sich nach `Innen wenden’. Diese Fokusverschiebung auf innere Bilder und Gefühle ermöglichen ein sicheres Ausprobieren neuer Möglichkeiten und Erlebnisse, die ein verbessertes Gefühl und Befinden hervorrufen. Hypnotherapie lässt sich mit Kindern und Jugendlichen auf sehr spielerische, kreative und vielfältige Weise umsetzen. Kinder sind dieser Welt der Phantasie und des magischen Denkens noch sehr viel näher als wir Erwachsenen. Sie fallen in ihrem Alltag sowieso immer wieder ganz natürlich in Trancezustände – z.B. beim Tagträumen oder wenn sie im gemeinsamen Spiel in unterschiedliche Rollen schlüpfen und diese voller Gefühle ausleben. 

Diese wunderbaren Fähigkeiten utilisieren wir auch bei sportpsychologischen Themen, wenn Kinder und Jugendliche unsere Hilfe suchen. Beispielsweise lassen sich Probleme und Lösungen in eine Geschichte oder Metapher verpacken, um sich besser auf das Training zu konzentrieren. So könnten störende Gedanken verschwinden, indem sie in ein Kästchen gepackt werden, das gut verschnürt und danach an einem entfernten Ort deponiert wird. Oder der Sportler lässt das Kästchen auf der inneren Erlebnisbühne solange Schrumpfen, bis es nicht mehr sichtbar ist und so ein neues, gutes und sichereres Gefühl entsteht. Oder die Wettkampfnervosität wird durch ein Tier verbildlicht, dem sich das Kind zuwendet und im inneren Bildererleben begegnet. So kann es z.B. dem Tier Zuwendung entgegenbringen, es mit Essen und Spielkameraden versorgen, ein Sofa zum Kuscheln hinstellen etc., oder es an einen schönen Ort bringen, so dass das Tier ab dann dort bleiben kann und zufrieden ist. 

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