Im Netz ist aktuell kein Vorbeikommen an der Initiative „Die Psycholog:innen – an deiner Seite“. Dahinter steckt eine nationale Kampagne der Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP), die darauf abzielt, die Enttabuisierung psychischer Gesundheit zu fördern, die psychische Gesundheit in den Fokus der Gesellschaft zu rücken und den Zugang zu psychologischer Unterstützung zu erleichtern. Die im September 2025 gestartete Kampagne möchte Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu suchen. Kerninhalt ist, dass psychische Gesundheit alle angeht und Unterstützung keine Schwäche, sondern Stärke zeigt. Wir haben uns von Cristina Baldasarre, Co-Präsidentin der SASP (Swiss Association of Sport Psychology) und Profilinhaberin bei Die Sportpsychologen, Informationen zur Kampagne eingeholt.
Cristina, die FSP hat die Kampagne “Die Psycholog:innen – an deiner Seite” auf den Weg gebracht. Was ist das Ziel dieser Initiative? Und welchen Umfang hat die Kampagne in Bezug auf Verbreitungswege und Budgets?
Ziel ist es, die Psychologie in der Schweiz bekannter zu machen. Die einzelnen Psychologieberufe der Allgemeinheit näher zu bringen und das Bewusstsein zu stärken, dass Psychologie für jeden Einzelnen und jede Einzelne gewinnbringend ist. Und dass es neben der Psychotherapie auch viele weitere Berufe für PsychologInnen gibt. Es geht darum, deutlich zu machen, dass nicht “nur” psychische Symptome berechtigen, sich Hilfe zu holen. „Es lohnt sich für alle, probiert es aus“, lässt sich die Botschaft zusammenfassen.
Das Budget kenne ich nicht genau, aber allein die Werbung auf allen Kanälen inkl. der erstellten Materialien bedeutete ein recht hohes Investment im sechsstelligen Bereich, was sicher seines gleichen sucht. Die Kampagne läuft auf den Sozialen Medien, auf Plakaten (alle Psychologen haben welche zugeschickt bekommen, inkl. Stickers) und auf digitalen Werbeplakaten.

Aus deutscher sportpsychologischer Sicht wirkt die Schweiz ohnehin wie ein kleines Schlaraffenland. Unsere Disziplin scheint viel verbreiteter im Breiten- und Leistungssport zu sein. Welche Entwicklungsschritte erhoffst du dir von der Kampagne für die Sportpsychologie?
Die Sportpsychologie ist einer der drei Eckpfeiler der Kampagne, was für die SASP eine super Werbung ist. Ich erhoffe mir, dass die Menschen die Botschaft verstehen und die Hürde, zum Sportpsychologen zu gehen, noch tiefer wird. Darüber hinaus wäre es hilfreich, wenn mehr Medienpräsenz entsteht und daraus mehr Anfragen resultieren.
Welche persönlichen Erfahrungen hast du nach den ersten Tagen, in denen die Kampagne rollt, gemacht? Steht dein Telefon jetzt nicht mehr still?
Es hat sich im Alltag (noch) nichts geändert durch die Kampagne. Die Initiative ist ja eigentlich für alle Psychologieberufe gedacht, die Sportpsychologie ist einfach ein Beispiel dafür. Ob die Sensibilisierung wirklich so einen Impact hat, da bin ich noch nicht so wirklich sicher. Die Statements aber sind gut, ich hätte mir aber noch mehr Klarheit gewünscht, ein Explizites „wenn….., dann….“.
Link
Mehr Infos zur Kampagne: https://www.psychologie.ch/de/campaign
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