Danijela Bradfisch: Aufrecht wie ein Dominostein – Körpersprache lernen

Seit Herbst 2023 unterstütze ich eine sehr talentierte 16-Jährige Tennisspielerin. Das Anliegen der NK1-Athletin war es, eine positive Körpersprache und aufrechte Körperhaltung zu haben, auch wenn es „mal nicht gut läuft.“ Wie wichtig und gleichzeitig wie schwierig das im Tennis und auch in anderen Sportarten ist, wissen wir alle. Wie ich im konkreten Fall vorgegangen bin und was das mit Dominosteinen zu tun hat, verrate ich im Beitrag.

Zum Thema: Körpersprache spielerisch erarbeiten

In den ersten Terminen sprach die Spielerin immer wieder davon, dass sie sich damit schwer tut, eine positive Reaktion zu zeigen, auch wenn sie z.B. einen Punkt gewonnen hat. Das sei schon mal anders gewesen, „…aber irgendetwas hat sich geändert“. Ihr Ziel: Sie wollte es wie früher umsetzen und „alles perfekt haben“. Nach drei Terminen haben wir dann einfach mal „outside the box“ Spiele gespielt, um die erlebten Emotionen und Körpergefühle nachzustellen und sind beim Domino gelandet. 

Dominosteine in Action (Bilder: Danijela Bradfisch)

Ihr hat es gut getan, dass es hier nicht um Perfektion und Schnelligkeit geht, sondern, dass Stein um Stein hingestellt werden muss, um das Ziel erreichen. Auch wenn es mal gerade nicht so läuft. Anfangs fand sie es „komisch”, im Rahmen unserer Zusammenarbeit einfach nur so zu spielen. Aber das Ziel, die Reihe „laufen zu lassen“ und sich das Ergebnis anzuschauen, empfand sie damals als schön und zeigte sich positiv überrascht. Bezugnehmend darauf haben sich ihre Geduld und die Bereitschaft, mehrere Versuche zu wagen, auf Ihr Tennisspiel übertragen. Immer weitermachen, dran bleiben und das Ziel im Blick behalten. Stein für Stein = Punkt für Punkt.

Dominosteine im Einsatz

Es bringt mich bis heute zum Schmunzeln, als ich sie anfangs unserer Zusammenarbeit gefragt habe, was sie mit einem Dominostein gemeinsam haben könnte?! Bezogen auf ihr Tennisspiel, kam folgendes dabei heraus:

Tennisspielerin: „Ich muss mich immer wieder aufrichten, um mein Ziel zu erreichen.“ (Und stellt einen Stein hin.)

Danijela Bradfisch: „Schmeiß ihn um.“

Tennisspielerin: „Nein, das möchte ich nicht.”

Danijela Bradfisch: „Wieso nicht?“

Tennisspielerin: „Weil sich das komisch anfühlt.“ (lächelt)

Bis heute hat die Spielerin ihren Dominostein bei jedem Spiel dabei. Anfangs hat sie ihn, im Training und bei den Spielen neben die Bank gestellt, mittlerweile ist er in ihrer Tasche als Gedankenanker immer parat. Das Thema Körpersprache ist aktuell keine Baustelle mehr.

Der Zauber der Dominosteine

Immer wieder kommen Dominosteine zu unterschiedlichsten Themen bei mir zur Anwendung. Sei es, um Selbstgespräche im Tennis oder Teamgespräche im Badminton zu beobachten. Oder sei es als Eisbrecher, um die Stimmung aufzulockern, wenn ein Team ein Wettrennen macht, bei dem am Ende die Mannschaft siegt, welche die Reihe vollständig aufgestellt hat. ☺

Das anschließende gemeinsame Reflektieren im beziehungsweise als Team ist immer wieder faszinierend für mich als Coach zu erleben, da viele bunte und unterschiedliche Menschen das Spiel spielen und immer wieder neue Aufgaben und Ziele dabei herauskommen.

Teamset als Geschenk

Im Rahmen der Nachwuchstagung (Praxis), die am Rande der asp-Jahrestagung beim Floorball Deutschland Final4 am 11. und 12. Mai in Berlin stattfindet, verschenke ich mein Dominospiel an die acht teilnehmenden Mannschaften. Wenn ihr mit meinen Kollegen und Kolleginnen im Netzwerk und mir ins Spiel kommen wollt, nehmt Kontakt auf:

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