Prof. Dr. Oliver Stoll: Angeblicher Rassismus beim FC Bayern München – Sportpsychologen als Aufklärer?

Die deutsche Sportwelt ist erschüttert (oder auch nicht)! Mich jedenfalls schreckte die ARD Sportschau-Redaktion mit einer Nachricht auf, die angeblich besagt, dass im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) von Bayern München rassistische Tendenzen zu beobachten sind. Die Führung des Vereins bestätigt im Grundsatz den im Online-Beitrag postulierten Sachverhalt und spricht von einer „weitergehenden internen Untersuchung“, welche sich bis jetzt jedoch nur als „Privat-Fehde“ einzelner Eltern gegen einen Trainer herausstellt. Wer sich hier für vorläufige Details interessiert, sei vorab dieser Link empfohlen. Mir geht es hier im Text um die Lage, in die im konkreten Fall die Sportpsychologie gebracht wird.

Zum Thema: Sportpsychologie im Leistungssport – Dissonanzen auf Basis von Unwissen?

Man kann ja dazu stehen wie man will – und ich gehe jetzt auch gar nicht weiter auf den Wahrheitsgehalt oder die Vorwürfe ein. Ich habe erst einmal „nur“ die „Sportpsychologie-Brille“ auf. Und da fällt mir in dem Beitrag folgende Stelle auf:

“Die in den anonymen Briefen erhobenen Vorwürfe haben sich nicht bestätigt”, teilt der FC Bayern mit. So seien alle Spieler über den Sportpsychologen des Campuses turnusmäßig gebeten worden, ihren Trainern anonym ein Zeugnis auszustellen.

Zeugnis für den Trainer

Diese Aussage muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen: Der Sportpsychologe soll – natürlich anonym – mit Hilfe der Aussagen der Spieler ihren Trainern anonym ein Zeugnis ausstellen!

Und wieder einmal habe ich – beim Reflektieren dieser Aussage –  die Erkenntnis, dass 

1.) professionelle Fußballvereine nicht wirklich wissen, was die Aufgaben eines Sportpsychologen sind, 

2.) sich nicht um berufsethische Richtlinien unseres Berufsstandes kümmern und 

3.) die Sportpsychologie offensichtlich gerne als letzte Möglichkeit nutzen, um aus einem kurzfristig und aktuell sehr sensiblen und nicht-lösbaren Problem, argumentativ herauszukommen.

Große Dissonanzen?

Leistungssport trifft auf Psychologie! Eine immer häufiger auftretende Dissonanz, dessen Auflösung sich nicht leicht bewerkstelligen lässt! Ich persönlich würde sehr gerne mit den Leserinnen und Lesern dieses Blog-Beitrags dazu ins Gespräch kommen.

Nutzt dazu gern die Kontaktwege, die ihr auf meiner Profilseite findet oder die Facebook-Seite von Die Sportpsychologen

Prof. Dr. Oliver Stoll

Prof. Dr. Oliver Stoll

Sportarten: Eishockey, Handball, Ultralang- und Langstreckenlauf, Triathlon, Biathlon, Wasserspringen, Boxen, Leichtathletik, Schwimmen, Floorball

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Mehr zum Thema:

Links:

https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/fc-bayern-campus-rassismus-vorwuerfe-100.html

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