Johanna Constantini: Wofür eigentlich? Gedanken zu Sinn & Unsinn im Sport

Wofür das Ganze? Wofür mit diesen Entbehrungen leben? Wofür die Anstrengung, das Warten auf eine glorreiche Zukunft? Das Ersehnen des besten Spiels, des schnellsten Laufs, des höchsten Sprungs?

Zum Thema: Die Rolle der intrinsischen Motivation 

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Johanna Constantini Beitrag zum Hören.

Wenn wir Spitzensportler nach dem Warum fragen, bekommen wir auch in der Sportpsychologie meist emotionale Rückmeldungen. Einfach, weil Sport mit all seinen Herausforderungen sehr viel mit „Leiden-schaft“ zu tun hat. Wenn es um die angesprochenen Entbehrungen geht, so muss auch dieses „Leiden“ – das der Sport mit sich bringt – wohl von Zeit zu Zeit geschaffen werden, um die erwünschten Glückshormone erst produzieren zu können! 

Glückshormone, die nach Episoden großer Anstrengung freigesetzt werden, werden ebenso freigesetzt, wenn der Mensch etwas tut, das ihn mit Sinn erfüllt. Sinnerfülltes Tun spornt zu Höchstleistungen an und startet einen Kreislauf der positiven Emotionen. Sinn-loses Tun hingegen ist mit körperlichem Schmerz gleichzusetzen. Denn nicht anders wird übrigens auch der psychische Schmerz in unserem Gehirn verarbeitet. So sind dieselben Hirnareale beteiligt, wenn es um die Verarbeitung körperlichen oder seelischen Schmerzes geht (nach Choudbury, 2017)!

Johanna Constantini, die-sportpsychologen.at

Johanna Constantini

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Wer beispielsweise im Sport, in der Arbeitswelt oder dem privaten Bereich an einem sogenannten „Boreout-Syndrom“ leidet, der findet wenig bis keinen Sinn in seinem täglichen Tun. Der Sinn bildet den innersten Antrieb, die intrinsische (also aus dem eigenen Selbst kommende) Motivation die stärkste aller Triebfedern.

Intrinsische Motivation & digitale Medien

Und intrinsische Motivation wird auch besonders in Hinblick auf die digitale Moderne immer wichtiger! (Precht, 2017) Schließlich kann heute jeder alles sein, und alles werden. Und überhaupt alle können jedem dabei zusehen. Gar nicht so einfach in einer derart vernetzten Welt, einerseits den Überblick zu behalten und andererseits den eigenen Weg zu finden. Schließlich gibt es heute immer mehr mögliche Kreuzungen. Wenn sich AthletInnen also am Tiefpunkt befinden, so macht es tatsächlich Sinn, nach dem Sinn zu fragen! Warum?

 Sozusagen um die intrinsische Motivation zu ergründen. Wissen wollen, was die AthletInnen dazu bewegt, an ihre Grenzen zu gehen, Entbehrungen einzustecken, für die glorreiche Zukunft zu trainieren und das beste Spiel, den schnellsten Lauf oder den höchsten Sprung herbeizusehnen…

Mehr zum Thema:



Quellen:

Choudhury, S. 2017. Deep Diversity: Die Grenze zwischen ›uns‹ und den ›Anderen‹ überwinden. Unrast Verlag: Münster

Precht, R.D. 2018. Jäger, Hirten, Kritiker: Eine Utopie für die digitale Gesellschaft. Goldmann Verlag: München

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