Fußballexperten wie Matthias Sammer betonen immer wieder, dass Tabellen erst nach zehn Spieltagen eine gewisse Aussagekraft bekommen. Genau genommen ist diese zeitliche Marke auch der Startschuss für den Abstiegskampf. Häufig kommt es in dieser frühen Phase der Saison bereits zu ersten Trainerentlassungen. Und hier und da macht sich im Verlauf eine Stimmung breit, die über kurz oder lang in einer Abstiegskrise eskaliert. Für Verantwortungsträger aber auch für die Spieler stellen solche Phasen maximal harte Prüfungen dar. Im folgenden Beitrag habe ich diese krisenhaften Situationen aus sportpsychologischer Sicht beleuchtet und liefere einige Ableitungen. In weiteren Beiträgen werde ich mich – hoffentlich mit größtmöglicher praktischer Relevanz – den Einzelheiten dieser Thematik zuwenden. Entsprechend freue ich mich über Feedback und die direkte Kontaktaufnahme (zum Profil von Thorsten Loch).
Zum Thema: Handlungsempfehlungen für Vereine im Abstiegskampf
Jeder kennt das Gefühl von Sieg und Niederlage. Die Folgen, welche beide Resultate im Ergebnis innerhalb eines Vereins haben können, sind im Sport allgegenwärtig. Während im Falle des Erfolges sich alle Beteiligten in den Armen liegen und ein intensives Glücksgefühl erleben, schlägt eine andauernde Durststrecke ins Gegenteilige um. Warum dies so ist, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, auf welche Art und Weise unsere Gefühlslage von Erfolg und Misserfolg beeinflusst wird. Aus psychologischer Sicht mag dies damit zusammenhängen, dass im Falle des Erfolgs im Sport alle seelischen Grundbedürfnisse gleichzeitig befriedigt werden: das Bedürfnis nach Selbstwert, der Wunsch, alle Dinge im Griff zu haben (Kontrolle), das Verlangen nach lustvollen Erlebnissen und nach positivem Kontakt mit anderen. Und genau aus diesem Grund, weil wir den Erfolg so intensiv erleben, leiden wir umso mehr im Falle der Niederlage.
Hinzu kommt, dass Niederlagen immer noch zwei Konsequenzen bedeuten: Erstens erleben die Beteiligten anstelle des erhofften Erfolges die Niederlage als frustrierend. Zweitens werfen Niederlagen zahlreiche zukunftsbezogene Unsicherheiten auf: Werden wir in den kommenden Spielen erfolgreicher sein? Ist unser Saisonziel in Gefahr? Oder wird es möglich sein, die Spielklasse zu halten, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die steigende Unsicherheit lässt sich ebenfalls an den immer kritischerer werden Fragestellungen und Antworten der Trainer und Verantwortungsträger in den Interviews ablesen.
Merkmale von Teams im Abstiegskampf
Doch welche Merkmale weisen Teams auf, welche sich in Abstiegsgefahr befinden? Kirchhof (2003) nennt in diesem Zusammenhang drei wesentliche Merkmale:
- Die Mannschaften haben schon zahlreiche Niederlagen in der laufenden Serie verarbeiten müssen (häufige Frustration in der Vergangenheit).
- Es ist sehr offen, ob sich an der aktuellen Situation etwas ändert wird (Unsicherheit über die Zukunft).
- Die Perspektive tatsächlich abzusteigen, erscheint bedrohlich (negative Konsequenzerwartung).
Auswirkungen einer Abstiegskrise innerhalb des Vereins
Wenn die wichtigsten Merkmale einer Krise darin bestehen, dass eine Mannschaft über einen längeren Zeitraum erfolglos und unter ihren Möglichkeiten spielt und dies mit erheblicher Unzufriedenheit im Verein einhergeht, so lässt sich deutlich umreißen, worin die Risiken der Krise bezogen auf den gesamten Verein liegen:
- Im Verein und dessen Umfeld entstehen unterschiedliche Auffassungen über Ursachen und Veränderungschancen der Situation. Dies kann zu heftigen vereinsinternen Konflikten führen. Dies birgt die Gefahr von Machtkämpfen, welche im schlimmsten Fall an die Öffentlichkeit gelangen und somit den Verein nach außen als führungsschwach erscheinen lassen. Getreu dem Motto: „Im Verein geht es drunter und drüber!“. (Aktuelles Beispiel: Instagram-Post von Frau Müller)
- Die mit ausbleibendem Erfolg einhergehenden Frustrationserlebnisse sowie die Perspektive des möglichen Abstieges können bei Spielern, Trainern, Vorstand und selbstverständlich bei Fans zu Zuständen ängstlicher Lähmung, Lethargie oder auch Ärger führen. Diese Zustände können die Entwicklung von „Aufbruchstimmung“ und Optimismus verhindern, was wiederum für die Entfaltung des Leistungspotentials nötig wäre.
- Die Situation kann bei den Beteiligten zu erheblichen Verunsicherungen führen (mangelndes Selbstvertrauen). Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob und auf welchem Weg die Mannschaft in der Lage ist, zukünftig erfolgreich zu sein? In der Regel führt Verunsicherung zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit, welche in letzter Konsequenz die sportliche Leistung, aber ebenfalls die Entscheidungsqualität negativ beeinflussen kann.
- Diese Situation schwächt zwangsläufig auch die Position des Trainers im Verein und erhöht gleichzeitig den Handlungsdruck auf den Vorstand. Aus einer geschwächten Autoritätsposition wird es zunehmend schwerer für den Trainer, seine Ziele und Strategien überzeugend zu kommunizieren. Ein zusätzliches Risiko besteht darin, dass sich plötzlich im Falle einer Krise Vorstandsmitglieder einmischen. Dies geschieht häufig impulsiv und emotionsgeleitet.
- Während in erfolgreichen Phasen alle Verantwortungsträger die Identifikation mit dem Verein suchen und sich mitverantwortlich für den Erfolg fühlen wollen, ist dies in weniger erfolgreichen Phasen weniger der Fall. Das Gegenteilige ist eher zu beobachten. Hier begrenzen sich die Akteure auf ihre Verantwortungsbereiche und die Bereitschaft geht zurück, Mitverantwortung zu übernehmen. Die Problematik besteht darin, dass wenn man sich nicht mitverantwortlich für die Entstehung einer sportlichen Krise fühlt, der Einzelne eine innerliche Distanz zu den unerfreulichen Vorgängen in der Mannschaft und im Verein aufbaut. Hierdurch kann es in Abstiegskrisen zu den so genannten Auflösungserscheinungen kommen.
Abstiegskrise als Problem des ganzen Vereins und nicht nur der Mannschaft
Weil Unkontrollierbarkeitserleben zu Frustration und Feindseligkeit sowie zu Denkblockaden führen, kommt es in solchen Phase von ausbleibendem Erfolg häufig dazu, dass einzelne Personen als hauptverantwortlich (Sündenbock) ausgemacht werden. Aktuelles internationales Beispiel ist die Trainerentlassung von Julen Lopetegui bei Real Madrid nach dem verlorenen Classico. Es ist jedoch wichtig, sich vor Augen zu führen, dass die Überwindung einer Abstiegskrise nicht nur auf den Schultern von wenigen Personen liegen darf. Aus dieser Überlegung heraus, soll im Folgenden eine Sichtweise jener Krise angenommen werden, bei der alle Akteure des Vereins mit in die Lösungsverantwortung mit einbezogen werden. Voraussetzung ist die Annahme, dass jeder Akteur im Verein eigentlich erfolgreich sein möchte und dass er bereit ist, sein Bestes zu geben. Aus diesem Grund werden Abstiegskrisen nicht als Folge mangelnder Motivation betrachtet, sondern als Fortgang der Verkettung von Fehlern. Es wird angenommen, dass Menschen in hochgradig vernetzten und verzahnten Teams sich immer gegenseitig beeinflussen. Und dies gilt selbstredend auch für Fehler und Verunsicherungen. Im besonderen Maße bei Arbeitsgruppen, die unter hohem Zeit- und Leistungsdruck agieren können (und dazu zählen auch eine Mannschaft bzw. der gesamte Verein). Hier liegt folgende Systematik zugrunde: Wenn erst einmal genügend Fehler produziert worden sind, führt die Fehlerverkettung schnell zu einem fehleranfälligen Gesamtzustand (vgl. Abbildung 1).
Abbildung 1, Prinzip der Fehlerverkettung
Krisenmanagement im Verein
Wie bereits zuvor genannt, lässt sich eine Krise aus einer vereinsbezogener Sichtweise oft als ein schleichender Prozess betrachten, an dessen Zustandekommen aber auch deren Bewältigung alle Verantwortungsträger auf unterschiedlicher Weise beteiligt sind. Bei der Umsetzung der im weiteren Verlauf vorgestellten, allgemein formulierten Ziele, sollte jeder Beteiligte – ganz gleich ob Vorstand, Manager, Cheftrainer, Spieler, Physiotherapeut, Sportpsychologe u.v.m. – überlegen, wie konkrete Umsetzungen dieser Ziele Form annehmen könnten:
Ziel 1: Lösungsorientierung vor rückwärtsgewandter Verantwortlichkeitsklärung
Wenn Teams ihre Ziele nicht erreichen, stellt sich in bemerkenswert komplexer Weise die Frage nach der Verantwortlichkeit für die entstandene Situation. Es ist eine Leichtigkeit, die Verantwortung von sich zu schieben und den „Schwarzen Peter“ anderen anzuheften. Es geht immer um die Frage: „An wem oder woran liegt es?“.
Ein kluges Krisenmanagement erfordert deshalb auch, einen weitsichtigen Umgang mit dieser komplexen Fragestellung. Oberstes Ziel sollte in einer solchen Phase sein, dass man in die Lage versetzt wird, kurzfristig erfolgreich agieren zu können, sprich auf dem kürzesten Weg die eigene Handlungsfähigkeit wieder herzustellen. Aus diesem Grund erscheint es als angemessen, die Klärung der Frage für die „Verantwortlichkeit“ der Situation vorerst hinten an zu stellen und eine gemeinsame „Verschuldung“ hervor zu heben. Im zweiten Schritt sollte es darum gehen, nach Lösungen zu suchen.
Ziel 2: Ent-emotionalisierte und konstruktive Situationsanalyse
Die Enttäuschung nach Niederlagen sitzt bei allen tief. Dies betrifft alle, die es mit dem Verein gut meinen. Spieler, Mitarbeiter oder aber die Fans der Mannschaft. Die Schwierigkeit besteht darin, dass ein Individuum im Gefühlszustand der Frustration selten etwas Konstruktives auf den Weg bringen kann. Für eine unmittelbare Wettkampfvorbereitung ist es deshalb sinnvoll, Abstand zu diesen nicht handlungsdienlichen Gefühlen zu gewinnen. Hier hilft es, sich immer wieder vor Augen zu führen, welche Bedeutung Niederlagen in der Gesamtheit des Lebens bedeuten. Sicherlich geht es hier um Geld, Karriere, Verträge usw., jedoch wäre ein Abstieg keine Katastrophe. Es gibt also keine Veranlassung zu anhaltenden negativen Emotionen. Selbst wenn eine Liga nur aus Spitzenmannschaften bestehen würde, sieht das Regelwerk vor, dass jemand den bitteren Weg des Abstieges gehen muss.
Wenig ent-emotionalisierend, sondern eher noch emotionsfördernd ist hingegen, die Gründe für eine Niederlage in Wettkampfbenachteiligung zu suchen. Es lässt sich in den Medienberichten immer wieder beobachten, dass Verantwortliche und Spieler, wenn der Erfolgsdruck höher ist, besonders empfindlich auf falsche Schiedsrichterentscheidungen oder sonstige wahrgenommene Benachteiligungen wie schlechte Wettkampfbedingungen oder unangemessene Härte des Gegners reagieren. Diese Ansicht ist aus unterschiedlichen Blickwinkeln problematisch. Derartige Ursachenzuschreibungen führen zu einer Verstärkung des negativen Gefühlszustands nach einer Niederlage, weil man auch noch den Eindruck von Ungerechtigkeit zu verarbeiten hat. Somit verhindert das Gefühl der Benachteiligung die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Leistung. Vor lauter Ärger über den beispielsweise nicht gegebenen Elfmeter sind viele Spieler nicht mehr dazu in der Lage, sich auf die Korrektur der eigenen Fehler zu konzentrieren. Dies ist jedoch insbesondere in sportlichen Krisen notwendig. Vielmehr muss es darum gehen, sich möglichst auf die Verbesserung der eigenen Handlung zu fokussieren und alles andere auszublenden. Dies ist sicherlich leichter gesagt als getan, aber als Regel kann folgende festgehalten werden: Nach einer Niederlage soll immer geprüft werden, was jeder Einzelne aus diesem Spiel gelernt hat und wie die Spieler darauf aufbauend ihre Leistung im nächsten Wettkampf verbessern wollen. Kirchhoff gibt folgende Argumentevor, welche man sich vor das innere Auge führen soll, damit die Überwindung von den Gefühlen der Benachteiligung besser gelingt:
- Benachteiligungen sind bekanntlich nicht rückgängig machen zu lassen
- Glück und Pech halten sich im Verlauf einer Saison normalerweise in der Waage
- nur selten steht eine Mannschaft aufgrund der Verkettung von unglücklichen Umständen auf einem unerwünschten Tabellenplatz
Ziel 3: Erhöhung der Handlungssicherheit
Eines der Kernmerkmale von krisenhaften Situationen ist die Verunsicherung. Als neutraler Beobachter schreibt man verunsicherten Personen fehlendes Selbstvertrauen zu. Diese Verunsicherung lässt beispielsweise daran erkennen, dass Spieler längere Zeit benötigen, um Entscheidungen zu treffen. Die Folge davon ist, dass die Fehlerhäufigkeit ansteigt und die Beteiligten in der Negativspirale noch weiter nach unten rutschen. Es sei jedoch an dieser Stelle betont, dass nicht ausschließlich die Performance-Leistung der Spieler auf dem Platz durch eine allgemeine Verunsicherung geprägt ist. Unsicheres Handeln auf allen Ebenen des Vereins kann Auswirkungen auf die Handlungssicherheit auf dem Spielfeld haben (sieh dazu Abbildung 1). So tragen akute Finanznöte des Vereins, unklare Vertragsangelegenheiten oder Personalplanung nicht zwingend zu einer Stabilisierung des Selbstvertrauens bei. Es gibt jedoch eine Vielzahl an Möglichkeiten für alle Beteiligten, entsprechend auf allen Ebenen zu handeln. Welche dies sind, werden im Laufe der folgenden Beiträge beschrieben.
Ziel 4: Erhöhung des Teamgeistes
Der Teamgeist einer Mannschaft wird in der Sportpsychologie darin gemessen, indem jeder Spieler anzugeben hat, wie stark sein Wunsch ist, in der Mannschaft zu bleiben. Je stärker dieser Wunsch im Durchschnitt aller Spieler ausgeprägt ist, desto größer ist der Zusammenhalt der Mannschaft. Nun lässt sich in diesem Zusammenhang eine Menge an Faktoren nennen, die dazu beitragen bzw. den Spieler beeinflussen, in dem Verein bleiben zu wollen. Einen Überblick verschafft Abbildung 2.
Abbildung 2, Einflussfaktoren des Teamgeistes
Neben diesen Faktoren hat selbstverständlich das Erfolgs- und Misserfolgserleben einen enormen Einfluss auf die Entwicklung des Teamgeistes. Untersuchungen zeigen, dass erfolgreich agierende Mannschaften einen höheren Teamgeistwert aufzeigen als weniger erfolgreiche Mannschaften. Dass allerdings der Teamgeist alleinige Ursache für den Erfolg einer Mannschaft ist, darf bezweifelt werden. Es gibt Anzeichen dafür, dass erfolgreiche Mannschaften vor allem deshalb einen besseren Teamgeist aufweisen, weil sie mehr Erfolgserlebnisse haben. Erfolg schweißt zusammen. Im Erfolg fühlen sich alle wohl miteinander. Im Umkehrschluss lässt sich deshalb festhalten, dass häufige Niederlagen einen negativen Einfluss auf den Teamgeist ausüben. Deshalb muss erst Recht im Falle einer Krise etwas dagegen getan werden. Ziel ist es, zu erreichen, dass sich alle im Verein „wohl fühlen“. Die Gründe hierfür sind denkbar einfach: Menschen, die sich in ihrem Verein wohlfühlen, sind stärker motiviert, sich für ihn zu engagieren und sind eher bereit, für den anderen einzuspringen und gemeinsam die “Kohlen aus dem Feuer zu holen”. Und das jeder seinen Beitrag dazu leisten kann, dass sich alle wohlfühlen können, bedarf wohl keiner ausführlichen Begründung.
Ziel 5: Entwicklung von Optimismus und Aufbruchstimmung
Im Hinblick auf die zukünftige Leistungsfähigkeit sind die Erwartungen das A und O der Motivation. Es ist zwingend erforderlich, dass die Spieler vor dem nächsten Wettkampf die Kompetenz erlangen, aus eigenen Kräften erfolgreich agieren zu können. Sinnvoll ist es in diesem Zusammenhang das Anspruchsniveau ein wenig herunter zu schrauben. Dies bedeutet nicht weniger zu laufen, zu kämpfen usw.. Vielmehr geht es darum, sich auf die Basisfähigkeiten zu besinnen. Es muss nicht immer das Traumtor des Stürmers sein, sondern es geht auch um einfache Dinge, wie geschickt die Laufwege zu zustellen und eng am Gegenspieler zu stehen. Kleine Erfolgserlebnisse lassen Stück für Stück (bei erfolgreicher Bewältigung) das Selbstvertrauen wieder wachsen (Zum Thema Zielsetzung empfehle ich zum Beispiel einen Beitrag von meiner Kollegin Katharina Petereit: https://www.die-sportpsychologen.de/2014/05/21/katharina-petereit-ziele-machen-sinn/).
https://www.die-sportpsychologen.de/2014/05/21/katharina-petereit-ziele-machen-sinn/
Hier kommt dem Trainer eine Schlüsselrolle zu. Um in Verbindung mit ersten Erfolgen eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, bedarf es jedoch einer überzeugenden Vision. Besser noch, einen Plan, welcher den Weg für einen längerfristigen Erfolg weist. Die Überzeugungskraft des Trainers ist für die Mannschaft eine enorm wichtige Rolle. Aus jener Kraft soll das Team wieder den Glauben entwickeln, aus eigener Kraft erfolgreich agieren zu können und eine realistische Chance zu haben. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn sich die Pläne und Visionen schnell als unrealistisch erweisen. In diesem Fall hat es den gegenteiligen Effekt. Vielmehr schüttet man Öl ins Feuer und kann im schlimmsten Fall die Eskalation der Krise beschleunigen.
Fazit
Im leistungsorientierten Wettkampfsport kommt jede Mannschaft über kurz oder lang einmal in eine so genannte Krise. Wichtig: Krisen müssen nicht ausschließlich mit dem Abstieg in eine unteren Spielklasse in Verbindung gebracht werden. Krisen können ebenfalls entstehen, wenn der eigene Anspruch deutlich unterboten wird. Die Auswirkungen auf die Spieler, Trainer und Verein im Allgemeinen sind ähnlich. Frustration macht sich bei allen Beteiligten breit und welche Kettenreaktionen dann in Gang gesetzt werden, lässt sich deutlich in den Medien ablesen. Schnell werden „Sündenböcke“ für die vermeintliche Situation ausgemacht (Spieler und/oder Trainer) oder der Vorstand lässt sich zu unangemessen Verhaltensweisen hinreißen.
Dabei sollte im Fall des ausbleibenden Erfolges die Marschroute eine andere sein. Konkrete Maßnahmen und Ziele – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – habe ich im Vorangegangenen skizziert. Ich mache damit deutlich, dass jeder Beteiligte, der dem jeweiligen Verein wohlgesonnen ist, seinen Beitrag dazu leisten kann, dass Ruder sprichwörtlich „herumzureißen“. Welche genauen Maßnahmen für die einzelnen Gruppen ergriffen werden können, werde ich im weiteren Verlauf einer Blog-Serie vorstellen. In dem Zusammenhang freue ich mich über Feedback und eine entsprechende Kontaktaufnahme zu mir (zum Profil von Thorsten Loch) oder meinen Kollegen (zu den Profilseiten).
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