Johanna Constantini: Welttag der seelischen Gesundheit – Wenn psychische Erkrankungen den Wettkampf bestimmen

Im Jahr 1992 wurde mit dem Welttag der Psychischen Gesundheit erstmals auf psychische Erkrankungen aufmerksam gemacht. Seit vielen Jahren steht der World Mental Health Day jedes Jahr am 10. Oktober unter einem anderen Motto. Heuer widmet er sich weltweit dem Thema Suizidprävention.

Zum Thema: Unsere Aufgabe in der Suizidprävention

Immer wieder sorgen Suizide von Spitzenathleten für tiefe Betroffenheit. Dass sich Gefährdete auch in der eigenen Mannschaft, im eigenen Team oder dem örtlichen Verein befinden können, wird vielfach ausgeklammert. 

Leider bilden psychische Erkrankungen nach wie vor ein großes Tabu-Thema im Sport. Während die Akzeptanz in der Allgemeinbevölkerung langsam steigt, wird das Thema in den Trainings- und Wettkampfhallen gerne gemieden. Nicht überall, versteht sich. Und umso besser, wer mit einem guten Beispiel vorangeht…

„Reiß dich einfach zusammen!“

Erkrankungen der Psyche werden gern auf die eigene Schwäche zurückgeführt. Sätze wie „reiß dich einfach zusammen“ oder „das wird schon wieder“ helfen jedoch nicht, da psychische Erkrankungen meist aus vielerlei Ursachen rühren. Viele Heilungsprozesse müssen neben psychologischer oder psychotherapeutischer Hilfe auch medikamentös unterstützt werden. Wer sich im Sport aber „schwach“ zeigt, läuft Gefahr, rasch ausgewechselt zu werden. Dass die kranke Psyche, genauso wie der erkrankte Körper einer professionellen Heilung Bedarf und dass diese möglichst schnell in die Wege geleitet werden sollte, darüber möchte niemand wirklich sprechen. Doch das Leben macht eben auch vor dem Sport nicht Halt. Beispiele gibt es viele: 

Der Suizid des deutschen Fußballers Robert Enke, der sich im Jahr 2009 das Leben nahm, oder der seines bolivianischen Fussball-Kollegen Ramiro Castillo bilden nur zwei der vielen prominenten Beispiele. Die Gründe der Suizide? Eine langjährige Depression einerseits und der Verlust des eigenen Kindes andererseits. Wie soll hier noch jemand behaupten, dass das psychische Leid endet, sobald die Fußballschuhe geschnürt sind. Der Anschein trügt…

Johanna Constantini, die-sportpsychologen.at

Johanna Constantini

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Sportpsychologische Intervention? Was können wir tun?

Als Sportpsychologen sind wir Vertrauenspersonen. Vertrauenspersonen, die Athleten dazu ermutigen können, über Ängste, Sorgen und Zweifel zu sprechen. Die über Hilfe informieren. Im besten Fall dank einer interdisziplinären Vernetzung dazu beitragen, dass Unterstützung bereit steht. Um betroffene Athleten aufzufangen, weiterzuvermitteln, professionell betreuen zu können.

Nutzen wir unsere Chancen, um dazu beizutragen, dass dem Thema der psychischen Erkrankungen im Sport weit mehr Beachtung geschenkt wird!

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