Kathrin Seufert: Wie wichtig sind Eltern für den Erfolg von Nachwuchssportlern?

Sportler aller Sportarten haben fast alle eines gemeinsam: Ihre Karriere begann mit der Hilfe und der Unterstützung ihrer Eltern. Fahrten zum Training, Kosten für Sportmaterialien und Trainingslager sind da oft genannte Aspekte verschiedenster Athleten. Doch welche Rolle spielen die Eltern wirklich? Dieser Frage gehe ich in meiner Abschlussarbeit an der Martin-Luther Universität Halle (Saale) nach. Ich möchte euch mitnehmen und verschiedene Seiten dieser Frage beleuchten und für euch darstellen. Bevor ich die Ergebnisse meiner speziellen Studie veröffentliche, möchte ich mich in verschiedenen Blogbeiträgen den unterschiedlichen Komponenten des Systems eines Sportlers widmen und hierbei die Rolle der Eltern betrachten.

Zum Thema: Die Rolle der Eltern im Nachwuchssport

  • Was ist wichtig für den Trainer im Umgang mit den Eltern seines Sportlers, die mit seiner Taktik und Aufstellung nicht einverstanden sind?
  • Wie kann ein Physiotherapeut damit umgehen, wenn die Eltern des Athleten mitkommen und eine andere Art der Behandlung für sinnvoller erachten, meist ohne medizinische Expertise?
  • Wie ist es für Lehrer, die mit den motivierten Eltern ihrer Schüler die pädagogische Lage ansprechen wollen, aber dort kein Gehör bekommen, weil es das Kind zum Spitzensportler schaffen wird?
  • Was macht eigentlich ein Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, der mit Eltern über Entscheidungen und Richtlinien des Vereins sprechen muss?
  • Wie geht ein Auswahltrainer mit den Anfeindungen von Eltern um, deren Kind es dieses Mal nicht in den Kader geschafft hat?
  • Und was macht eigentlich das Geschwisterkind eines Athleten, wenn es selbst keinen Sport betreibt und die Eltern volle Energie für den Sport des Bruders/der Schwester aufbringen?

Dies sind einleitende Beispielfragen, denen ich in den kommenden Beiträgen nachgehen möchte. Mein Ziel ist es, jedem Teil des Systems einen Blog zu widmen. Und abschließend geht es dann natürlich um die Sportler und natürlich die Eltern selbst, um deren Beziehung zueinander und um die Wünsche, die die Sportler an ihre Eltern haben. All das will ich mit Hilfe der Studie ergründen.

Mehr Infos zu Kathrin Seufert: https://www.die-sportpsychologen.de/kathrin-seufert/

Von „Eiskunstlauf-Mamas“ und „Fußball-Vätern“

Was man immer mal hört, dass es Eltern gibt, die viel zu viel wollen. „Eiskunstlauf-Mamas“ und „Fußball-Väter“, die nicht nur Elternteil sondern gerne auch mal Trainer, Berater und Arzt sind. Doch sollte erst einmal festgehalten werden, dass jeder Elternteil es vor allem gut mit seinem/ihrem Kind meint. Daher wollen wir uns nicht nur diesen extremen widmen, sondern auch denjenigen, die unsicher sind, was das Richtige ist, sofern man das überhaupt pauschalisieren kann.

Ein Blick auf die verschiedenen Sichtweisen, Blickwinkel und Perspektiven soll dabei helfen, ein Verständnis für bestimmte Situationen zu schüren, sich mit einer Situation auf verschiedene weisen auseinander zu setzen. Eine andere Brille aufzusetzen hilft dabei, Handlungen anderer besser einzuschätzen, sich darauf einstellen zu können und die eigene Einstellung dazu zu verbessern. Das hat in einem System, wie dem eines Sportler schnell großen Einfluss. Wenn einer von dem anderen besser die Intentionen kennt, so greifen die Zahnräder deutlich besser ineinander. Das ist selbstverständlich keine einfache Arbeit, und kein bleibender Zustand. Es ist ebenso eine Arbeit, ein Prozess und dieser kann sicherlich Höhen und Tiefen haben.

Werde Teil der Studie

Schauen wir uns also in den kommenden Wochen, die einzelnen Systemteile an, und betrachten möglichst genau, was jeder, der in diesem System tätig ist, im Umgang mit den Eltern eines Sportlers beachten sollte. Schließlich geht es darum, dass es ein rund laufendes System für den Athleten entwickelt wird.

Übrigens: Wenn euch das Thema interessiert und ihr mir helfen wollt, habe ich eine Bitte. Denn ich suche Teilnehmer für meine Studie. Folgende Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein:

  • Du musst mal regelmäßig Sport betrieben haben oder tust dies noch
  • Du bist über 18 Jahre alt
  • Du hast mindestens ein Elternteil, welches den Fragebogen ebenfalls ausfüllen wird

Ich freue mich über jede Familie, die mich unterstützt. Der Link zur Umfrage ist:

Mehr zum Thema:

https://www.die-sportpsychologen.de/2015/10/13/thorsten-loch-mein-kind-im-sport-und-ich/

https://www.die-sportpsychologen.de/2017/10/30/cristina-baldasarre-fruehfoerderung-im-kinderleistungssport-wieviel-ist-genug/

https://www.die-sportpsychologen.de/2019/02/27/dr-rene-paasch-wir-muessen-die-nlz-kicker-aus-den-zwangsjacken-befreien/

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Kathrin Seufert
Kathrin Seufert

Sportarten: Fußball, Schwimmen, Reiten, Leichtathletik, E-Sport, Eishockey, uvm.

Bremen, Deutschland

+49 (0)152 09260288

E-Mail-Anfrage an k.seufert@die-sportpsychologen.de