Das Anforderungsprofil und die Tätigkeiten eines/r Trainers/in haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Leistung des/r Sportlers/in ist jedoch noch immer der Mittelpunkt der Arbeit geblieben. Zu einem erfolgreichen Team gehören aber beide Seiten. Der/die Tainer/in sollte nicht nur ihre/n Athleten/in, sondern auch sich selber gut kennen.
Zum Thema: Wie gut sollte sich ein Trainer selber kennen?
Die Anforderungen an einen modernen Trainer sind vielseitig. Die Trainingsplanung und -durchführung sind schon lange nicht mehr die einzigen Bestandteile seiner Tätigkeit. Die Koordinationsaufgaben mit Schule und Eltern nehmen zu. Die Zeit, als die Eltern ihre Schützlinge lediglich im Training absetzten, ist vorbei. Die Zahl der „problematischen“ Eltern nimmt zu. Sie meinen alles besser zu wissen und machen die Zusammenarbeit zwischen Trainer/in und Athlet/in nicht einfacher – und natürlich auch zwischen Trainer/in und Eltern. Der Druck auf die Ausbilder und Sportler steigt. Doch wie geht der Trainer damit um? In der Ausbildung haben Taktik und Technik Priorität. Hilfe und Lösungen für solche und ähnliche Probleme werden selten angeboten. Was gehört zu den Aufgaben eines/r Trainers/in? Ist diese/r für alles zuständig? Viele Trainer/innen haben auf diese Fragen keine Antwort. Ihren Nachwuchs kennen sie in- und auswendig. Wie sieht es aber mit dem Selbstbild aus? Zu selten setzten sie sich mit sich selber und der eigenen Persönlichkeit auseinander. Einige mögen hier entgegnen, dass es schließlich um die Sportler und nicht um die Trainer geht. Aber ist dies nicht die falsche Antwort?! Wie will sich ein/e Trainer/in mit den Athleten/innen auseinandersetzen, wenn er/sie nicht einmal sich selber kennt? Die Trainerpersönlichkeit hat auch immer einen Einfluss auf die Qualität der Arbeit mit den Sportler/innen. Ich stelle somit die Frage in den Raum: Müssten nicht mehr Ressourcen in die Persönlichkeitsentwicklung der Trainer/innen gesteckt werden, damit sie mit den Anforderungen besser zurecht kommen?
Meiner Meinung nach sollte jede/r Trainer/in sich folgende Fragen stellen:
– Wer bin ich und wer will ich sein (Trainer/innen sind große Vorbilder für den Nachwuchs)?
– Was gehört zu meinen Aufgaben?
– Was habe ich für Ressourcen (Stärken) um meine Arbeit zu meistern?
– Wo sind meine Schwächen und was bereitet mir Mühe?
– Wo kann ich mir die nötige Unterstützung holen?
Zu den oben aufgeführten Fragen der Persönlichkeitsentwicklung der Trainer/innen kann die Sportpsychologie Hilfestellung leisten. Das sportpsychologische Setting ermöglicht es, sich neben leistungsthematischen Aspekten auch dem Trainer/in und seiner/ihrer Persönlichkeit zu widmen. In der Zusammenarbeit mit dem Trainer würde ich ihn im ersten Schritt bei der Beantwortung der Fragen unterstützen und in einem zweiten Schritt bei der Umsetzung in dessen Tätigkeit behilflich sein. Bei der konkreten Realisierung kommen unter anderem im Training diverse Methoden zum Tragen.
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Die Zahl der „problematischen“ Eltern nimmt zu – mir wird aus der Seele gesprochen 😉