Sebastian Reinold: Fitness-Ziele erreichen, Teil4

Nichts ist so motivierend wie das Erleben von Erfolgserlebnissen. Erfolg haben muss dabei nicht das Erreichen eines großen Ziels bedeuten, sondern kann auch der stetige Fortschritt sein. Wie Sie Ihren Fortschritt und Erfolg in Ihrem Fitnesstraining auf unterschiedliche Art und Weise sichtbar machen können, erklärt Ihnen diese Themenreihe. Im dritten Teil wurden verschiedene Ziele mit Messfaktoren in Verbindung gebracht, im zweiten Teil wurden Ihnen die Methode der Videoselbstdokumentation vorgestellt, im ersten Teil ging es um den Umgang mit Fortschritten.

Zum Thema: Fühle ich mich schon besser?

Eine nicht unerhebliche Menge von Personen gibt an, dass sie durch Sport erholen wollen und Stress abbauen wollen. Einer Studie von Sudeck, Lehnert und Conzelmann (2011) zufolge sind dies immerhin 45%. Dieses Ziel scheint neben der Verbesserung der Gesundheit ein sehr wichtiger Beweggrund zu sein, Sport zu treiben. Das Wohlergehen, wozu Stressfreiheit gehört, ist allerdings ein Teil der Gesundheit, nämlich der psychischen Gesundheit.

Die Stimmung, das aktuelle Wohlbefinden und das Stresserleben sind Faktoren, die sich ebenfalls messen lassen, wie die in Teil 3 dieser Serie genannten Größen. Manche Menschen haben überhaupt kein Problem damit, ihre aktuelle Gefühlslage zu spüren und auszudrücken. Den anderen kann ein wenig dabei geholfen werden.

Eine Maßnahme, die Sie ganz allein durchführen können, um zu überprüfen, ob Sport eine Wirkung auf ihr Wohlergehen hat, ist, in sich hineinzuhören. Bewerten Sie sich doch auf die folgende Frage mit Hilfe der abgebildeten Skala: In diesem Moment fühle ich mich…

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Wenn Sie diese vor und nach dem Sport ausfüllen, können sie kontrollieren, ob sich eine Veränderung ergeben hat. Auch wenn es hier um Gefühle geht, sollen diese mit etwas mehr Tatsachen beschrieben werden. Dies hilft, eine Veränderung nicht nur zu fühlen, sondern auch faktisch belegen zu können.

Für die Personen, die es noch genauer wissen wollen, ob sich ihr Sporttreiben auf das Wohlergehen, vor allem in etwas längerer Hinsicht, ausgewirkt hat, besteht die Möglichkeit sich vom Sportpsychologen beraten zu lassen. Das psychische Wohlergehen kann durch Fragebögen, wie den Erholungs-Belastungs-Fragebogen (EBF) oder den Fragebogen zur wahrgenommene körperliche Verfassung (WKV) gemessen werden.

Literatur:

Kallus, K. W.  (1995). Erholungs-Belastungs-Fragebogen. Frankfurt: Swets Test Services.

Kleinert. J. (2006). Adjektivliste zur Erfassung der Wahrgenommenen Körperlichen Verfassung (WKV). Skalenkonstruktion und erste psychometrische Befunde. Zeitschrift für Sportpsychologie, 13, 156-164.
Wilhelm, P. & Schoebi, D. (2007). Assessing mood in daily life. Structural validity, sensitivity of change, and reliability of a short-scale to measure three basic dimensions of mood. European Journal of Psychological Assessment, 23, 258–267.

 

Erster Teil: Warum macht es Sinn, seine Leistungen im Fitnesssport zu messen?

Zweiter Teil: Wie sehe ich, ob ich schon besser aussehe?

Dritter Teil: Welcher Messfaktor gehört zu meinem Ziel?

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Mathias Liebing
Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de