Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp (Thema Fußball) – 02/03.06.2018 in Bochum

Die Aussagen des Fußball-Weltmeisters Per Mertesacker im Nachrichtenmagazin Spiegel haben im März 2018 kurz aufhorchen lassen. Sollten die hochbezahlten Profi-Sportler tatsächlich ein Problem im Umgang mit Leistungsdruck und Stress haben?

Natürlich haben Sie! So wie jeder Sportler. Und so unterschiedlich, wie Menschen mit Leistungsanforderungen, Umweltfaktoren und Stress eben umgehen. Die mediale wie interne Diskussion in der Sache “Mertesacker” hat gezeigt, wie wenig Wissen und Kompetenz im Profi-Fußball hinsichtlich der Sportpsychologie vorhanden ist. Wie oft wird sportpsychologische Arbeit mit klinischer Intervention gleichgesetzt, also der Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depression? Und wie kann es sein, dass es immer noch Manager in Profi-Fußballvereinen gibt, die nichts Verwerfliches daran finden, einen Sportpsychologen als Feuerwehrmann zu engagieren?

Fußball-Bundesliga: Sportpsychologisch chronisch unterversorgt

“Bei zwei Dritteln der deutschen Profi-Fußballvereine ist keine professionelle sportpsychologische Betreuung implementiert”, bestätigt Ulf Baranowsky, der Geschäftsführer der deutschen Profi-Fußballspielergewerkschaft VdV. Diese Zahlen gehen auf eine aktuelle Erhebung zurück, die Baranowsky unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat. Erschreckend: Bei dem einzigen Drittel, welches überhaupt Zugang zu einer sportpsychologischen Betreuung hat, sei die Qualität sehr unterschiedlich. “Im negativen Sinne geht die Versorgung so weit, dass den Spielern einmal vor der Saison gesagt wird, dass am Empfang im Trainingszentrum ein Zettel mit der Telefonnummer des Sportpsychologen liegt”, so Baranowksy.

Und auch Prof. Dr. Oliver Stoll, Mitgründer vom Netzwerk Die Sportpsychologen, bestätigt, dass es im Fußball noch stark an Wissen und Erfahrungswerten fehlt: “In den Nachwuchsleistungszentren wurde in den vergangenen Jahren begonnen, Strukturen zu schaffen. Diese sind aber noch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Und vor allem reichen diese Strukturen nur in den seltensten Fällen bis in die Profi-Abteilungen.”

Barcamp zum Thema Fußball

Das zweite Barcamp von Die Sportpsychologen nimmt sich dem Fußball an. Auf und rund um der roten Couch sollen zwischen Sportpsychologen, Mentaltrainern, Coaches, Funktionären, Spielerberatern und Spielern zwischen Jugend- und Profibereich Erfahrungen ausgetauscht, Wissen geteilt und neue Fragen aufgeworfen werden. Den Rahmen bietet “Die rote Couch – Das Sportpsychologie-Barcamp”, welches am 2. und 3. Juni 2018 beim VFL Bochum 1848 ausgetragen wird. Der Bundesligist stellt dazu den VIP-Raum des Vonovia Ruhrstadions zur Verfügung.

Wer darf mitmachen?

“Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp” richtet sich ausdrücklich sowohl an Profilinhaber von Die Sportpsychologen (zur Übersicht) als auch Sportpsychologen und Mentaltrainer, die nicht im Netzwerk aktiv sind. Dies schließt nicht zuletzt Studenten der Fachrichtungen Sport, Psychologie und Sportpsychologie ein.

Ebenso wird das Format auch von Personen aus dem Fußball besucht: Spieler, Trainer, Funktionäre, Spielerberater und Spielereltern können das Event nutzen, um Wissen zu festigen oder auszubauen und aktiv Kontakte zu knüpfen. Darüber hinaus sind auch Journalisten und an der Thematik interessierte Fachbesucher eingeladen.

Anmeldung und Preise

– 50 EUR Studenten (bitte Nachweis anfügen)

– 75 EUR Sportler

– 100 EUR Sportpsychologen*, Mentaltrainer, Trainer, Funktionäre, Unternehmer und Journalisten

*Profilinhaber von Die Sportpsychologen erhalten einen Rabatt

Inklusive Snacks, Obst und Getränke

Was sind die Inhalte der Veranstaltung?

Die Inhalte der Veranstaltung “Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp” werden von den Teilnehmern bestimmt (siehe “Was ist ein Barcamp?”). Wir geben in der Vorbereitung drei Thesen vor, um die Themenbereiche einzugrenzen und eine Auseinandersetzung anzuregen:

Die meisten Bundesliga-Profis und viele Trainer sowie Funktionäre können nicht erklären, was ein Sportpsychologe macht!

Ein Sportpsychologe pro Team (inkl. NLZ-Teams) ist nicht genug!

Jeder schlecht betreute Fußball-Profi sollte sich einen guten Sportpsychologen leisten!

Was ist ein Barcamp?

Per Definition ist ein Barcamp eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Hierbei steht der partizipatorische Gedanke im Vordergrund. Ziel sind der inhaltliche Austausch und eine Diskussion. Teilweise können am Ende der Veranstaltung bereits konkrete Ergebnisse vorgewiesen werden. Die inhaltliche Idee entstand nach dem ersten Netzwerktreffen von Die Sportpsychologen (Link zum Text) und wurde von der Profilinhaberin Wencke Schwarz (zum Profil) und Redaktionsleiter Mathias Liebing weiterentwickelt und im November 2017 in Berlin zum Themenbereich E-Sports (Link zum Nachbericht) bereits erfolgreich umgesetzt.

Anmeldung

Sie wollen bei “Die rote Couch – Das Sportpsychologie Barcamp” dabei sein? Dann melden Sie sich mit Hilfe des Online-Formulars an. Zwei bis drei Werktage nach der Anmeldung erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung und die Rechnung per Mail zugesandt.

    Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kontaktformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Die Daten werden nach abgeschlossener Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@die-sportpsychologen.de widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

    Online-Anmeldungen sind bis zum Donnerstag, den 31. Mai 2018, möglich. Sollte das Event schon ausgebucht sein, wird an dieser Stelle informiert.

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    Mathias Liebing
    Mathias Liebinghttps://www.torial.com/mathias.liebing
    Redaktionsleiter bei Die Sportpsychologen und freier Journalist Leipzig Deutschland +49 (0)170 9615287 E-Mail-Anfrage an m.liebing@die-sportpsychologen.de

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