Elvina Abdullaeva: Der Teddy des Erfolgs

Der Teddybär einer jungen Athletin war immer auf allen Wettkämpfen dabei und jedes Mal hat ihr Lieblingsbär ihr Glück gebracht. Doch einmal wurde der treue Talisman ausversehen zu Hause vergessen. Deswegen ist alles beim Wettkampf schiefgegangen und ihre Ergebnisse waren deutlich schlechter. Ist das wirklich so, dass so eine kleine Sache, wie ein Teddybär, magische Eigenschaften hat und uns Superkräfte geben kann? Wie kann man die Wirkung vom Maskottchen auf unsere Leistung erklären und was sollte jeder Sportler über seine Talismane wissen?

Zum Thema: Die Auswirkung und der Nutzen von Maskottchen und Talismane für den Sportler.

Also, haben die Talismane eine magische Natur? Die Vernunft sagt „nein“. Viele Sportler haben aber ein Maskottchen oder einen Glücksbringer, die ihnen helfen, Top-Leistungen zu erzielen. Dennnoch muss man zugeben, es existiert leider – oder zum Glück – keine Magie. Die positiven Auswirkungen eines Maskottchens auf das Handeln einer Person kann dadurch erklärt werden, dass die Person in diesem Gegenstand besondere Erlebnisse verankert hat. Um diesen Prozess besser zu verstehen, kann man auf das berühmte Experiment von Pawlow zurückgreifen. Der russische Physiologe hat in seinem Experiment jedes Mal während der Nahrungsaufnahme der Hunde einen Klingelton als externen Stimulus erzeugt. Die Hunde haben im Laufe der Zeit den Klingelton mit dem Essen assoziiert, so dass der Forscher bei den Hunden die gleichen physiologischen Reaktionen (Speichelsekretion) ausschließlich auf einen Klingelton registrieren konnte. In der gleichen Art und Weise, wie der Klingelton, wirkt das Maskottchen auf den Sportler. Ein Blick darauf genügt und der Sportler erinnert sich – bewusst oder unbewusst – an alle Empfindungen und besonderen Erlebnisse, die er bei seinem vorherigen Sieg oder Siegen empfunden hat. Das kann man als ein Anker (Sinelnikov, 2012) bezeichnen, der dem Sportler hilft, augenblicklich körperlich und emotional einen Siegeszustand abzurufen. Diese Mischung von Gefühlen und Empfindungen ist ganz individuell. Nehmen wir das Beispiel Gelassenheit: Eine gehobene Stimmung oder ein Vorgefühl, dass „ich heute sehr gut drauf bin und mein Bestes zeigen kann“. Der Mensch erlebt dabei ähnliche Gefühle wie bei früheren Erfolgen und tritt mit Hilfe seines Talismans in einen sogenannten maximal effizienten Performancezustand ein.

Das Vorhandensein eines solchen Maskottchens ist eine wunderbare Sache und sehr nützlich. So ein Talisman könnte, und sollte sogar, künstlich anhand einfacher Techniken vom Sportler erstellt werden. Dabei möchte ich betonen, dass das Wort Talisman oder Maskottchen im übertragenen Sinne zu verstehen ist. Wir sprechen über einen Anker, der dem Menschen hilft, in herausfordernden oder schwierigen Wettkampfsituationen die ganze Palette von Siegesgefühlen zu reproduzieren. Dies könnten auch ein bedeutsames Foto, ein Lied, ein ermutigender Brief etc. sein. Das Wichtigste dabei ist, dass die Sportler wissen, ihr Talisman ist kein magischer Kraftträger, sondern ein Leiter zu ihrem Kampfgeist, zu Erinnerungen an frühere Siege, an ihre harte, erfolgreiche tägliche Trainingsarbeit-  kurzum: all die Dinge, dank derer es heute in ihrer Macht liegt, den bevorstehenden Wettkampf zu gewinnen.

Quelle:
1. (Sinelnikov) Синельников, В. (2012).Сила Намерения. Как реализовать свои мечты и желания. Москва: Центрполиграф

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Elvina Lange
Elvina Langehttp://www.die-sportpsychologen.de/elvina-lange/

Sportarten: Fußball, Tennis, Tischtennis, Boxen

Bad Düben, Deutschland

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