Prof. Dr. Oliver Stoll und Christin Janouch: Das psychologische Profil eines Trail-Runners

Sportpsychologische Forschung im Trail-Running Bereich ist aktuell eher noch eine Seltenheit. Nach einer ersten Studie zu Teilnahmemotiven von Trail-Läufern im Jahr 2014 im Rahmen der Zugspitz-Trailrun-Challenge (siehe hierzu auch den die-sportpsychologen.de-Beitrag, Trend Trail-Running), wollten Prof. Dr. Stoll und Christin Janousch im Folgejahr im Rahmen einer etwas umfangreicheren Studie nicht nur etwas über die Motive von Trail-Läufern wissen, sondern auch über deren Persönlichkeitseigenschaften, deren Selbstvertrauen sowie ihrer Ausprägung hinsichtlich des Aufsuchens besonderer, mitunter risikoreichen Situationen („Sensation-Seeking“). Im Ergebnis entstand eine Master-Thesis, die von Christin Janouch, Zweitautorin dieses Beitrages, verfasst wurde. Die Ergebnisse werden hier in Kurzform zusammengefasst.

Für die-sportpsychologen.de berichten: Prof. Dr. Oliver Stoll und Christin Janouch

Trail-Running ist das ausdauernde Laufen unter erschwerten Bedingungen auf Pfaden oder im Gelände (Beck, 2015). Diese können breit genug für mehrere Läufer sein, als sogenannter Single-Trail, jedoch aufgrund der Beengtheit auch nur einem Läufer Platz bieten. Chase und Hobbs (2010, S.5) beschreiben vier charakteristische Merkmale, die eine Trailstrecke kennzeichnen sollten. Die Strecken sollten demnach (1) nicht asphaltiert sein, (2) natürliche Hindernisse aufweisen, die es während des Laufens zu bewältigen gilt (Wurzeln, Steine, Schlamm, Eis, Schnee, Laub usw.), (3) eine signifikante Zahl an Höhen- und Tiefenmetern beinhalten und (4) landschaftliche Ausblicke bereithalten. Laut Beck (2015) stellt das Traillaufen an den Sportler zudem besondere Anforderungen hinsichtlich Ausdauerfähigkeit, Konzentration und Koordination, da sich der Läufer an ständiges wechselndes und mitunter unwegsames Gelände anpassen muss. Außerdem ist das Trailrunning durch Geländeanstiege und damit durch die Bewältigung einer bestimmten Anzahl an Höhenmetern gekennzeichnet und unterliegt witterungsbedingten Streckenunterschieden. Die Laufzeiten können daher nicht oder nur in Relation gesetzt mit denen klassischen Straßenrennen verglichen werden (mitunter 50-100% mehr Trailzeit für die gleiche Distanz). Da Trails häufig abseits der Städte durch Wald, über Wiesen und Gebirgspfade führen, verweisen sowohl Beck (2015) als auch Chase und Hobbs (2010) auf eine besondere Nähe zur Natur und auf das Naturerlebnis als Teil der Laufeinheit oder des Laufwettkampfes. Repke und Wischniewski (2011) fassen in ihrem Buch zahlreiche Erfahrungsberichte von erfolgreichen Trailläufern zusammen. Dabei wird deutlich, dass aufgrund der Besonderheit der Wettkampf-Austragungsorte, die Teilnehmer häufig lange Anreisen und hohe Trainingsumfänge realisieren müssen und sich zudem vermehrt risikobehafteten Strecken- und Witterungskonditionen aussetzen. Dies muss zwangsläufig zu einer außerordentlichen Hingabe für diese Sportart führen, was sowohl für den Wettkampf als auch für den Trainingsbereich gilt. Auch Seiler-Runge, Schmidt und Fischer (2015) verweisen auf dieses besondere Engagements, welches zur Realisierung von Trailläufen notwendig ist und welches über ein normales Laufen auf Asphalt und in Städten hinausgeht.

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Prof. Dr. Oliver Stoll als “Salomon-4-Trails” Teilnehmer 2015 (Foto: Sportfotograf Lowres)

Die Grundlage unserer Studie – Teilnehmer der „Salomon 4-Trails“

Wir entschieden uns als Rahmen für die Studie die „Salomon-4-Trails“, einem Vier-Etappen-Lauf“ über die Alpen. Hier rekrutierten wir die Probanden für die Studie. Im Jahr 2015 fand der Salomon 4-Trails Lauf vom 8.-11. Juli statt, wobei knapp 600 Teilnehmer vermeldet wurden (Albrecht, 2015b). Alle Austragungsorte des „Salomon-4-Trails“ befinden sich im Berchtesgadener und im Salzburger Land. Der Lauf selbst beinhaltet dabei mehrere Etappen (jeweils rund 40km), welche über vier Tage absolviert werden. Die Etappenorte gehen von Berchtesgaden über Bad Reichenhall, Ruhpolding und Lofer bis zur Maria Alm als Etappenziel. Dabei gilt es für die Teilnehmer eine Gesamtstrecke von knapp 150 Kilometern zu absolvieren. Auf dieser Strecke müssen die Läufer zudem über 8.000 Höhenmeter bewältigen (Albrecht, 2015c). Damit erfüllt der „Salomon-4-Trails“ die eingangs des Kapitels erarbeiteten vier Kennzeichen des Traillaufens (nicht asphaltiert, natürliche Hindernisse, Höhenmeter und landschaftliche Ausblicke).

Das Hauptanliegen der Studie

Das Hauptanliegen unserer Studie bestand in der Exploration und Identifikation sensation seeking-, motiv-, selbstwirksamkeits- und persönlichkeitsbezogener Besonderheiten von Trailrunningsportlern. Hierbei soll mit Hilfe einfacher, beschreibender Betrachtungen, aber auch durch die Überprüfung ausgewählter, wissenschaftlicher Hypothesen ein „Trailläufer-Profil“ erstellt werden.

Was haben wir versucht zu „messen“?

  1. Motive: Wir sprechen von Motiven in der Psychologie als „überdauernde Wertungsdispositionen“, also umgangssprachlich ausgedrückt, von Gründen, die für unsere Handlungen von außerordentlicher Bedeutung sind. Gründe, um zu laufen, kann es viele geben: Anerkennung, Gesundheit, Zusammensein mit Gleichgesinnten, oder auch das Genießen der Natur.
  2. Sensation Seeking: Das psychologische Konstrukt Sensation Seeking kann als Verhaltenstendenz verstanden werden. Laut Zuckerman (1994) ist diese gekennzeichnet durch das Bedürfnis vielfältige, komplexe und neue Erfahrungen zu machen, die zudem durch eine gewisse Intensität gekennzeichnet sind. Es ist davon auszugehen, dass z.B. ein Trail-Runner eine Bereitschaft aufweist zu Gunsten dieser Erfahrungen Risiken einzugehen, welche physischer, sozialer, finanzieller bis hin zu gesetzlicher Art sein können. Personen mit der hoch ausgeprägten Persönlichkeits­eigenschaft des Sensation Seeking zeichnen sich folglich durch das Aufsuchen risikoreicher Situationen aus, bei denen sie im Vergleich zu anderen wenig ängstlich, dafür aber positiv emotional agieren und reagieren (Hackfort, 2001). Das Phänomen Sensation Seeking unterliegt dabei der Grundüberzeugung, dass Menschen unterschiedliche optimale Erregungsniveaus aufweisen und so durch ein unterschiedliches Stimulationsbedürfnis gekennzeichnet sind (Hagenah, 2001).
  3. Selbstwirksamkeit: Die Selbstwirksamkeitsüberzeugung (kurz Selbstwirksamkeit) wurde von Banduras (1977) im Rahmen seiner sozialen Lerntheorie als Merkmal der Verhaltenskontrolle erstmalig vorgestellt. Sygusch (2007) definiert die Selbstwirksamkeit als: „ [… ] die Überzeugung einer Person, durch eigene Kompetenzen neue oder schwierige Anforderungen erfolgreich bewältigen zu können.“ Allgemeinsprachlich wird für dieses psychologische Konstrukt auch die Bezeichnung „Selbstvertrauen“ genutzt.
  4. Persönlichkeit: Unter diesem Begriff verstehen wir hier grundlegende und situationsüberdauernde Einstellungen, die unser Verhalten maßgeblich beeinflussen. Wir gehen davon aus, dass es insgesamt fünf Bereiche gibt (die sogenannten „Big-Five“, in die sich unsere Persönlichkeit aufgliedern lässt (Neurozitismus – dahinter versteckt sich so etwas wie die emotionale Stabilität“, Extraversion, also „sich und sein Verhalten gerne nach außen tragen wollen“, Offenheit für Neues, also so etwas wie Offenheit und Neugierde neuer Erfahrungen gegenüber, die Verträglichkeit, dahinter versteckt sich inwiefern ich in der Lage bin, eigene Interessen zurückstellen zu können und mich sozial akzeptabel zu verhalten und die Gewissenhaftigkeit – das ist so etwas wie Zuverlässigkeit, Disziplin und ein nachhaltiges Kümmern, um Sachen, die persönlich von Bedeutung sind ).

Entsprechend der bisherigen Ausführungen, motivationale Zugänge, Selbstwirksamkeit, Persönlichkeit und Sensation Seeking im Sport, wurden geeignete, wissenschaftlich anerkannte Fragebogenverfahren gesucht. Dabei wurde sich für die folgenden vier Fragebögen entschieden:

(1) motivationale Zugänge: MOMS (Ogles und Masters, 1993); inklusive der Erweiterung um die Naturdimension (TrailMOMS von Jungk, 2014)

(2) allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung: SWE (Schwarzer und Jerusalem, 1999)

(3) Persönlichkeitsinventar: NEO FFI (Costa und McCrae, 1992)

(4) Sensation Seeking: SSS-V (Zuckerman, Eysenck und Eysenck ;1978)

Diese vier Einzelinstrumente wurden in Form eines Online Fragebogens zusammengefügt und um soziodemografische Angaben, beispielsweise zum Alter, Geschlecht, Trainingsumfang, Marathonbestzeit zu einem Gesamtfragebogen ergänzt.

Unsere Stichprobe

An der Befragung nahmen insgesamt 32 Läuferinnen und Läufer, mit einem Durchschnittsalter von 39,56 Jahren teil. 20 Teilnehmer gaben ihre bisherige Bestzeit über 42km an, wobei die schnellste Zeit bei 167 Minuten (2:47 h) lag und die langsamste Zeit mit 420 Minuten (7h) angegeben wurde. Die durchschnittliche Bestzeit über 42km betrug etwa 235 Minuten (3:55h). Zum Geschlecht machten insgesamt 25 Probanden eine Angabe, wovon 18 Läufer männlichen Geschlechts waren. Bezüglich der Lauferfahrung im Stadtmarathon (Wettkampf) konnten die Läufer (N=20) auf durchschnittlich fünf absolvierte Läufe zurückgreifen, während es bei der Wettkampferfahrung Trailrunning rund 32 Läufe waren. Nach Streichung eines Extremwerts ergab sich für N=21 Probanden ein Erfahrungswert im Wettkampf Trailbereich von fast zehn Läufen (MW=9,75). Bei Addition beider Wettkampftypen (Stadt und Trail) liegt die durchschnittliche Wettkampferfahrung von N=22 Probanden bei etwa 13 Wettkämpfen. Bezüglich der jährlichen Trainingsumfänge betrug die Spannweite von N=17 Teilnehmern, die diese Angabe tätigten, zwischen 230km und 4000km. Der durchschnittliche Trainingsumfang lag bei diesen Läufern bei 1778 km jährlich.

Zentrale Ergebnisse

Beginnen wir mit den Motiven. Auf der Basis einer ersten beschreibenden Analyse erfährt das Motiv „Naturerleben“ mit dem Mittelwert 5,53 die höchsten Ausprägungen. Damit spielt das Naturerleben im Mittel demnach eine große Rolle hinsichtlich der Teilnahme an solchen Laufveranstaltungen. Das Motiv des Selbstwerts erfährt mit einem Mittelwert von 5,02 (spielt große Rolle) die zweithöchsten Ausprägungen innerhalb der Stichprobe und kann ebenfalls als dominantes Motiv angesehen werden. Das Motiv der Gewichtsregulation stellt ein untergeordnetes Motiv für die Läufer dar. Mit einem Mittelwert von 2,8 (spielt geringe Rolle) erfährt dieses Motiv zudem die geringsten Ausprägungen innerhalb der Stichprobe. Die folgende Abbildung verdeutlicht die beschriebenen Ergebnisse grafisch. Zudem kann die Bedeutsamkeit der Motivdimensionen in aufsteigender Reihenfolge nachvollzogen werden.

Partizipationsmotive

 

Persönlichkeit und Selbstvertrauen: In einer ersten Studie zum Thema Persönlichkeit von Ultralangstreckenläufern aus unserer Arbeitsgruppe (Stoll & Rolle, 1997) konnten wir keine signifikanten Unterschiede zu Persönlichkeitsausprägungen der nicht ultra-laufenden Normalbevölkerung nachweisen. Wir fanden lediglich bedeutsame Unterschiede hinsichtlich der (funktionalen, gesundheitsfördernden) Stressbewältigungsstrategien. Wie nahmen an, dass die Selbstwirksamkeit (also das Selbstvertrauen) Zusammenhänge mit mindestens zwei Persönlichkeitsbereichen aufweisen müsste. Wir erwarteten einen positiven Zusammen­hang mit der Dimension Extraversion („Wer viel Selbstvertrauen hat, zeigt dies auch gern“) und einen negativen Zusammenhang mit Neurozitismus („Wer Selbstvertrauen hat, ist emotional stabiler“). Eine Korrelationsanalyse unserer Daten konnte diese erwarteten Zusammenhänge bestätigen.

Sensation Seeking: Wir konnten unsere Stichprobe aufteilen in diejenigen, die sehr hoch in dieser Eigenschaft ausfallen (Das sind diejenigen, die eher risikoreiche und aufregende Verhaltensweisen suchen) und in diejenigen, die hier eher niedrig ausgeprägt sind. Eine Analyse möglicher Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen bezogen auf die Teilnahmemotive ergaben in einer ersten beschreibenden Analyse in 9 von 10 Dimensionen Unterschiede in den Mittelwerten der jeweiligen Motivausprägungen (siehe folgende Abbildung). Neben den unterschiedlichen Ausprägungen der Mittelwerte wird ersichtlich, dass sich für beide Gruppen ein unterschiedliches Ranking der Bedeutsamkeit der einzelnen Motivdimensionen ergibt. So erfahren die Motive Anerkennung, Gewichtsregulation und Wettkampf bei den Low Sensation Seekern die geringste Bedeutung, während bei den High Sensation Seekern die Motive Anerkennung, Gewichtsregulation und psychische Gesundheit die geringsten Rollen einnehmen. Auch in den ersten drei Topboxen finden sich Ranking-Unterschiede. Während bei den Low Sensation Seekern das Naturerleben, die allgemeinen Gesundheit und der Selbstwert die Führungspositionen einnehmen, fällt das allgemeine Gesundheitsmotiv der High Sensation Gruppe deutlich (auf Platz 6) zurück. Als bedeutendste Motive der High Sensation Seeking Gruppe ergeben sich folglich die persönliche Zielerreichung, der Selbstwert und das Naturerleben. Das Selbstvertrauen unterscheidet sich im Übrigen ebenfalls in diesen beiden Gruppen. Wie erwartet zeigen die High-Sensation-Seeker hier höhere Ausprägungen.

Motivdimension

Um die zentrale Frage nach motiv- und persönlichkeitsbezogenen Besonderheiten von Trailrunningsportlern zu beantworten, hat Janouch (2015) die Ergebnisse der Analysen in einem explorativen „Trailläufer-Profil“ grafisch veranschaulicht (siehe folgende Abbildung). Trailläufer sind demnach in höherem Maße extrovertiert als neurozitistisch und zeigen Zusammenhänge beider Persönlichkeitsdimensionen mit der allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (also dem Selbstvertrauen). Dabei hängt das Selbstvertrauen positiv mit den Extraversions- und negativ mit den Neurotizismusausprägungen zusammen. Teilnahmemotive von Trailläufern sind in erster Linie das Naturmotiv und das Motiv des Selbstwerts, während das Motiv der Gewichtsregulation lediglich eine untergeordnete Rolle spielt. Außerdem unterscheiden sich High und Low Sensation Seeking Trailläufer in dem Ausmaß ihres Selbstvertrauens.

Trail-Runner-ProfilBlick in die (Forschungs-)Zukunft

Ziel unserer Studie war die Exploration und Identifikation persönlichkeits- und motivbasierter Besonderheiten von Trailläufern. Da das Traillaufen als relativ neue Sportart in der sportpsychologischen Forschung bisher nur wenig wissenschaftliche Beachtung gefunden hat, sollte die Arbeit zudem einen Grundstein für weitere Forschungsarbeiten liefern. Diesem Anspruch konnte die Entwicklung eines Trailläufer-Profils in weiten Teilen gerecht werden. So wurden zunächst motivationale Besonderheiten, wie die dominante Stellung des Naturmotivs und des Selbstwerts, sowie die untergeordnete Bedeutung des Motivs der Gewichtsregulation herausgearbeitet. Diese könnten zur Klärung der Frage beitragen, weshalb das Traillaufen immer größeren Zuspruch innerhalb der Läuferszene, aber auch bei Quereinsteigern findet. Persönlichkeitsspezifisch wurde nicht nur die Überlegenheit der Extraversionseigenschaft gegenüber dem Neurotizismus herausgefunden, sondern auch ein möglicher Hinweis auf weitere, offensichtlich wichtige und relevante Persönlichkeitseigenschaften (Gewissenhaftigkeit und Offenheit) für die Sportart Traillaufen gegeben. Für die Erarbeitung einer Persönlichkeitsstruktur von Trailläufern werden somit erste Hinweise gegeben, die es in weiteren Forschungsarbeiten zu erweitern und zu vervollständigen gilt. Gleiches gilt für die beiden Konstrukte des Sensation Seeking und des Selbstvertrauens. Auch hier liefert die Studie erste Hinweise zur für weitere Forschung. So konnten für die Trailläufer Unterschiede in der Ausprägung des Selbstvertrauens zwischen „High-„ und „Low-Sensation-Seekern“ identifiziert werden. Außerdem zeichneten sich Unterschiede zwischen beiden „Sensation-Seeking-Typen“ hinsichtlich deren Teilnahmemotiven ab.

Einige der Ergebnisse können auch einen praktischen Beitrag für die Sportart Traillaufen leisten. So könnte das Wissen, um die Teilnahmegründe dieser speziellen Laufklientel für die Veranstalter eine wichtige Marketingquelle darstellen. Außerdem könnten Austragungsorte besser gewählt, sowie die Betreuung vor, während und nach dem Wettkampf optimiert werden, wenn die Bedürfnisse der Teilnehmer bekannt sind. Hier könnten die quantitativen Ergebnisse durch qualitative Arbeiten (bspw. Interviews) ergänzt werden. Auf längere Sicht könnten dieser und weitere wissenschaftliche Forschungsbeiträge dazu beitragen, das Traillaufen (als noch relativ junge Sportart) langfristig in der Laufszene zu etablieren. Weitere, vertiefende Arbeiten sollten folglich an die gefundenen Ergebnisse anknüpfen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Thematik Traillaufen ausbauen.

 

Literatur:

Albrecht, U. (2015). Deutschland größtes Trailrun-Event!. http://www.zugspitz-ultratrail.com/. Zugriff am 14. August 2015.

Albrecht, U. (2015b). SALOMON 4 TRAILS 2015- 4 Tage Trailrunning pur! http://www.4trails.com/. Zugriff am 17. August 2015.

Albrecht,U.(2015c).Streckenübersicht.http://www.4trails.com/Strecken/StreckenÜber-sicht.aspx. Zugriff am 17. August 2015.

Beck, H. (2015). Das große Buch vom Ultra-Marathon. Ausrüstung, Trainingspläne, Ernährung, Erfahrungsberichte (Erw. Neuaufl.). München: Copress Sport.

Chase, A.W. & Hobbs, N. (2010). The ultimate guide to trail running. Everything you need to know about equipment, finding trails, nutrition, hill strategy, racing, avoiding injury, training, weather, safety (2nd ed.). Guilford, Conn.: Falcon Guides.

Costa, P.T. & McCrae, R.P. (1992). Revised NEO Personality Inventory (NEO-PI-R) and NEO Five-Factor Inventory (NEO-FFI) professional manual. Odessa: Psycholog-ical Assessment Resources.

Hagenah, J. (2001). Zum Zusammenhang zwischen Sensation Seeking, Sportmotiven und sportlichen Freizeitaktivitäten. In R. Seiler, D. Birrer, J. Schmid & S. Valkanover (Hrsg.), Sportpsychologie: Anforderungen, Anwendungen, Auswirkungen; proceedings (S. 182–184). Köln: bps-Verlag.

Janouch, C. (2015). Trailrunning: Motivationale Zugänge und Persönlichkeitsstrukturen von Trailläufern. Master-Thesis. Halle (Saale): Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Kommunikation, Medien & Sport, Department Sportwissenschaft.

Jungk, P. (2014). Teilnahmemotive von Trail-Läufern. Bachelor-Thesis. Halle (Saale): Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Kommunikation, Medien & Sport, Department Sportwissenschaft.

Ogles, B. & Masters, K.S. (1993). The developement of an instrument to measure motivation for marathon running: the Motivation of Marathoners Scale (MOMS). Research Quarterly for Exercise and Sports, 64 (2), 134–143.

Repke, S. & Wischniewski, D. (2011). Trail running. Die neue Art zu laufen (Delius Klasing Sport) (1. Aufl.). Bielefeld: Delius Klasing.

Schwarzer, R. & Jerusalem, M. (Hrsg.). (1999). Skalen zur Erfassung von Lehrer- und Schülermerkmalen. Dokumentation der psychometrischen Verfahren im Rahmen der Wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs Selbstwirksame Schulen. Berlin: Freie Universität Berlin.

Seiler-Runge, S., Schmidt, M. & Fischer. (2015). Faszination Trailrunning. Ein Pra-xisbuch für Einsteiger und Ambitionierte (neue Ausg). Stuttgart: Neuer Kunstver-lag/Neuer Sportverlag.

Sygusch, R. (2007). Psychosoziale Ressourcen im Sport. Ein sportartenorientiertes Förderkonzept für Schule und Verein (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, 160). Schorndorf: Hofmann.

Stoll, O. & Rolle, J. (1997). Persönlichkeitsprofile und habituelle Streßbewältigung bei Ultralangstreckenläufern. Sportwissenschaft, 27 (2), 161–176.

Hackfort, D. (2001). Psychologische Aspekte des Freizeitsports. In H. Gabler, J. Nitsch & R. Singer (Hrsg.), Einführung in die Sportpsychologie. Teil 2: Anwendungsfelder (S. 207–236). Schorndorf: Hofmann.

Zuckerman, M., Eysenck, S. & Eysenck, H.J. (1978). Sensation seeking in England and America: Cross-cultural, age, and sex comparisons. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 46, 139–149.

Zuckerman, M. (1994). Behavior expressions and biosocial bases of sensation seek-ing. New York: Cambridge University Press.

 

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Prof. Dr. Oliver Stoll
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